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Merciful

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Re: Buchstabe und Geist

von Merciful am 22.10.2019 21:14

geli schrieb:
Ich verstehe darunter, dass man versucht, alles "richtig" zu machen.
Dass man sein Tun und Handeln nach der Frage ausrichtet:
Darf ich das? Darf ich das nicht?
Also eher ein Leben in "Gesetzlichkeit".

'Gottes Gebote halten' ist in der Bibel etwas völlig anderes.

Es ist ein Leben aus der Gnade. Gelebte Gnade.

Eine vertrauensvolle Orientierung an den Geboten.

Die Gebote werden als hilfreiche Wegweiser wertgeschätzt.

Die Gebote werden als erneuernde Kraftquellen erfahren.

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Re: Buchstabe und Geist

von Merciful am 22.10.2019 12:58

Momentan reicht die Zeit nur für einen kleinen Beitrag.

Was bedeutet es eigentlich, 'Gottes Gebote zu halten'?

Es bedeutet meines Erachtens nicht, immer und überall in vollkommener Gerechtigkeit zu denken, zu reden und zu handeln.

Aber es bedeutet: Wenn ich hinfalle, stehe ich wieder auf und sage:

"Herr, mit dir gehe ich weiter. Ich stelle deine Gebote vor mich hin und bedenke sie. Ich lasse mich von dir verändern."

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Re: Buchstabe und Geist

von Merciful am 22.10.2019 10:22

Hallo, geli,

die beiden zuletzt von dir zitierten Verse stehen aber im Brief an die Epheser, nicht im Römerbrief.

Welche Übersetzung zitierst du?

In dein Zitat von Epheser 2, 17 hat sich ein Fehler eingeschlichen.

Habe gerade nicht so viel Zeit.

Daher nur noch eine Bemerkung am Rande.

Das von dir verwendete Blau liest sich nicht so gut.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.10.2019 10:28.

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Re: Buchstabe und Geist

von Merciful am 21.10.2019 09:25

Denn vor Gott sind nicht gerecht, die das Gesetz hören, sondern die das Gesetz tun, werden gerecht sein.
Denn wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur aus tun, was das Gesetz fordert,
so sind sie, obwohl sie das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz.
Sie beweisen damit, dass des Gesetzes Werk in ihr Herz geschrieben ist;
ihr Gewissen bezeugt es ihnen, dazu auch die Gedanken, die einander anklagen oder auch entschuldigen,
an dem Tag, an dem Gott das Verborgene der Menschen durch Christus Jesus richtet,
wie es mein Evangelium bezeugt.


(Römerbrief 2, 13-16; Lutherbibel 2017)

Wir hörten, dass Paulus die Sünde nur durch das Gesetz erkannte.

Daher brachte das Gesetz den Tod.

Hier aber urteilt er von den Heiden, dass diese, obwohl sie das Gesetz nicht hatten, dennoch wussten, was das Gesetz fordert.

Ihr Gewissen bezeugte es ihnen. Ihr Gewissen vermittelte ihnen ein Bewusstsein von Recht und Unrecht.

Warum aber erkannte dann Paulus die Sünde nur durch Gesetz?

Hätte nicht auch er, wie die Heiden, ein Bewusstsein von Recht und Unrecht haben müssen?

Deshalb, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist
und der Tod durch die Sünde,
so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen,
weil sie alle gesündigt haben.


(Römerbrief 5, 12; Lutherbibel 2017)

Hier führt Paulus den Tod direkt auf die Sünde zurück.

Also auch die Heiden, die doch kein Gesetz hatten, sind durch ihre Sünden gestorben.

Die Sünde aber nahm das Gebot zum Anlass und erregte in mir Begierden jeder Art;
denn ohne das Gesetz war die Sünde tot.
Ich lebte einst ohne Gesetz; als aber das Gebot kam, wurde die Sünde lebendig, ich aber starb.
Und so fand sich's, dass das Gebot mir den Tod brachte, das doch zum Leben gegeben war.


