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solana

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Re: was versteht ihr darunter:glückselig si d diejenigen, die ihre Kleider waschen .... Offb 22,14

von solana am 26.02.2018 10:39

Hallo Burgen (und die anderen)

Wenn von Kleidern die Rede ist, muss ich immer an Kol 3 denken, wo so ausführlich beschrieben wird, was wir anziehen bzw ablegen sollen:

Kol 3, 1 Seid ihr nun mit Christus auferweckt, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. 2 Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist. 3 Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott. 4 Wenn aber Christus, euer Leben, offenbar wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit ihm in Herrlichkeit. 5 So tötet nun die Glieder, die auf Erden sind, Unzucht, Unreinheit, schändliche Leidenschaft, böse Begierde und die Habsucht, die Götzendienst ist. 6 Um solcher Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams. 7 In dem allen seid auch ihr einst gewandelt, als ihr noch darin lebtet. 8 Nun aber legt auch ihr das alles ab: Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, schandbare Worte aus eurem Munde; 9 belügt einander nicht; denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Werken ausgezogen 10 und den neuen angezogen, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat. 11 Da ist nicht mehr Grieche oder Jude, Beschnittener oder Unbeschnittener, Nichtgrieche, Skythe, Sklave, Freier, sondern alles und in allen Christus. 12 So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld; 13 und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! 14 Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit. 15 Und der Friede Christi, zu dem ihr berufen seid in einem Leibe, regiere in euren Herzen; und seid dankbar. 16 Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: Lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen. 17 Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.

Das ist nicht nur ein äusserliches Gewand, das abgelegt werden muss - es ist der ganze "alte Mensch" der nach und nach ausgezogen, abgelegt und erneuert wird,  der "erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat."

Er wird erneuert und gereinigt, umgeformt - in das Bild Jesu hinein.

Man sagt ja auch: "Kleider machen Leute"
Hier verstehe ich es so, dass damit unsere "Identität" (3 Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott.)gemeint ist, so wie wir uns selbst verstehen, worüber wir uns definieren, was unserem Leben den Sinn gibt, was wir anstreben und zum Ziel unseres Lebens machen.

Das wird in diesem kurzen Abschnitt, der sehr tiefgründg ist (ich entdecke immer wieder Neues, wenn ich darüber nachdenke ).
ganz wunderbar beschrieben.

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.02.2018 10:45.

solana

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Re: Was wollte Jesus Christus erreichen?Was fruchtete davon?

von solana am 24.02.2018 11:04

Smart schrieb: Doch die geschenkte Kraft zur Heilung äußerer Krankheiten und Wunden, die Jesus mit ans Kreuz genommen hat, ist nicht wirksam.

Hallo Smart
Wie Cleo schon schrieb, auch heute geschehen noch körperliche Heilungen.

Aber auch schon die ersten Jünger und Apostel konnten nicht alle Menschen heilen - zB liess Paulus einen kranken Gefährten zurück (2.Tim 4,20), für den kranken Magen des Timotheus empfahl er Wein statt nur zu beten (1.Tim 5,23) und er selbst hatte ja auch einen "Stachel im Fleisch", von dem ihn Gott nicht befreit hat, obwohl er wiederholt darum gebeten hat. (2. Kor 12,7 ff)

Körperliche Heilungen hat Jesus damals vor allem als Zeichen gegeben, um die Glaubwürdigkeit seiner Botschaft zu bestätigen.
Auch die Verkündigung der Jünger war von Zeichen und Wundern begleitet.

Aber das darf nicht im Zentrum des Glaubens stehen, nicht darauf darf der Glaube gründen; es ist ein Geschenk, kein Automatismus, auf den wir Anspruch hätten.
Krankheit und körperliche Schwäche oder Makel gehören mit zu unserem irdischen Dasein und die werden erst bei unsem Tod vollständig verschwinden.

Alle Befreiung und Heilung, die quasi im Innern geschieht, glaubt sich leicht, weil sie sich nicht unbedingt äußerlich manifestiert.

Das denke ich eher nicht.
Mit körperlichen Einschränkungen kann man umgehen und das müssen wir doch auch ständig. 
Einige Krankheiten und Leiden sind natürlich schwerwiegender, dann wird es schwieriger.....

