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solana

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Re: Wie "wandelt" man im Geist?

von solana am 06.06.2017 14:09

Burgen schrieb:

Es bedarf ein Bewusstseinsänderung.

Hallo Burgen
Genau um diese Veränderung ging es mir.
Ja, oft erkennen wir erst im Rückblick, dass sich da etwas verändert hat.

Durch diese Veränderungen "lernen" wir. Und durch diesen Lerprozess erkennen wir auch immer mehr, was das Wirken des Heiligen Geistes in uns verhinder oder blockiert oder schwächt, womit wir ihn "betrüben", wie es an einer Stelle formuliert ist.

Es ändert sich bspw viel in unserer Einstellung und unserem Umgang mit Sorgen - da gab es bei mir zumindest sehr grosse Veränderungen.
Oder auch im Umgang mit dem, was mich an anderen Menschen ärgert, zB wenn mir jemand nicht wohlgesonnen ist und versucht, mir zu schaden, mich zu übervorteilen oa.

Solche Situationen können einen so aufregen, dass man den inneren Frieden völlig verliert und sich in ganz falsche Denkmuster hineinziehen lässt.

Durch den Heiligen Geist schenkt Gott aber gerade da Einsicht in das, was falsch gelaufen ist, wenn wir darum bitten und uns Erkenntnissen öffnen, die vielleicht auch manchmal ganz schön unbequem sind.
Aber das ist ein sehr hilfreicher Prozess und er ist sehr notwendig, wenn wir nicht immer wieder an derselben Stelle "aus der Bahn laufen" wollen.


Und gerade Menschen, die in solchen Situationen feststecken, erwarten von Geschwistern mehr Hilfe, als den Hinweis, sie sollen mehr Bibellesen und Beten - und der Rest kommt dann schon.

Aber um Antworten geben zu können, müssen wir uns auch erst mal selbst darüber klar werden, indem wir uns damit auseinandersetzen und verstehen, was sich verändert bzw was sich nicht verändert und was die Veränderung blockiert hat.

Ich habe schon oft von jungen Christen oder Menschen, die am Glauben interessiert sind, die Vorwürfe gehört, dass Christen eben keine praktischen Antworten haben. Dass es einerseits ein abgehobenes Leben iin der Gemeinschaft gibt, bei dem man über geistliche Themen spricht und sich gegenseitig "beflügelt".
Im Alltag ist dann aber nicht mehr viel davon zu spüren. und wenn man mit Fragen kommt, dann gibt es nur wieder abgehobene Antworten, Formulierungen in der "Sprache Kanaans", mit denen man "konkret" nichts anfangen kann .....

Aber, wie gesagt, das ist etwas, das mich beschäftigt und wo ich "Handlungsbedarf" sehe.
Wenn andere den nicht sehen und das für sie kein Thema ist, dann reite ich nicht weiter drauf rum. Denn um mich geht es hier ja nicht, sondern um das, was die Menschen interessiert, die hier am Austausch teilnehmen.  Auch wenn das Thema von mir so gedacht war, kann das natürlich auch jederzeit anders diskutiert und weitergeführt werden, wenn in anderer Richtung mehr Interesse besteht.

Gruss
Solana


angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Re: Wie "wandelt" man im Geist?

von solana am 06.06.2017 10:17

Cleo schrieb:

Ich denke, das geht automatisch, wenn wir den Blick nach oben halten.

Hallo Cleo
Ja, und genau über dieses "den Blick nach oben halten" wollte ich gerne ein paar praktische Beispielen zusammentragen.

Praktisch bedeutet das für mich zB die Bibellese, das Beten, eben, die Kontaktaufnahme mit Gott.
Wenn Gott mein Begleiter ist, ich eben ganz bewusst, mit ihm lebe, dann wird es automatisch kommen.

Bibellese findet ja zu einer bestimmten Zeit des Tages statt und ausformuliertes Gebet geht auch nicht in jeder Situation, zB wenn die Alltagspflichten volle Konzentration verlangen.

