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Plueschmors

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Re: Gebetsaufruf: Ukraine bittet Westen/Nato um Waffenlieferungen.... !!

von Plueschmors am 25.09.2023 13:18

Hallo liebe Burgen,

Ist es nicht interessant manchmal auf alte (von 2014) Beiträge zu stoßen?

erschreckend, wie lange der Krieg schon dauert. Die russische Invasion am 24.02.2022 war ja "nur" die nächste Eskalationsstufe. Tatsächlich begann der Krieg ja am 18. März 2014 mit der russischen Annexion der Krim.

Inzwischen scheint es ja mehr oder weniger normal zu sein Waffen zu liefern.

Krieg hat ja immer auch viele Gewinner, die gar nicht möchten, daß so ein einkömmlicher Krieg jemals endet. Verlierer sind meistens "nur" die Ärmsten der Armen. Erstmal die einfachen Zivilisten natürlich, die die Schrecken eines Krieges - Mord, Folter, Plünderung, Vergewaltigung, Unrecht - ganz besonders zu spüren bekommen, aber auch die einfachen Soldaten, mit deren Fleisch und Gebeinen einfach nur die Kanonen des Feindes verstopft werden sollen. Aus meiner Sicht rekrutiert Russland ganz bewußt die Ärmsten aus irgendwelchen entfernten Winkeln Russlands, aus Bergdörfern, aus Sibirien und ja auch aus Gefängnissen. "Ethnische Säuberung"... Waffenlieferungen sind trotzdem richtig, auch wenn sich einige natürlich daran bereichern. Die Alternative wäre ein "Leben" unter Putins Knute: Ständige Angst vor Verschleppung, Folter, Vergewaltigung, Mord und was das heutige Russland noch so für "Segnungen" bereithält für die, die in Freiheit leben wollen.

Leider scheinen die landeseigenen Christen dort selbst keine Stimme zu haben.

An sich ist es blanker Zynismus, daß die sowjetnostalgischen Alt-Kommunisten um Putin sich in der Kirche vor dem Zarenpriester Kyrill I. - einem ehemaligen KGB-Agenten - so andächtig geben, als wären sie die demütigsten aller Heiligen und beständig verkünden, die Welt vor dem dunklen Satan des Westens retten zu müssen. Und das mit Hilfe der Stalinisten aus Nordkorea, wo man die Todesstrafe erwarten darf, wenn man eine Bibel besitzt; der Kommunisten aus China, wo Umerziehungslager oder Haft die Zukunft ist, wenn man sich zu Christus bekennt. Von den Mullahs im Iran ganz zu schweigen und weiteren kleinen Ländern fern jeder Zivilisation... Und das ist nun die "christliche Stimme Russlands": Eine Allianz der größten Schurkenstaaten die vorgeben, für das große Gute zu kämpfen. Der Antichrist ist offenbar ein großer Komiker, denn wer wollte glauben, daß sich Christus hinter der Maske des Kommunismus, Stalinismus und Islam verbirgt? Offenbar glauben dennoch viele - besonders in Russland -, daß alles wahr sei, was ihnen ihr Oberteufel predigt.

Östliches Christentum, auch das in der Ukraine, ist ja auch eher eine Regelwerk. Religion. Eine Abmachung zwischen Laien und Klerikern. Die Laien ganz unten, erwartend, was die Kleriker ganz oben sagen oder fordern. Das ist ganz anders als bei uns, wo die persönliche Beziehung zu Gott gepflegt wird ohne einen priesterlichen Mittelsmann in glänzenden Kleidern. In der römisch-katholischen Kirche ist das ja ähnlich. Irgendwas passiert - und alle warten auf ein Wort des Papstes, um sich daraufhin nach diesem Wort zu positionieren. Obrigkeitshörigkeit: "Der Priester muß es ja wissen". In der Ukraine ist aber gerade ja auch die Kirche zerrissen. Wer hätte denn auch gedacht, daß Kain erneut seinen Bruder Abel erschlägt? Die gegenwärtige Entfremdung zwischen Russen und Ukrainern ist ohne Beispiel in der Geschichte. Und das betrifft dort eben auch die verschiedenen Gemeinschaften, die sich erst einmal darüber klar werden müssen, wie sie auf diesen Schock reagieren sollten und welche Antworten gegeben werden können. Beeindruckende Zeremonien und endlose Litaneien bringen nicht mehr viel, wenn die Kirchenpaläste nur noch Ruinen sind. 

