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jovetodimama

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Re: Leben im falschen Körper ?

von jovetodimama am 21.02.2018 20:28

Warum können zumindest wir Christen nicht den "Transmenschen" so nehmen und achten und respektieren wie er ist? Und warum kann er sich nicht selbst - so wie er ist annehmen?
Ich denke, wir Christen können es.
Und die Betroffenen können es, wenn ihr Umfeld es kann. (Bis vor wenigen Jahren war z.B. eine Genitaloperation noch die Voraussetzung dafür, dass Betroffene ihren Namen und ihren Geschlechtseintrag ändern durften. In den medizinischen Lehrbüchern stand, dass ein zwingendes Kriterium für die Diagnose der Wunsch nach einer operativen Geschlechtsangleichung sei. Seitdem die operative Angleichung nicht mehr die Voraussetzung für die Anerkennung ist, gibt es immer mehr, die darauf verzichten. In den neuen Leitlinien für Mediziner wird dann etwas anderes stehen.  )

Welchen Einfluss hat denn nun Gott auf mein Verständnis als Mann, als Frau, als Frau im männlichen Körper, als Mann im weiblichen Körper?
Meinst Du Gott oder meinst Du den Glauben an Gott (wie stark mein Glaube ist) oder das Gottesbild (wie ich glaube, dass Gott ist)? Und wie ist das bei Dir?

Wie auch immer, ich denke jedenfalls, der christliche Glaube ist gerade für transidente Menschen ganz besonders wichtig und hilfreich. Es gibt da so ein schönes Lied, das beginnt so: Jesus, zu dir kann ich so kommen wie ich bin. Zu wissen, von Gott geliebt zu sein und nicht erst anders werden zu müssen, um zu Jesus kommen zu dürfen, ist grundsätzlich tröstlich. Für Menschen, die in ihrem Leben die schmerzhafte Erfahrung machen mussten, dass sie erst akzeptiert wurden, wenn sie einen wesentlichen Teil ihrer Persönlichkeit verleugneten, hat es eine noch tiefere Bedeutung.

Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13,34)

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jovetodimama

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Re: Leben im falschen Körper ?

von jovetodimama am 21.02.2018 12:31

@Burgen: Danke für den Link zur "biblischen Ordnung für Mann und Frau".

---

Übrigens: Ich erfuhr gerade, ein Pastor in einer Freikirche hat seinen Job verloren, weil er sich für die Belange eines transidenten Gemeindegliedes eingesetzt hat.

Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13,34)

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jovetodimama

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Re: Leben im falschen Körper ?

von jovetodimama am 21.02.2018 12:21

"In der gegenwärtigen Zeit laufen viele Bestrebungen, die Gesetze und Grenzen der Natur medizinisch auszuhebeln. Das ist eine große Hilfe für Transmenschen, die erst durch medizinische Hilfe in der sozialen Rolle leben können, die ihnen entspricht."
  Damit unterstellst du jetzt, das die soziale Rolle eines Menschen sich unmittelbar aus seinem Geschlecht ableitet. Und lässt Gott komplett aussen vor stehen.
Oh nein, ganz bestimmt nicht möchte ich GOTT außen vor stehen lassen! Und noch einmal nein, ich unterstelle nicht, dass die soziale Rolle eines Menschen sich unmittelbar aus seinem Geschlecht ableitet. - Aber ich bin mir dessen bewusst, wie sehr unser ganzer Alltag durchzogen ist von unserer zumeist völlig unbewusst vorhandenen Zuordnung entweder zur Gruppe weiblicher Individuen, oder zur Gruppe männlicher Individuen. Beim Spielsachenkaufen, beim Schuhekaufen, beim Einkaufen von Kleidung, beim Aufsuchen öffentlicher Toiletten, ja selbst als Gast im Restaurant, beim Besuch eines Schwimmbads, im Sportverein, in einer Tanzschule und an vielen anderen Orten: Überall checken unsere Mitmenschen in Sekundenbruchteilen blitzschnell ab, ob wir männlich oder weiblich sind, und beraten uns entsprechend bzw. schicken uns in die entsprechende Abteilung. Transmenschen mit ungenügendem Passing kann es passieren, dass sie ständig weggeschickt bzw. völlig falsch beraten werden. Eine erfolgreiche Hormonbehandlung verändert nicht einfach nur ihr Aussehen, sondern ihren ganzen Alltag. Das meinte ich, und nichts anderes.

