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Re: Gemeindezucht?!
von solana am 20.11.2014 10:45Bri diesem Thema muss ich an eine Diskussion vor einiger Zeit denken, in der es um "Bestrafungsmassnahmen in der Kindererziehung" ging.
Und da hat mich ein Diskussionsteilnehmer richtiggehend schockiert, indem er sagte, dass er seinen flegelhaften Teenagern mit Rausschmiss aus der Familie droht und dass das bisher immer "gewirkt" hat. Er war überzeugt von der Richtigkeit seiner Massnahme und würde sie auch durchziehen, wenn sie irgendwann nicht mehr "fruchtet", also diese Kinder dann wirklich vor die Tür setzen, bis sie sich eines Besseren besinnen.
So etwas könnte ich mich mir nicht vorstellen.
Meine Kinder bleiben meine Kinder und wenn es wirklich Probleme im Flegelalter gibt, brauchen sie Hilfe und keinen Rausschmiss.
Sicher, wenn ein "Halbstarker" die ganze Familie gefährdet, indem er bspw die Wohnungseinrichtung beschädigt oder schwächere Familienmitglieder verprügelt, dann würde ich Hilfe suchen, aber zu sagen: "Du bist nicht mehr mein Kind." - das würde ich nicht. Aber ich weiss, dass es Menschen gibt, die so handeln und überzeugt davon sind, das ist das einzig richtige.
Und mit der Gemeinde sehe ich das ähnlich.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe
von solana am 19.11.2014 19:55Ich verstehe nicht, was ihr wollt. Warum piekt ihr euch das mit der gleichgeschlechtlichen Liebe heraus. Haltet ihr euch eigentlich auch an die anderen biblischen Gebote und Verbote?
Hallo Bengeljo
Lies mal den Startbeitrag, da wurde von Nerveralone diese Frage gestellt, ausgehend von einer konkreten Situation, in der ihr dieses Thema ein Anliegen wurde .
Sicher gibt es auch noch viele andere Dinge, über die man diskutieren kann.
Wenn du magst, mach doch einfach einen neuen Thread auf und bring das Thema ein, das du gerne mit anderen durchsprechen willst.
Gruss
Solana
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Re: Gemeindezucht?!
von solana am 19.11.2014 12:26Verharren in einer Sünde - ich glaube, das kann ganz schnell als Vorwurf kommen, frei nach dem Motto: "Du WILLST doch garnicht davon lassen!".
Ja, so empfinde ich das auch.
Tut mir leid, irgendwie hört sich das für mich so an, wie wenn man zu einem köreperlich Kranken sagt:
Du glaubst halt nur nicht richtig, wenn Gott dich auf dein Gebet hin nicht heilt. Also ist dein Glaube nicht echt.
Ich weiss nicht, wie HS sich "anfühlt", aber nach dem, was ich bisher davon gehört habe, sehe ich es so, dass ein Betroffener mindestens genauso wenig seine sexuelle Ausrichtung "loslassen" kann wie ein Suchtkranker seine Sucht.
Im Bereich Sucht gibt es genügend Beispiele für Menschen, die sich erfolgreich "enthalten" konnten.
Dennoch sind wir "therapieresistenten" Süchtigen gegenüber wesentlich barmherziger ...
Gruss
Solana
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Re: Gemeindezucht?!
von solana am 19.11.2014 12:00Ok, das war bei mir nicht so klar angekommen Henoch. Danke für die Klarstellung.
Also wäre es auch denkbar, dass in einer Gemeinde ein hs Pärchen geduldet würde, die es einfach nicht schaffen, auf eine Partnerschaft zu verzichten?
Gruss
Soilana
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Re: Gemeindezucht?!
von solana am 19.11.2014 11:47Hier geht es darum, dass jemand, der sich Christ nennt, wie ein Heide lebt. Das hat nicht nur was mit Streitereien zwischen 2 Gemeindemitgliedern zu tun.
Hallo Maike
Aber die Begründung dafür ist hier doch auch die "Ansteckungsgefahr", dass solche Sünden wie "Sauerteig" alles durchsäuern und die Geschwister verführen, zu meinen, jeder könne einfach fröhlich weitersündigen:
1. Kor 5, 6 Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? 7 Darum schafft den alten Sauerteig weg, damit ihr ein neuer Teig seid, wie ihr ja ungesäuert seid. Denn auch wir haben ein Passalamm, das ist Christus, der geopfert ist. 8 Darum lasst uns das Fest feiern nicht im alten Sauerteig, auch nicht im Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern im ungesäuerten Teig der Lauterkeit und Wahrheit.
