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Re: Ein reines Gewissen
von Merciful am 27.08.2017 20:09In der Kirchengemeinde sangen wir heute folgende Strophe.
Sie passt recht gut hierher.
O Gott, du frommer Gott, du Brunnquell guter Gaben,
ohn den nichts ist, was ist, von dem wir alles haben:
gesunden Leib gib mir, und daß in solchem Leib
ein unverletzte Seel und rein Gewissen bleib.
Text von Johann Heermann (1585 - 1647)
Ich stelle diese Strophe hier nicht ein, um über diese zu diskutieren.
Vielmehr empfinde ich es als wohltuend, diese Worte zu beten.
Merciful
Re: Ein reines Gewissen
von Merciful am 23.08.2017 14:27Ich habe Vorbehalte gegen die Beschreibung des Gewissens als einer Instanz des menschlichen Bewusstseins.
Mein Gewissen ist keine von meiner Person unterschiedene Instanz (meines Bewusstseins).
Denn es gibt nur einen Mittler zwischen Gott und den Menschen.
Wäre das Gewissen eine von meiner Person unterschiedene Instanz (meines Bewusstseins), so wäre sie Mittlerin zwischen mir und Gott.
Ich müsste dieser Instanz gehorchen, da sie mir den Willen Gottes mitteilt und mein Tun und Lassen unter Gottes Gericht stellt.
Nun ist aber das Gewissen vielmehr die Summe der Überzeugungen und der Werturteile meiner eigenen Person.
Das Gewissen ist nicht von mir selbst, meinem eigenen Urteil, zu unterscheiden.
So bin ich als Person nur dem Christus Gottes verantwortlich.
In der Praxis zwar orientiere ich mich an jenen Überzeugungen, die sich mir in den Jahren meines Lebens eingeprägt haben.
Aber über dem steht doch der Satz des Johannes.
Daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und können vor ihm unser Herz überzeugen,
dass, wenn uns unser Herz verdammt, Gott größer ist als unser Herz und erkennt alle Dinge.
(1. Brief des Johannes 3, 19.20; Lutherbibel 2017)
Merciful
Re: Ein reines Gewissen
von Merciful am 23.08.2017 09:46Ich finde diese Definition ein wenig problematisch.
Denn was wäre dann ein schlechtes Gewissen?
Wäre ein schlechtes Gewissen dann nicht quasi eine schlechte Instanz?
In dem Sinn, dass jene Instanz versagte und den Menschen nicht genügend warnte vor einer schlechten Tat?
Aber wir sprechen doch gerade im Gegenteil von einem schlechten Gewissen dann, wenn wir uns einer schlechten Tat bewusst sind.
Daher halte ich jene Beschreibung des Gewissens als Instanz im menschlichen Bewusstsein für problematisch.
Und zwar schon aus sprachlichen Gründen.
Ich bleibe daher bei der von mir vorgeschlagenen Definition.
Wobei ja kein Grund besteht, jene Erinnerung nicht auch auf die jüngere Vergangenheit oder in die Gegenwart hinein auszudehnen.
Merciful
Re: Ein reines Gewissen
von Merciful am 22.08.2017 10:49Was ist das Gewissen?
Das Gewissen ist die Erinnerung an das, was wir dachten, wollten und taten.
Aber mehr noch, es ist auch unsere Bewertung dessen, was wir dachten, wollten und taten.
Wir sprechen von einem schlechten Gewissen, wenn wir das, was wir dachten, wollten und taten, als sündhaft beurteilen müssen.
Wir sprechen von einem guten Gewissen, wenn wir das, was wir dachten, wollten und taten, als gerecht beurteilen können.
Merciful
Re: Raum der Stille und des Gebets
von Merciful am 16.08.2017 16:03HERR, dein Wort bleibt ewiglich, so weit der Himmel reicht; deine Wahrheit währet für und für.
Du hast die Erde fest gegründet, und sie bleibt stehen.
Nach deinen Ordnungen bestehen sie bis heute; denn es muss dir alles dienen.
Wenn dein Gesetz nicht mein Trost gewesen wäre, so wäre ich vergangen in meinem Elend.
Ich will deine Befehle nimmermehr vergessen; denn du erquickst mich damit.
Ich bin dein, hilf mir; denn ich suche deine Befehle.
Frevler lauern mir auf, dass sie mich umbringen; ich aber merke auf deine Zeugnisse.
Ich habe gesehen, dass alles Vollkommene ein Ende hat, aber dein Gebot bleibt bestehen.
(Psalm 119, 89 - 96; Lutherbibel 2017)
Merciful
Re: Nie mehr allein!
von Merciful am 16.08.2017 09:59Ja, natürlich, wenn du das so erlebst, legt sich diese Betrachtungsweise nahe.