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jovetodimama

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Re: Leben im falschen Körper ?

von jovetodimama am 21.02.2018 08:29

Gott gibt den Männern zB den Job Oberhaupt zu sein. Die Frau ist für Erzziehung zuständig (in Sprüche total schön beschrieben). Aber was, wenn sich das Geschlecht ändert? Ist man dann immernoch gehorsam?
Ich für mein Teil denke ja, wenn z.B. eine Transfrau sich mit um die Erziehung und Betreuung ihrer Nichten und Neffen kümmert, dann ist das nicht ungehorsam, sondern gut.
Diese Woche wurde in einem Zeitungsartikel berichtet, dass erstmals eine Transfrau ein Baby sechs Wochen lang stillen konnte. Der Artikel verriet, das Baby habe die Partnerin der Transfrau zur Welt gebracht, die es jedoch nicht stillen wollte. Bei solchen Geschichten sträuben sich mir auch als Mutter eines Transmädchens die Haare, und zwar nicht so sehr wegen des Stillens, sondern wegen der Familienkonstellation. Eine Transfrau und eine Partnerin, frage ich mich, ist das dann lesbisch?! Und ist die stillende Transfrau womöglich gleichzeitig der biologische Vater des Babys? Oder wurde das Kind mit Hilfe einer Samenspende gezeugt?
In der gegenwärtigen Zeit laufen viele Bestrebungen, die Gesetze und Grenzen der Natur medizinisch auszuhebeln. Das ist eine große Hilfe für Transmenschen, die erst durch medizinische Hilfe in der sozialen Rolle leben können, die ihnen entspricht.
Aber so sehr dies eine Erleichterung für die Betroffenen ist, so sehr besteht meiner Meinung nach gleichzeitig die Gefahr, dass Betroffene und ihre Angehörige vor den Karren des "Gender-Mainstreaming" gespannt werden, den sie vielleicht gar nicht ziehen wollen. Ich finde es z.B. richtig, dass Pädagogen in Kindertagesstätten und Schulen dazu angehalten werden, Hänseleien und Mobbing unter den ihnen anvertrauten Kindern zu verhindern, auch und gerade wenn diese Hänseleien sich ergeben, weil ein Kind nicht in einer klassischen Vater-Mutter-Kind(er)-Familie aufwächst oder nicht dem klassischen Bild eines Jungen bzw. eines Mädchens entspricht. Aber ich finde es bedenklich, wenn - angeblich, um dies zu erreichen - Sexualkundeunterricht stattfindet, in dem Dinge neutral thematisiert werden, die nicht altersgerecht und dazu vor einem ernsthaften christlichen Verständnis Sünde sind.

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Re: Leben im falschen Körper ?

von jovetodimama am 21.02.2018 08:14

Birgit,was du zum Thema Kind und Erwartungen des eigenen Körpers schreibst, war für mich völlig neu, das habe ich noch nie gehört. Gibt es auch hierfür irgendwelche Quellen?
Keine, wo Du nachschlagen könntest. Ich weiß es aus Beiträgen von Selbsthilfegruppen betroffener Familien.

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Re: Leben im falschen Körper ?

von jovetodimama am 21.02.2018 07:55

Wenn ich lese:

Hallo? Wieso steht dann...
Dann möchte ich Euch daran erinnern, dass wir in einem christlichen Forum sind und uns, wo nötig, ermahnen, aber einander nicht verletzen wollen.