Dennoch wirkt Gott durch den Heiligen Geist auch bis in die banalsten Alltagsdinge hinein, verändert unser Erleben und hilft uns, anders damit umzugehen.
Und darum ging es mir.
Natürlich sind Bibellesen und Gebetszeiten unverzichtbar.

Aber ich denke schon, dass wir von Gottes Kraft und Wirken in unserem Leben mehr erkennen können, als nur, dass es "automatisch" kommt.

Wir kennen es doch alle, dass es Situationen gibt, in denen wir uns eben nicht vom Heiligen Geist leiten liessen und und erkennen oft im Nachhinein, ab wo da etwas falsch gelaufen ist. Oder wir erfahren Gottes Wirken ganz besonders stark und erkennen dadurch auch sehr viel.

Dieses "Erkennen" hilft uns, immer mehr zu "wachsen" und Gott zu vertrauen.

Mir ist das besonders deutlich geworden beim Lesen von Kol 3, wo es darum geht, den alten Menschen aus- und den neuen Anzuziehen.
Und Paulus beschreibt das so, dass die Kolosser, verstehen, was die geistliche Grundlage ihres neuen Lebens ist. Und gleichzeitig wird er dabei auch ganz praktisch.
Und er schreibt: 10 und den neuen angezogen, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat

Diese Erkenntnis, die uns geschenkt wird, sollten wir nicht gering schätzen, denke ich.
Nur wenn wir verstehen, können wir auch Antwort geben, wenn uns jemand fragt, der es schmerzlich vermisst, Gottes Gegenwart im Alltag zu erfahren.
Ich kenne da nicht wenige und ich selbst hatte früher auch oft das Gefühl, dass mein Leben zerfällt in einen "geistlichen Bereich" und in einen "weltlichen Bereich", in dem mein Denken nach den Anforderungen des Alltags funktionieren musste .... und ich habe das auch als schmerzliche Mangel empfunden.
Mit der Antwort: "Du musst halt mehr beten und Bibellesen, dann kommt das schon automatisch", hätte ich mich irgendwie ein bisschen abgespeist gefühlt ....

Aber es ist nicht leicht, solche Erfahrungen und die daraus erwachsenden Erkenntnisse anderen "rüberzubringen", die vielleicht ganz andere Erfahrungen auf ihrem ganz anderen Lebensweg gemacht haben.
Daher meine Idee, aus den unterschiedlichen Blickwinkel das zusammen zu tragen, was wir im praktischen Leben mit Gott erfahren und erkannt haben über das "Wandeln im Geist", wodurch es bspw gehindert wird.
Dabei muss niemand zu private Dinge ausbreiten; in der Bibel gibt es auch genügend Beispiele, bei denen man das auch wiederfindet und anhand derer man das beschreiben kann.

Wenn aber kein Bedürfnis danach besteht und "automatisch" allgemein zur Zufriedenheit ausreicht, soll's mir auch recht sein.

Gruss
Solana

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Re: Wie "wandelt" man im Geist?

von solana am 05.06.2017 17:21

Hallo Burgen

Ja, sicher, nach ihrer religiösen Tradition und Überzeugung war die damalige religiöse Elite vollkommen im Recht.
Sie haben so gehandelt, wie es ihrer Überzeugung entsprach.
Sie waren so davon überzeugt, dass sie sich durch nichts in Frage stellen liessen .....

In dieser Gefahr sind wir heutzutage genauso.

Je überzeugter wir von der Richtigkeit unserer Meinung und unserer Erkenntnisse sind, um so mehr stehen wir in der Gefahr, die Demut und die Liebe zu verlieren und um so mehr verhärtet sich unser Herz ...., um so mehr sehen wir auf andere herab, die in unseren Augen "weniger perfekt" sind.
Und gleichen dadurch mehr dem Parisäer als dem Zöllner in der Geschichte, die Jesus erzähmlt hat (Lk 18, 9 ff); um so weniger "wandeln wir im Geist", denn es ist dann nicht mehr die Liebe Gottes, die durch den Heiligen Geist in unser Herz ausgegossen ist, die uns leitet und regiert, wenn wir mit anderen umgehen, die weniger "perfekt" sind als wir selbst (vermeintlich ).