(Römerbrief 7, 8-10; Lutherbibel 2017)

Warum starb Paulus erst durch das Gesetz? Die Heiden starben auch ohne Gesetz.

Die Argumentation des Apostels ist mir nicht verständlich.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 21.10.2019 09:30.

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Re: Buchstabe und Geist

von Merciful am 21.10.2019 08:53

Als Jesus gefragt wurde, was zu tun sei, um das ewige Leben zu haben, antwortete Jesus mit dem Hinweis auf die Gebote.

Er aber sprach zu ihm:
Was fragst du mich nach dem, was gut ist?
Gut ist nur der Eine.
Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote.


(Evangelium nach Matthäus 19, 17; Lutherbibel 2017)

An dieser Stelle wird deutlich, dass Jesus als Jude die Gebote ganz selbstverständlich wertschätzte und positiv zur Sprache brachte.

Er setzte die Gebote ausdrücklich mit dem Leben in Verbindung.

An anderer Stelle sagte er:

Wenn ihr meine Gebote haltet, bleibt ihr in meiner Liebe,
so wie ich meines Vaters Gebote gehalten habe und bleibe in seiner Liebe.


(Evangelium nach Johannes 15, 10; Lutherbibel 2017)

Auch Jesus verwendet hier den Plural. Er hat uns nicht nur ein Gebot gegeben.

Er selbst hat die Gebote des Vaters gehalten.

An dieser Stelle denke ich durchaus auch an die 10 Gebote.

Für Jesus war es selbstverständlich, die Gebote zu ehren und zu halten.

Insofern ist es für mich rätselhaft, weshalb nun Christen heute denken, die Gebote seien nicht mehr von Bedeutung.

Jesus sagt: Wenn ihr meine Gebote haltet, bleibt ihr in meiner Liebe.

Daher kann kein Zweifel daran bestehen, dass Gnade und Gebote zusammengehören.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 21.10.2019 08:55.

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Re: Buchstabe und Geist

von Merciful am 21.10.2019 07:04

geli schrieb: Das einzige "Gebot", das Jesus uns also gegeben hat, ist die Liebe.

Ich denke, dies kann man so nicht sagen.

Der Apostel Johannes schrieb ja ausdrücklich, dass die Liebe zu Gott darin besteht, dass wir Gottes Gebote halten.

Der Apostel verwendet also den Plural. Er meint durchaus die alttestamentlichen Gebote, insbesondere wohl die 10 Gebote.

Wie die Liebe handelt, dies wird in den 10 Geboten konkretisiert.

Der Unterschied mag darin liegen, dass die Menschen zur Zeit des Alten Testaments die Gebote als Forderungen missverstanden.

Und zur Zeit Jesu war der Sinn der Gebote durch die Pharisäer vollends entstellt worden.

Aber auch zur Zeit des Alten Testaments gab es schon Menschen, die den Sinn der Gebote verstanden hatten.

Der Schreiber des Psalms 119 liebte die Gebote sehr. Er lebte aus der Gnade. Für ihn waren die Gebote seines Fußes Leuchte.

Ich bin mir sicher, dass der Schreiber von Psalm 119 dem Apostel Paulus eher nicht zugestimmt hätte.

Denn der Psalmist las und bedachte die Gebote damals schon in der Weise, wie auch Johannes die Gebote liebte und hielt.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 21.10.2019 07:06.

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Re: Buchstabe und Geist

von Merciful am 20.10.2019 21:06

geli schrieb: So steht es jedenfalls in der Bibel, und Paulus erklärt es.

In der Bibel steht auch, dass die Liebe zu Gott darin besteht, dass wir seine Gebote halten.

Ich gehe davon aus, dass auch du dein Leben nach Gottes Geboten ausrichtest.

Auch dir müsste es daher fraglich erscheinen, weshalb der Buchstabe töten sollte.

Denn das Gebot ist uns in schriftlicher Form überliefert.