---

Die Frage, wofür die Kleidung steht, wenn Gott ausdrücklich sagt, es sei ihm ein Gräuel, wenn Männer Frauenkleidung tragen, ist wesentlich, wenn wir nach einer Antwort suchen, was wir in unserem ganz persönlichen Leben dürfen bzw. sollen. Ich denke, es geht Gott, wie in anderen Zusammenhängen auch, um das Thema Heuchelei. Ich nehme an, dass zu alttestamentlichen Zeiten Hosen und überhaupt Mode, wie wir sie heute tragen, unbekannt war. Doch offenbar gab es Unterschiede in der Kleidung von Männern und Frauen, und zwar so, dass man anhand der Kleidung eindeutig erkennen konnte, ob man einen Mann oder eine Frau vor sich hatte.

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Re: Leben im falschen Körper ?

von jovetodimama am 20.02.2018 17:31

Burgen schrieb: In meinem Empfinden tendiere ich dazu, dass wir es mit einer Missbildung zu tun haben.
Vorsicht! Ich glaube, ich verstehe, wie Du das meinst. Betroffene würden das trotzdem 100%ig als Beleidigung auffassen.

Transident ist der korrektere Ausdruck für transsexuell, da "transident" wortimmanent betont, dass es um die Identität eines Menschen geht, während "transsexuell" fäschlicherweise nahelegt, es ginge primär um die Sexualität eines Menschen. Der Begriff "transsexuell" hat wesentlichen Anteil an der immer noch verbreiteten irrigen Meinung, Transidentität gäbe es erst postpubertär.

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Re: Leben im falschen Körper ?

von jovetodimama am 20.02.2018 11:10

akzeptieren, dass die Person das so empfindet und nicht anders kann, und dann mit ihr "ganz normal" umgehen. Ohne dabei den Gedanken im Hinterkopf zu haben: "das entspricht nicht der Realität"
Vielfach geschieht das im Umgang mit den betreffenden Personen ganz automatisch. Sie wirken so stimmig in ihrem ganzen Auftreten und Verhalten, dass man - wenn man es überahupt wusste - vergisst, dass da der "kleine Unterschied" ist.
Anders bei Betroffenen, die nicht die gesellschaftlichen und medizinischen Möglichkeiten von heute hatten. Ihnen ist neben unwiderruflichen körperlichen Merkmalen oft eine besondere Ausstrahlung oder Melancholie eigen. In der Münchner U-Bahn sah ich einmal von hinten eine Person, deren besonders lange, besonders gepflegte Haare mir auffielen. In ihrer Ausstrahlung stand über dem Kopf in goldenen Lettern groß geschrieben: ICH BIN EINE FRAU! Ich wusste sofot: eine Transfrau im Alltagstest. (Fragt jetzt bitte nicht, warum ich ihre Austrahlung sehen konnte und woher ich dies Fähigkeit habe. Ich weiß es nicht.)

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Re: Leben im falschen Körper ?

von jovetodimama am 20.02.2018 09:17

Woran merken wir, dass wir männlich oder weiblich sind? - Das ist eine gute Frage, die gar nicht mal so leicht zu beantworten ist, wenn alles zusammenpasst: Körper, Lieblingsfarbe, bevorzugte Spielkameraden, Interessen usw.
Und wenn trans*Mädchen gerne Fußball spielen oder trans*Jungen im Kindergarten zwischendurch in der Puppenecke anzutreffen sind, wird ihnen nicht selten ihr trans*Sein abgesprochen und die Eltern als Spinner abgetan.
Wenn ich zurückdenke in meine Kindheit und Jugend, dann denke ich oft, ich hätte mich auch in der männlichen Rolle zurechtgefunden. Vielleicht hätte ich aber auch erst durch die Konfrontation mit Erwartungen an das männliche Rollenbild, die ich als Mädchen natürlich nie hatte, gemerkt, dass ich dem nicht gerecht werden kann.

