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Merciful

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Re: Leben ohne Sünde unmöglich

von Merciful am 18.02.2016 08:38

Merciful schrieb:

jesus4ever, wenn du schreibst, dass du als Wiedergeborene nicht mehr sündigen kannst, so verstehen wohl alle hier diese Aussage in dem Sinn, als ob du sagst, es sei für dich völlig unmöglich, dass du noch einmal sündigst.

Hier, in dieser Aussage schreibst du aber von einer Gefahr der Verführung, die auch für dich gelte. Nun ergibt sich aber eine Widersprüchlichkeit zwischen jener Aussage, es sei für dich unmöglich zu sündigen und dieser Aussage, dass die Gefahr der Verführung auch für dich gelte.

Denn wenn das Sündigen für dich gar nicht mehr möglich wäre, dann bestünde ja auch keine Gefahr für dich.

jesus4ever, was aber schreibst du zu diesen Aussagen?

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Re: Leben ohne Sünde unmöglich

von Merciful am 18.02.2016 08:30

Jonas, dein Zitat von 1. Joh. 5, 1-2 ist nicht ganz vollständig.

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Re: Leben ohne Sünde unmöglich

von Merciful am 17.02.2016 23:13

Solana, wenn Johannes von der Liebe schreibt, vom Halten der Gebote, so sehe ich darin keine Gesetzlichkeit oder Werksgerechtigkeit.

Glaubende sind nicht unter Gesetz. Sie suchen ihre Gerechtigkeit vor Gott nicht aus Werken des Gesetzes.

Auch Johannes gründet das Heil und das Leben der Kinder Gottes ganz auf die Gnade Gottes in Christus und auf den Glauben, durch welchen Gott seinen Kindern das Heil zueignet.

Dieses Leben drückt sich aber in der Liebe zu Gott und also in einer Lebensweise, die an den Geboten Gottes orientiert ist, aus.

Johannes gewinnt an dieser Liebe zu Gott und den Brüdern die Zuversicht, dass er und die Seinen von Gott geboren sind und in der Wahrheit und im Licht vor Gott wandeln.

Nur dies will ich wissen und lernen, wie Johannes seine Aussagen meint. Und wie diese Aussagen parallel gehen zu den Aussagen Jesu und der Apostel und Propheten.

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Re: Leben ohne Sünde unmöglich

von Merciful am 17.02.2016 20:50

Und ich bete darum, daß eure Liebe immer noch reicher an Einsicht und Verständnis wird, damit ihr beurteilen könnt, worauf es ankommt.
Dann werdet ihr rein und ohne Tadel sein für den Tag Christi, reich an der Frucht der Gerechtigkeit, die Jesus Christus gibt, zur Ehre und zum Lob Gottes.

(Brief des Paulus an die Philipper 1, 9-11; Einheitsübersetzung)

Ich gehe momentan mit Johannes davon aus, dass ein Mensch, der in Christus ist, nicht sündigen kann. So sagt es Johannes. Ich habe aber Grund zur Annahme, dass, wenn der Christ nicht in Christus bleibt, unweigerlich auch die Sünden wieder eintreten. Deswegen die vielen Mahnungen im Neuen Testament, das Wort vom Gehorsam des Glaubens und der Hinweis auf die Bedeutung der Wachsamkeit, das Ziel des Weges nicht aus den Augen zu verlieren und beharrlich danach zu streben.

Was sagt nun Paulus? Ohne Zweifel schreibt er an Christen, also wiedergeborene Kinder Gottes. Sie haben Glauben an Christus und leben in der Liebe zu Gott und Menschen. Wir haben bereits gehört, dass Paulus von sich selbst nicht so dachte, dass er das Ziel bereits erreicht habe und schon vollendet sei. Also können wir davon ausgehen, dass nach seiner Auffassung auch jene noch nicht vollendet waren, an die er jenen Brief schrieb.

Dementsprechend sieht er diese noch in der Bewegung, ihre Liebe möge noch immer reicher an Einsicht und Verständnis werden, eben um beurteilen zu können, was der Wille Gottes ist. Ein jeder wusste, dass Gott die Liebe geboten hat. Aber wie diese Liebe in den jeweiligen Situationen zu leben sei, dies war immer neu zu beurteilen.