Da ist jetzt viel am Zerbrechen. Aber auch am Zusammenfügen. 



Liebe Grüße und Segen,
Plueschmors.

"Du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde" (Ps 71,20).

Antworten Zuletzt bearbeitet am 25.09.2023 14:01.

Plueschmors

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Re: Wie wir beten (sollten) können im NT zB. 1.Tim 2,5

von Plueschmors am 21.08.2023 09:40

Guten Tag,

Mir selbst ist das Beten der Psalmen fremd. Ich benutze immer nur eigene Worte.

nichts dagegen, allerdings finde ich noch den Ansatz Dietrich Bonhoeffers bemerkenswert, der das Beten der Psalmen als Beten mit den Worten Jesu bezeichnete, "in seinem Namen können wir beten, mit ihm werden auch wir erhört". Das Vaterunser ist seinem Inhalt nach ja nichts anderes als die Zusammenfassung der Aussagen aller Psalmen:

"So müssen wir also beten lernen. Das Kind lernt sprechen, weil der Vater zu ihm spricht. Es lernt die Sprache des Vaters. So lernen wir zu Gott sprechen, weil Gott zu uns gesprochen hat und spricht. An der Sprache des Vaters im Himmel lernen seine Kinder mit ihm reden. Gottes eigene Worte nachsprechend, fangen wir an zu ihm zu beten. Nicht in der falschen und verworrenen Sprache unseres Herzens, sondern in der klaren und reinen Sprache, die Gott in Jesus Christus zu uns gesprochen hat, sollen wir zu Gott reden und will er uns hören."

Und dann finde ich noch wichtig, daß wir nicht immer nur unsern eigenen Kram vor Gott bringen, sondern auch Worte finden für die, die längst keine Worte mehr haben. Bonhoeffer schreibt: "Es kommt also nicht darauf an, ob die Psalmen gerade das ausdrücken, was wir gegenwärtig in unserem Herzen fühlen. Vielleicht ist es gerade nötig, dass wir gegen unser eigenes Herz beten, um recht zu beten. Nicht was wir gerade beten wollen, ist wichtig, sondern worum Gott von uns gebeten sein will."

Hierzu gehört dann auch das Schreien der Beraubten, der Vergewaltigten, der Sterbenden, der Opfer von Ungerechtigkeit und Lüge etc., auch wenn uns dieses Beten - Gott sei Dank! - fremd sein dürfte. Wir können es mit den Psalmen tun eben für jene - in Jesu Namen.

Liebe Grüße,
Plueschmors.


"Du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde" (Ps 71,20).

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Re: Petrus und das Leinentuch

von Plueschmors am 19.08.2023 18:06

Hallo Ihr Lieben,

Burgen: Ich denke jedoch, wenn wir als Deutsche in ein anderes Land ziehen, sind wir auch in gewisser Weise gefordert, die Bräuche und Gewohnheiten der anderen Kultur zu erlernen und sich auch einfügen

so ist es. Das fordert ja auch die Bibel von den Fremdlingen, die ins jüdische Land kamen und dort wohnen bleiben wollten: Integration. Wenn ich von manchen deutschen Touristen lese, wie die sich offenbar im Ausland benehmen: Au weia! Wehe, es gibt keinen Schweinebraten an der Costa de la Luz... Die wollen gar nicht das Land und die Menschen kennenlernen, sondern weiter deutsch leben. Nur mit besserem Wetter.



Burgen: Es ist jedoch ein Unterschied, mMn darin, habe ich Gäste, dann überlege ich mir vorher, womit ich als Christ dem anderen Menschen entgegen kommen sollte.

Rücksichtnahme ist heute zwar selten geworden, sollte aber wenigstens noch bei Gästen vorausgesetzt werden dürfen. Klar, daß ich einem muslimischen Kollegen nicht Bier und Grillhaxe vorsetze und einem jüdischen Freund keinen Cheeseburger.

