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solana

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Re: Wird Jesus Glauben finden?

von solana am 26.09.2018 09:40

Ja, es gibt im AT viele Geschichten, an denen der Glaube der Vorväter deutlich wird und die wir als Vorbild haben. Der Hebräerbrief weist auch darauf hin.

Um zu verstehen, was es bedeutet, zu glauben, gibt Paulus ein schönes, einfaches Beispiel am Glauben Abrahams im Römerbrief.

Abraham hatte beides vor sich: Da war einerseits Gottes Verheißung eines Nachkommens, aus dem ein grosses Volk hervorgehen soll.
Und da war andererseits die menschliche Betrachtungsweise der Situation - nüchtern, realistisch, die Fakten eben: er war eindeutig zu alt, Sarah ebenfalls und die hatten beide ein ganzes Leben lang vergeblich gehofft .....

Und in dieser Situation steht Abraham vor der Frage: Welche der beiden Perspektiven mache ich mir zu eigen? Wie will ich das sehen, was glaube ich und worauf baue ich mein zukünftiges Handeln?
Denn Handeln musste er ja daraufhin, wenn er glaubte, doch noch einen Erben zeugen zu können - auch wenn er sich dabei total lächerlich machen könnte .....

Und er entschied sich Gott mehr zu glauben als der menschlichen Einschätzung.
Und er handelte auf der Basis dieses Glaubens, der noch für viele weitere Jahre auf die Probe gestellt wurde.

Und damit - so sagt Paulus - "gab er Gott die Ehre".
Vor der eigenen Einschätzung der Situation, vor dem, was Menschen sagen, vor dem, was Verstand und Logik begreifen, fassen und kontrollieren können.
Ihm war es nicht wichtig, wie er dabei vor anderen Menschen dastand und ob ihn sogar seine Frau auslachte ...
Gott alle Ehre - nicht sich selbst.

Vertrauen ehrt Gott, indem es ihm alles zutraut und indem es sich ihm in Demut unterordnet, statt Verstand und Logik als oberste Instanz über Gott zu stellen und alles damit zu kontrollieren.
Es ehrt Gott, indem der Mensch sich ihm ganz anvertraut, alles loslässt und sich ganz in seine Hand begibt.
Ihm alles bringt, was belastet und alles von ihm empfängt, was er braucht.

Und dieser Glaube muss nicht etwas Riesiges, Perfektes sein.
Es ist ein kleiner Same, wie ein Senfkorn, das ausgesät wird und dann unaufhörlich wächst und gedeiht - indem Gott das Wachstum gibt.
Auch Abraham war nicht perfekt in seinem Glauben.
Auch er musste lernen, Gott immer mehr zu vertrauen - nachdem er es zuerst mal mit der Magd probiert hat und nicht gleich bereit war, den Glaubensschritt ganz zu gehen ....

Auch wir stehen täglich, immer wieder vor der Entscheidung: Wem gebe ich die Ehre? Was hat bei meinen Überlegungen die erste Priorität? Wonach richte ich mich in meinem Handeln? Und in meinem Reden?

Nicht nur in grossen Entscheidungen, wie zB Jobfrage oder Partnersuche.
Das fängt im ganz Kleinen an und ist da am Wichtigsten - wer im Kleinen treu ist, der wird auch im Grossen treu sein.
In den Kleinigkeiten, die wir gar nicht so wichtig nehmen, wo wir oft gedankenlos etwas tun, weil alle anderen es auch tun und weil wir es und so angewöhnt haben ...

ZB sich Sorgen machen - muss man doch, man hat ja schliesslich eine Verantwortung ....
Murren und unzufrieden sein - das gehört doch dazu, wie kann man denn einfach alles akzeptieren ohne Kritik, "sich begnügen lassen" und einfach zufrieden sein?
Wie kann man auf seinen Vorteil verzichten, eine Chance ungenutzt lassen, wenn man dabei lieblos sein müsste oder nur so ein bisschen schummeln?
Usw usw ....