Paulus schreibt schließlich, dass die Philipper am Tage Christi ohne Tadel sein werden, wenn Gott den Glauben wird vollendet haben, den er in ihnen begann. Nicht wahrnehmen kann ich hier, ob jene Tadellosigkeit das Merkmal der Philipper sein wird, ehe Jesus kommen wird in Herrlichkeit oder ob jene erst dadurch erreicht werden wird, dass sie in der Auferstehung den neuen Leib empfangen.

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Re: Leben ohne Sünde unmöglich

von Merciful am 17.02.2016 13:37

jesus4ever schrieb: Die Gefahren der Verführung zu fleischlicher Frucht /Sünde lauert demzufolge überall, für alle auch für mich und meinesgleichen.

jesus4ever, wenn du schreibst, dass du als Wiedergeborene nicht mehr sündigen kannst, so verstehen wohl alle hier diese Aussage in dem Sinn, als ob du sagst, es sei für dich völlig unmöglich, dass du noch einmal sündigst.

Hier, in dieser Aussage schreibst du aber von einer Gefahr der Verführung, die auch für dich gelte. Nun ergibt sich aber eine Widersprüchlichkeit zwischen jener Aussage, es sei für dich unmöglich zu sündigen und dieser Aussage, dass die Gefahr der Verführung auch für dich gelte.

Denn wenn das Sündigen für dich gar nicht mehr möglich wäre, dann bestünde ja auch keine Gefahr für dich.

Ich vermute daher, dass deine Aussage, dass du nicht mehr sündigen kannst, folgendermaßen gemeint ist:

Du sagst, dass du nicht mehr sündigen kannst und meinst damit 1. dass das Sündigen keine mögliche Option für dein Handeln darstellt, als ob Gott auch mit der Sünde einverstanden wäre und 2. dass du, solange du in Christus bist und bleibst, nicht zu sündigen vermagst.

Nun schreibst du aber von der Gefahr der Verführung, die auch für dich gelte. Diese Gefahr besteht für dich dann und insofern, wenn du nicht in Christus bist und bleibst.

Daher gilt doch auch für dich, dass das nicht-sündigen-können eben diese Voraussetzung hat, dass du in Christus bist und bleibst. Dies aber ist doch eine Frage des Gehorsams und der Wachsamkeit. Bist du auch nur eine Sekunde nicht gehorsam und nicht wachsam, kann es schon geschehen, dass du sündigst, wenngleich du es nicht sollst und auch nicht willst.

Dies liegt schlicht daran, weil wir Menschen sind, als solche aber schwach und vergänglich.

Und doch oder gerade deswegen bitten wir Gott um seine Bewahrung und Behütung, dass er uns in seiner Gemeinschaft bewahrt und den Glauben vollendet, den er in uns begann.

Denn es übersteigt unser Vermögen ganz, das Ziel zu erreichen, wenn nicht Gottes Kraft und Wille uns zu diesem Ziel hin bewegt und auf dem Weg bewahrt.

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Re: Raum der Stille und des Gebets

von Merciful am 16.02.2016 21:19

Fürsten verfolgen mich ohne Grund, doch mein Herz fürchtet nur dein Wort.
Ich freue mich über deine Verheißung wie einer, der reiche Beute gemacht hat.
Ich hasse die Lüge, sie ist mir ein Greuel, doch deine Weisung habe ich lieb.
Siebenmal am Tag singe ich dein Lob wegen deiner gerechten Entscheide.
Alle, die deine Weisung lieben, empfangen Heil in Fülle; es trifft sie kein Unheil.
Herr, ich hoffe auf deine Hilfe und befolge deine Gebote.
Meine Seele beachtet, was du gebietest, und liebt es von Herzen.
Ich folge deinen Vorschriften und Befehlen; denn alle meine Wege (liegen offen) vor dir.