Gruss
Solana

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Re: Wie "wandelt" man im Geist?

von solana am 05.06.2017 14:24

Hallo Pal
Ja, das "innerlich bewegt werden" war auch das, was mir bei der eingangs zitierten Rede des Petrus besonders aufgefallen ist, als ich die Pfingstpredigt hörte.

 

Petrus wurde vom Heiligen Geist getrieben, das ist offensichtlich.

Aber auf Seiten der Zuhörer gab es 2 Gruppen - solche, die "offen" waren und die das Pfingstwunder mit erlebten, indem sie sie in ihrer jeweligen Muttersprache hörten und das Gehörte ihnen "durchs Herz ging".
Die andere Gruppe hatte kein offenes Herz dafür und sie machten sich nur über Äusserlichkeiten lustig, verhöhnten die Jünger und sprachen: Apg 2,13 Sie sind voll süßen Weins.

Gott kann durch sehr vieles zu uns sprechen. Durch den Mund anderer Geschwister, durch Bibel-Lektüre, durch das, was wir erleben, durch die Natur um uns herum (vgl die Gleichnisse Jesu) usw. - wenn wir offenen Herzens dafür sind und sein Reden in unser Herz dringen lassen.

Auf diese Offenheit kommt es viel mehr an als auf die Perfektion des Gesagten. Wer nur auf "Äusserlichkeiten" schaut, der wird immer Haare in der Suppe finden ....
Wer sich daran festbeisst und sich darüber ärgert, der "verschliesst" sein Herz.
Jesus sagte auf die Frage des Johannes:
Lk 7,22 Und er antwortete und sprach zu ihnen: Geht und verkündet Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf, Armen wird das Evangelium gepredigt;23 und selig ist, wer sich nicht ärgert an mir.

Die religiöse Elite seiner Zeit hat sich an vielem gestossen, was Jesus tat (das in ihren Augen "unfromm" war) und sie ärgerten sich darüber so sehr, dass all das Gute und die Wunder, die er tat und selbst seine Predigten mit Vollmacht nicht bis in ihr Herz vordringen konnten.
Gruss
Solana

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Re: Wie "wandelt" man im Geist?

von solana am 05.06.2017 10:29

Ich hatte weiter oben einen Aspekt angesprochen, auf den ich noch ein bisschen weiter eingehen möchte.

 

Es wurde ja festgestellt, dass wir das nicht "von uns selbst aus machen" können, im Geist zu wandeln, dass es Gottes Werk ist.
Aber wir haben durchaus die Möglichkeit, uns seinem Wirken zu entziehen.
Ein sehr praktisches und anschauliches Beispiel finde ich dafür im 1. Johannesbrief:

1Joh 3,17 Wenn aber jemand dieser Welt Güter hat und sieht seinen Bruder darben und verschließt sein Herz vor ihm, wie bleibt dann die Liebe Gottes in ihm?

Die Liebe Gottes, die in unser Herz ausgegossen ist durch den Heiligen Geist, bewegt unser Herz, wenn wir jemanden in Not sehen; sei es materielle oder auch körperliche oder auch seelische Not.
Wenn wir unser Denken und Tun von dieser Liebe bestimmen lassen, dann "beherrscht" der Heilige Geist unser Leben und wir "wandeln im Geist".

Wir haben aber auch die Möglichkeit "unser Herz zu verschliessen". ZB durch "Argumente" die der "Weltgeist" uns einflüstert und die unserem "Fleisch" sehr gut einleuchten ......wie zB "der ist doch selbst schuld an seiner Misere, was ich da tun kann ist eh nur ein Tropfen auf den heissen Stein, ich bringe mich, mein Geld, meine Zeit und Energie usw lieber "sinnvoller" anderswo ein .....

In diesem Augenblick treffen wir dann eine Wahl, setzen Prioritäten und zeigen dadurch, was uns im Leben das Wichtigste ist und bestimmen, wer in uns "regiert".

