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solana

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Re: Woran erkennst du, dass du bereits im Himmelreich bist?

von solana am 27.10.2017 19:14

Nobse schrieb:

Von dem, was Gott tut, kann man nichts wegnehmen, und zu dem was Gott tut, kann man auch nichts hinzufügen. Dem stimme ich zu.


Dennoch sind wir als Ebenbilder Gottes erschaffen worden. Und das bedeutet insbesondere, dass wir schöpferisch tätig werden können.

Lieber Nobse

Ich halte mich an das, was da steht; und in dem zitierten Vers geht es nun mal wörtlich um "alles, was Gott geschaffen hat".
Gott ist unser Schöpfer. Und er ist der einzige Schöpfer.

Nicht: er erschafft einen Teil und die Menschen erschaffen jeder seinen Teil und der Teufel erschafft auch noch einen Teil .....

Der Schöpfer - zumindest so wie ich das Wort Schöpfer verstehe, ist zugleich der Herr über seine Schöpfung, sie existiert nicht unabhängig von ihm, er hat sie in seiner Hand und verfügt über sie, wie er will.
Anschaulich beschrieben zB in Ps 104:

27 Es wartet alles auf dich, dass du ihnen Speise gebest zu seiner Zeit.
28 Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie; wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gutem gesättigt.
29 Verbirgst du dein Angesicht, so erschrecken sie; nimmst du weg ihren Odem, so vergehen sie und werden wieder Staub.
30 Du sendest aus deinen Odem, so werden sie geschaffen, und du machst neu das Antlitz der Erde.

Wir Menschen können auch etwas "schaffen", indem wir die Möglichkeiten und Materialien nutzen, die uns unser Schöpfer zur Verfügung gestellt hat, damit wir sie in seinem Sinne nutzen.
Aber wir "erschaffen" nichts Neues dabei durch unsere schöpferische Kraft, und das von uns Geschaffene ist auch nicht in unserer Hand und wir können darüber nicht nach Belieben verfügen. Vielmehr steht es in Gottes Hand, was aus dem wird, was wir geschaffen haben, genau so wie wir selbst auch.

Unser "Schaffen", auch wenn es uns noch so "schöpferisch" vorkommt, liegt also in einer ganz anderen Dimension als das "Erschaffen" unseres Schöpfers.

Deshalb - meine ich - ist auch Paulus immer so sehr darauf bedacht, dass allein Gott aller Ruhm und alle Ehre gebührt - auch für das Gute, von dem wir meinen, das hätten wir geschafft, das sei unser Verdienst und unsere Leistung.
Nein, wenn wir etwas Gutes zustande bringen, dann ist Gottes Kraft in uns zur Entfaltung gekommen und hat das Gute in uns bewirkt- deshalb gebührt ihm alle Ehre dafür. Wir selbst waren nur das Gefäss, das gefüllt wurde und das Werkzeug, das Gott gebraucht hat.

Das heisst nicht, dass wir "passiv" darauf warten sollen, dass Gott es schon irgendwie machen wird.
Es heisst aber, dass wir unsere Rolle in Demut annehmen und Gott die Ehre geben für das, was durch uns Gutes gewirkt wird, nicht selbst dafür den Ruhm beanspruchen.

Paulus geht sogar so weit, dass er sagt: Nicht mal das Wollen des Guten kommt aus mir selbst, Gott ist es, der auch dieses Wollen in mir bewirrkt, ebenso wie das Vollbringen:

Phil 2,13 Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.

Du kannst das natürlich gerne anders sehen.
Aber ich halte an dem fest, was ich erkannt habe.

Gruss
Solana  


angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.10.2017 19:15.

solana

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Re: Woran erkennst du, dass du bereits im Himmelreich bist?

von solana am 27.10.2017 13:36

Nobse schrieb:

Und nun komme ich zum Ausgangspunkt zurück: Hat der Mensch, als schöpferisches Wesen nach Gottes Ebenbild erschaffen, einen Anteil daran, das Himmelreich zu erschaffen?


Die Antwort lautet: JA.

Lieber Nobse

Laut Bibel eigentlich: NEIN:

Pred 3,14 Ich merkte, dass alles, was Gott tut, das besteht für ewig; man kann n i c h t s dazutun noch wegtun. Das alles tut Gott, dass man sich vor ihm fürchten soll. 

