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solana

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Re: Der Teufel trägt Prada

von solana am 19.09.2017 21:07

Hallo Pray

Dass Mosa ausgerechnet eine Schlange erhöhen sollte, hängt sicher damit zusammen, dass es um tödliche Schlangenbisse ging:

4. Mose 21, 4 Da brachen sie auf von dem Berge Hor in Richtung auf das Schilfmeer, um das Land der Edomiter zu umgehen. Und das Volk wurde verdrossen auf dem Wege 5 und redete wider Gott und wider Mose: Warum habt ihr uns aus Ägypten geführt, dass wir sterben in der Wüste? Denn es ist kein Brot noch Wasser hier, und uns ekelt vor dieser mageren Speise. 6 Da sandte der HERR feurige Schlangen unter das Volk; die bissen das Volk, dass viele aus Israel starben. 7 Da kamen sie zu Mose und sprachen: Wir haben gesündigt, dass wir wider den HERRN und wider dich geredet haben. Bitte den HERRN, dass er die Schlangen von uns nehme. Und Mose bat für das Volk. 8 Da sprach der HERR zu Mose: Mache dir eine eherne Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben. 9 Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemanden eine Schlange biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.
 
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Re: Gedanken zum sogenannten Sündenfall

von solana am 18.09.2017 10:22

Angel schrieb:

Da ich alles jesusorientierte Christin alle Glaubensdogmatik in und ausserhalb der Bibel an den Worten Jesus Christus messe, glaube ich, dass Jesus nichts gegen den Genuss jener Frucht gehabt hat, im Gegenteil.

Hallo Angel

Bei dieser Argumentation sehe ich eine Schwierigkeit:

In 1. Mose 2 heisst es : 16 Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, 17 aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben.

Es gibt also ein klares Gebot/Verbot Gottes dazu.
 
Kannst du dir vorstellen, dass Jesus einen Verstoss gegen Gottes Gebot gutheissen würde?

Aber du hast schon recht in der Hinsicht, dass die Sündenfallgeschichte oft zu eng und zu einseitig interpretiert wird.

Was oft übersehen wird bei den Auslegungen, ist, dass Gott doch schon vorher gewusst haben muss, was da passieren wird.
Er ist doch nicht wie ein Mensch, der etwas schafft - und dann von dem unerwartetenn Ergebnis überrascht wird und dann schnell nach einer Lösung suchen muss, um den Schaden zu beheben ....

Also - wenn er vorher gewusst hat, was passieren wird und es trotzdem nicht verhindert hat (das hätte er doch leicht können), dann hat er es bewusst zugelassen, mit einem bestimmten Ziel, denke ich.

Was das genau ist - darüber können wir nur spekulieren, und wir können wohl nur Bruchstücke davon begreifen.

Ein Grund, der mir einleuchten würde ist: damit der Mensch sich selbst in seiner Abhängigkeit von Gott erkennt und Gottes Liebe erkennt. Und dann diese Liebe erwiedert, und dann freiwillig und von ganzem Herzen Gottes Willen tut, mit Freude, Staunen und Dankbarkeit - weil er erkennt und versteht.
Nicht nur, weil es geboten/verboten ist oder weil er gar keine andere Möglichkeit hat.

"Liebe" setzt immer "Freiwilligkeit" voraus.
Und "Freiwilligkeit" bedeutet auch immer: eine andere Wahl zu haben .....

Das sind meine (bruchstückhaften) Gedanken dazu .....

Gruss
Solana

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Re: Ein reines Gewissen

von solana am 17.09.2017 19:01

Hallo Thomas


Nennmichdu:

Hallo Solana,

Das war vermutlich ein Versehen und du meintest Cleo  .

Wo du mich aber gerade ansprichst - ich kann das nur voll unterstreichen, was Cleo schrieb:


Cleo:

Ich bin allerdings eben auch der Meinung, bevor ein Thema "zerredet" wird, kann ich auch eine andere Meinung einfach so stehen lassen, im Vertrauen, dass Gott jedem schon zur richtigen Zeit die richtige Erkenntnis zeigt.