Das gilt bspw auch in Gesprächen mit anderen: Mt 12,34 Ihr Otterngezücht, wie könnt ihr Gutes reden, die ihr böse seid? Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.

Dieses, unser Herz wird verändert durch das Werk des Heiligen Geistes.
Je mehr wir es ihm öffnen und und seinem Drängen - gegen die "Argumente und das Denken der Welt" um uns herum - nachgeben und unser Fühlen, Denken und Handeln davon bestimmen lassen, um so mehr verändert er unser "steinernes" Herz zu einem, das für Gottes Reden empfänglich ist.

Wir können das Wirken des Geistes in uns nicht "machen".
Wir können nur Türen des Herzens öffnen oder verschliessen.
Wir müssen entscheiden, was wir "hineinlassen" wollen und wem wir Raum geben, womit wir unsere Gedanken beschäftigen: Phil 4, 8 Weiter, Brüder und Schwestern: Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob – darauf seid bedacht!

Das sind ein paar Gedankensplitter zur "praktischen Umsetzung im Alltag".

Gruss
Solana

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Re: Wie "wandelt" man im Geist?

von solana am 04.06.2017 22:29

Ich denke, gerade an dieser Geschichte mit dem heuchelnden Petrus zeigt sich deutlich, dass wir nicht ein für allemal "fertig" und perfekt sind, wenn wir den Heiligen Geist empfangen haben und - so wie es in Röm 8 formuliert ist - damit "geistlich" sind und nicht mehr "fleischlich": Röm 8,9 Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, da ja Gottes Geist in euch wohnt.

 

Auch dann brauchen wir noch immer wieder Ermahnungen wie: Gal 5,25 Wenn wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln.

Und Erinnerung daran, was der Geist in uns bewirken kann, wie: 2Tim 1,6 Aus diesem Grund erinnere ich dich daran, dass du erweckest die Gabe Gottes, die in dir ist durch die Auflegung meiner Hände.7 Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

All die Ermahnungen und Erinnerungen wären nicht nötig, wenn wir Menschen nicht doch auch etwas dazu tun müssen, damit wir im Heiligen Geist "wandeln".
Und das zielt auf die Frage des Eingangsthreads - oder, wie Henoch es formuliert hat:

Wie wandelt man im Geist? Indem man am Weinstock bleibt...und wie bleibt man am Weinstock?

Auch hier steht ja eine Aufforderung: Joh 15,4 Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht an mir bleibt.

Was können wir also tun, um dieser Aufforderung nachzukommen?
Bzw wie können wir verhindern, dass das "Fleisch" uns beherrscht und den Geist verdrängt?

Gal 5,17 Denn das Fleisch begehrt auf gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch; die sind gegeneinander, sodass ihr nicht tut, was ihr wollt.

Wir werden entweder von dem einen oder von dem anderen "regiert" und "wandeln" dann darin, tun entweder die "Werke des Fleisches" oder bringen die "Frucht des Geistes" hervor (Gal 5, 19-23)

Gruss
Solana

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Re: Wie "wandelt" man im Geist?

von solana am 04.06.2017 16:15

Merciful schrieb:

Deine Frage lautet doch: Wie wandelt man im Geist?

Solana schrieb:

Und es zeigt auch gut, dass es nicht darum geht, jetzt aus Pflichtgefühl und schlechtem Gewissen die eigenen Ängste zu unterdrücken und sich durch Selbstüberwindung dazu zu zwingen, das zu tun, von dem man weiss, dass es eigentlich getan werden sollte ......
Nicht wir sind es, die die aus eigener Kraft solange kämpfen, wie wir können und dort, wo es nicht mehr ausreicht, gibt uns Gott noch ein bisschen Hilfe dazu durch seinen Geist.

 

Gerade dort, wo wir bereit zu empfangen wie ein leeres Gefäss und uns unserer Schwäche bewusst sind und ganz auf Gottes Kraft vertrauen, da kann er am meisten in uns und durch uns bewirken und uns gebrauchen.
2Kor 4,7 Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, auf dass die überschwängliche Kraft von Gott sei und nicht von uns.