@ Angel

Ja, verstehe ich schon, welche Bibelstellen du meinst.
Aber trotzdem verstehe ich deine Überraschung nicht - denn dort wird doch genau das ausgesagt, was ich schon zu Anfang des Threads schrieb und auch schon an verschiedenen anderen Stellen im Laufe unserer Diskussionen.

An diesem Punkt sind wir und doch einig.

Uneinig sind wir uns an einem anderen Punkt - nämlich der Frage, wer die Sünde besiegt und wodurch es dazu kommt, dass die Sünde nicht mehr über uns herrschen kann.

Deinem Verständnis nach (korrigiere mich bitte, wenn ich dich falsch interpretiere), ist es unser Sieg über die Sünde, den wir jeder ganz individuell für uns erringen müssen.
Jesus hat es einmal vorgemacht und uns damit ein Vorbild gegeben. Und nun müssen wir es genau so machen und die Sünde besiegen und beherrschen.

So wie ich die Bibel verstehe, ist es nicht unser Sieg, sondern aus Gnade haben wir teil am Sieg Christ.
Die Sünde hat ihre Herrschaft nicht deshalb über uns verloren, weil wir so stark sind, sondern weil Christus so stark ist und wir unter der Gnade stehen:

Röm 6,14 Denn die Sünde wird nicht herrschen über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade.

Röm 8,3 Denn was dem Gesetz unmöglich war, weil es durch das Fleisch geschwächt war, das tat Gott: Er sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches und um der Sünde willen und verdammte die Sünde im Fleisch,
4 damit die Gerechtigkeit, die das Gesetz fordert, in uns erfüllt werde, die wir nun nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist.

Und wir herrschen nicht aus uns selbst, sondern durch Christus:

Röm 5,17 Denn wenn wegen der Sünde des Einen der Tod geherrscht hat durch den Einen, um wie viel mehr werden die, welche die Fülle der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit e m p f a n g e n, herrschen im Leben d u r c h den Einen, Jesus Christus.

Da werden wir wohl auch keinen gemeinsamen Nenner finden, wie mir scheint.

Gruss
Solana 


angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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solana

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Re: Woran erkennst du, dass du bereits im Himmelreich bist?

von solana am 26.10.2017 23:27

@ Angel

 

Das wundert mich jetzt aber, dass dich das überrascht.

Zu Anfang dieses Threads (am 20.10.2017 16:13) schrieb ich doch bereits:

Ohne die Gnade der Erlösung stehen alle Menschen aufgrund ihrer Sünden unter der Herrschaft der Sünde:

Joh 8,34 Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht.

Röm 6,16 Wisst ihr nicht? Wem ihr euch zu Knechten macht, um ihm zu gehorchen, dessen Knechte seid ihr und dem gehorcht ihr – entweder als Knechte der Sünde zum Tode oder als Knechte des Gehorsams zur Gerechtigkeit.
17 Gott sei aber gedankt: Ihr seid Knechte der Sünde gewesen, aber nun von Herzen gehorsam geworden der Gestalt der Lehre, an die ihr übergeben wurdet.
18 Denn indem ihr nun frei geworden seid von der Sünde, seid ihr Knechte geworden der Gerechtigkeit.

Frei von der Herrschaft der Sünde und des Todes können wir nur werden, wenn wir unter der Herrschaft dessen stehen, der Sünde und Tod besiegt hat.

Gerade Röm 6, 16 habe ich in unseren Diskussionen des öfteren zitiert.
Vielleicht hast du das ja nur überlesen?

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.10.2017 23:28.

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Re: Woran erkennst du, dass du bereits im Himmelreich bist?

von solana am 26.10.2017 21:00

Nobse schrieb:

Warum spricht die Bibel von den Werken des Teufels? Diese müssten dann ja auch von Gott gewirkt sein.

Würdest du das für möglich halten?

Lieber Nobse 
So ganz verstehe ich es nicht, wie du das meinst.

Wenn ich im Bibelserver nach dem Stichwort suche, kommt diese Stelle:

1Joh 3,8 Wer Sünde tut, der ist vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an. Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.