Nennmichdu:

Ich wünsche dir noch eine gute Woche.

 Vielen Dank, wünsche ich dir auch!

Gruss
Solana

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Re: Wahrheit und Erkenntnis

von solana am 14.09.2017 13:41

Da bin ich ganz mit dir einverstanden, Henoch, wie ich ja auch schrieb:


"Über die Motive eindes anderen zu richten" - das heisst doch, einem anderen zu sagen: du tust das aus dem und dem Motiv heraus - und das ist falsch.

Sehe ich genauso.

Das bedeutet aber doch nicht, dass Motivation ein Tabuthema ist und gar nicht - auch nicht ganz allgemein - darüber gesprochen werden dürfte.

So werden wir doch bspw aufgefordert:

Phil 2,3 Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst,

Mt 6, 1 Habt aber acht, dass ihr eure Gerechtigkeit nicht übt vor den Leuten, um von ihnen gesehen zu werden;

Mk 7,6 Er aber sprach zu ihnen: Richtig hat von euch Heuchlern Jesaja geweissagt, wie geschrieben steht (Jesaja 29,13): »Dies Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir.

Lk 11,39 Der Herr aber sprach zu ihm: Ihr Pharisäer, ihr haltet die Becher und Schüsseln außen rein; aber euer Inneres ist voll Raub und Bosheit.

Jak 4,3 ihr bittet und empfangt's nicht, weil ihr in übler Absicht bittet, nämlich damit ihr's für eure Gelüste vergeuden könnt.



und dazu gibt es noch sehr viel mehr Beispiele.

Es geht nicht nur darum, bestimmte Regeln und Vorschriften einzuhalten, und auch nicht darum, dass man in allem die richtige Erkenntnis hat und sich in keinem Punkt irren darf.

Das, was im Herzen ist, ist wichtiger.

Und wir werden oft genug aufgefordert im NT, uns selbst zu prüfen und auch zu richten (zB 1. Kor 11, 31)


damit ihr euch nicht aufbläht für den einen gegen den anderen.

Ja, genau.

Gruss
Solana

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.09.2017 13:44.

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Re: Wahrheit und Erkenntnis

von solana am 14.09.2017 10:06

Henoch schrieb:

Und es ist lieblos, anderer Motive zu richten, ja sogar Sünde.

Hallo Henoch

"Über die Motive eindes anderen zu richten" - das heisst doch, einem anderen zu sagen: du tust das aus dem und dem Motiv heraus - und das ist falsch.

Sehe ich genauso.

Wir können nicht in das Herz eines anderen sehen und erkennen, aus welchem Grund jemand etwas tut.
Über Motive können wir nur mutmassen.
Dh wir würden unsere Mutmassung einem anderen unterstellen und dann darüber richten. (zB er wolle Gott eigentlich gar nicht gehorchen, sondern nur einen Grund suchen, in Sünde zu verharren und das vor sich selbst und anderen zu rechtfertigen - wie hier schon des öfteren geschehen).

Noch schlimmer wird es, wenn der so Angeschuldigte versucht, sein Verhalten zu erklären und man diese Erklärung nicht akzeptiert und bei seiner verurteilenden Haltung bleibt..... Es gibt dann nicht mal die Option: "im Zweifel für den Angeklagten"....

"Anklagen, richten verurteilen" - das alles betrifft aber immer konkrete, persönliche Fälle.

Ganz allgemein über Motivation zu sprechen und darüber, was ein falsche Motivation für das Handeln ist, das ist doch kein "Richten".

Ich finde es im Gegenteil sehr wichtig, zu verstehen, wodurch etwas motiviert ist, zB der Wunsch etwas falsches oder liebloses zu tun.
Um dann aus der richtigen Motivation heraus richtig handeln zu können.

Nicht nur Vorschriften diskutieren und zu sagen: "das muss halt so gemacht werden, weil es eben da so steht." 