Aber seelische Not finde ich viel schlimmer.
Und die Heilung davon glaubt man doch nicht nur "theoretisch", sondern man erfährt das doch auch, wie man die Last ablegen kann, Frieden und Freude findet, wo vorher nur Trostlosigkeit war, wie die tiefe innere "Ursehnsucht" gestillt wird und man bei Gott Erfüllung findet und weiss, dass man jetzt "zu Hause angekommen" ist.
Und das gibt die Voraussetzung dafür, auch mit körperlicher Schwäche oder widrigen Lebensumständen so umzugehen, dass gerade darin Gottes Kraft sichtbar und erlebbar wir.

So war auch Gottes Antwort an Paulus: 2Kor 12,9 Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft vollendet sich in der Schwachheit.

Paulus musste nicht glauben, dass er innerlich Kraft hatte, obwohl er nichts davon merken und zeigen konnte und dann noch mit dem "Stachel im Fleisch" irgendwie klarkommen und damit, dass Gott ihn nicht erhörte.

Er erlebte Gottes Kraft täglich in vielen Nöten und dieses Erleben war so stark und intensiv, dass er nicht von "ich glaube aber" sprach, sondern, sagte er "weiss gewiss" - weil er es in der Not erfahren hatte, zB

Röm 8, 28 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.
...
37 Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. 38 Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.

Wenn du dir mal vorstellst: wie wäre es denn, wenn alle Christen bei der Bekehrung oder auf ein Gebet hin vollständig körperlich geheilt würden und auch jede Notlage verschwinden würde?
Klar, das wäre ein mächtiges Zeugnis - und ganz bestimmt wollten auf einmal alle Menschen Christen werden.
Und dann?  Dann hätten sie keinen Glauben mehr nötig, hätten Gott eigentlich gar nicht mehr nötig und würden wahrscheinlich gar nicht mehr an ihn denken nach der ersten Dankbarkeit.
Dann ginge es bei dem ganzen Glauben nur um "Bedürfnisbefriedigung", und der endet, wenn der Hunger danach gestillt ist, der kann nicht weiter tragen.

Auch Jesus hat immer wieder beklagt, dass die Menschenmassen, die ihm nachfolgten, nicht ihn selbst oder Gott suchten, sondern sie wollten Zeichen und Wunder sehen, als "Selbstzweck", nur wegen der Wunder.
Nach dem Wunder der Brotvermehrung suchten die Menschen nach Jesus und er sagte zu ihnen:

Joh 6, 26 Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von dem Brot gegessen habt und satt geworden seid.
27 Müht euch nicht um Speise, die vergänglich ist, sondern um Speise, die da bleibt zum ewigen Leben.

Aber selbst so ein grosses Wunder brachte die Menschen nicht dazu, seine Botschaft wirklich anzunehmen.
Sie waren körperlich "satt" geworden - das hält aber nur für kurze Zeit vor. Und damit auch der Glaube, der dadurch vielleicht entstand.
Denn, obwohl sie gerade erst so ein Wunder gesehen hatten, verlangten sie sofort ein neues als "Beweis" für die Glaubwürdigkeit seiner Botschaft:

30 Da sprachen sie zu ihm: Was tust du für ein Zeichen, auf dass wir sehen und dir glauben? Was wirkst du? 31 Unsre Väter haben Manna gegessen in der Wüste, wie geschrieben steht (Psalm 78,24): »Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.«

Wer aber in der Not erfährt, wie Gott ihn durchträgt, der wird gestärkt in seinem Glauben. Der Glaube wird um so stärker und tragfähiger, je mehr er erprobt wurde und erfahren hat, wie sehr er sich auf Gott verlassen kann und von ihm gehalten und getragen wir, auch in der grössten Not ("in dem allen überwinden wir weit").

Gruss
Solana




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Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.02.2018 11:10.

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Re: Was wollte Jesus Christus erreichen?Was fruchtete davon?

von solana am 23.02.2018 11:59

Hallo Hans

Wenn du nach dem fragst, was vom Reich Gottes umgesetzt wurde, das Jesus predigte und das er uns bringt, dann stellst du dieselbe Frage wie auch schon die Jünger:

Apg 1,6 Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel?

Und die Antwort des Auferstandenen war: 

7 Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat;
8 aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.

Das Reich für alle sichtbar wird nicht im Laufe der Zeit allmählich umgesetzt und aufgebaut werden.

Lk 17,20 Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes?, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht mit äußeren Zeichen;
21 man wird auch nicht sagen: Siehe, hier!, oder: Da! Denn sehet, das Reich Gottes ist mitten unter euch.
22 Er sprach aber zu den Jüngern: Es wird die Zeit kommen, in der ihr begehren werdet, zu sehen einen der Tage des Menschensohns, und werdet ihn nicht sehen.
23 Und sie werden zu euch sagen: Siehe, da!, oder: Siehe, hier! Geht nicht hin und lauft nicht hinterher!
24 Denn wie der Blitz aufblitzt und leuchtet von einem Ende des Himmels bis zum andern, so wird der Menschensohn an seinem Tage sein.

