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Merciful

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Re: Raum der Stille und des Gebets

von Merciful am 04.10.2016 10:03

Zwiespältige Menschen sind mir von Grund auf verhaßt,
doch dein Gesetz ist mir lieb.

Du bist mein Schutz und mein Schild,
ich warte auf dein Wort.


(Psalm 119, 113-114; Einheitsübersetzung)

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Re: Gesetz versu Gnade

von Merciful am 04.10.2016 08:18

Pal, der erste Teil deines letzten Beitrags passt nicht so wirklich zu der Aussage von geli, die du zitierst und voranstellst.

Geli sprach doch von ihrer Freiheit, die Gebote Gottes halten zu dürfen.

Du hingegen schreibst vom Gebrauch der Freiheit ohne Rücksichtnahme auf das Gewissen anderer.

So, wie du es schreibst, könnte man fast den Eindruck erhalten, du wollest aussagen, dass geli ihre Freiheit, Gottes Gebote zu halten, gebrauche ohne Rücksicht auf das Gewissen anderer.

Da dies wohl kaum deine Intention gewesen ist, frage ich mich, weswegen du ihre Aussage deiner Erörterung voranstellst?

Auf diese Weise entstehen unnötige Missverständnisse und die Notwendigkeit der Antwort und Richtigstellung.

Dies aber kostet Zeit und Kraft, die an anderer Stelle nötiger sind.

Weswegen ich mich nun für heute verabschiede.

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Re: Gesetz versu Gnade

von Merciful am 03.10.2016 22:25

geli schrieb: Ja, da hast Du recht - aber ich seh darin, dass ich mich für mein Leben entscheide, mich an bestimmte Gebote oder Regeln zu halten, keine Gesetzlichkeit.

Das Leben aus der Gnade in den Geboten Gottes ist freilich keine Gesetzlichkeit.

Aber ich fand deine Formulierung ein wenig unglücklich, missverständlich.

Insbesondere deine Aussage, es komme auf die (zeitliche) Reihenfolge an, schien mir die eigentliche Problematik nicht ganz zu erfassen.

Aber ich möchte dies nun nicht weiter vertiefen.

Ich wüsste momentan aus meinem Umfeld auch keinen Menschen zu nennen, dessen Einstellung oder Verhalten ich als gesetzlich empfinden würde.

Die Geschwister, die ich kenne, leben, soweit ich sehe und beurteilen kann, aus der Gnade.

Auch denke ich, dass in der heutigen Zeit eher liberale Tendenzen ein Problem sind als die Gesetzlichkeit.

Etwa wenn der Gedanke der Freiheit so interpretiert wird, als ob deswegen die Gebote Gottes nicht mehr gelten würden.

Aber ob diese Einschätzung der Realität gerecht wird, bin ich mir nun auch nicht sicher.

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Re: Gesetz versu Gnade

von Merciful am 03.10.2016 19:19

geli schrieb: Leben gibt es nur durch die Wiedergeburt und die Vergebung - danach kann man sich ruhig an die Gebote oder Gesetze halten.

Seid ihr so unverständig? Im Geist habt ihr angefangen, wollt ihr's denn nun im Fleisch vollenden?

(Brief des Paulus an die Galater 3, 3; Luther '84)

Gesetzlichkeit ist eher ein grundsätzliches Problem, sowohl vor der Wiedergeburt als auch nach der Wiedergeburt.

Eben dies war doch die Aussage des Paulus, sein Anliegen, diejenigen, die im Glauben angefangen hatten aufgrund der Botschaft des Evangeliums, davor zu bewahren, (erneut) in eine Gesetzlichkeit oder Werkgerechtigkeit hinein zu geraten.

Wer aber aus der Gnade lebt und in den Geboten wandelt, der ist nicht 'gesetzlich', sondern die Gebote bedeuten für ihn Freude und Frieden.

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Re: Gesetz versu Gnade

von Merciful am 03.10.2016 12:41

Hallo, jonas.sw,

deine Fragen sind berechtigt.

Mir fehlt etwas die Zeit, nun genauer darüber nachzudenken.

Spontan möchte ich meinen, dass 'Erkenntnis', 'Gewissen', 'Gesetz im Herzen' freilich miteinander zu tun haben, dennoch aber je voneinander zu unterscheidende Bedeutungen haben.