Cleo: Ich sehe das ganz entspannt. Ich glaube, dass wir im neuen Bund nicht so sehr an feste Regeln gebunden sind wie damals das Volk Gottes im alten Bund.

Am Gesetz erkennt der Mensch seine Unfähigkeit zum Guten. Ein Heilsweg ist es ja auch nicht, dennoch mache ich mir gern Gedanken darüber, was Gott an Maßstäben und Ordnungen gegeben hat. Die Gabe des Zehnten z.B. halte ich für ein absolut gutes und sinnvolles Gesetz auch für heute. Wenn jeder den Zehnten an die Obrigkeit gäbe, dann wäre ein gutes Stück Ungerechtigkeit aus der Welt, wo der Reiche teils weniger Steuer zahlen muß als Bäcker, Friseurin und Putzfrau.

Cleo: Was für uns wichtig ist, ist der Respekt und die Rücksichtnahme.

Amen! - Meine Firma hat rege Kontakte nach China. Hier werden den Mitarbeitern regelmäßig Seminare zu "interkultureller Kompetenz" angeboten, um die Sitten und Gebräuche vor Ort kennenzulernen. Gerade was das gemeinsame Essen betrifft, gibt es da bisweilen große Herausforderungen. So sind viele Chinesen beim Essen sehr laut. Schmatzen, rülpsen, schlürfen, spucken... Das allein schon kostet viel Toleranz und Rücksichtnahme. Und dann noch die Speisen!... In manchen Gegenden ist es üblich, daß einem besonderen Gast ein gebackener Hundskopf vorgesetzt wird. Dem sind vom Gast die Augen auszustechen und zu verzehren. Das ist dort die größte Ehrerbietung, die man einem Gast zuteil werden lassen kann. Nichts macht die Menschen dort glücklicher bei Tisch.



Liebe Grüße,
Plueschmors.

"Du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde" (Ps 71,20).

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Re: Abschaffung der Kirchensteuer im Gespräch - den 10. biblisch geben .

von Plueschmors am 19.08.2023 17:34

Hallöchen Burgen,

Letztens wurde darüber in den Nachrichten gesprochen, dass laut einer Umfrage, über 70% der Menschen im Lande sich für die Abschaffung der Kirchensteuer ausspricht.

interessanter wäre noch zu wissen, wie viele sich für eine Abschaffung der Kirche aussprächen. Sollen sie eben gehen und ein paar Kreuzer sparen für belanglose Dinge und am Guten geizen. Das paßt in unsere Zeit. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Und - wie ich schon einmal woanders geschrieben habe - ich bin ehrlich froh, daß heute nicht mehr so viele Menschen unwillig oder aus Zwang in die Kirche kommen, wie es damals so oft war, sondern wer heute in die Kirche kommt, der tut das in der Regel, weil er entweder sucht oder gefunden hat und nicht, weil Anstand und Sitte es so verlangen.

Ich habe mich gefragt, wenn es so käme, wie würden sich anschließend die vielfältigen Aufgaben in der Hierarchie der Kirche finanzieren?

Natürlich müßten die Angebote dann weiter eingeschränkt werden. Meine Gemeinde bittet auch einmal jährlich um ein freiwilliges Kirchgeld, weil die Steuer jetzt schon nicht mehr reicht. Neben Personal-, Sach- und Baukosten wären natürlich auch Kindertagesstätten, Projektarbeit, Diakonie und Caritas, Bildungsaufgaben, Seelsorge, Jugendarbeit und Beratungsangebote betroffen, also das "Tagesgeschäft" der Kirche neben den Gottesdiensten.

Durch die vielen Kirchenaustritte erwerbstätiger Menschen scheinen ja auch schon etliche Dinge nicht mehr bezahlbar zu sein.