(Psalm 119, 161-168; Einheitsübersetzung)

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Re: Leben ohne Sünde unmöglich

von Merciful am 16.02.2016 00:17

Bemerkenswert finde ich auch die Aussagen des Paulus an die Philipper:

Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen.

So hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen.

Nicht daß ich es schon erreicht hätte oder daß ich schon vollendet wäre. Aber ich strebe danach, es zu ergreifen, weil auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin.

Brüder, ich bilde mir nicht ein, daß ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist.

Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt.

Das wollen wir bedenken, wir Vollkommenen. Und wenn ihr anders über etwas denkt, wird Gott euch auch das offenbaren.

(Brief des Paulus an die Philipper 3, 10-15; Einheitsübersetzung)

Vollkomen in Christus, aber noch nicht vollendet. Paulus in Bewegung, das Ziel vor Augen, strebend und sich ausstreckend nach dem Siegespreis.

Eine Parallele zu 1. Joh. 3 sehe ich darin, dass Paulus durch die Gemeinschaft mit den Leiden Jesu, seinem Tod, sein Kreuz auf sich nimmt und somit sein altes Leben in den Tod gibt - um dann aber auch am Leben Jesu Anteil zu erhalten.

Von Christus ergriffen, dies steht und geht hier parallel zur Liebe Gottes in 1. Joh. 4, 9-10, die jegliche menschliche Liebe zu Gott erst ermöglicht.

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Re: Leben ohne Sünde unmöglich

von Merciful am 15.02.2016 23:49

Merciful schrieb: Johannes unterscheidet Sünde, die nicht zum Tod führt, von Sünde, die zum Tod führt.

In einer Studienbibel finde ich eine ähnlich klingende Anmerkung, die im Vergleich von 1. Joh. 1, 8 - 2, 2 mit den Versen in 1. Joh. 3 unterscheidet zwischen einzelnen Fehltritten einerseits und gewohnheitsmäßigem Dienen der Sünde mit 'innerem Wohlgefallen am Argen und Unreinen' andererseits.

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Re: Leben ohne Sünde unmöglich

von Merciful am 15.02.2016 22:08

Die Liebe Gottes wurde unter uns dadurch offenbart, daß Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben.

Nicht darin besteht die Liebe, daß wir Gott geliebt haben, sondern daß er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat.


(1. Brief des Johannes 4, 9-10; Einheitsübersetzung)

Und das ist sein Gebot: Wir sollen an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben und einander lieben, wie es seinem Gebot entspricht.

(1. Brief des Johannes 3, 23; Einheitsübersetzung)

Meines Erachtens tun wir gut daran, wenn wir dieses Gebot positiv annehmen und verinnerlichen als reale Möglichkeit, dem Willen Gottes entsprechend zu leben.

Wo wir aber fallen, möge Gott die Wunden heilen. Dann wollen wir aufstehen und weiterlaufen.

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Re: Leben ohne Sünde unmöglich

von Merciful am 15.02.2016 11:33

Ich halte es für hilfreich, folgende Verse zu beachten.

Wer sieht, daß sein Bruder eine Sünde begeht, die nicht zum Tod führt, soll (für ihn) bitten; und Gott wird ihm Leben geben, allen, deren Sünde nicht zum Tod führt. Denn es gibt Sünde, die zum Tod führt. Von ihr spreche ich nicht, wenn ich sage, daß er bitten soll. Jedes Unrecht ist Sünde; aber es gibt Sünde, die nicht zum Tod führt.

(1. Brief des Johannes 5, 16-17; Einheitsübersetzung)

Johannes unterscheidet Sünde, die nicht zum Tod führt, von Sünde, die zum Tod führt.

Mit diesem Vers 16 wird meines Erachtens deutlich, dass Johannes durchaus mit der Möglichkeit der Versündigung eines Bruders rechnete. Ein Bruder aber ist doch ein Bruder und somit ein Kind Gottes.

Als Christen sollen wir in Jesus leben und nicht sündigen. Ja, wir dürfen in Jesus leben und aus dieser Gemeinschaft entsteht keine Sünde. Wenn aber ein Bruder dennoch sündigt (Sünde nicht zum Tode), dann sollen die Geschwister für ihn beten.

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