Deshalb habe ich ja nach der "Ansteckungsgefahr" von HS gefragt (eigentlich rhetorisch).
Ich würde das nicht alles über einen Kamm scheren.
Wenn einer es aber einfach nicht schafft, von bestimmten Dingen zu lassen, obwohl er es eigentlich gerne will und wahrscheinlich selbst darunter leidet - also "Suchtverhalten" oder wie im Fall von HS Gefühle, die man nicht einfach so umpolen kann - dann ist doch ein Gemeindeausschluss kein Mittel, ihm irgendwie zu helfen, das macht ihn doch noch einsamer und verzweifelter.
Sollte eine lebendige Gemeinde in diesem Fall - wenn einer zu schwach ist, sich zu enthalten - nicht stark genug sein, den Schwachen zu tragen, ohne dadurch selbst "durchsäuert" zu werden?
Gruss
Solana
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Re: Automatenkrieg
von solana am 19.11.2014 11:25Danke für die Geschichte, Cipher, ich habe ja so gelacht!
Was ist eigentlich aus dem "finanziellen" Teil geworden - musstet ihr den Automaten bezahlen?
Es war ja eigentlich nur "berechtigte Nothilfe", weil er die Hand eurer Tochter verschlingen und nicht wieder loslassen wollte ....
Gruss
Solana
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Re: Gemeindezucht?!
von solana am 19.11.2014 10:49Guten Morgen
Nun, wenn der Bibeltext, der einem solchen Verfahren zugrunde liegt eigentlich auf ganz anderes abzielt - nämlich auf Streitereien bzw Unrecht aneiander zwischen 2 Gemeindemitgliedern - dann liegt der "Unsinn" ja wohl eindeutig bei den "Auslegern" dieer Stelle, oder nicht?
Jedenfalls ist sie dann als Begründung für solche Verfahren nicht "haltbar".
Wohl könnte man aber sagen: Das ist prnzipiell eiin gutes Verfahren, daran orietieren wir uns auch, wenn es "allgemein" um Sünde geht.
Dann muss man das aber auch so bewusst halten und den Einzelfall genau prüfen, nicht einfach "blind" den Wortlaut anwenden, weil es da ja so steht.
Also prüfen, iwiefern es dem Betroffenen wirklich helfen kann.
Ein anderer Fall ist natürlich, wenn die Gemeinde gefährdet wird, zB wenn jemand eine Irrlehre geht, die jemand verbreitet und Geschwister dadurch verwirrt und er davon nicht lassen will.
Bei HS allerdings besteht ja wohl keine "Ansteckungsgefahr"?
Also sollte doch nur der Beroffene und was für ihn gut ist, im Blick der "Massnahme" sein. Und das muss überlegt werden, nicht einfach unüberlegt wortwörtlich etwas "übertragen" was für einen anders gelagerten Fall geschrieben wurde.
So sehe ich das.
Gruss
Solana
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Re: Gemeindezucht?!
von solana am 18.11.2014 22:35Hallo Henoch
Die Fragen sollten nicht dazu dienen, die Gemeindezucht durch den Kakao zu ziehen.
Und die Empörung kam wohl von Willys und Chestnuts Berichten:
Sasha (Name geändert) ist homosexuell. Durch das Leben seiner Mutter und ihres Mannes fand er zu Jesus. Sasha suchte sich eine Gemeinde in der ihm wirklich wohl war. Eines Tages sprach er mit seinem Pastor und bat diesen für ihn zu beten: er möchte seine Neigung nicht mehr ausleben. Fazit: wenn du von deiner Neigung frei bist, darfst du wieder zur Gemeinde kommen... bis dahin gilt Hausverbot!
Das stieß bei mir und dem Mann seiner Mutter auf Unverständnis. Sein Stiefvater und ich haben Sasha getauft, weil er wirklich mit Jesus leben will. Als ich ihn später wieder einmal sah sagte er mir: Du und Elisabeth sind die ersten Christen nebst meinen Eltern die mich einfach angenommen haben...
