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Plueschmors

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Re: Was ist die Wahrheit über Kundalini!

von Plueschmors am 04.11.2024 20:06

Hallo Argo,

Gewissen ist die geistige Fähigkeit eines Menschen, die es ihm ermöglicht, sich selbst und das, was in seiner Umgebung geschieht, zu erkennen und zu verstehen.

ich verstehe das Gewissen als das sittliche Bewußtsein von Gut und Böse. Was Du da beschreibst, würde ich eher unter "Erkenntnisvermögen", "Selbstreflektion" oder "Auffassungsgabe" einordnen.

Mit seinem Gewissen spürt er das positive oder negative Gefühl seiner Persönlichkeit und die Bedeutung, die er für die Menschen seiner Umgebung hat, sowie die Reaktion, die er von anderen auf seine Handlungen erhält.

Dem kann ich besser zustimmen. Das Gewissen dient der Beurteilung. Aber auch doch immer nur unter der Voraussetzung, daß das Gewissen durch Gottes Wort gebildet wurde. "Gewissensbildung" ist ja besonders in unserer verletzlichen Demokratie wichtig, schließlich gibt es viele böse Kräfte, die die Gewissen nach ihrem Willen formen wollen.

Wenn einige unserer Handlungen nicht richtig sind, reagiert die Seele und versucht, unseren Geist zu kontrollieren. Das Ergebnis ist, dass wir schlechtes Gewissen bekommen, bis unser Geist vom moralischen Gewicht unserer bösen Taten befreit ist. Es funktioniert wenn wir Kontakt mit Gott aufgebaut haben.

Das weiß der Mensch aber nicht automatisch, sondern gerne, frei und ungescheut tut der Mensch die Sünde, bis er durch das Gesetz erst als Sünder überführt wird. Und dann erst regt sich das Gewissen. Ich vermute, das meinst Du irgendwie auch hiermit:

Es funktioniert wenn wir Kontakt mit Gott aufgebaut haben.

Das Gewissen weiß, daß es soll, aber es weiß von Natur aus noch nicht, was es soll, "denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf" (1.Mose 8,21). Der Mensch hat keinen "Hang zum Guten", sondern ganz im Gegenteil! Jeden Tag am Zustand dieser Welt zuverlässig abzulesen.

Das Gewissen kann man nicht programmieren. Die menschliche Seele ist kein Computer den man auch für Böses programmieren kann. Sie ist von Gott nur für das Gute programmiert. Das Gewissen ist der Kontrolleur unsere Handlungen. Der rät uns nur zu guten Handlungen und niemals zu schlechten Handlungen!

Doch, das geht ganz leicht. Menschen sind ganz leicht verführbar. Auch das von Gottes Wort geprägte Gewissen ist fehlbar und kann irren. Als Christ hast Du eine ziemlich hohe Meinung von unseren Anlagen, die ja durch die Sünde völlig verdorben sind.

Sie haben in Ihrem Leben nur das Böse gelernt. Deswegen empfinden Sie keine Reue für ihre bösen Taten. Sie haben kein Gewissen der sie aufwachen könnte.

Ganz genau. Ihr "Computer" wurde nur mit der Software "B.Ö.S.E." gefüttert, darum kennt ihr Gewissen auch nur das Böse als das Gute. Ich denke, hier ist es etwas ungenau in der Bedeutung. Natürlich hat jeder Mensch ein Gewissen, nämlich eben jenen Wertekompaß, der zwischen Gut und Böse unterscheiden kann. Nur wenn dieser Kompaß das Gute für das Böse hält und das Böse für das Gute, dann haben wir ein echtes Problem.

Bei Nietzsche fing das an mit "Immoralismus" und "Umwertung aller Werte". Und daraus entstand z.B. der Nationalsozialismus: Die Welt, wie sie ist, nämlich grausam, ungerecht, dem Stärkeren zu eigen - genau so soll sie geliebt werden! Nächstenliebe als Erbarmen gegenüber denen, die nicht im Überlebenskampf dieser harten, kalten Welt ausdauern können. Euthanasie als Werk der reinen Menschenliebe. Das Auslöschen "unwerten Lebens" als Triumph der allgegenwärtigen Selektion, quasi "Gottesdienst an der Schöpfung". 