Gott hat ja die fröhlichen Geber lieb. Das Geld irgendwelcher mürrischer Schabhälse bringt eh keinen Segen. Es wird spannend werden zu sehen, wie Gott seine Christen ausrüstet, wenn das Geld der Geizigen mehr und mehr ausbleibt, auf daß die Kirche sich immer verlassen konnte. Aus meiner Sicht gibt es z.B. viel zu viele - und auch sehr häßliche - Kirchengebäude, die eh nicht mehr oder kaum noch genutzt werden. Neue Herausforderungen eröffnen ja auch neue Chancen. Vielleicht wird die Kirche auch wieder glaubwürdiger, wenn die "Stütze vom Staat" wegbricht und die Menschen sehen: "Ah, die legen sich ja wirklich ins Zeug - ganz ohne staatliche Unterstützung. Wow!" usw.

Im TV zB sah ich vorhin mal rein in eine Maklersendung in Amerika. Da wurden Zahlen ganz natürlich genannt, die in Millionenhöhe für riesige Häuser mit zB 5 Schlafzimmern, 10 Bäder, usw. gekauft, verkauft, vermietet werden. Das ist eine total andere Welt, unglaublich, unvorstellbar.

Ja, es ist verrückt, was manchmal zulesen ist. Ich bin ja noch relativ interessiert an Fußball und habe heute gelesen, was der Spieler Neymar in Saudi-Arabien verdient: "Neymar verdient 300 Millionen Euro in zwei Jahren bei Al-Hilal. Das sind 150 Millionen Euro pro Jahr oder 400.000 Euro am Tag, 16.666 Euro pro Stunde oder 280 Euro pro Minute. Zu den Luxusleistungen gehören ein beeindruckendes 25-Schlafzimmer-Haus sowie ein großzügig dimensioniertes Schwimmbad von 40x10 Metern, begleitet von gleich drei Saunen zur Entspannung. Um sein Zuhause kümmern sich fünf Vollzeitkräfte, die seine Anliegen betreuen. Neben diesen Annehmlichkeiten gibt es eine beeindruckende Fahrzeugflotte, zu der ein Bentley Continental GT, ein Aston Martin DBX und ein Lamborghini Huracán gehören. Ein persönlicher Fahrer steht ihm rund um die Uhr zur Verfügung, um ihn zu befördern. Sämtliche Ausgaben für Hotels, Restaurants und diverse Dienstleistungen werden während seiner freien Tage von der Klubzentrale übernommen. Nicht zu vergessen ist sein Privatflugzeug, das für seine Reisen bereitsteht. Außerdem wird Neymar auch für seine Präsenz in den Sozialen Medien belohnt, wo er satte 500.000 Euro für jeden Beitrag erhält, der Werbung für Saudi-Arabien macht."

Also 500.000 Euro für jeden Beitrag hier auf glaube-community.de fände ich auch prima. Wäre aber auch schon mit 5 Cents zufrieden.



Aber so geht es in der Welt: Der eine hat nix, der andere hat alles. "Den een gifft Gott Botter, den annern Schiet", wie wir im Norden sagen und preisen damit Gottes Weisheit, denn man glaube ja nur nicht, daß die Wurzel alles Übels - das "liebe Geld" - dauerhaft für Glück und Ruhe sorgen kann.

Liebe Grüße,
Plueschmors.

"Du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde" (Ps 71,20).

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Re: Wie wir beten (sollten) können im NT zB. 1.Tim 2,5

von Plueschmors am 18.08.2023 11:19

Liebe Burgen,

Geht es euch auch so, dass ihr die Gebete im AT, zB von David, Elia usw für heute gerne betet? Gerade die Psalmen sind ja durchaus herrlich zu beten, klingen gut in den Ohren, können sozusagen inbrünstig formuliert werden. Sind also sehr ausdrucksstark.

tatsächlich habe ich viele, viele Jahre lang - noch bis Ende 2022 - alle 150 Psalmen in einem Monat gebetet, dazu die vielen Cantica. Das war mir eine sehr liebe Routine. Ursprünglich kam ich dazu durch die Regel des Hl. Benedikt, der sogar alle 150 Psalmen zu beten in einer Woche forderte, was aus meiner Sicht allerdings nur Mönche fernab des profanen Alltags erreichen können.

Mir wurden letztlich auch die 150 Psalmen samt Cantica im Monat zuviel, so daß ich ab Neujahr 2023 damit begonnen habe, mir einen Psalm oder Psalmabschnitt - oder Canticum - pro Woche vorzunehmen. Viel lesen bringt nicht unbedingt viel, sondern wie man liest, bringt viel. 