Wie soll ich einen homosexuellen Menschen zu Jesus führen, wenn ich ihn zum Vornherein einfach ablehne? Damit beschönige ich die Sünde niemals, aber ich zeige dem Sünder Gottes Liebe. Auch für ihn kam Jesus und auch seine Sünde hat er getragen.
Meine Freundin hatte u.a. anderem mal in ihrer damaligen Gemeinde bei einer Person mit Leitungsfunktion um Hilfe gebeten, Gebet und Seelsorge gefragt. Resultat: 2 Tage später rief ihr ihr Pastor an und drohte ihr mit Ausschluss, wenn sie nicht sofort damit aufhöre. Sie wollte ja damals...
Soviel zu Vertraulichkeit in Seelsorge und Hilfe... Das ist nur eines der Erlebnisse, die ich genannt hatte. Die anderen haben keinen Zusammenhang mit HS.
Enttäuschungen mit Mitchristen und die dazugehörenden teils tiefen Verletzungen können leider wirklich dazu führen, dass Menschen mit dem Glauben nichts mehr am Hut haben wollen und enttäuscht die Gemeinde verlassen und keine mehr suchen. Einzelne davon wenden sich dann auch enttäuscht vom Glauben ab. Das sind leider nicht nur Einzelfälle.
Daher meine Fragen, wie so etwas ablaufen könnte, so dass es den Betroffenen wirklich Hilfe bringt und sie nicht nur abschreckt wie in 'Saschas" Fall oder in dem Fall von Chestnuts Freundin, die ja auch ähnliches erlebt hat.
Gruss
Solana
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Re: Gemeindezucht?!
von solana am 18.11.2014 20:47Und nachdem die Ältesten ihr das dann gesagt haben, gehen sie nach Hause, wo ihre sie liebenden Ehefrauen erwarten,während die hs Schwester nach Hause geht und den Menschen, den sie von Herzen liebt, vor die Türe setzt, den Kontakt abbricht und fortan alleine bleibt...einsam und unglücklich?
Ja, genau darauf zielte meine Frage mit dem Bso der Bauern.
Die beiden sind ja nicht hs, das würde ja wohl keiner verurteilen, wenn sie zusammen wohnen.
Aber im Falle eines hs Pärchens sieht die Sache ja anders aus.
1) wäre ja standig die Versuchung "direkt vor Augen".
2) Könnte dann ja keiner aus der Gemeinde wissen, was hinter den verschlossenen Türen passiert.
Dafür wären solche "grausamen" Trennungen dann nicht nötig und die Betroffenen müssten nicht ganz auf die menschliche Wärme durch die Nâhe eines gelibten Partners verzichten, wenn schon Sex "tabu" ist.
Gruss
Solana
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Re: Gemeindezucht?!
von solana am 18.11.2014 19:44Hallo Henoch
Und wie sähe das Vorgehen nun konkret im Falle eines hs Pärchens aus?
Die haben sich ja nun an keinem Gemeindemitglied direkt versündigt.
Aber sie haben sich "geoutet" oder ein Gemeindemitglied hat sie bei den Ältesten "angezeigt" - oder wie läuft so etwas ab?
Dann kommt erst einmal ein mahnendes Gespräch mit einem oder mehreren Ältesten?
Und wenn das nichts ändert, dann werden die beiden von der Gemeinde ausgeschlossen, bis sich etwas ändert?
Müssen die beiden sich dann ganz trennen oder dürfen sie weiterhin zusammen wohnen, nur ohne Sex zu haben?
(Ich denke da bspw an unsere Nachbarn, 2 alte Bauern, Brüder, beide unverheiratet, leben schon immer zusammen, haben den elterlichen Hof bewirtschaftet und nun im Alter ein kleineres Haus im Dorf zusammen bezogen, weil die Arbeit zu schwer wurde. Sie sind immer zusammen, machen lange Spaziergänge, unternehmen viel zusammen und scheinen sehr zufrieden. Sex haben sie ganz bestimmt nicht miteinander , aber menschliche Nähe und gegenseitige Hilfe - einer sieht sehr schlecht, der andere hat andere gesundheitliche Probleme. Wäre so etwas erlaubt?)
Gruss
Solana
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