Man soll die anderen Lehren des Glaubens an Gott nicht unterschätzen...

Klar. Sowieso. Es gibt immer was zu lernen. Die Nazis haben ja auch viel von Buddha und Krishna gelernt.

Liebe Grüße und Segen,
Plueschmors.

"Du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde" (Ps 71,20).

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.11.2024 22:40.

Plueschmors

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Re: Was ist die Wahrheit über Kundalini!

von Plueschmors am 02.11.2024 20:13

Hallo Argo,

Wenn unser Gewissen nicht aktiviert ist, ist der heilige Geist nicht in uns sondern der Teufel, in Form einer Schlange... (nach dem alten Testament).

könntest Du Dein Verständnis von Gewissen bitte einmal etwas genauer beschreiben? Hier klingt es so, als wäre das Gewissen und der Heilige Geist ein und dieselbe Sache, dabei ist das Gewissen "nur" unser "Wertekompaß", der uns auf richtigem Kurs hält, sofern er funktioniert. Er hat leider auch manchmal Störungen oder fällt auch tagelang aus.

Wenn unser Gewissen erwacht wird, erwachen die Gesetze Gottes in uns und wir werden uns unserer Wahrheit, unseres inneren Wissens und unseres kreativen Potenzials in uns bewusster.

Das gilt ja nur dann, wenn unser Gewissen mit Gottes Werten "programmiert" ist. Es gibt Mörder, die schlafen ganz ruhig im Gefängnis oder sind nie geschnappt worden, weil ihr Gewissen ihnen eben gar nicht das Böse anzeigt. Sie sind sich keiner Schuld bewußt.

Oder auch Beispiel Nationalsozialismus: Unzählig viele waren damals davon überzeugt, das absolut Gute und Richtige getan zu haben, bis in unsere Zeit hinein. Keinerlei Unrechtsbewußtsein. Und das sieht man ja auch heute noch in den vielen, vielen Kriegen und Krisen, die kaum ein Gewissen kennen. Der normale Mensch leistet sich ein Gewissen, wenn die Sonne scheint. Wenn es dunkler wird, ist das Gewissen für Brot zu kaufen und der liebenswürdigste Freund wird zum Verräter.

Darum ist es ja auch so wichtig, daß wir uns mit dem Wort Gottes beschäftigen und nicht mit fremden Philosophien und Irrlehren, denn schnell kann das Gewissen Dinge für gut halten, die gar nicht gut sind. 

Gut, daß es ein Gewissen gibt als eine Art "Erinnerungsnotiz an das Gute", aber besser ist das Wort Gottes, denn das steht fest, während das Gewissen sich auch wandeln kann.

Liebe Grüße und Segen,
Plueschmors.

"Du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde" (Ps 71,20).

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Plueschmors

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Re: Kopfbedeckung tragen als Frau/Kurze Haare als Mann

von Plueschmors am 29.10.2024 22:28

Moin,

also mich interessiert vor allem die Ansicht unserer Frauen hier, die ja offenbar nicht gewohnheitsmäßig Kopfbedeckung im Gottesdienst tragen: Jalma, chestnut, Cleopatra (die ihre Haare sogar offen trägt am Sonntag), Burgen und pray: Warum habt ihr der Einfachheit halber nicht einfach irgendwas auf dem Kopf in der Kirche? Dann wäre doch alle Diskussion darüber müßig.

Berufsmäßig hatte ich gerade ein Seminar bzgl. internationaler Verpackungsgesetze, dabei hat sich herausgestellt, daß in den USA der Bundesstaat Massachusetts die absolut strengsten Regeln hat. Andere Bundesstaaten haben auch viele verschiedene Regeln, aber Massachusetts eben die strengsten.

Lehre: Wenn man die Regeln von Massachusetts hält, hält man automatisch auch die weniger strengen Regeln aller anderen Bundesstaaten und keiner kann meckern.