Manche kleinen transidenten Mädchen glauben, dass alle Kinder mit Penis geboren würden. Sie warten darauf, dass ihr Penis abfällt, und fragen ihre Mütter, wann das bei ihnen passiert ist. Wenn Die Mutter dann sagt, dass er niemals abfallen wird, sind sie nicht selten so verstört, dass sie versuchen, ihn sich abzuschneiden - mit vier, fünf Jahren!
Transidente kleine Jungen dagegen glauben oft, alle Kinder würde zunächst ohne Penis geboren, und fragen ungeduldig, wann ihnen der eigene endlich wachsen wird. Auch für sie bricht eine Welt zusammen, wenn die Mutter ihnen erklärt, dass das niemals passieren wird.
Woher "wissen" diese zwei- bis fünfjährigen Kinder, wer sie - entgegen ihrem Äußeren - sind?

Wissenschaftler vermuten, das Gespür für das eigene Geschlecht sei im Gehirn verankert, und das Gehirngeschlecht würde sich im Laufe der Schwangerschaft zu einem anderen Zeitpunkt entwickeln als die Genitalien. Durch hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft könne sich das Gehirngeschlecht in einer anderen Richtung entwickeln als das anatomische Geschlecht. Bewiesen ist dies Vermutung nicht.

Für meine Tochter war, als sie klein war, der Körper gar kein Kriterium. Wenn ich ihr in Sachbilderbüchern zum Thema "Unser Körper" für Kleinkinder Bilder von nackten Kindern zeigte und fragte, ob es sich um einen Jungen oder ein Mädchen handelt, wusste sie es nicht. Bei Bildern von angezogenen Kindern sagte sie z.B. "Mädchen, schau, Kleid anhat." oder "Bub, schau, kurze Haare."
Der erste ganze gesprochene Satz meiner Tochter sagte aus, dass sie kein Junge, sondern ein Mädchen ist.
Als sie im Kindergarten war, stellte sie einmal beim Abholen fest: "Die Kinder, die so sind wie ich, sind alles Mädchen. Die Kinder, die anders sind als ich, sind immer Buben."
Mit dem Namen, den wir ihr bei ihrer Geburt gegeben hatten, konnte sie sich nie(!) identifizieren. Sie kam nicht, wenn ich sie bei ihrem Jungennamen rief, sah dabei aber so aus, als ob sie darauf warten würde, dass ich sie rufe. Als sie endlich sprechen konnte, sprach sie die weibliche Form ihres Namens aus.
Mit drei Jahren weigerte sie sich, in Jungenkleidung aus dem Haus zu gehen. Die wenigen Male, wo wir Eltern dies dennoch durchsetzten, entwickelte sich bei ihr daraufhin eine Schuppenflechte, die jeweils völlig verschwand, wenn sie wieder als Mädchen leben durfte.
So könnte ich noch lange weitere Beispiele aufzählen. Doch woher "wusste" meine Tochter dies alles? Woher "wusste" ihre Haut, wann etwas nicht stimmte und es an der Zeit war, ein Ekzem zu entwickeln?

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Re: Leben im falschen Körper ?

von jovetodimama am 19.02.2018 11:24

Jesus sagte aber auch nicht: "Diese Männer sind offensichtlich die Nachkommen des Vaters Abraham, aber in ihrem Inneren wollen sie nach den Begierden des Teufels tun." Er sagte vielmehr: "Ihr habt den Teufel zum Vater."
Ebenso sage ich nicht von meiner Tochter: "Dieses Kind ist offensichtlich ein Junge, aber in seinem Inneren möchte es leben wie ein Mädchen." Sondern ich sage: "Dieses Kind ist ein Mädchen."

Der auf die zitierte Bibelstelle folgende Vers lautet übrigens: "Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht." (Joh. 8, 45)

Es lohnt sich möglicherweise, über Folgendes nachzudenken: Vielleicht gibt es eine offensichtliche "Wahrheit" und eine innere Wahrheit. In diesem Zusammenhang steht auch 1. Sam. 16, 7: "Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an."

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.02.2018 11:42.
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