Und dazu fällt mir die Passage ein, in der Jesus sagte:

Joh 8, 41 Ihr tut eures Vaters Werke. Da sprachen sie zu ihm: Wir sind nicht aus Hurerei geboren; wir haben einen Vater: Gott. 42 Jesus sprach zu ihnen: Wäre Gott euer Vater, so liebtet ihr mich; denn ich bin von Gott ausgegangen und komme von ihm; denn ich bin nicht von mir selber gekommen, sondern er hat mich gesandt. 43 Warum versteht ihr meine Rede nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt! 44 Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Begierden wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus dem Eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge. 45 Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht.

Und etwas weiter oben: 34 Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht. 35 Der Knecht aber bleibt nicht ewig im Haus; der Sohn bleibt ewig. 36 Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei.

Dh dass ein Mensch entweder "vom Teufel" ist bzw den Teufel zum Vater hat bzw im Dienst/Knechtschaft der Sünde steht.
Oder er ist "aus Gott geboren" und befreit aus der Knechtschaft der Sünde und des Teufels:

1. Joh 3, 9 Wer aus Gott geboren ist, der tut keine Sünde; denn Gottes Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen; denn er ist aus Gott geboren.
10 Daran wird offenbar, welche die Kinder Gottes und welche die Kinder des Teufels sind: Wer die Gerechtigkeit nicht tut, der ist nicht von Gott, und auch, wer seinen Bruder nicht lieb hat.

Also ist es doch ein entweder - oder, entweder wirkt Gott oder der Teufel im Menschen; und nicht: Gott wirkt auch die Werke des Teufels.

Oder wie hast du es gemeint?

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.10.2017 21:01.

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Re: Hat der Mensch einen freien Willlen?

von solana am 26.10.2017 10:48

Pal schrieb:

Unlängst begegnete mir diese Argumentation und mündete in der Logik, das Gott dann schlußendlich die Allversöhnung / Happy end für alle einführen muß!

Hallo Pal

Ja, so sieht das "logisch" aus - wenn wir unsere menschliche Logik nehmen und meinen, damit könnten wir uns über Gott stellen, ihn umfassend erkennen und beurteilen, was sein kann und was nicht, wie Gott sein muss und wie er nicht sein kann ......

Ich habe es schon mal an anderer Stelle geschrieben: Unser Nicht-Verstehen angesichts von Gottes Unbegreiflichkeit sollte uns eigentlich dazu führen, die Begrenztheit unseres logischen Denkens zu erkennen und die Unangemessenheit unseres Versuchs einzusehen.
Statt darauf zu beharren: "Dann kann Gott nur so oder so sein" oder sogar: "es gibt ihn eben doch nicht, das haben sich Menschen ausgedacht und die waren dabei nicht logisch".

Diese Antwort würde ich auch auf diese Frage von dir geben:

Oh, ja und von Solana wüßte ich gerne wie sie die Sache mit dem Wunschwillen, für sich auflöst?????

Gar nicht!
Es gibt Grenzen unseres Erkennens und unseres Wissens über Gott - und diese Grenzen kann ich annehmen und ihm trotzdem vertrauen.
Ich muss nicht alles verstehen.

Und vor allem muss ich nicht Gott in ein Korsett meiner Logik pressen - und was da nicht hinein passt, wird eben passend gemacht .... 
Denn dann stimmt zwar die Logik an einer Stelle, dafür wird es aber anderwo unlogisch. Und das finde ich auch nicht befriedigender ....
Diese "Pseudo-Erklärungen", die auf den ersten Blick so super schlau wirken und beim näheren Durchdenken dann an anderer Stelle logische Lücken aufreissen, mag ich gar nicht.
Ich muss nicht alles über Gott wissen und alle seine Pläne kennen, um ihm vertrauen zu können und mich auf ihn einzulassen.

Ich habe festgestellt: Egal, wieviel ich von Gott erkenne - irgendwo kommt doch immer ein Punkt, wo ich an eine Grenze stosse und sich mir die Frage stellt: "Worauf baue ich nun, was stelle ich über das andere und was ordne ich unter?"
Glaube und vertraue ich Gott "trotzdem" - trotz allem, was ich nicht begreife und nicht erklären kann - oder vertraue ich lieber meinem Verstand und zweifle an Gott.
(Die dritte Möglichkeit: ich gebe mich mit irgendwelchen vordergründig schlauen "Pseudoerklärungen" zufrieden und verschliesse die Augen vor dem, was sich darin wieder als Unlogisches auftun könnte bei näherem Hinsehen, kommt für mich nicht in Frage, das finde ich zu unbefriedigend).