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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solana

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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von solana am 25.09.2018 09:36

Liebe Burgen, das finde ich ganz wichtig: Uns vom Heiligen Geist zeigen lassen, wo in uns die Scherben liegen, die noch darauf warten, vor Gott gebracht zu werden, ihm übergeben, damit er sie einfügt und ein Gesamtkunstwerk daraus macht, wie ein Mosaik, bei dem die einzelnen Teilchen zu einem grossartigen Ganzen verbunden werden oder wie in einem Schmuckstück die Splitter edler Steine in einer Goldfassung vereinigt ...



Solange sie als Scherben in unserer Seele liegen, als Überbleibsel von dem, was wir erlebt haben an schlimmen Dingen, was uns andere angetan haben und auch wir selbst, indem wir und nach falschem ausgerichtet haben und damit "zu Bruch" gegangen sind, Schiffbruch erlitten haben .... diese Scherben können "unbearbeitet" immer wieder Schmerzen auslösen und blockieren.

Und davon sind dann auch unsere Gefühle stark betroffen.



Ja, die Heilung und Befreiung geht über die Erkenntnis durch den Heiligen Geist - wenn wir seinem Wirken in uns Raum geben. Und uns dann damit an die richtige Adresse wenden.



Gruss

Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Re: Wird Jesus Glauben finden?

von solana am 25.09.2018 09:20

Hallo Pal
Vielleicht wäre es gut, in diesem Zusammenhang zu überlegen, was Glaube eigentlich alles beeinhaltet.

Das ist ja nicht nur ein "fur wahr halten".
Manche Menschen sagen von sich selbst, dass sie an Gott glauben - aber wenn man genauer nachfragt, dann bedeutet das für sie: Glauben, dass es einen Gott gibt. Punkt.
So nach dem Motto: Er kann froh sein, dass ich überhaupt glaube, dass er existiert, sehr viele Menschen tun das nicht!

Aber so ein Glaube ist ja nicht das, worum es in der Bibel geht, worauf die Verkündigung abzielt.
Zu glauben, dass es Gott gibt ist der Anfang des Weges, die Voraussetzung dafür, sich auf ihn einzulassen und des Leben in seiner Hand zu leben, im Vertrauen auf ihn. Nicht schon das Ziel .....

Mir ging dieser Gedanke neulich durch den Kopf: Was bedeutet das eigentlich, aus dem Glauben leben? Was ist das Wichtigste daran?
Es gibt viele Christen, denen es das Wichtigste ist, alles ganz genau richtig verstanden zu haben und ja in keinem Punkt unsicher sein oder gar etwas falsch "glauben". Also irgendwie rein verstandesmässig. Und messen das Christsein bei sich selbst und anderen daran, wie weit sie in der Erkenntnis fortgeschritten sind und sehen "geistliches Wachstum" eigentlich nur darauf hin.

Für andere ist es das Wichtigste, dass der Glaube stark und unbeirrt ist, ja nie Zweifel oder Unsicherheit auftreten ... Das wäre ein Zeichen von Unglauben und so etwas darf man ja nicht in sich aufkeimen lassen ....

Andere sehen Mission im Vordergrund, sehen das "Frucht bringen", von dem im NT so oft gesprochen wird, auf das Gewinnen neuer Nachfolger beschränkt, auf die Erfolge darin.
Ich musste an die Aussage des Paulus denken: Nicht dass ich anderen predige und selbst verwerflich werde ....
Man kann nicht "Arbeit für Gott" als Ersatz für den eigenen Glauben nehmen ....

Aber was ist dann Glaube eigentlich wirklich, was steht im Vordergrund und was erwächst daraus, was gehört unabdingbar dazu?

Und dann gibt es auch noch einige Bibelstellen, in denen es heisst, dass Gott den Glauben schenkt, "austeilt in unterschiedlichem Mass".
Was tun wir also dazu?