Also einfach Hut auf und die Diskussion ist beendet.

Liebe Grüße und Segen,
Plueschmors.

"Du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde" (Ps 71,20).

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.10.2024 06:39.

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Re: Kopfbedeckung tragen als Frau/Kurze Haare als Mann

von Plueschmors am 28.10.2024 15:21

Hallo Argo,

Argo: Gott sei dank, dass so ein Fall selten in einer Liturgie zu treffen ist.

was allerdings noch nicht meine Frage beantwortet hat:

Plueschmors: Was ist denn eine "fromm angezogene Frau"?

Und was wäre andererseits eine "nicht fromm angezogene Frau"?

Argo: Die Freizügigkeit die heute quer durch das Leben existiert, deckt sich nicht mit den guten Richtlinien fürs Leben, die wir durch das lesen der Bibel bekommen. Das wird leider immer seltener und treibt die Menschen weg von Gott.

Das ist der Punkt! Wo finden wir für Christen denn ganz konkrete und eindeutige Richtlinien bezüglich unserer Bekleidung im Gottesdienst? Moden ändern sich eben mit der Zeit. So besonders einladend ist es vielleicht ja nicht für Außenstehende, wenn wir Männer noch wie Johannes der Täufer zum Gottesdienst wallen...

Argo: Wenn wir aber den Weg Gottes nehmen wollen, müssen wir uns selbst fragen, ob unsere Handlungen mit unserem Gewissen sich decken.

Bezüglich Freizügigkeit haben Menschen ja unterschiedliche Ansichten. Wer z.B. gewohnt FKK betreibt, der findet nichts an Nacktheit. Ganz normal. Aber auch ein solcher wird ja nicht nackt ins Einkaufszentrum gehen, weil er um die Scham derer weiß, denen Nacktheit nicht vertraut ist. Oder Ärzte. Für die ist der nackte Mensch nur ein Studienobjekt.

Und damit kommen wir letztlich immer und immer wieder und wieder auf das Thema Rücksicht zu sprechen. 

Liebe Grüße und Segen,
Plueschmors.

"Du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde" (Ps 71,20).

Antworten Zuletzt bearbeitet am 28.10.2024 15:23.

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Re: Kopfbedeckung tragen als Frau/Kurze Haare als Mann

von Plueschmors am 26.10.2024 21:22

Hallo Argo,

Wenn z.B. eine hübsche Frau in einer Kirche während einer Messe freizügig angezogen ist, kann sie den anwesenden Männern zu schlimmen Gedanken führen und diese beginnen ein Gespräch mit ihren Gedanken und plötzlich geht die Messe zu Ende, ohne, dass sie von Ihr etwas mitgenommen zu haben.

das ist der Grund, warum z.B. die Taliban Frauen zu Hause einsperren und nur in Begleitung vollverschleiert auf die Straße lassen. Ich denke, daß wir in zivilisierten Ländern inzwischen weiter sind oder wenigstens sein sollten. Offene Haare sollten eigentlich kein sexueller Reiz mehr sein, der Männer um den Verstand bringt. Kurzer Rock, enge Hosen, stillende Mütter und Dekolleté eigentlich auch nicht. Vielleicht bei Pubertierenden, was aber normal ist.

Die nicht fromm angezogene Frau hat denen den Anstoß gegeben. Das sollte man vermeiden.

Das ist Stammtisch: "Angegrabscht? Ist doch selber schuld, wenn die so rumläuft!"... Vielleicht lernen wir Männer ja erstmal, daß nackte Haut von Frauen nicht automatisch eine Einladung ist. Das erinnert mich an einen Cartoon, da steht ein muslimischer Mann splitternackt neben seiner in einer Burka verhüllten Frau. Nur ihre Fingerspitzen kucken noch raus: "Ah", sagt der Mann, "da kucken ja noch die Finger raus, die hack' ich gleich mal ab"...

Maria hat Jesus auch mit ihren Haaren (!) die Füße getrocknet und er ist nicht über sie hergefallen. Uns zum Beispiel.