Die schriftliche Gestalt des Gebots besteht aus Buchstaben.

Ich denke nicht, dass du der Meinung bist, dass das Gebot Jesu uns tötet.

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Re: Buchstabe und Geist

von Merciful am 20.10.2019 20:12

Wir werden gerettet durch den Glauben an den, der für uns starb.

Aber der, der für uns starb, hat seinen Jüngern und somit auch uns ein Gebot gegeben.

Ein neues Gebot gebe ich euch,
dass ihr euch untereinander liebt,
wie ich euch geliebt habe,
damit auch ihr einander lieb habt.


(Evangelium nach Johannes 13, 34; Lutherbibel 2017)

Er gab uns dieses Gebot sicherlich nicht, damit wir es missachten.

Er gab uns dieses Gebot vielmehr, damit wir es beachten.

Er gab uns dieses Gebot nicht, damit wir sterben.

Er gab uns dieses Gebot, damit wir leben.

Ein Fisch kann nur im Wasser leben.

Ein Christ kann nur in der Liebe leben.

Denn das ist die Liebe zu Gott,
dass wir seine Gebote halten;
und seine Gebote sind nicht schwer.


(1. Brief des Johannes 5, 3; Lutherbibel 2017)

Dies sind sehr klare Worte.

Diese Buchstaben und Worte töten uns nicht.

Sie bezeugen, dass ein Leben aus der Gnade und ein Leben nach den Geboten eine Einheit bilden.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.10.2019 20:34.

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Re: Buchstabe und Geist

von Merciful am 20.10.2019 16:35

Hallo, geli,

mein letzter Beitrag bezog sich auf das Ährenraufen am Sabbat.

Ich sage nicht, dass meine Ausführungen den Sinn der Worte des Apostels Paulus wiedergeben.

Die Aussage, dass der Buchstabe tötet, ist für mich unklar.

Das Evangelium ist uns auch mittels der Sprache gegeben.

Sprache - das sind Buchstaben, Worte, Sätze.

Gottes Worte, das Evangelium, die Gebote - sie teilen uns eine Botschaft mit, an die wir unseren Glauben binden.

So kommen wir mit dem Heil in Christus in Verbindung.

Ich kann nicht sehen, weshalb ein Buchstabe töten sollte.

Ich sehe auch keinen Gegensatz zwischen Gnade und Gebot.

Ein Christ lebt aus Gnaden durch den Glauben in und nach den Geboten.

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Re: Buchstabe und Geist

von Merciful am 20.10.2019 12:41

In Matthäus 12 bezieht sich Jesus nicht auf jene Aussage des Apostels.

Die Aussage des Apostels, dass der Buchstabe tötet, steht im 2. Brief an die Korinther.

Zu jener Zeit, als Jesus auf Erden wirkte, war dieser Brief noch gar nicht geschrieben worden.

Folglich hat Jesus in Matthäus 12 jene Aussage des Apostels nicht erläutert.

Man kann inhaltlich nach einer Parallele suchen.

In dem ersten Abschnitt in Matthäus 12 geht es um das Ährenraufen der Jünger am Sabbat.

Die Pharisäer verurteilten das Handeln der Jünger, da diese taten, was am Sabbat verboten war.

Jesus hingegen rechtfertigte das Verhalten der Jünger mit dem Hinweis auf David und seine Gefährten.

Die Pharisäer hielten sich wortwörtlich an das eine Gebot, am Sabbat keine Arbeiten zu verrichten.

Aber es fehlte ihnen an Verständnis für den Sinn des Gebots.

Sie sahen die Buchstaben und Worte - verstanden aber nicht die Bedeutung des Gebots für das Leben der Menschen.

Sie lösten das Gebot aus dem Verbund der anderen Gebote.

Sie trennten das Gebot ab von dem, der das Gebot gegeben hatte.

So sahen sie auch nicht den Zusammenhang des Gebots mit der Güte und Menschenfreundlichkeit des Gottes Israels.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.10.2019 14:08.
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