Nur so als Gedankenanregung .....

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von solana am 24.09.2018 22:30

Ja, Chestnut, Dankbarkeit ist ein ganz wichtiger Punkt. Und es steht ja auch in dem zitierten Vers mit der Aufforderung zum Fröhlichsein zusammen: 1Thess 5,16 Seid allezeit fröhlich, 17 betet ohne Unterlass,
18 seid dankbar in allen Dingen.

Dankbarkeit verändert die Einstellung.
Wenn man etwas mit Dankbarkeit empfängt, fühlt man sich völlig anders, als wenn man sich etwas nimmt, weil man meint, dass es einem zusteht oder wenn man sich etwas kauft, weil man es sich leisten kann usw.

Dankbares Empfangen bedeutet auch: ich vertraue Gott, dass er mir das Beste für mich gibt, dass er mir nichts Gutes vorenthalten wird, das gut für mich ist. Und wenn er etwas anderes gibt als gewünscht, dann muss das wohl besser für mich sein ....
Dankbar empfangen kann ich in manchen Situationen nur dann, wenn ich Gott mehr verrtaue als meiner Einschätzung.

Also beinhaltet die Aufforderung zur Freude "allezeit und allewege" auch eine Aufforderung zum Vertrauen auf Gott, auf seine Liebe und das er in jedem Fall das Beste für mich will und mir alles zum Besten dienen lässt. Sonst wäre das gar nicht möglich

Danksagung verändert viel, in einem Vers spricht Paulus davon, dass sie "heiligt":

1Tim 4,4 Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird;5 denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und Gebet.

Wenn wir mit Danksagung empfangen, nehmen wir nicht nur etwas in Empfang, wir werden beschenkt und gesegnet und erfahren in dem Geschenk Gottes Liebe. Wie sollte das keine Freude hervorrufen?

Ein anderer Punkt wurde oben schon angesprochen, mit dem Frieden, der die Voraussetzung für die Freude ist und der durch Sünde oder fehlendes Vertrauen gestört sein kann .... auch hier wieder Vertrauen ....

Und beides, Frieden und Freude, werden durch Unzufriedenheit verhindert.
"Murren" ist eine schlimmere Sünde, als uns oft bewusst ist (1Kor 10,10 Murrt auch nicht, wie etliche von ihnen murrten und wurden umgebracht durch den Verderber.11 Dies widerfuhr ihnen als ein Vorbild. Es ist aber geschrieben uns zur Warnung, auf die das Ende der Zeiten gekommen ist.)
Murren beinhaltet Undankbarkeit und fehlendes Vertrauen, gibt Gott nicht die Ehre, verweigert sie ihm und setzt die eigene Einschätzung über Gottes Geschenk, zweifelt an seiner Liebe ....

Und beides Frieden und Freude stehen ganz weit vorn in der Aufzählung der "Frucht des Geistes" (Gal 5,22).
Also beinhaltet die Aufforderung des Paulus: Gal 5,16 Ich sage aber: Wandelt im Geist, (und anderen Stellen) auch: Freuet euch und habt Frieden - durch den Heiligen Geist.
Und wenn dieser Friede und die Freude nicht da sind und stattdessen etwas anderes, andere Gefühle, in uns mehr Raum haben, dann hat auch der Heilige Geist in uns zu wenig Raum ....

So ein paar Gedankensplitter noch dazu ....

Gruss
Solana

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.09.2018 22:31.

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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von solana am 24.09.2018 21:08

Noch ein anderer Aspekt: Gefühle gehören nun mal elementar mit zu unserem Leben.

Und wenn sich unser Leben verändert, neu wird durch den Glauben, dann verändert sich nicht nur unser Lebenswandel, und wir haben nicht nur neue Ziele und Prioritäten und es ändert sich nicht nur unser Denken - sondern auch unser Fühlen.