Ich habe die Erfahrung gemacht, das es mir viel leichter fällt, ein falsches Verhalten sein zu lassen, wenn ich die Motivation dahinter verstehe. 
Und mich nicht einfach nur zwinge, das ja nicht mehr zu tun und gute Vorsätze fasse ....."
Wenn ich erkenne zB: dass hinter den Sorgen, die ich mir um eine bestimmte Sache mache und es mir nicht gelingt, sie loszulassen, die Motivation steht, dass ich die Lage selbst unter Kontrolle haben will und ein unerwünschtes Ergebnis nicht annehmen will, weil ich darin ein "Scheitern meiner Bemühungen" sehe ...... und wenn mir dann klar wird, dass dahinter eigentlich der Zweifel daran steht, dass mir Gott alles, was pssiert, zum Besten dienen lassen wird - auch das, was ich als "Scheitern " ansehe - .... dann fällt es mir viel leichter, meine Sorgen auf ihn zu werfen und voller Zuversicht und Freude mit meinen Bemühungen loszulegen .... ohne den Gedanken daran, es könne womöglich alles umsonst sein.

So führt mich das Erkennen in Freiheit.

Würde ich mich stattdessen nur an die Anweisung klammern: "Du darfst dir keine Sorgen machen, Sorgen heisst: "fehlendes Vertrauen in Gott" und das darf nicht sein" .... dann würde ich mich selbst nur noch mehr unter Druck setzen, hätte zum Druck durch die Sorgen auch noch zusätzlich den Druck durch das schlechte Gewissen und den Druck der Anweisung, die ich nicht schaffe, umzusetzen ......

Das ist jetzt nur ein Beispiel und nur ein ganz persönliches Beispiel - bei anderen kann die Motivation ganz anders aussehen, selbst wenn ihr Tun (Sorgen nicht loslassen können) vielleicht ganz genau gleich aussieht ....

Und dieses Beispiel soll auch nur veranschaulichen, dass es wichtig und hilfreich ist, sich über die Motivation hinter einem bestimmten Tun klar zu werden.

Deshalb finde ich allgemeine Überlegungen zur Motivation durchaus  ein wichtiges Gesprächsthema.
Nicht, um in konkreten Fällen über die persönliche Motivation von anderen zu richten.
Aber für jeden selbst, um sich selbst und sein Verhalten (auch das Verhalten anderen gegenüber in Diskussionen ) besser verstehen zu können und vielleicht auch mal etwas zu ändern.
Indem man sich bspw selbst fragt: "Warum ist mir das jetzt so wichtig, dass der andere unbedingt genaus so denkt wie ich?" 

Gruss
Solana

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Re: Wahrheit und Erkenntnis

von solana am 13.09.2017 16:09

Henoch schrieb:

Hier wird gerichtet und zwar das, was man nicht richten darf und dabei gegen das protestiert, was man darf, nämlich das Wort Gottes erörtern.

Tut mir leid, Henoch, ich kann das nicht nachvollziehen, wo hier jemand über einen anderen richtet.

Hier ist doch ganz allgemein formuliert worden, nicht auf irgendwen speziell, der zu verurteilen wäre.
Es sind allgemein Missstände beklagt worden und Tendenzen und es ist bedauert worden, dass manches in den Hintergrund getreten ist oder fehlt.

Und es wurde als "Meinung" formuliert, dh so wie derjenige, der es geschrieben hat, es sieht - nicht mit der Drohkeule in der Hinterhand: "wer eine andere Meinung hat als ich, kann kein echter Christ sein!"

Gruss
Solana

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Re: Wahrheit und Erkenntnis

von solana am 13.09.2017 10:33

Henoch schrieb:

Wir werden geheiligt durch die Wahrheit und der Geist Gottes führt in alle Wahrheit. Was ist das Ziel der Heiligung? Die Einheit, das eins sein mit Gott, der das Wort ist und die Wahrheit.

 

Guten Morgen

Als ich das las, dachte ich spontan an den Vers: Joh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.