Dieses immer wieder neue Einlassen auf Gott und ihm immer wieder neu vertrauen muss ich ja sowieso, weil ich oft nicht verstehen kann, warum mich Gott in einer bestimmten Weise führt und mir bestimmte Dinge zustossen oder auch nicht. Auch hier kann ich nicht alles begreifen, auch wenn ich oft im Rückblick nur Staunen kann, wie wunderbar Gott doch alles gefügt hat und wie unnötig Befürchtungen und Sorgen waren, die ich mir gemacht habe ....

Trotzdem ist jede unbegreifliche Situation wieder eine ganz neue Herausforderun, braucht eine neue Entscheidung zum Vertrauen und Einlassen auf Gott.
Das, was ich bereits mit ihm erlebt habe und auch das, was ich durch die Erfahrungen mit ihm erkannt habe, kann dabei eine Hilfe sein.
Aber die Frage stellst sich trotzdem immer wieder neu in jeder neuen Situation: "Vertraue ich auch hier Gott mehr als meiner eigenen Einschätzung, die sagt: Das gefällt mir gar nicht, eigentlich wollte ich es lieber so oder so haben ...."

Ändern an der Situation kann ich ja dann eh nichts - aber ich kann entscheiden, wie ich dazu stehe, meine Einstellung dazu, ob ich sie ablehne und mich dagegen sträube, daran reibe (und erfahre: "Es wird dir schwer sein, wider den Stachel zu löcken.") oder ob sie annehmen kann im Vertrauen darauf, dass Gott mir alle Dinge zum Besten dienen lassen wird.

Hierin liegt die "Freiheit meines Willens".
Und dort, wo mein Wille irgendwie "gebunden" ist und mir die Entscheidung schwer fällt, kann ich um Gottes Hilfe bitten, dass er mich erkennen lässt, wo die Hindernisse liegen und mir hilft, sie weg zu räumen .....

Gruss
Solana


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Re: Hat der Mensch einen freien Willlen?

von solana am 25.10.2017 21:54

Nennmichdu schrieb:

Das gr. Wort für "will" ist nicht der Begriff, der üblicherweise Gottes Willen oder Beschluss ausdrückt (seinen ewigen Ratschluss), sondern es bezeichnet (so wie Geli es auch geschrieben hat) seinen wünschenden Willen. Man muss unterscheiden zwischen Gottes Wunsch und seinem ewigen rettenden Vorsatz, der über seine Wünsche hinausgeht.

Hallo Thomas
Tut mir leid, ich kann diese Erklärung nicht sehr hilfreich finden; sie kommt mir eher vor wie Wortlauberei/Haarspalterei.

Dass sich Gott etwas wünscht und eigentlich doch  nicht wirklich will .... so etwas ist meiner Ansicht nach viel zu sehr vom Menschen auf Gott projiziert.
Ja, einen Menschen, bei dem ein Wunsch nur so eine vage Vorstellung ist, die sich vielleicht erfüllen kann oder auch nicht - ja, das kann ich mir gut vorstellen. Denn bei einem Menschen sind Wunsch und Wirklichkeit ja oft 2 verschiedene Paar Schuhe. Weil wir Menschen nur begrezten Einfluss auf die Erfüllung unserer Wünsche nehmen können.

Aber bei Gott ist das doch nicht so, er hat es doch in der Hand, seine Wünsche Wirklichkeit werden zu lassen.

Und wenn es in der Bibel heisst, dass Gott schon vor der Geburt eines Menschen über seine Erwählung entscheidet:

Röm 9, 11 Ehe die Kinder geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten, da wurde, auf dass Gottes Vorsatz der Erwählung bestehen bliebe – 12 nicht aus Werken, sondern durch den, der beruft –, zu ihr gesagt: »Der Ältere wird dem Jüngeren dienen« (1. Mose 25,23), 13 wie geschrieben steht (Maleachi 1,2-3): »Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehasst.«

dann könnte er doch ganz leicht verhindern, dass unerwählte Kinder überhaupt geboren werden, wenn er wünscht, dass alle erretet werden oder einfach alle erwählen.