Paulus fordert im Philipperbrief auf: Phil 4,4 Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!
Und das nicht nur einmal: Phil 3,1 Weiter, meine Brüder und Schwestern: Freut euch in dem Herrn! Dass ich euch immer dasselbe schreibe, verdrießt mich nicht und macht euch umso gewisser.

Also ist diese Freude etwas, zu der wir aufgefordert werden können. 

Oder auch: 1Thess 5,16 Seid allezeit fröhlich, 17 betet ohne Unterlass,
18 seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.

"denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch." Dass wir fröhlich sind und Freude haben.

Und wie erfüllen wir diesen Willen?
Was ist, wenn ich gerade mies drauf bin und keinen Anlass zur Freude habe?
Kann man Freude einfach so befehlen, dazu aufforden: "freut euch, seid fröhlich", wie Paulus es macht? Und nicht nur zu einem besonderes Anlass, zB bei einem Fest, auf dem aufgefordert wird: greift zu, amüsiert, euch seid fröhlich ... sondern "allezeit", "allewege"?

Was meint ihr dazu?

Gruss
Solana

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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von solana am 24.09.2018 13:00

Ja, Pal, mag sein, dass einige Menschen spektakulärere Erfahrungen und Gefühlserlebnisse haben als andere.

In dem Thread sollte es eigentlich darum gehen, wie das im Alltag ist mit dem Glauben und den Gefühlen.
Wie man damit umgeht, was man - zB gerade aus solchen aussergewöhnlichen - Erlebnissen mitnehmen kann in den "grauen" Alltagstrott, in "Durststrecken" usw und wie es sich dort auswirken kann.

Solche Erlebnisse sind ja nicht etwas, das man um ihrer selbst willen sucht, um einen "Gefühlshype" zu haben und sich als etwas Besonderes zu fühlen und im Erzählen davon, andere dazu bringen, dass sie sich klein fühlen und ihr Glaubensleben als "minderwertig" empfinden.
Besondere Erlebnisse sind immer ein besonderes Geschenk, nichts, was man sich verdient hat und nichts, womit man sich rühmen könnte.
Wir bekommen von Gott das, was wir brauchen fur das, was wir tun sollen.
Manche brauchen auch Besonderes, besondere Gaben und Begabungen für einen speziellen Dienst, in dem sie Gott gebrauchen will.
Und es gibt auch Situationen, in denen man ohne das spürbare Erleben von Gottes Anwesenheit und dass er einen hält und trägt, total aufgeschmissen wäre .... wie ich bspw als kleines Kind in einer Familie und Umgebung, die nicht gläubig ist ... und es gibt bestimmt noch viele andere Gründe ....

Was wir nun damit machen, darauf kommt es an.

Ich denke, es ist wichtig, so damit umzugehen, dass auch andere davon ermutigt und "auferbaut" werden. Nicht sich minderwertiger fühlen und eher entmutigt werden oder gar angegriffen, dass sie halt zu "verklemmt" seien, nicht wirklich offen für Gott.

Das war ja auch die Kritik des Paulus an den Korinthern.
Dass sie mit den Gaben selbstsüchtig umgingen und nicht so, dass die anderen auch etwas davon hatten, zB indem die Zungenrede in der Gemeinde auch ausgelegt würde zur Erbauung aller, nicht dass nur der Redner selbst etwas davon habe.

Gruss
Solana

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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von solana am 24.09.2018 09:30

Ja, dieses Brennen ....