Ich empfand sie jedenfalls als junge lesende Christin ziemlich schwer. Obwohl sie gut taten.

Ja, sie tun gut, weil sie sämtliche Zustände menschlichen Daseins behandeln und dabei immer zu Gott weisen, der Quelle aller Freude und allen Trostes. Man kann sich immer in ihnen finden. Hierzu ein sehr richtiger Ausspruch von Rainer Maria Rilke: "Ich habe die Nacht einsam hingebracht und schließlich die Psalmen gelesen, eines der wenigen Bücher, in dem man sich restlos unterbringt, mag man noch so zerstreut und ungeordnet und angefochten sein."

Sehr auch zu empfehlen Luthers Vorrede auf den Psalter. Es ist ein herrliches Loblied auf diese fünf Bücher, die, wenn ich nur einen Teil der Bibel auf eine einsame Insel mitnehmen dürfte, unbedingt die erste Wahl sein müssen.

Liebe Grüße und Segen,
Plueschmors.

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Re: Gemütliches Café

von Plueschmors am 16.08.2023 16:01

Cleo: Freut ihr euch, dass es wieder mehr regnet? Oder habt ihr euch mehr Sonne erhofft?

Im Mai und Juni war ja überreichlich Sonne, so daß schon alle einen weiteren Dürre-Sommer erwarteten. Der Juli allerdings war die reinste Sintflut. Zum Segen der Natur allerdings. Ich war zuletzt zwei Wochen an der Nordsee und hatte Nordsee-Wetter aus dem Bilderbuch: Sturm und Regen, trübe Wolken, brausende See. Sonne zwischendurch nur ganz schüchtern.

Mir gefällt das allerdings. Nachmittags schön gemütlich Tee trinken im Hafen, während das Stövchen brennt und der Regen gegen das Fenster prasselt in ziemlicher Dunkelheit. So ein Urlaub läßt sich gut aushalten. Hitze sehe ich mittlerweile als das eigentliche schlechte Wetter an. Weiß nicht, ob das was mit zunehmendem Alter zu tun hat. Ich brauche jedenfalls keine 38 °C mehr und dazu wohl auch noch massenhaft Wespen und Fliegen und Borkenkäfer und was sonst noch alles bei Höllenfeuer zum regen Leben erwacht.


"Du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde" (Ps 71,20).

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.08.2023 16:05.

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Re: Petrus und das Leinentuch

von Plueschmors am 16.08.2023 12:47

Hi Burgen,

Blutwurst jedoch gab es zu meiner Kindzeit reichlich, besonders nach der Hausschlachtung. (wir zuhause aßen es nicht)

und Schwarzsauer, das kenne ich auch noch aus meiner Kindheit. Hat Oma noch selbst gemacht in Einmachgläsern. Hab mich aber irgendwann daran und auch an Blutwurst überfressen, als ich so um die fünf Jahre alt war. Seitdem nie wieder. Als Kind habe ich nicht danach gefragt, was das war. Habe ich halt als angeboten hingenommen. 

Blut sollte -auch- dazu dienen den Eisengehalt im Körper auszugleichen, das war damals ja die sogenannte Kriegsgeneration, die hungerten.

In Afrika gibt es noch Stämme, die halten Ziegen vorrangig, um Flüssigkeitszufuhr in Form von Ziegenblut zu haben in sehr wasserarmen Gegenden. Die Ziegen werden am Hals angeschnitten und dann sprudelt eine Zeit lang Blut heraus, von dem die durstigen Menschen trinken. Danach wird die Wunde gut verschlossen und kann verheilen.

Je nördlicher die Menschen wohnen, desto hauptsächlicher wurde fast ausschließlich Fleisch und Fisch gegessen. Aus den Meeren, der Rest war ja Schnee ...

Sehr richtig. Die Skandinavier z.B. sind ja bekanntlich Meister im Konservieren: Knäckebrot, Stockfisch, Gammelhai...

Liebe Grüße,
Plueschmors.

"Du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde" (Ps 71,20).

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.08.2023 14:38.