Und was ist denn eine "fromm angezogene Frau"? An die Taliban denkst Du vielleicht ja nicht unbedingt. Viktorianisches Zeitalter? Nonnen? 

Liebe Grüße,
Plueschmors.

"Du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde" (Ps 71,20).

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.10.2024 22:15.

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Re: (k)ein Bildnis machen

von Plueschmors am 24.10.2024 20:23

Hallo Burgen,

in Apg 28,11 kann ich irgendwie gar keinen Zusammenhang zu deinem obigen Luthertext finden.

das Schiff war mit den Schutzgöttern der Seeleute, den sog. "Dioskuren" geschmückt, also mit den Zeussöhnen Kastor und Pollux als Gallionsfiguren vorne am Bug. Seeleute galten ja zu allen Zeiten als besonders abergläubisch. Solche Gallionsfiguren sollten vor Unglück bewahren und das Schiff als "stiller Beobachter" auf guten Kurs halten.

Luther zeigt hier auf, daß Paulus solch vermeintlichen Schutzgöttern offenbar keinerlei Bedeutung beimaß und sie auch dort ließ, wo sie waren, weil er nämlich ausschließlich an Gott hing und ihm allein vertraute und nicht irgendwelchen geschnitzten Schutzgöttern der Seefahrt. Sein Glaube blieb davon unberührt.

Gefährlich wird es aber dann, wenn wir diesen Dingen eine Bedeutung zumessen, denn dann bekommen tote Götzen tatsächlich nach und nach Macht über die Menschen. Und wenn das tote Holz erst vom Schiff abfällt, so ist der Fall des Seemanns ins Meer oft auch schon vorprogrammiert als unabwendbares Schicksal.

Liebe Grüße und Segen,
Plueschmors.

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Re: Israel braucht unser Gebet. Terror , Gazarstreifen , Jerusalem

von Plueschmors am 19.10.2024 21:44

Hallo Burgen,

Jedenfalls während des Lesens dachte ich, ob wir vielleicht mit ähnlichen Worten des Gebets, wie das letzte Klagelied uns lesen lässt, auch so beten könnten für Israel? Wäre es angebracht, in diese Gebetsdenkweise als Christ für Israel zu beten?

soweit ist es mit Israel wahrlich noch nicht, wie es damals war, denn da lag der Tempel in Trümmern, Israel wurde gefangen weggeführt, Jerusalem wurde völlig verwüstet und zerstört, Zwangsarbeit war angesagt und Betteln um Wasser und Brot, Schändung allenthalben. Ausländer und Fremde besaßen die Häuser. Frauen kochten ihre eigenen Kinder, damit sie zu essen hatten...

Und das Wichtigste, das in den Klageliedern immer wieder betont wird: Gott hat das gemacht wegen der Sünde und des Ungehorsams!

Also das alles sehe ich heute nicht. Der 7. Oktober 2023 war sicher ein Versuch, diese Zustände im geringen Ausmaß wieder herbeizuführen, aber - Gott sei Dank! - hat Israel sich dessen erwehren können.

Liebe Grüße und Segen,
Plueschmors.

"Du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde" (Ps 71,20).

Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.10.2024 23:22.

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Re: Kopfbedeckung tragen als Frau/Kurze Haare als Mann

von Plueschmors am 19.10.2024 18:37

Hallöchen Burgen,

Mich erinnert diese derzeitige Diskussion an die Gruppe der Amish in Amerika sehr bildhaft.

ich frage mich ja immer, warum diejenigen, die so forsch die Rückkehr biblischer Sitten fordern, nicht selbst so konsequent sind und leben wie vor 2.000 Jahren mit allem drum und dran. Ist mir jedenfalls noch nicht begegnet. Auch die Amish leben ja nicht wie vor 2.000, sondern "nur" wie vor 300 Jahren.

Wäre echt mal interessant zu sehen.

Liebe Grüße und Segen,
Plueschmors.