Ich erinnere mich da besonders an ein Ereignis, als ich nach längerer Zeit ohne Gemeinde zu Beginn meines Studiums dann doch nach einer Gemeinde gesucht habe, in der ich regelmässig sein kann und dazu gehöre.
Die fand ich dann und habe mich dort sehr wohl gefühlt. Ich ging dann zum ersten Mal in ein regelmässiges Gebetstreffen und mitten drin spürte ich auf einmal dieses ganz heftige Brennen - ein sehr schönes Gefühl verbunden mit einer innere Gewissheit: hier bist du richtig, wie ein zu Hause ankommen, aber viel tiefer und noch viel mehr enthaltend.
Und es regte sich dazu eine Erinnerung fief in mir drin, dass ich das Gefühl eigentlich gut kannte...
Und ich erinnerte mich an meine Kindheit, als ich damals in einer christlichen Kindergruppe viel über Gott, Jesus und die Bibel erfahren habe. Ich habe das zu jener Zeit gar nicht bewusst wahrgenommen, sondern erlebt, wie ein Kind es nun mal erlebt, das ist einfach so und gehört dazu ...
Und dieses Brennen habe ich auch später oft erlebt.
Als ob tief in mir drin eine Saite angeschlagen wurde, durch eine Berührung, und die dann mitschwingt mit dem, der sie berührt hat und antwortet und eins ist.

Und diese innere Gewissheit, die dieses Brennen begleitet, ist etwas, das über die Gefühlsebene hinaus geht und die auch bleibt, wenn Gefühle und Ereignisse weggehen.
Diese Gewissheit, die aus dem Erleben mit Gott kommt, in dem er einen tief angerührt hat, ist etwas ganz anderes als das Wissen, das man sich irgendwie von aussen angeeignet hat oder weil man etwas "ganz fest glaubt".
Man weiss es einfach, dass es so ist und diese Gewissheit kann durch nichts Äusseres erschüttert und in Frage gestellt werden.

Diese Gewissheit spüre ich auch so oft aus den Paulustexten heraus, wenn er schreibt: "ich bin gewiss /ich weiss/wir wissen aber ...." usw.
Bei solchen Versen kommt in mir eine Resonanz und ich spüre diese Gewissheit und weiss, dass das so ist - nicht einfach irgendetwas dahin gesagt oder gar Wunschdenken.

Gott selbst ist es, der diese Gewissheit schenken muss, damit sie da ist, er muss die Saite anschlagen und zu schwingen bringen.
Wir selbst können das nicht machen, nur bereit und offen dafür sein, wie es Kinder noch am ehesten sind.

Und diese Gewissheit, die bleibt, wenn Gefühle und Ereignisse gehen, diese Gewissheit trägt auch in Durststrecken. Und sie führt immer wieder hin zur Quelle, an der der Durst gelöscht wird.

Gruss
Solana

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Re: Große Kredite - als Christ verwerflich?

von solana am 23.09.2018 17:17

Hallo Toasti

Ich würde in dem Fall abwägen und zusehen, dass die Kreditrückzahlungen nicht das überschreiten, was du bisher an Kaltmiete zahlst. Es sei denn, du hast am Monatsende immer mehrere Hundert Euro übrig und das bleibt voraussichtlich weiterhin so, dann kannst du natürlich etwas höher gehen.
Aber das, was du normalerweise an Kaltmiete zahlst, ist ja sowieso fällig, ob du es nun an den Vermieter bezahlst oder als Rate an die Bank.
Wenn du also ein Haus findest, das so finanzierbar ist, würde ich zuschlagen.
Allerdings können auch die fixen Nebenkosten in einem Haus höher sein, wenn du bisher in einer Wohnung gewohnt hast. Das musst du dann auch mit berücksichtigen.

Gruss
Solana

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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von solana am 23.09.2018 15:18

Hallo Pal
Ich denke, wir beschreiben hier alle etwas, das wir nicht als etwas Alltägliches erleben und empfinden, nicht ein normales, menschliches Gefühl, halt ein bisschen intensiver ....