Aber wir haben jetzt schon Zugang zu diesem Reich in der Kraft, des Heiligen Geistes, die wir empfangen.
Dort, wo wir aus dieser Kraft leben, da setzen wir etwas vom Reich Gottes um. Sichtbar für uns und für die, die es sehen wollen, die bereit dafür sind.

Auch in den Taten Jesu wurde dieses Reich sichtbar umgesetzt: 

Lk 11,20 Wenn ich aber durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen.

Jesus hat sich vor allem an die "Mühseligen und Beladenen" gewandt, an die Kranken und an die Sünder. Und ihnen körperliche und seelische Heilung gebracht, Befreiung, und hat ihnen den Zugang zur Quelle des Lebens und zum Frieden mit Gott und dadurch auch inneren Frieden eröffnet.

All das ist umgesetzes Reich Gottes.

Wenn ein Mensch befreit und geheilt wird und er die Fülle des Lebens findet, dann ist Gottes Herrschaft in seinem Leben angebrochen; Gottes Reich kommt in seinem Leben zum Tragen.

Wenn Gottes Reich in unserem Leben wirksam wird, dann erfahren wir zunächst einmal diese Heilung und Befreiung. Wir kommen "nach Hause" und so erleben wir das auch.
Und aus dieser Fülle, die wir geschenkt bekommen und erleben, geben wir weiter. Wie ein Licht, das - aus der Quelle gespeist - gar nicht anders kann, als zu leuchten. Es muss keine besonderen Anstrengungen unternehmen, um Helligkeit zu produzieren.

Es gibt viele Christen, die sich selbst unter Erfolgsdruck setzen, die sich nur als "Arbeiter" im Reich Gottes sehen und den Sinn ihres Lebens an ihren sichtbaren Erfolgen messen. Sie lassen sich von Jesus ihre Last abnehmen - und legen sich selbst dann eine neue Last auf.
Und fragen dann, was denn nun mit dem Reich Gottes ist (ich meine nicht dich damit, Hans, das ist eine ganz allgemeine Beobachtung. Deine Frage finde ich sehr gut; es ist sehr wichtig, sich darüber Gedanken zu machen).

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 23.02.2018 12:02.

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Re: Was tun??? Was lassen???

von solana am 22.02.2018 13:41

Hallo Birgit
Beten kannst du immer, da musst du auch nicht vorher um Erlaubnis fragen.

Alles andere ist nicht einfach, wenn es um ein Kind geht und die Erziehungsberechtigten dagegen sind.
Ich kann die Mutter auch verstehen, dass sie ihre Tochter nicht mit einer internet-Bekannten für drei Tage in en Hotel fahren lässt; ich würde das wahrscheinlich auch nicht tun.
Ich rate dir, nicht zu versuchen, das Kind ohne die Mutter zu kontaktieren, sondern immer die Mutter mit einzubeziehen. Damit sie sieht, was da genau passiert. Und es wäre doch bestimmt auch gut für die Mutter. Denn, wenn die seelischen Probleme der Tochter mit dem Elternhaus zu tun haben, ist es wichtig, die Mutter/Eltern mit einzubeziehen.

Vielleicht kannst du damit anfangen, den Internetkontakt überhaupt erst mal in einen persönlichen Kontakt umzuwandeln, durch persönliche Treffen und/oder vielleicht mal gemeinsame Freizeitaktivitäten oder sogar einen Urlaub zusammen. Da kann sich viel ergeben, wenn erst mal eine Vertrauensbasis aufgebaut ist.

Gruss
Solana

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Re: die Kleidung der gläubigen Frau

von solana am 21.02.2018 11:43

Hallo Burgen

An diese Bibelstelle, die dort (link) im Text besonders hervor gehoben wird, musste ich auch denken, als ich deine Frage las.

Insbesondere an diesen Teil: 1. Petr 3, 1 damit auch die, die nicht an das Wort glauben, durch den Wandel ihrer Frauen ohne Worte gewonnen werden,
2 wenn sie ansehen, wie ehrfürchtig und rein ihr lebt.