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Re: Kopfbedeckung tragen als Frau/Kurze Haare als Mann

von Plueschmors am 19.10.2024 17:26

Hallo pausenclown,


Warum hat Paulus es nicht einfach Kulturell begründet? Er hat es ja mit der Bibel und der Natur begründet.

die Bibel ist ja nicht in China oder Indien oder Südamerika entstanden, sondern im Kulturraum Naher Osten/Mittelmeer. Darin ist sie eingebettet und verwoben und vieles in der Bibel läßt sich auch nur vor diesem Hintergrund verstehen, Demnach hat Paulus es auch kulturell begründet, indem er mit der Bibel und der Natur begründete. Das läßt sich ja nicht trennen.

Dazu steht ja ein Mann/Frau der, die betet, ist erstmal nicht räumlich gebunden?

Jetzt auf den jeweiligen Kulturkreis bezogen? Wenn Paulus in China gelehrt hätte, hätte er sicher die dortigen Sitten berücksichtigt. Rücksichtnahme war für Paulus ja ein ganz zentrales Thema, siehe 1.Kor 9,19-22: "Obwohl ich frei bin von jedermann, habe ich doch mich selbst jedermann zum Knecht gemacht, auf dass ich möglichst viele gewinne. Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne. Denen unter dem Gesetz bin ich wie einer unter dem Gesetz geworden – obwohl ich selbst nicht unter dem Gesetz bin –, damit ich die unter dem Gesetz gewinne. Denen ohne Gesetz bin ich wie einer ohne Gesetz geworden – obwohl ich doch nicht ohne Gesetz bin vor Gott, sondern bin im Gesetz vor Christus –, damit ich die ohne Gesetz gewinne. Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise etliche rette."

Mir ist die Auslegung mit und über Tempelprostituierte/Prostitution bekannt.

Eine mir bisher unbekannte Auslegung bezüglich der Engel hat den verführerischen Charakter offener Frauenhaare betont nach 1.Mose 6,1-2: "Als aber die Menschen sich zu mehren begannen auf Erden und ihnen Töchter geboren wurden, da sahen die Gottessöhne, wie schön die Töchter der Menschen waren, und nahmen sich zu Frauen, welche sie wollten."

Mit "Engel" können aber auch die Amtsträger der Gemeinde gemeint sein, wir wir es aus der Offenbarung kennen ("die sieben Sterne sind Engel der sieben Gemeinden...; dem Engel der Gemeinde in Ephesus schreibe...; dem Engel der Gemeinde in Smyrna schreibe..." usw.). Es ist also denkbar, daß hier um Rücksichtnahme auf die jeweiligen Gemeindevorsteher gebeten wird. Vermutlich auch "nur Männer"...

Wie groß könnte eigentlich die Gemeinde in Korinth bei Paulus gewesen sein? Es gibt dazu nur Schätzungen von 150-X , eher bis 300. Nun wie groß ist die Wahrscheinlichkeit das mehr als 2 davon, ehemalige Prostituierte gewesen sind?

Man kann nur spekulieren. Tatsächlich aber war Korinth zur Zeit Pauli eine multikulturelle Weltstadt, sozusagen ein griechisches Babylon, das vor allem für seine Sittenlosigkeit berüchtigt war: "Korinthiazesthai bedeutete: ein ausschweifendes Leben führen. Als 'korinthisches Mädchen' bezeichnete man eine Frau mit einer anstößigen Lebensweise." Allein 1.000 "Priesterinnen der Aphrodite" sollen in Korinth "gedient" haben, dazu zahlreiche weitere Kulte verschiedenster Gottheiten. Ein wahrer Sündenpfuhl, der seinesgleichen suchte. Und das merkt man dem ersten Brief auch sehr deutlich an, wie schwer es Paulus fiel, aus diesen gefallenen Engeln rücksichtsvolle Glieder der christlichen Gemeinde zu machen. Das ist vielleicht so, als würde man heute reumütige Drogensüchtige, Kriminelle und Prostituierte im Gottesdienst haben. Ist klar, daß denen der Wechsel von sch...egal auf fromm und angesehen erstmal schwerfällt.

Dennoch geht man von ca. 300 Bordellen in Korinth aus.