Nur beschreiben wir das mit unterschiedlichen Worten und erleben es wohl auch unterschiedlich, ja nach Temperament und auch noch von anderen Faktoren abhängig.
Ich habe bspw die Charakterisierung: "Freude, die die Welt nicht geben kann, Freude, die die Welt nicht nehmen kann" als sehr passend empfunden für das, was ich erlebe.
Eine Freude, die - ganz unabhängig von den äusseren Umständen mit so einer Macht aufsteigt, dass sie einen ganz ausfüllt und mitreisst. Die nicht aus mir selbst kommt und die mir auch keiner nehmen kann.

Wie intensiv ich das erlebe, ist dann wieder eine andere Sache, das ist nicht immer gleich und hängt von vielem ab, zB kann es gerade an einem Tiefpunkt, in besonders starker "Dunkelheit" am überwältigsten sein, weil dieses Erleben am wenigsten zu Situation selbst passt und weil es gerade auf dem Tiefpunkt der eigenen Ohnmacht, wo man nicht mehr weiss, wie es weitergehen soll, alles auf den Kopf stellt und einen in eine Freiheit stellt, die vorher, in guten Situationen, unvorstellbar war.
"Du stellst meine Füsse auf weiten Raum ..." dort, wo vorher kein einziges Fleckchen mehr zu sein schien, auf das man treten konnte, ohne abzustürzen ....

Aber wir sind eben alle unterschiedlich. In unserem Erleben, in unserer Emotionalität, in der Tiefe unserer Empfindungen und in der Art und Weise, wie wir sie beschreiben.
Und natürlich haben einige aussergewöhlichere Erlebnisse und Emotionen, die viel weiter über das normal-menschlich Fassbare hinausgehen als andere.
Vielleicht, weil sie immer mehr "Tiefgang" haben oder weil sie mehr Offenheit dafür haben und mehr bereit sind, sich auf das einzulassen, was sich der Kontrolle des nüchternen Verstandes entzieht.

Viel wichtiger finde ich es eigentlich, wie wir damit im Alltag umgehen.
Wie sehr der Glaube von Gefühlen anhängig gemacht wird und ob wir die Gefühle und besonderen Erlebnisse um ihrer selbst willen suchen und unbedingt brauchen, damit unser Glaube nicht schwach wird und irgendwann auf der Strecke bleibt.
Oder ob wir auch vollauf zufrieden und in derselben Gewissheit und Zuversicht in Frieden und Freude im Alltag leben können, wenn das Besondere ausbleibt?

Gruss
Solana

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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von solana am 22.09.2018 23:31

Hallo Pal
Ich freue mich, dass du auch mit diskutierst.

Du hast einen Gedanken aufgenommen, der mit tatsächlich sehr wichtig ist und von dem ich dachte, das fehlt mir bei den bisherigen Beiträgren, das werde ich noch aufgreifen:


Auf der einen Seite ist der von Solana so fundamentierte, bleibende Friede natürlich ein Gefühl, welches mir kräftiglich zeigt: "Ich bin von Jesus geliebt. Mein Immanuel ist mit mir!" Dieser Friede wird bei mir jedoch dort gehindert, wo immer ich mich versündige. Dann geht mir als "rote Ampel" einfach der Friede irgendwie weg. ER ist mein Friede und ER kann mit meiner Sünde nicht harmonieren. Deshalb ist es mir dann so wichtig, um Dinge wieder, so schnell wie möglich, in Ordnung zu bringen (aller 1Joh.1,9 etc.)

Genau das finde ich ganz wichtig.
Der Friede ist zwar eigentlich kein "Gefühl", aber er bestimmt doch mein ganzes Gefühlsleben. Und wenn der weggeht, dann ist es, als ob Wärme und Licht verschwinden und eine dunkle Leere bleibt zurück, die durch nichts anderes gefüllt erhellt werden kann.
Und das lässt mir dann keine Ruhe, bis ich den Grund finde und die Sache wieder bereinigt ist.
Das muss nicht immer Sünde sein. Manchmal ist es bspw auch fehlendes Vertrauen, das die Sorgen stärker und drückender werden lässt als den Frieden und die Freude. ...