Du, Henoch, dachtest da eher an Joh 17 - und das gehört ja beides zusammen.

Jesus ist die Wahrheit - nicht unser Verständnis und unsere Erkenntnis.
Und Jesus ist die Grundlage unserer Eineit in der Wahrheit, wie du schreibst - nicht der Umstand, dass niemand von uns in seinem Verständnis, seiner Erkenntnis oder seiner Meinung von der des anderen abweichen darf und alle zu 100% konform denken.

So ein "zwangsweise konformes Denken" ist eher das Kennzeichen eines totalitären Staates, wo mit äusserlichen Mitteln die Einheit erzwungen werden muss, um das Bestehen des Staates in seiner bestimmten Form zu garantieren. Da gibt es keine Freiheit, anders zu denken (zumindest nicht "laut").

Gottes Wahrheit ist anders, sie macht frei - durch "Erkennen": Joh 8,32 und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.

Sie führt uns selbst in die Freiheit und befähigt uns, auch andere Freiheit zu geben - nicht von ihnen fordern zu müssen, dass sie ihr Denken dem unseren anpassen, mit uns in allen Punkte "konform" gehen, damit die Einheit und der Bestand der christlichen Gemeinschaft und Lehre gewährleiste bleibt.
Wir dürfen Vertrauen haben in unseren gemeinsamen Herrn - der die Wahrheit ist und der die Grundlage unserer Einheit ist - der uns auch in unserer Vielfalt tragen kann und auch mit unseren jeweiligen, noch bestehenden "Unvollkommenheiten in der Erkenntnis" (und die hat jeder!, der ehrlich ist).

Wenn wir meinen, andere unter Druck setzen zu müssen, um sie zu "zwangskonformen Denken" zu bringen - dann fehlt es uns an Erkenntnis und an Vertrauen in unseren Herrn. Er kann auch so grosse Meinungsunterschiede tragen und halten, wie sie in der Gemeinde in Rom herrschten, die eine Gemeinschaft fast unmöglich machen: Speisevorschriften und das Halten von Feiertagen. (schwierig, wenn sich einer frei fühlt, alles zu essen, was dem anderen "unrein" ist oder die Feiertagsruhe oa des anderen nicht respektiert).
Trotzdem ist die Einheit der Gemeinde nicht gefährdet, wenn sie sich bewusst sind, dass nicht die "Meinungskonformität" der Garant für die Wahrheit ist, sondern der lebendige Herr, der jeden hält:

Röm 14, 3 Wer isst, der verachte den nicht, der nicht isst; und wer nicht isst, der richte den nicht, der isst; denn Gott hat ihn angenommen. 4 Wer bist du, dass du einen fremden Knecht richtest? Er steht oder fällt seinem Herrn. Er wird aber stehen bleiben; denn der Herr kann ihn aufrecht halten. 5 Der eine hält einen Tag für höher als den andern; der andere aber hält alle Tage für gleich. Ein jeder sei seiner Meinung gewiss. 6 Wer auf den Tag achtet, der tut's im Blick auf den Herrn; wer isst, der isst im Blick auf den Herrn, denn er dankt Gott; und wer nicht isst, der isst im Blick auf den Herrn nicht und dankt Gott auch. 7 Denn unser keiner lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber. 8 Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. 9 Denn dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass er über Tote und Lebende Herr sei.

Wenn Christen anfangen, sich um Kleingkeiten in der Auslegung zu streiten und diese "Verständnisunterschiede" zu einem unüberwindlichen Hindernis für die Gemeinschaft werden - dann sehe ich darin ein sicheres Anzeichen dafür, dass die Grundlage der Gemeinschaft nicht der Herr sein kann , sondern dass "Meinungskonformität" an seine Stelle gerückt wird; statt Vertrauen auf diesen Herrn, der uns Freiheit bringt, herrschen dann Druck und Ausgrenzung. .....

Gruss
Solana

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.09.2017 10:38.