In Hamburg gibt es heute "nur" 90 Bordelle, dabei ist die Stadt mehr als zwanzigmal größer als das damalige Korinth.

Was ich mich jetzt tatsächlich Frage ist, Frau die sich bekehrt, nicht diese Tätigkeit nachgeht, frei geworden ist, wäre es eine ernsthafte Reaktion, die Gemeinde zu missachten?

Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, daß frischgebackene Christinnen erstmal vieles beibehalten von der alten Natur und erst nach und nach verwandelt werden. Das passiert ja nicht immer gleich über Nacht, daß man sein Wesen um 180° verändert bekommt. Ich bin ja auch noch längst nicht fertig, sondern versuche jeden Tag mehr Christ zu werden. Die Vollendung geschieht ja auch eh erst bei Gott.

Schaut man sich die geschätzten Zahlen an, Stadt, Gemeinde usw… ich schätze die Zahl der ehemaligen Prostituierten in der Gemeinde in Korinth, wenn überhaupt als klein ein und würde deshalb ein ganzen Abschnitt eines Briefes deshalb nicht widmen.

300 Bordelle in einer Stadt so groß wie Cottbus sind schon bemerkenswert... Dazu die allenthalben berüchtigte Sittenlosigkeit gerade der Korintherinnen... Also ich finde absolut beeindruckend, daß dort überhaupt eine christliche Gemeinde enstehen konnte. Als Vergleich dazu fällt mir gerade nur die Heilsarmee auf St. Pauli ein: "Mitten in der berühmt berüchtigten Stadt Korinth findet man das Haus der christlichen Gemeinde. Zwischen Tempeln der Prostitution, Armut und Reichtum, Ausschweifung, Hafenspelunken und Rosengärten ver­kün­det sie 'Jesus lebt'."

Shalom,
Plueschmors.

"Du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde" (Ps 71,20).

Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.10.2024 22:45.

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Re: Kopfbedeckung tragen als Frau/Kurze Haare als Mann

von Plueschmors am 18.10.2024 20:15

Hallo Cleo,

...es ist sehr erfrischend, deine Texte zu lesen, muss ich sagen    Das hat richtig Spaß gemacht, zu lesen.

lieben Dank für das Feedback. Freut mich, wenn es erfreut, denn das soll es auch nach Pred 12,10.



So, wie sich dein Beispiel liest, denke ich an das Wort "gesetzlich".

Nur ist den Gerechten bekanntlich kein Gesetz gegeben (1.Tim 1,9). Dennoch fragen ja auch gerade junge Christen immer wieder nach zuverlässiger Orientierung in Form starrer Regeln. Unsere Sophia hätte sicher gern am Eingang der Kirche auf einem Schild oder noch besser in Stein gemeißelt gelesen: "Alle Besucherinnen des Gottesdienstes haben eine anständige Kopfbedeckung zu tragen". Aber was würde das nützen? Es muß ins Herz hinein und nicht in den Stein.

Heute saß ich im Zug und mir gegenüber eine arabische Familie: Oma, zwei Töchter und die kleinen Enkelinnen. Die zwei Töchter aufgetakelt wie aus einem arabischen Tourismus-Heft: "Besuchen sie Dubai, die Perle des Orients". Dick geschminkt, Goldschmuck allenthalben, teure Accessoires. Und natürlich auch mit strengem Kopftuch, das kein einziges Haar durchblicken ließ. Und was machen diese ehrenwerten Damen? Legen ihre Füße samt verdreckten Straßenschuhen schön auf die gegenüberliegenden Sitze. Da nützt das beste Kopftuch nix, wenn das Herz dennoch absolut rücksichtslos ist. Der größte Teil muslimischer Frauen trägt Kopftuch. Macht sie das zu ehrenwerteren Menschen? Meine Erfahrung lehrt das nicht. Das Kopftuch ist wichtig und die Ehre der Familie. Und weiter nichts.