Mit meinem persönlichen (momentanen) Erleben hat das nichts zu tun.
Es ist hier gerade entscheidend, bei dieser ersten Erfahrung zu verweilen und nicht schon zur zweiten Erfahrung zu eilen.
Diese Notwendigkeit ergibt sich von der Sache her.
Ich gebe ein Beispiel.
Themen wie Rechtfertigung und Heiligung gehören zusammen. Dennoch sind es unterschiedliche Themen.
In einem Thread, der das Thema Rechtfertigung behandelt, würde ich daher Beiträge zum Thema Rechtfertigung erwarten.
In einem Thread aber, der das Thema Heiligung zum Inhalt hat, würde ich Beiträge zum Thema Heiligung erwarten.
Die Zusammenführung der beiden Themen könnte dann in einem dritten Thread erfolgen.
Ähnlich sehe ich es hier in diesem Thread.
Mit Gott nie mehr allein - das ist ein Thema.
Gemeinschaft mit Gott verändert die Lebenseinstellung - das ist ein anderes Thema.
Mehr möchte ich hierzu nun nicht mehr schreiben.
Merciful
Re: Nie mehr allein!
von Merciful am 16.08.2017 09:01So würde ich es nicht ausdrücken.
Geschwister im Glauben sind keine Äußerlichkeiten.
Geschwister im Glauben bilden gemeinsam den Leib Jesu.
Eine Rebe am Weinstock braucht die Verbindung zum Weinstock.
Der Weinstock zwar ist Jesus Christus, der Sohn Gottes, Heiland und Herr.
Da die Gemeinde der Leib Jesu ist, kann und muss aber auch die Gemeinde als Weinstock gesehen werden.
Die Alte Kirche prägte den folgenden Spruch.
extra ecclesiam salus non est. Außerhalb der Kirche gibt es kein Heil.
Dies ist doch zumindest auch unsere Erfahrung, dass die Gemeinschaft der Liebe in der Gemeinde den Glauben an Gott stärkt.
Daher würde ich in Hinblick auf Glaubensgeschwister nicht von Äußerlichkeiten sprechen.
Merciful
Re: Nie mehr allein!
von Merciful am 15.08.2017 15:25Die Erfahrung, dass ich nicht allein bin in der Welt einerseits
und die Erfahrung, dass Gott mich verändert andererseits,
sind für mich zweierlei Erfahrungen und daher zweierlei Themen.
Gott ist mit mir, er hat mich angenommen, ich gehöre zu ihm. Dies ist die Voraussetzung.
Gott verändert mich, mein Denken, mein Wollen, mein Tun. Das ist die Folge.
Hier in diesem Thread war und ist das Thema jene Erfahrung, dass ich als Kind Gottes nicht allein bin.
Es ist doch gerade wichtig zu sehen und zu glauben, dass Gott mit mir ist aus Gnaden durch Glauben.
Selbst dann, wenn ich noch keine Veränderung an mir feststelle, will ich mir der Liebe und Nähe Gottes gewiss sein.
Es ist hier gerade entscheidend, bei dieser ersten Erfahrung zu verweilen und nicht schon zur zweiten Erfahrung zu eilen.
Merciful
Re: Nie mehr allein!
von Merciful am 15.08.2017 13:48Dies wird wohl kaum jemand hier bestreiten, dass die Gemeinschaft mit Gott unsere Lebenseinstellung verändert.
Etwa im Sinne von weniger eigensüchtig und mehr liebend.
Aber ich sehe den Zusammenhang dieser Aussage mit dem Thema dieses Threads nicht.
Wenn ich an Jesus glaube, bin ich nicht allein, auch dann nicht, wenn es sonst keine Menschen gibt, die mich kennen und lieben.
Dies kann mir zum Trost werden, auch da und dann, wo und wenn Gefahr und Not bedrohlich werden.
Die Veränderung meiner Lebenseinstellung aber ist für mich eher ein anderes Thema.
Aber es mag sein, dass die Geborgenheit in Gott direkt eine positivere und zuversichtlichere Lebensgestaltung ermöglicht.
Merciful
Re: Nie mehr allein!
von Merciful am 15.08.2017 08:25Ich vermute, diese beiden Menschen sind schon längere Zeit Mitglieder der Gemeinde.
Sie kennen die Gemeinde, die Menschen, ihre Liebe.
Sie wissen sich in der Gemeinde geborgen.
Und natürlich wissen sie, dass es da Menschen gibt, die für sie beten.
Diese Erfahrung der Liebe der Geschwister bestärkt auch den Glauben und die Zuversicht in Gott.
Die Liebe Gottes, seine Nähe, seine Kraft kann dann leichter geglaubt und erfahren werden.
Merciful