Merciful schrieb:

Dann wäre zu überlegen: Wie hat Petrus es konkret gemacht, um ganz auf Gott vertrauen zu können?

Meines Erachtens kann man das nicht 'machen'.

Der Glaube an Gott, das Vertrauen auf ihn, ist Gottes Werk in uns.

Ja, so sehe ich das auch.

Wir können das nicht "selbst machen".

Gott wirkt aber auch nicht in uns, wenn wir uns ihm verweigern oder wenn wir ihm nicht als "leeres Gefäss" zur Verfügung stehen wollen, stattdessen lieber auf unsere eigene Kraft und Fähigkeit vertrauen und Gottes Hilfe nur als "Notnagel" einsetzen wollen.

Der in einem anderen Thread zitierte Vers: Ich glaube; hilf meinem Unglauben!

ist ein gutes Beispiel für die Erkenntnis der eigenen Unfähigkeit und die vertrauensvolle Bitte: "Herr, ich möchte so gerne glauben und vertrauen, merke aber, dass ich es nicht schaffe... Hilf mir, ich bin bereit, es mit deiner Hilfe trotzdem zuversuchen und lasse mich ganz auf dich ein, lege meine Schwäche in deine Hände."

Oft ist in uns ein innerer Widerstand dagegen.
Weil wir dazu erzogen werden, keine Schwachstellen zu zeigen, die von anderen gebraucht werden könnten, um uns zu verletzen, zu schaden, uns niederzumachen usw. Hilfe nur dann anzunehmen, wenn wir selbst nicht mehr weiterkommen usw.

Die Geschichte im Eingangsbeitrag sollte nur ein Aufhänger sein - ich hatte sie gerade in der Pfingstpredigt gehört und fand das einen guten Einstieg in praktische Überlegungen.
Bei Petrus hat sich das Wirken des Heiligen Geistes an Pfingsten auf diese Weise gezeigt.
Und es gibt in der Bibel noch viel mehr Beispiele, aus denen wir Anregungen für unseren Alltag bekommen können. Und wir können uns auch gegenseitig mit praktischen Beispielen aus unserem Leben ermutigen.
Dazu wollte ich einladen, wer mag kann mitmachen.

Gruss
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Re: Wie "wandelt" man im Geist?

von solana am 04.06.2017 15:09

Merciful schrieb:

Inwiefern aber antwortet diese Erzählung auf die von dir gestellte Frage, wie man im Geist wandelt?

Hallo Merciful

Ich finde, hier wird ganz deutlich, wie der Heilige Geist wirkt; hier, wo Menschen von sich selbst aus so mutlos und schwach sind, dass sie sich nur verstecken und jede Verbindung zu Jesus leugnen.

Die "Verwandlung" des Petrus zeigt sehr eindrücklich das Wirken des Heiligen Geistes.

Und es zeigt auch gut,  dass es nicht darum geht, jetzt aus Pflichtgefühl und schlechtem Gewissen die eigenen Ängste zu unterdrücken und sich durch Selbstüberwindung dazu zu zwingen, das zu tun,  von dem man weiss, dass es eigentlich getan werden sollte ......
Nicht wir sind es, die die aus eigener Kraft solange kämpfen, wie wir können und dort, wo es nicht mehr ausreicht, gibt uns Gott noch ein bisschen Hilfe dazu durch seinen Geist.

Gerade dort, wo wir bereit zu empfangen wie ein leeres Gefäss und uns unserer Schwäche bewusst sind und ganz auf Gottes Kraft vertrauen, da kann er am meisten in uns und durch uns bewirken und uns gebrauchen.
2Kor 4,7 Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, auf dass die überschwängliche Kraft von Gott sei und nicht von uns.

Gruss
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Re: Wie "wandelt" man im Geist?

von solana am 04.06.2017 14:52

Burgen schrieb:

Aus eigener Kraft können auch wir es nicht, denke an ganz banale Dinge wie Wohnung aufräumen, Dinge, Papier usw. wegzuwerfen usfort.