Dass er das nicht so macht, kann man doch nicht mit einer spitzfindigen Unterscheidung zwischen "wünschen" und "wollen" erklären.
Jedenfalls mir leuchtet das nicht ein.
Aber wenn du mit dieser Erklärung gut klar kommst, ok, finde ich gut.

Gruss
Solana


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Re: Hat der Mensch einen freien Willlen?

von solana am 25.10.2017 17:23

Nennmichdu schrieb:

Es bleibt aber die Frage bestehen, inwieweit sich der Mensch dem Wirken Gottes verweigern kann.

Hallo Thomas

Ja, diese Frage stellt sich insbesondere angesichts solcher Aussagen:


1.Tim 2, 3 Dies ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserm Heiland, 4 welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

Wenn Gott es will und es doch nicht geschieht, dass alle Menschn errettet werden, dann muss das einen Grund haben.
Und dieser Grund kann meiner Ansicht nach nicht darin bestehen, dass Gott zwar will, es aber nicht tun kann .....

Also worin liegt dann deiner Meinung nach der Grund?

Gruss
Solana

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Re: Woran erkennst du, dass du bereits im Himmelreich bist?

von solana am 25.10.2017 10:17

Nobse schrieb:

Hier sehe ich nicht so sehr den Gegensatz zwischen Aktivität und Passivität

Lieber Nobse

Nein, um den Gegensatz Aktivität-Passivität ging es mir ja auch gar nicht.

Sondern um den Gegensatz: "Wir sind die Macher und nehmen dazu Gottes Hilfe in  Anspruch, aber es ist unsere Leistung und unser Werk"<=> Gott wirkt das in uns und durch uns. Wir empfangen und geben das Empfangene weiter, sind Werkzeuge und Gefässe, Gott ist der Macher, es ist sein Werk, wir lassen uns von ihm gebrauchen (nicht umgekehrt: wir gebrauchen ihn, um unser Werk zu tun)

Eph 2,10 Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.

Natürlich ist das nicht "passiv", wenn wir "in guten Werken wandeln".
Es ist aber auch nicht so, dass es unser Verdienst ist und uns der Ruhm dafür gebührt, wenn wir etwas Gutes zustande bringen. 
Denn das geht nur, indem wir "aus der Quelle" schöpfen und das Gute empfangen, das wir dann konkret realiisieren und umsetzen können.

Ich halte dir hier entgegen: Sie wird aber auch nicht reif, wenn sie sich nicht um den Rebensaft bemüht.

Jesus fordert uns ja dazu auf, zu arbeiten: Lasst euer Licht leuchten.

Da werden wir wohl nicht auf einen Nenner kommen.

Wie ich schon mehrfach schrieb: Nicht wir bringen dieses Licht hervor. Wir sind nicht wie ein Fixstern, sondern wie Planeten, die das Licht des Fixsterns empfangen und reflektieren.

Und gerade beim Licht wird dasselbe deutlich wie bei der Frucht: es leuchtet, weil es die Natur des Lichts ist, zu leuchten.
Es muss sich nicht um Leuchten bemühen, daran arbeiten, einen Glanz hervorzubringen.
Genauso wening wie eine Rebe sich ihre Frucht erarbeitet.

Aber es kann verhindert werden, dass ein Licht und eine Rebe ihrer Natur gemäss leuchten bzw Frucht hervorbringen.

Nämlich dann, wenn sie ihre "Lebensquelle" verlassen und den "Saft" nicht mehr aufnehmen oder wenn der Fluss blockiert wird, indem das Licht "unter einen Scheffel gestellt" wird.

Marta war um das leibliche Wohl bemüht, Maria war auf Geistiges ausgerichtet. Ich sehe den Gegensatz zwischen weltlicher Aktivität versus Ausrichtung auf Gott.

So kann man das nicht sagen.
Marta diente Jesus, so wie es ihre Aufgabe war - und so, wie du betonst, dass wir es tun sollen.
Maria hat ihre Aufgabe vernachlässigt und ihre Schwester ganz allein die ganze Arbeit tun lassen. Und hat stattdessen zugehört und empfangen. 

Ich habe den Eindruck, dass wir an diesem Punkt unsere unterschiedliche Betonung einfach stehen lassen müssen.
Und ich finde das auch gar nicht schlimm, dass wir hier unterschiedlich denken, denn, wie wir ja beide festgestellt haben, sind beide Aspekte wichtig und gehören zusammen - aber sie sind nicht gleich gewichtet.