Davon abgesehen war aber jedenfalls Golgatha notwendig, eine verlorene Welt zu erlösen und mit Gott zu versöhnen.

Mehr möchte ich momentan nicht schreiben.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.10.2016 12:42.

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Re: Gesetz versu Gnade

von Merciful am 03.10.2016 12:08

Interessant finde ich gerade auch folgenden Vergleich, der war mir bisher so nicht aufgefallen:

Denn wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur tun, was das Gesetz fordert,
so sind sie, obwohl sie das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz.

Sie beweisen damit, dass in ihr Herz geschrieben ist, was das Gesetz fordert,
zumal ihr Gewissen es ihnen bezeugt.

(Brief des Paulus an die Römer 2, 14-15; Luther '84)

Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen, nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern schloss, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägyptenland zu führen, ein Bund, den sie nicht gehalten haben, ob ich gleich ihr Herr war, spricht der HERR;

sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel schließen will nach dieser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein und ich will ihr Gott sein.

Und es wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen: »Erkenne den HERRN«, sondern sie sollen mich alle erkennen, beide, Klein und Groß, spricht der HERR; denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken.


(Buch des Propheten Jeremia 31, 31-34; Luther '84)

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Re: Gesetz versu Gnade

von Merciful am 03.10.2016 11:26

solana schrieb: Aus dem Gesetz kommt die Erkenntnis der Sünde, ohne das Gessetz würden wir das ja gar nicht erkennen.

Dies stimmt wohl nicht so ganz, vergleiche:

Denn wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur tun, was das Gesetz fordert,
so sind sie, obwohl sie das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz.

Sie beweisen damit, dass in ihr Herz geschrieben ist, was das Gesetz fordert,
zumal ihr Gewissen es ihnen bezeugt.


(Brief des Paulus an die Römer 2, 14-15; Luther '84)

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Re: Raum der Stille und des Gebets

von Merciful am 03.10.2016 08:20

Deine Vorschriften sind auf ewig mein Erbteil;
denn sie sind die Freude meines Herzens.

Mein Herz ist bereit, dein Gesetz zu erfüllen bis ans Ende und ewig.

(Psalm 119, 111-112; Einheitsübersetzung)

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Re: Gesetz versu Gnade

von Merciful am 01.10.2016 18:12

Pal schrieb: Mich ermüdet die Bibel eben nicht.

Pal, ich denke, die Bibel ermüdet wohl kaum einen jener Menschen, die in diesem Forum lesen und schreiben.

Aber die Diskussionen empfinde ich schon zuweilen als ermüdend.

Für mich, für mein Leben, für mein Leben mit Gott, wäre es wohl besser, ich würde nur die Bibel lesen und meine Arbeit tun.

Dann hätte ich Frieden im Herzen und Kraft für meinen Alltag.

Dennoch gelingt es mir nicht immer, mich den Diskussionen zu entziehen.

Selbst dann, wenn sie mir schaden, kann ich mich nicht gut entfernen.

Dies liegt vielleicht daran, weil auch ich ein Mensch bin, der Gemeinschaft sucht.

Oder daran, dass ich das Gefühl habe, Missverständnisse klarstellen zu müssen.

Oder daran, dass ich eine Aufgabe sehe, den einen oder anderen Beitrag zu leisten.

Die Bibel ermüdet mich also nicht. Aber dieser Thread hat dazu beigetragen, dass ich heute sehr müde bin.

Daher schreibe ich hier heute nun nicht mehr. Und auch morgen nicht.

Ich wünsche allen Lesern ein schönes und friedliches Wochenende!

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Re: Gesetz versu Gnade

von Merciful am 01.10.2016 10:18

Cleopatra schrieb: Alles (was er hat) zu verlieren bedeutet nicht sofort das Ego, das Selbst und so weiter. Sondern es bedeutet, dass Jesus das Wichtigste sein soll, und wir an nichts anderes festhalten sollen.

Ja, Cleopatra, da stimme ich dir zu.

Selbstverleugnung kann nur so geschehen, indem man sich Jesus zuwendet und anvertraut.

Selbstverleugnung geschieht gerade nicht dadurch, dass man versucht sein Ego irgendwie zu vernichten.

Dies ist nur ein Drehen um die eigene Achse.

Selbstverleugnung heißt, dass Jesus in die Mitte des eigenen Lebens kommt und dort das Denken und den Willen regiert.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.10.2016 17:51.
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