Die Freude gehört eng zum Frieden dazu, sie entspringt daraus.
Aus der inneren Zufriedenheit, die "wunschlos glücklich" macht. (nicht dass es keine offen Wünsche mehr gäbe oder dass es nichts Negatives mehr gäbe, das einen stören könnte - aber das spielt keine Rolle mehr). In der Geborgenheit und im Wissen darum, dass ich bei Gott am Ziel, "zu Hause" bin und dass er mir alles zum Besten dienen lassen wird und in der Gewissheit, dass , wenn er etwas Schweres geschehen lässt, er mir auch die Kraft schenkt und alles, was nötig ist, um das durchzustehen und darin zu wachsen und bereichert da raus zu kommen.

Das bringt so viel Dankbarkeit und Freude, dass man es kaum fassen kann ....
So wie es in einem Lied heisst: "Freude, die die Welt nicht geben kann, Freude, die die Welt nicht nehmen kann ...." (https://www.youtube.com/watch?v=hXQBzEzsOTI&list=RDhXQBzEzsOTI&start_radio=1&t=55 ).
Eine Freude, die in den Alltag hineinstrahlt und und ihndurchdringt. 
In langweiligen Routinearbeiten oder in Situationen, die nicht so sind, dass man sich darüber freuen könnte.
So, wie es in meinem Lieblingspsalm heisst:

Ps 84,7 Wenn sie durchs dürre Tal ziehen, / wird es ihnen zum Quellgrund, und Frühregen hüllt es in Segen.
8 Sie gehen von einer Kraft zur andern und schauen den wahren Gott in Zion.

Und auch in schwierigen und verzweifelten Situationen - in denen es schwer ist, sie anzunehmen und ein "Ja" dazu zu finden - kein gezwungenes "Ja, was bleibt mir den anderes übrig, ich kann's ja eh nicht ändern", sondern ein "Ja, ich vertraue dir".
Und dieses Ja kommt oft erst nach einem inneren Kampf .... aber, wenn es dann da ist, dann kommen auch der Friede und die Freude wieder, und meist tiefer und intensiver als in Situationen, in denen alles wunschgemäss verläuft.
Und darin wird erfahrbar, was Paulus in Röm 8 so wunderbar ausdrückt: Röm 8,37 Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat.

So wie ich diese "Emotionen" erlebe, ist es so, dass die Tiefe und Intensität von der Offenheit abhängt und der Bereitschaft, sich darauf einzulassen, sich ganz auf Gott einzulassen, ohne den kritischen Verstand als dominierende Kontrollinstanz alles analysieren und bewerten  und darüber bestimmen zu lassen.
Sondern einfach offen und vertrauensvoll empfangen wie ein Kind. Sich vom Unfassbaren überwältigen lassen, ohne es festhalten und begreifen zu wollen.

Gott lässt uns von seiner Herrlichkeit schon so viel erfahren, wenn wir bereit dafür sind und je mehr, je offener wir dafür sind.
Und dennoch gibt es unenlich viel mehr.
Alles, was wir jetzt erleben können, ist nur eine kleine Ahnung, ein winziger Vorgeschmack.
Eines Tages werden wir die ganze Fülle erlleben, die so gross ist, dass der winzigste Augenblick davon ausreicht, um den Schmerz und alles Leid und alles Unschöne, das wir je erlebt haben, so vergessen zu machen, als sei es nie gewesen.
So, wie der Moment, in dem das neugeborene Kind der Mutter in den Arm gelegt wird, sie den ganzen Schmerz und die Beschwerden der schwangerschaft vergessen lässt....

Und Gott selbst ist es, der diese Offenheit schenkt. Wir müssen uns nicht irgendwie offen und frei machen. Nur bereit sein für sein Wirken in uns, mitgehen, wenn er uns mitnehmen will.

Gruss
Solana

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