Meine Gewichtung kommt aus dem, was ich in der Bibel lese und aus meiner Erfahrung mit Gott, der mich so geführt hat, dass ich dies erkennen durfte.
Bei dir wird es auch so sein.
Deshalb denke ich, an so einem Punkt müssen wir nicht ausdiskutieren, wer mehr Recht hat.
Viel wichtiger ist es, auf Gott zu hören und sich von ihm führen und Erkenntnis schenken zu lassen - dann kommen wir viel weiter als mit Diskussionen .

Ich kann nur von mir sagen, dass mein Leben viel reicher und freier und von viel mehr Frieden und Freude bestimmt ist, seit ich das "Empfangen" mehr ins Zentrum gestellt und dem "Tun" vorgeordnet habe.
Da muss wohl jeder seine eigenen Erfahrungen machen.

Gruss
Solana


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Antworten Zuletzt bearbeitet am 25.10.2017 10:18.

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Re: Was bei Menschen unmöglich ist, ist bei Gott möglich - zB. 1. Mose 18,14

von solana am 24.10.2017 22:55

Pray schrieb:

Ob das so zu verstehen ist, dass unsereins dem Reichen vorreden kann, was man will - und der wird sich womöglich nicht bekehren, aber Gott hat dann eben ganz andere Möglichkeiten, den "Unbelehrbaren" zu erreichen?

Liebe Pray

Ja, Anlass für die Frage der Jünger und die Antwort Jesu.

Aber eigentlich geht die Frage noch viel tiefer, es ging nicht nur um den Reichtum als Hindernis, sondern angesichts der beschriebenen Situation stellt sich die Frage noch viel grundsätzlicher:

Mt 19, 25 Da das die Jünger hörten, entsetzten sie sich sehr und sprachen: Ja, wer kann dann selig werden?
Mk 10, 26 Sie entsetzten sich aber noch viel mehr und sprachen untereinander: Wer kann dann selig werden?
Lk 18, 26 Da sprachen, die das hörten: Wer kann dann selig werden?

Der reiche Jüngling hatte ja alle Gebote gehalten von Jugend an - mehr kann man doch eigentlich gar nicht erwarten von einem frommen Menschen.
Perfekter kann man doch eigentlich gar nicht mehr leben; die religiöse Elite der damaligen Zeit hätte diesen Menschen bestimmt als ganz grosses Vorbild hingestellt, als "Gerechten vor Gott".

Und dennoch sagt Jesus zu ihm, dass er nicht vollkommen ist, dass ihm noch etwas fehlt. (Mt 19, 21 Jesus sprach zu ihm: Willst du vollkommen sein, so geh hin, verkaufe, was du hast, und gib's den Armen,....Mk 10, 21 Und Jesus sah ihn an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir. ....Lk 18, 22 Als Jesus das hörte, sprach er zu ihm: Es fehlt dir noch eines.....)

Na gut, könnte man denken, wer ist schon vollkommen ......

Aber dann sagt Jesus den berühmten Vers vom Kamel und dem Nadelöhr - und sagt damit: "Nicht einmal dieser vorbildlich gesetzestreue Jüngling kommt ins Himmelreich; ihm steht sein Reichtum im Weg. All der Gehorsam und die guten Taten - umsonst ....."

Als die Jünger das hörten, begriffen sie: Wer kann denn so vollkommen sein, dass er ganz gerecht ist und darüber hinaus noch so vollkommen, dass nichts mehr ihn hindern kann, den engen Weg durchs Nadelöhr zu gehen; ein Weg, der so eng ist, dass er nichts mitnehmen kann von dem, was ihm lieb und teuer und wertvoll ist, er muss quasi alles eigene aufgeben und hinter sich lassen .....
Welcher Mensch ist dazu bereit und fähig?
Wahrscheinlich verglichen sie sich insgeheim mit dem Jüngling, vielleicht konnten sie von sich selbst nicht sagen, dass sie alle Gebote von Jugend an gehalten hatten und vielleicht waren auch sie nicht bereit, alles loszulassen .....

Und deshalb die entsetzte Frage: "Ja, wer kann denn dann überhaupt selig werden?"