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Re: Ein reines Gewissen

von solana am 12.09.2017 11:16

Hallo Thomas

Ich möchte gerne noch auf einen Punkt eingehen, der das Gewissen direkt betrifft.

Und in diesem Punkt stimmen wir eigentlich überein (das ist übrigens nicht der einzige ). 
Wenn wir ausgehend von solchen Übereinstimmungpunkten eine gemeinsame Gesprächsbasis erabeiten, dan kann ein Gespräch wirklich "aufbauend" werden; und wenn wir von dieser gemeinsamen Basis aus die jeweiligen Unterschiede in den Blick nehmen, bringt das viel mehr, als nur die "Haare in der Suppe" zu suchen und alles "Positive" dafür unter den Tisch fallen zu lassen.

Ich meine diesen Punkt:

Solana schrieb:

Jetzt entpuppt sich die Rede der Schlange als Lüge: Sie werden keinesweg so wie Gott und durch ihre aufgetanen Augen erkennen sie als erstes ihre Nacktheit und schämen sich, verbergen sich vor Gott. Wären sie wirklich geworden wie Gott in ihrer Erkenntnis von gut und böse, dann hätte sie die Nacktheit nicht gestört - denn Gott hat sie ja so geschaffen und seine Beurteilung dessen, was er geschaffen hatte, lautete: "sehr gut" (1Mo 1,31 Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.) Nicht: "Oh, da ist noch ein Makel, der Mensch ist ja nackt!"

 
Nennmichdu schrieb:

Sie SIND doch so geworden wie Gott und sein Engelsgefolge. Das sagt doch Gott selbst ganz deutlich. Siehe sie sind geworden wie unsereins....

Das sie nun erkannten das sie nackt sind, zeigt das sie sich in ihrer Unabhängigkeit (selbst so sein zu wollen wie Gott) - in ihrer Trennung von Gott - nun als nackt und bloss begreifen/erkennen.

Nacktheit ist solange keine Makel, wie sie ganz natürlich sich im Bezug zu Gott erlebt und nicht auf sich selbst schaut. Im Schauen auf sich selbst erkannten Adam und Eva dann ---im so sein wollen wie Gott --- das ihnen da doch alles fehlte.

Bis auf deinen ersten Satz sagen sagen wir doch dasselbe.

Und dein erster Satz: "Sie SIND doch so geworden wie Gott" ist doch keine "absolute" Aussage - natürlich sind sie nicht in jeder Hinsicht geworden wie Gott, sondern nur in einem bestimmten Punkt.

Ich finde es nun sehr schade, wenn wegen solcher (in meinen Augen) "Spitzfindigkeiten" alles das, was ein  fruchtbares Gespräch bringen könnte, von vorn herein mit vom Tisch gewischt wird und man sich an "Haarspaltereien" in der Diskussion festbeisst. 

Jetzt aber zum Übereinstimmeden:

Adam und Eva erkannten sich in der selbst gewählten Unabhängigkeit von Gott als "nackt", merkten, dass ihnen etwas Entscheidendes fehlte.
Daraufhin schämten sie sich und verbargen sich vor Gott - hatten ein schlechtes Gewissen - aber nicht wegen ihres Ungehorsams, sondern wegen ihrer Nacktheit .....

Du schreibst "Nacktheit ist solange keine Makel, wie sie ganz natürlich sich im Bezug zu Gott erlebt und nicht auf sich selbst schaut."

So sehe ich das auch.

Das, was wir in unserem Menschsein als "Mangel" empfinden, ist nur dann ein Problem, wenn wir unabhängig von Gott sein wollen.
In vollkommener Gemeinschaft mit ihm sind wir vollkommen (wie ich schrieb), denn mit dieser Bestimmung sind wir geschaffen - vollkommene Gemeinschaft mit ihm zu haben.
Und der "Mangel", den wir in der Gottesferne erleben, weckt in uns die Sehnsucht nach der Vollkommenheit, zu der wir bestimmt sin, "wie der Hirsch nach frischem Wasser schreit".