Bei dem, wie wir uns kleiden und schmücken sollen, geht es nicht darum, bestimmte Vorschriften einzuhalten, die als Anforderung an uns gestellt werden.  
Sondern darum, dass wir mit unserem Lebenswandel das zum Ausdruck bringen, was in uns ist; das nach aussen hin bezeugen, indem auch unsere Kleidung und unser Verhalten '"ehrfürchtig und rein" sind.

Das gehört für mich mit unter die AufforderungJesu:

Mt 5,16 So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

Und steht unter dem Motto:

Röm 14,7 Denn unser keiner lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber.
8 Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn.

Kleidung drückt immer etwas aus, jeder hat seinen Stil, der den anderen etwas über sich selbst zeigen soll, er bringt etwas an non-verbaler Kommunikation rüber.
Und darum geht es meiner Ansicht nach bei den Kleidervorschriften: um das, was damit rüber gebracht wird - nicht um bestimmte Regeln, welches Kleidungsstück wie auszusehen hat.
Wir sollen mit unserer Kleidung und unserem Auftreten keine falschen Signale setzen - zB aufreizend, nur um zu geniessen, wie wir die Blicke des anderen Geschechts auf und ziehen können oder um vor anderen anzugeben mit teurem Schmuck und Luxuswaren.
Dazu gehört aber auch, dass wir nicht in die andere Richtung negativ auffallen, indem wir Kleidung nach den Regeln der AT-Zeit tragen oder uns nach den Schicklichkeitsvorstellungen von vor 50 oder 100 Jahren anziehen. Auch das gibt nicht unbedingt ein gutes Zeugnis, wenn man nach aussen hin vermittelt: "Wir als Christen sind nicht frei, uns modern zu kleiden - und wenn du dich für unseren Glauben interessierst, darfst du quasi nichts mehr aus deiner jetzigen Garderobe tragen ....."

In geschlossenen Gemeinschaften gibt es diese Abgrenzung ja, zB bei den Amish People.
Da sind die Kleidervorschriften aber auch nur ein Teil des gesamten Lebenswandels, der insgesamt so gestaltet ist wie vor 300 Jahren.
Das ist dann etwas, das die "Gruppenidentität" ausmacht, mit der sie sich absetzen gegenüber anderen. Und wer dieser Gruppe beitreten will, muss die "normale" Gesellschaft verlassen, um dort Mitglied zu werden.

In der Petrusstelle geht es aber gerade ums Gegenteil: um Menschen auch ohne grosse Worte zu gewinnen durch das Zeugnis des Lebenswandels, zu dem auch die Kleidung gehört.

Gruss
Solana


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Re: Leben im falschen Körper ?

von solana am 20.02.2018 10:32

Cleo schrieb:

Ich finde auch, dass man Dinge, wenn wir Themen ansprechen, beim Namen nennen sollten. Aber eben nicht die Person verurteilen.

Hallo Cleo

Ja, ich bin auch sehr dafür, Dinge beim Namen zu nennen, wenn es um gesicherte Fakten geht.
Aber wir wissen doch noch viel zu wenig darüber, wie dieses Phänomen genau entsteht. Wir wissen doch bisher nur, dass es nicht einfach eine aus der Luft gegriffene Einbildung der Betroffenen ist, die man bspw durch eine gute Psychotherapie heilen könnte, wie andere psychische Störungen, zB Zwangshandlungen, Wahnvorstellungen oder Panikattacken.

Daher finde ich es problematisch, zu sagen: "Die Realität ist eine andere."

Denn in dem Falle kennen wir die Realität eben nicht gut genug, um uns so ein Urteil zu erlauben, wie Burgen auch schon sagte.
Bei diesen Personen ist etwas anders gelaufen in der Embrionalentwicklung als bei anderen; was genau, ist noch nicht erforscht.

Ich bin auch nicht der Ansicht, dass es unbedingt nötig ist, hier ein ganz klares Wissen und entsprechendes Urteil darüber zu haben.
Ich kann akzeptieren, dass die Person das so empfindet und nicht anders kann, und dann mit ihr "ganz normal" umgehen. Ohne dabei den Gedanken im Hinterkopf zu haben: "das entspricht nicht der Realität" und auch ohne das explizit anderen gegenüber zu benennen.

Aber das ist meine Ansicht; andere mögen das anders sehen.

Gruss
Solana

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Re: Leben im falschen Körper ?

von solana am 19.02.2018 22:40

Hallo Jonas

Wie ich oben schon geschrieben habe, sollte sich ein Kind wegen seiner Gefühle und Empfindungen niemals abgelehnt wissen.

Ja, da stimmen wir überein.