Und Jesu Antwort geht genauso tief: "Bei den Menschen ist's unmöglich!"
Nicht nur bei den Reichen - trotz aller Gerechtigkeit. Nein, ganz allgemein: "bei den Menschen".

Nur Gott kan erlösen und nur Gott kann selig machen, nur Gott kann Zugang zum Himmelreich ermöglichen - nur bei ihm ist's möglich. Denn bei ihm sind alle Dinge möglich.

Gott sei Lob und Dank, dass er das bei ihm Mögliche für uns getan hat und uns damit den Zugang zum Himmelreich geschenkt hat!

Gruss
Solana



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Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.10.2017 22:57.

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Re: Woran erkennst du, dass du bereits im Himmelreich bist?

von solana am 24.10.2017 10:29

Nobse schrieb:

Wenn ein Mensch dann zum Gerechten wird, der im Reiche des Vaters wie eine Sonne erstrahlt, dann ist das auch auf sein eigenes Bemühen zurückzuführen.

Lieber Nobse

Ja, der Mensch muss auch mitwirken, er kann sich nicht hinsetzen und darauf warten, dass alles automatisch passiert ohne sein Zutun.

Dennoch finde ich die Gewichtung sehr wichtig, was wir in den Vordergrund rücken und betonen.

Wir sind es gewohnt in unserer Leistungsgesellschaft, dass jeder nur das bekommt, was er sich verdient und erarbeitet. Und dass zuerst die Arbeit kommt - und dann können wir die Früchte unserer Arbeit genissen. Und unseren Wert und den der anderen messen wir in der Regel daran, wieviel im Leben geleistet und erreicht wurde ....
Dieses Denken sitzt tief in uns.

Und wenn es nun um Gottes Reich geht und darum, dass er uns Gnade schenkt, uns erlöst, uns Leben in Fülle schenkt usw - dann kommt in unseren Hinterköpfen gleich der Gedanke auf: "aber wir müssen doch auch unseren Teil leisten, können uns nicht einfach alles schenken lassen ....."

Und es kommt auch der Gedanke: "Wenn wir das so verkündigen und die Betonung auf das legen, was Gott alles für uns tut - dann werden die Menschen zwangsläufig faul und bequem und meinen, nun würde ihnen alles in den Schoss fallen - also muss man ein bisschen Bedenken und Vorbehalte schüren, damit die Menschen wirklich zum Tun des Guten angestachelt werden ....."

Aber so ist es nicht mit dem Himmelreich.

Ja, Mittun ist wichtig - aber erst kommt das empfangen, und das ist noch viel wichtiger.
Das wird in unserer heutigen Zeit viel eher vernachlässigt als das "Arbeiten" für Gott.
Unser Denken dreht sich auch beim Himmelreich viel zu sehr um unser eigenes Tun - natürlich mit Gottes Hilfe - und die Früchte unseres Tuns, die wir durch unsere Leistung zustande bringen (was eigentlich schon dem Gleichnisbild total widerspricht, man stelle sich nur einen Apfelbaum vor, der sich anstrengt, um Äpfel hervorzubringen und diese dann als Ergebnis seiner Bemühungen betrachtet  ).

Wenn wir etwas mehr das Hören auf Gott und das Empfangen von ihm ins Zentrum unseres Lebens stellen, dann kommen die Früchte ganz von allein - so wie eine Rebe am Weinstock, die den vollen Lebenssaft in sich aufnimmt, gar nicht anders kann, als gute Frucht hervor zu bringen.
Die wird nicht "faul", weil sie sich zu wenig um Frucht bemüht.

Auch Jesus hat das der geschäftigen Marta klargemacht, die meinte, ihre Schwester Maria wäre zu faul, weil sie Jesus einfach nur zuhören wollte.

Gott ist der "Baumeister" seines Reiches.
Wir sind sein Werk und unser Zugang zum Himmelreich ist sein Werk in uns. Und er gebraucht uns als "Gefässe" und "Werkzeuge", wie es im NT ausgedrückt ist; verwechseln wir nicht die Rollen!

Und haben wir doch ein bisschen mehr Vertrauen auf Gott, dass er sein Werk in uns nicht unvollendet lassen wird.

Phil 1,6 und ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird's auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu.

Gruss
Solana

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