Aber statt diese Sehnsucht auf Gott zu richten, lassen sich die Menschen von Verführern einreden, was sie brauchen, um "selbstbestimmt" in der Unabhängigkeit von Gott zum vollkommen erfüllten Leben zu gelangen .... sie machen sich "Feigenblätter", um ihre Makel zu bedecken und verbergen sich vor Gott, spüren dabei aber tief im Innern, dass das falsch ist,  .....

Gruss
Solana

Ergänzung zum "Verbergen" 2 Verse aus dem Johannesevangelium:

Joh 3,19 Das ist aber das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse.
Joh 3,20 Wer Böses tut, der hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden. 

Wer die Finsernis sucht, um zu verbergen, hat ein schlechtes Gewissen ....

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Re: Wahrheit und Erkenntnis

von solana am 12.09.2017 10:24

Hallo Henoch und Thomas

Ja, diesen Eindruck hatte ich, dass du, Thomas der Ansicht bist, dass in 1. Kor 13 gesagt sei, das wir Menschen zur ganzen und vollständigen Erkenntnis gelangen - bereits hier auf Erden.

Und dass du der Überzeugung bist, zu dieser vollkommenen Erkenntnis gelangt zu sein  - und deshalb können alle anderen nur falsch liegen, wenn sie in irgendeinem Punkt nicht mit dir übereinstimmen .....

Das ist natürlich keine Basis für eine Diskussion zwischen Diskussionspatnern "auf gleicher Augenhöhe", wenn sich einer quasi als "allwiesender Lehrer" sieht und die anderen - sofern sie eine irgendwie abweichende Ansicht haben - als "noch unreife, zu belehrende Christen".

Wenn sich die anderen bereitwillig belehren lassen und sich selbst in dieser Position sehen ....

Wenn nicht (und so wird das wohl in der Regel in einem Forum sein ), dann prallen Menschen aufeinander, die jeder gleichermassen davon überzeugt sind, "richtig und vollkommen erkannt zu haben".
Und das geschieht gerade in christlichen Foren sehr oft und führt sehr oft zu einem Umgang miteinander, für den man sich eigentlich nur schämen kann (womit wir doch wieder beim Gewissen wären ).

Ich halte diese Ansicht - schon "vollkommen und fertig" zu sein in der Erkenntnis auch in einer anderen Hinsicht für gefährlich:
Man verschliesst sich jeder weiter Entwicklung - so wie es bspw bei den Korinthern war, denen Paulus schrieb: 1Kor 4,8 Ihr seid schon satt geworden? Ihr seid schon reich geworden?

Ich kann da nur aus meine Erfahrung sprechen: ich bin nicht durch eine Art "Erleuchtung" zur Erkenntnis gelagt, sondern in einem Prozess.
Wenn ich meinen jetzigen Erkenntnissstand mit dem vor ein paar Jahren vergleiche, dann habe ich inzwischen viel mehr erkannt. Und dieser Prozess ist nicht beendet ... und in ein paar Jahren werde ich (hoffentlich ) ebenso froh und dankbar auf das zurückblicken, was mir in der Zwischenzeit an neuer Erkenntnis geschenkt wurde.

Das ist keine "Erkenntnis im luftleeren Raum."
Das ist Erkenntnis auf der Grundlage der biblischen Wahrheiten, mit denen ich in meinem Alltag immer neue Erfahrungen machen, die mein Erkennen vertiefen und bereichern.

Diese Erfahrungen sind nicht bei allen Menschen gleich, jeder von uns hat unterschiedliche "Baustellen", an denen er noch mehr zu lernen hat - und noch mehr und tiefere Erkenntnisse sammelt. Und jeder von uns hat Lebensbereiche, in denen er gerade nicht lernt, vielleicht aber später irgendwann einmal - wenn er bspw mit einer Notlage, mit Krankheit oder Leid konfrontiert wird - wieder ganz neu lernen und Erkenntnis vertiefen wird.