Ich stelle mir nur das sehr schwierige vor:

Trotzdem sollten wir, allein zu unserem Wohle, die Dinge so benennen wie sie sind.

Die Gefühle der betreffenden Person sind natürlich nicht falsch im Sinne von nichtig, denn die betroffene Person fühlt sie ja wirklich.
Nur, sie stimmen mit der Realität nicht überein.

Wie willst du so etwas benennen, ohne dass sich die betreffende Person abgestempelt fühlt?
Wenn du sagst: "Deine Gefühle stimmen nicht mit der Realität überein." heissst das doch mit andere Worten: "Du bildest dir etwas ein, was nicht real ist."

Oder wie würdest du es sagen?
Beim "Benennen" fällst du doch ein Urteil.
Oder würdest du dieses Urteil nur für dich selbst so fällen und der Person (Kind oder erwachsen) gegenüber nichts davon sagen?

Gruss
Solana

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Re: Leben im falschen Körper ?

von solana am 19.02.2018 20:48

Nun, die Realität ist, dass da ein Mensch ist, der leidet.
Und die Realität ist, dass wir es in der Hand haben, so mit ihm umzugehen, dass er sich vorbehaltlos angenommen und geliebt fühlt - oder ihm in einer Weise zu begegnen, dass er sich kritisch beäugt, abgestempelt und in eine Schublade gesteckt fühlt.

Es ist nicht unsere Aufgabe, zu beurteilen, wie berechtigt seine Gefühle sind und was die "Wahrheit" seiner Existenz ist.
Wir werden nicht darüber Rechenschaft ablegen müssen, wie gut wir Gefühle anderer Menschen beurteilt haben.
Aber darüber, wie wir mit ihrer Not umgegangen sind.

Gruss
Solana

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Re: Leben im falschen Körper ?

von solana am 15.02.2018 13:06

Ich weiss, dass der Leidensdruck sehr hoch sein kann bei Betroffenen - die machen das nicht einfach so, weil es gerade "in" ist und sie sich dadurch als "etwas Besonderes" vom Rest der "Normalen" abheben können (das mag es vielleicht vereinzelt auch geben, aber sicher nicht bei der Mehrheit der Betroffenen.

Und ich denke auch nicht, dass die Motivation dahinter ist, dass man neidisch auf Vorteile des anderen Geschlechts wäre.

Mein Sohn hat eine sehr gute Freundin, die betroffen ist.
Ich kenne sie selbst nicht persönlich, aber mein Mann und er sagte mir, dass sie ein bildhübsches Mädchen ist und er es ausgesprochen schade findet, diese mädchenhafte Schönheit in einen Mann umzuwandeln. Sie will das bestimmt nicht, weil sie als Mädchen keine Chancen beim anderen Geschlecht hätte.
Sie ist in medizinischer und psychotherapeutischer Behandlung, weil sie sehr unter dieser Situation leidet.
Vor kurzem hat sie einen Selbstmordversuch unternommen und mein Sohn hat sie gerade noch rechtzeitig gefunden. Das war auch keine Inszenierung, denn sie konnte nicht damit rechnen, das er rechtzeitig kommt. Ich bin sehr froh, dass er sich so um sie kümmert.
Aber das Problem selbst kann er ihr natürlich nicht abnehmen .....

Sicher, Gott macht keine Fehler.
Dennoch werden oft Menschen mit "Defekten" geboren, zB Gendefekten, verkümmerten Gliedmassen, Organschäden oder bspw siamesische Zwillinge.

In vielen Fällen kann die moderne Medizin helfen und sogar schon vorgeburtliche Ops durchführen bei Ungeborenen, die sonst keine Überlebenschance mehr hätten.
Das ist keine "Korrektur" Gottes oder ein "ihm ins Handwerk pfuschen".
Da ist einfach etwas schief gelaufen bei der Embrionalentwicklung, ein "Unfall" bei der Zellteilung, und Unfälle pasieren halt.

Über die Geschlechtsidentität wissen wir noch viel zu wenig, zB ob und von welchem von welchen Genbaustein das vielleicht abhängt, um uns da ein Urteil erlauben zu können.
Wir können nur die Not der Betrofenen ernst nehmen und versuchen, zu helfen.

Gruss
Solana

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Re: Abendmahl

von solana am 12.02.2018 21:56

Hast recht, Pausenclown.

Und ich lasse mich auch nicht weiter von dir provozieren Thomas, deshalb wurde dein letzter Beitrag von mir gelöscht.

Und hier geschlossen!

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