Hallo Burgen
Ja, das ist sehr wichtig. Im ganz Kleinen, im banalen Alltag fängt es an.

Oft erwarten wir Gottes Hilfe und sein Wirken, wenn es um grosse Dinge geht; im Alltag wurschteln wir vor uns hin und versuchen es erst mal allein ....

Gerade in den ganz banale Dingen schenkt uns der Heilige Geist nicht nur "Erfolg", dass wir Dinge schaffen, die uns vorher zu schwer waren. Er schenkt auch Freude und Erfüllung, indem er unsere Perspektive verändert - gerade in lästigen Alltagspflichten.
Es ist dann nicht ein "Zähne zusammen beissen, sich am Riemen reissen und in Disziplin nd Selbstüberwindung ungeliebte Pflichten erledigen", damit wir hinterher vor anderen besser dastehen und uns selbst durch ihre Wertschätzung besser fühlen.
Sondern die Freude ist schon vorher da, erfüllt uns und trägt uns durch.

Und dann ist es auch völlig egal, ob andere das wertschätzen oder es gar nicht wahrnehmen oder sogar noch daran herumnörgeln.
Nicht das "Feedback" anderer und auch nicht der sichtbare Erfolg bestimmen uns.
Manchmal strahlt diese Freude gerade vor dem düstersten Hintergrund ganz besonders hell - wenn alle gegen uns sind (Ps 23,5 Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.)  oder wenn um uns herum alles wie ein "dürres Tal" erscheint (Ps 84,7 Wenn sie durchs dürre Tal ziehen, / wird es ihnen zum Quellgrund, und Frühregen hüllt es in Segen.).

Gruss
Solana

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Re: Wie "wandelt" man im Geist?

von solana am 04.06.2017 13:11

Ja, danke, Merciful, das ist ein ganz wichtiger Gesichtspunkt.

Ich wollte eigentlich auch noch auf praktische Beispiele hinaus.

So wie bspw die Jünger an Pfingsten verändert wurden durch den Heiligen Geist.
Vorher waren sie so verängstigt und mutlos.
Petrus wagte es noch nichtmal, offen zu seinem Herrn zu stehen und verleugnete ihn 3x in einer Nacht. 
Durch den Heiligen Geist trat er (Apg 2) furchtlos vor die Menge der Juden und predigte ihnen mit solcher Vollmacht, dass es heisst: Apg 2, 37 Als sie aber das hörten, ging's ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den andern Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun?

Durch die Kraft des Heiligen Geistes können wir den bezeugen, der in uns wirkt - und zwar so bezeugen, dass es auch Menschen, "die unsere Sprache nicht sprechen und verstehen", die vielleicht auf einer ganz anderen Wellenlänge denken, die ganz anders "ticken" als wir, "durch Herz geht" - wie es hier heisst.
Es sind nicht unser schön ausgesuchten Worte oder die einleuchtende Logk unserer Argumentation, die diese Herzen erreicht. Auch nicht unsere überzeugende Werke, unsere tolle "Schokoladenseite" ....

Voraussetzung dafür ist aber, dass Gott auch in ihnen wirkt und den Boden bereitet.
Ansonsten bleibt ihr Herz verschlossen und sie verstehen nicht; auch damals gab es etliche, die nur einen Haufen Betrunkener vor sich wähnten: 13 Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll süßen Weins.

und nichts vom Pfingswunder wahrnehmen konnten.
(6 Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde verstört, denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. 7 Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, Galiläer? 8 Wie hören wir sie denn ein jeder in seiner Muttersprache? 9 Parther und Meder und Elamiter und die da wohnen in Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, Pontus und der Provinz Asia, 10 Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Römer, die bei uns wohnen, 11 Juden und Proselyten, Kreter und Araber: Wir hören sie in unsern Sprachen die großen Taten Gottes verkünden. 12 Sie entsetzten sich aber alle und waren ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden?)

Vielleicht habt ihr noch mehr praktische Beispiele, aus der Bibel oder auch aus eurer Erfahrung?

Gruss
Solana

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.06.2017 13:14.
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