In 1. Kor wird vom Erkennen gesagt, dass wir jetzt noch nicht "von Angesicht zu Angesicht" erkennen, sondern wie ein dunkles Bild in einem Spiegel.

1. Kor 13, 12 Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.

"Von Angesicht zu Angesicht" werden wir dann erkennen, wenn wir vom "Glauben" zum "Schauen" gelangt sind 2Kor 5,7 denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.

Dann werden wir genau so erkennen wie wir auch erkannt werden von Gott (dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin) - und das steht bspw schön beschrieben in Ps 139.

Aber jetzt - solange wir noch nicht im direkten "Schauen" wandeln, 13 Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen. 

Nicht die Erkenntnis als grösste, mit der wir uns über andere erheben sollen ....

2. Petr 1, 5 So wendet allen Fleiß daran und erweist in eurem Glauben Tugend und in der Tugend Erkenntnis
6 und in der Erkenntnis Mäßigkeit und in der Mäßigkeit Geduld und in der Geduld Frömmigkeit
7 und in der Frömmigkeit Brüderlichkeit und in der Brüderlichkeit die Liebe.
8 Denn wenn dies alles reichlich bei euch ist, wird's euch nicht faul und unfruchtbar sein lassen in der Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus.

Gruss
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Re: Wahrheit und Erkenntnis

von solana am 11.09.2017 23:59

Anlass für diese Frage war, dass ich darauf verwiesen hatte, dass unsere Erkenntnis "Stückwerk" ist.

1. Kor 13, 8 Die Liebe höret nimmer auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird.
9 Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser prophetisches Reden ist Stückwerk.

Deshalb finde ich es wichtig zu unterscheiden zwischen dem Wissen und der Erkenntnis, die jeder von uns von der Wahrheit besitzt einerseits und der Wahrheit selbst andererseit, die natürlich kein Stückwerk ist.
Die aber keiner für sich "gepachtet" hat .....

Und weil das so ist, führt Erkenntnis ohne Demut dazu:

1Kor 8,1 Die Erkenntnis bläht auf

in ein Beharren darauf, dass die eigene Erkenntnis ="die Wahrheit" ist und deshalb alle anderen mit dem, was sie von der Wahrheit erkannt haben, im Unrecht sind und sich irren.
In ein "destruktives" Verhalten den anderen gegenüber, indem man gar nicht erst auf die Idee kommt, da könnte vielleicht auch ein Körnchen Wahrheit drin stecken, sondern nur nach Argumenten sucht, um zu beweisen, dass ihre Erkenntnisse falsch sein müssen .... denn es kann ja nur einen geben, der recht hat .....

Der oben zitierte Vers geht weiter: Die Erkenntnis bläht auf; aber die Liebe baut auf. 

Auch eine in Liebe geführte Diskussion mit Demut angesichts des "Stückwerk"-Charakters der eigenen Erkenntnis kann sehr aufbauend und konstruktiv sein.
Wie ich im anderen Thread schrieb:


Mit den Erkenntnisstückchen sehe ich es grundsätzlich so, dass wir einander damit bereichern können, indem wir - jeder aus seinem individuellen Erfahrungshorizont her - Erkenntnisse beisteuern, die sich teilweise überlappen, teilweise auch ergänzen und jedem etwas Neues bringen können; neue Gedanken, eine erweiterte Perspektive usw.

Damit wird nicht die Wahrheit relativiert oder verändert.

Es erfordert aber Demut, Selbsterkenntnis, Liebe und Eingehen auf den anderen (nicht nur "Angriffspunkte" suchen, wo man die Erkenntnisse des anderen "demontieren" kann).
Nur wenn die Bereitschaft dazu da ist, kann so eine Diskussion "aufbauen", konstruktiv und fruchtbar sein.

Ansonsten führt sie nur in Streit, Rechthaberei und verhärtete Fronten.
Und wer das oft genug erlebt hat, der hat irgendwann keine Lust mehr darauf und empfindet das nur noch als Zeitverschwendung. 

Gruss
Solana

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.09.2017 00:01.
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