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Re: Petrus und das Leinentuch

von Plueschmors am 16.08.2023 09:30

Hi mw,

Und doch wird aus diesen Texten des öfteren gezeigt, dass wir alles essen dürfen.

das ergibt sich m.E. nicht aus dem Text. Jesus hat das Gesetz ja nicht aufgehoben, sondern zum Tun desselben aufgerufen. Ich lese z.B. nirgends, daß er Kamele, Hasen und Meeresfrüchte verspeist hat, sondern als Jude entsprechend koscher lebte. Zudem sind die unreinen Tiere aus 3. Mose 11 auch niemals Speise gewesen, sondern bei Markus geht es allein um die Waschung, daß nämlich der Staub der Straße keinen Einfluß auf die Güte der Speise hat. Das Unreine kommt nicht von unreinen Händen, sondern von unreinen Herzen.

Wenn ich von Jesus erzähle, dann sage ich auch nicht, was man alles nicht darf, eher erzähle ich davon, was Jesus für uns getan hat.

Das ist ja auch sehr richtig und gut. "Christus ist des Gesetzes Ende, zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt" (Röm 10,4). Aber: "Sollen wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne!" (Röm 6,14). Heiligung ist immer auch noch ein Thema: "Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird" (Hebr 12,14).

- Und mit dem Blut: wieviel Blut darf denn noch in einem Steak sein?

In einem Steak ist gar kein Blut, da Tiere vollständig ausbluten müssen, bevor sie zu Fleisch verarbeitet werden. Das "Blut" ist nur unbedenklicher Fleischsaft. Rot nur wegen des Myoglobins. Blut würde schnell gerinnen und fast schwarz sein.

Liebe Grüße,
Plueschmors.




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Re: Petrus und das Leinentuch

von Plueschmors am 15.08.2023 17:14

Hallo mw,

Ich wollte nur mal sehen, wie lange Petrus dieses Gleichnis NICHT verstanden hat.

beim erwähnten Text (Mk 7,18-19) geht es ja nicht um die Heiden, sondern um den Vorrang eines reinen Herzens vor dem Zwang ritueller Waschungen. Offenbar hielt so mancher Schriftgelehrter das äußerliche Ritual für wichtiger, als sich innerlich verändern zu lassen vom Wort Gottes. Was nützen einem saubere Hände vor Gott, wenn das Herz beständig voller Gift und Galle ist? 

Immerhin hat "Gott" ihn ja nochmals aufgefordert, mehrmals, Dinge zu Essen die im Speiseplan Gottes ja nicht vorkamen. Und er hat gegen Gottes Aufforderung ausdrücklich "NEIN" gesagt.

Bei Petrus geht es ja darum, das Evangelium auch den Heiden zu bringen, vor denen die Juden sich absonderten. Mit den unreinen Tieren sind also allein die Heiden gemeint und nicht etwa der "Speiseplan Gottes", wie Petrus ja auch selbst bekennt: "Gott hat mir gezeigt, daß ich keinen Menschen gemein oder unrein nennen soll" (Apg 10,28).

Später gab es dann ja die Apostelversammlung, um zu klären, wie mit diesen "Neubürgern" umzugehen sei, denen das mosaische Gesetz der Juden fremd war. Ergebnis: "Es gefällt dem Heiligen Geist und uns, euch weiter keine Last aufzuerlegen als nur diese notwendigen Dinge: daß ihr euch enthaltet vom Götzenopferfleisch und vom Blut und vom Erstickten und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, tut ihr recht" (Apg 15,28-29).

Liebe Grüße und Segen,
Plueschmors.


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Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.08.2023 17:21.

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Re: Petrus und das Leinentuch

von Plueschmors am 28.07.2023 11:57

Hallo,

ich habe hier den Versuch einer Chronologie der Apostelgeschichte gefunden, demnach sollte das wahrscheinlich um das Jahr 35 stattgefunden haben, circa vier Jahre nach Christi Kreuzigung, denn gleich nach dem Erlebnis kamen ja viele Heiden zum Glauben: "In Antiochia wurden die Jünger zuerst Christen genannt" (Apg 11,26).

Liebe Grüße,
Plueschmors.

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