Starr wie ein Roboter einfach nur Anweisungen zu befolgen, macht noch keinen guten Christen. Oder anders: Nicht die ist eine gute Christin, die starr ihren Hut aufbehält, sondern die alles gibt im Vertrauen auf Gott und anderen dient, auch wenn sie am Ende ganz nackt dasteht, denn sie folgt dem Ruf ihres von Gott verwandelten Herzens und nicht den toten Buchstaben aus Stein.

Versteh mich nicht falsch: Jede Frau kann und darf natürlich eine Kopfbedeckung im Gottesdienst tragen, nur wenn ein Gesetz daraus wird, ist es schon verkehrt. Zu Pauli Zeiten war es ja auch kein Gesetz, sondern lediglich Sitte, um einen reibungslosen Gottesdienst zu gewährleisten. Das macht man dann eben mit. Keine große Sache. Kleiderregeln gibt es übrigens heute noch. Keiner geht in Jogginghose zu seiner Konfirmation. Und der Pastor steht auch nicht im verschmierten Werkstatt-Overall auf der Kanzel. Das sind eben die Dinge, die das Leben in einer Gemeinschaft einfacher machen. Man paßt sich an, achtet aufeinander und gut. Wer unbedingt rebellieren muß gegen die alten Sitten, kann das gern überall woanders tun.

Grundsätzlich finde ich auch sehr wichtig, dass wenn wir etwas meinen, erkannt zu haben, dies nicht egoistisch oder ohne Rücksicht durchboxen müssen.

Unbedingt! Zugegeben ein Thema gerade, mit dem ich mich noch nicht so intensiv auseinandergesetzt habe. Vielleicht komme ich am Ende auch zu diesem Schluß: "Ei, arges Weibsvolk! Tragt's halt endlich alle was auf dem Schädel in der Kirchen, damit die Diskussion hier endlich ein Ende hat!"



Also ich weiß auch noch nicht, wohin es geht und bin gespannt. Persönlich mag ich ja Hüte. So die alten 30er-, 40er-Jahre Hollywood-Streifen, da sahen die Frauen mit ihren Hüten immer so hübsch aus. Hätte absolut nichts dagegen, das mal wieder häufiger zu sehen.

Lieber liegt man falsch, macht es aber als Ehre für Gott, um ihm durch Gehorsam die Liebe auszudrücken, als dass man es nicht mag und dafür Gründe dann sucht. Ich glaube, das wird Gott ganz anders werten.

Sicher gibt es verschiedene äußere Zeichen, um seinen Glauben auszudrücken, nicht nur das Goldkreuz am Kettchen. Vieles ist auch Gewohnheit, gerade bei alten Leuten. Meine Oma trug auch immer Kopftuch. Aber es soll eben nicht beim äußeren Anstrich bleiben, sondern Gott will unser Herz, das ihn ehrt durch sein Wirken in ihm.

Wir sollen alles so annehmen, wie es in der Bibel steht, außer eben dieses halbe Kapitel, weil dies eben nur für die damals geschrieben wurde....? Verstehst du, was ich meine?

Natürlich haben die Worte Pauli uns auch heute noch was zu sagen, auch wenn wir keine Korintherinnen sind. Darum wurden diese Briefe ja auch bewahrt und immer weitergegeben. Nicht ihrer äußeren Form von wegen Hauben und Hüten, was tatsächlich explizit an die Korintherinnen ging, aber ihrem Inhalt nach. Der Kern ist wichtig, um die Jahrhunderte zu überdauern, nicht die vergängliche Frucht drum herum. Man muß also durch freche Korintherinnen, antike Bräuche und die Verzweiflung des Paulus hindurch zur zeitlosen Aussage kommen. Und die ist immer und immer und immer dieselbe und für die Ewigkeit: "Nehmt Rücksicht untereinander!" Das reicht schon als "Gesetz" und Orientierung auch für junge Leute, denn damit haben wir Tag und Nacht zu schaffen, denn sehr abgenommen hat es mit der Rücksicht in der Welt. Fürwahr.

Liebe Grüße und Segen,
Plueschmors.

"Du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde" (Ps 71,20).

Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.10.2024 18:31.
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