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solana

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Re: Buße ?? Metanoia heißt aber den Sinn verändern

von solana am 13.11.2016 14:12

Hallo Geli
Ja, das sind schon mal 2 ganz wichtige, grundlegende Dinge, die du da angesprochen hast:

1. Umkehr erfordert zuerst einmal eine grundsätzliche Entscheidung zur Richtunsänderung. Und darauf aufbauend sind dann ganz viele kleine Entscheidungen nötig, um diesen Richtungswechsel konkret umzusetzen. 

2.2. "Erkennen" geht jeder Umkehr voraus.
Und dieses Erkennen ist meistens unbequem, weil es einen damit konfrontiert, was "noch nicht gut" ist, wo man in die falshe Richtung unterwegs ist, was geändert werden muss ....

Deshalb blenden wir das gerne aus und beschäftigen uns lieber mit Schönem und Guten, das uns aufbaut und uns bestätigt. 

Und manche Erkenntnisse werden auch innerlich abgeblockt, weil man sich dadurch überfordert fühlt. Weil man genau weiss, dass man das eh nicht in den Griff kriegen kann und wenn man diese Erkenntnis zulassen würde, dann würde man sich selbst so sehr in Frage gestellt fühlen, dass man der Konfrontation lieber ausweicht.

Deshalb finde ich es auch so aufbauend, dass bei Gott zuerst die Annahme da ist, der Zuspruch der Vergebung und die Verheissung, dass er alles neu macht. Dass wir nicht auf ein fernes Ziel hin umkehren, das am Ende des mühseligen Weges als Belohnung lockt, sondern "das Reich Gottes ist nahe " und es ist alles schon "vollbracht" und steht uns zur Verfügung, wir können schon "aus dem Vollen schöpfen". Es ist eine Umkehr direkt in die Fülle des Lebens.
Eigentlich brauchen wir nur dem vertrauen, der uns diese Fülle anbietet und in unsere vielen kleinen alltäglichen Entscheidungen als erstes nach seinem Willen fragen, als erstes "nach seinem Reich trachten".

Das wäre eigentlich ganz einfach, wenn nicht so viele andere Stimmen in uns und um uns so viel lauter schreien würden als die Stimme des Heiligen Geistes, und uns Glück, erfülltes Leben, Selbstverwirklichung usw anderswoher verheissen. Und wenn der "Herdentrieb" nicht so stark und mitreissend wäre; es ist halt nicht so einfach, ein Aussenseiter zu sein und gegen den Strom zu schwimmen ....
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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solana

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Re: Buße ?? Metanoia heißt aber den Sinn verändern

von solana am 13.11.2016 11:15

ich habe den Eindruck, dass wir eigentlich alle ziemlich gut wissen, was mit "Umkehr" und "Erneuerung unserer Gesinnung" gemeint ist.
Aber dass das Wissen darum oft in der Theorie stecken bleibt.

Deshalb fände ich es eine gute Idee, wenn wir versuchen würden, ein bisschen mehr ins Konkrete, Praktische zu kommen, wie das im Alltag aussehen sollte.

Also, ausgehend von den Eingangsversen des Threads:

In einer Übersetzung heißt es : " Tut Buße , denn das Reich Gottes ist nahe .
" Andere Stelle : " Werdet verwandelt durch die Erneuerung eures Sinnes ."

bspw die Fragestellungen:
Wer ist hier überhaupt angesprochen und in welcher Situation?
Ist das eine einmalige Umkehr oder sollen wir immer wieder umkehren?
Wovon genau umkehren/verändern und wie geht das vor sich, was ist der erste Schritt dabei und wie geht es dann weiter?

Ihr habt bestimmt auch noch weitere Fragestellungen und hoffentlich auch Antworten ....

Gruss und einen schönen, gesegneten Sonntag
Solana 

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Re: Buße ?? Metanoia heißt aber den Sinn verändern

von solana am 12.11.2016 12:45

Ja, Salvato, ich denke, im Grundlegenden sind wir uns schon alle einig.
Nur die Betonung setzen wir anders.
Deshalb stösst dir die eine oder andere Formulierung negativ auf, die für dich zu "passiv" klingt.

Und mir stossen eben solche Formulierungen negativ auf, in denen die Rollen des "Herrschenden/Agierenden/der Hauptperson und die Rolle des "Helfers/des Dienenden/des Untertans" vertauscht scheinen.
So wie bspw dein Satz:

Sicher hilft uns der Heilige Geist dabei, so man in sich mehr auf ihn hört und den Einflüsterungen des Teufels immer weniger bis gar nicht mehr gehorcht.

Klingt für mich so: der eigentlich Handelnde und Bestimmende sind wir, der Heilige Geist steht uns zu Diensten.

Wie verstehst du dann bspw diesen Vers: Phil 2,13 Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.?

Gruss
Solana 

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Re: Buße ?? Metanoia heißt aber den Sinn verändern

von solana am 12.11.2016 10:55

Salvato schrieb:

Gott gibt uns gemäss meiner Erfahrung wiederholt Möglichkeiten den einstigen inneren Schweinehund zu Überwinden um dann so zu handeln, dass Gott wahrhaftig ein ernsthaftes Bestreben erkennt sich selbst zu bewahren und dem Teufel immer weniger Angriffsmöglichkeiten zu bieten bis zur geistlichen Neugeburt aus Gott, die dann festgestellt werden kann wenn man eine neue Kreatur in Christus ist und nurmehr im Geiste wandelt, das Fleischliche gekreuzigt hat.

Hallo Salvato
Das hört sich für mich ein bisschen an nach "das Pferd am Schwanz aufzäumen" .

Denn es geht doch um "Frucht bringen" - wie du selbst geschrieben hast:

Es wird klar ein Gesinnungswandel von jenen Menschen gefordert, die biblisch gesehen noch fleischliche Früchte aufweisen

Gute Frucht bringen und schlechte Frucht vermeiden - ist das eine Sache des "inneren Schweinehund überwindens"?

Im Bild von den fruchtbringenden Reben sagt Jesus doch:

Joh 15, 4 Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht an mir bleibt. 5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. 

Was heisst denn "den inneren Schweinehund überwinden"?
Das bedeutet doch, sich aufraffen und etwas tun, das man eigentlich nicht will, weil man weiss, dass es trotz Unannehmlichkeit gut für einen ist.

Das, was man von Herzen gerne möchte, das tut man freiwillig und mit Freude, dafür ist keine Überwindung nötig.
Das ist das, was ich unter "Frucht bringen" verstehe.
Frucht ist die natürliche Folge einer inneren Einstellung.
Und diese innere Einstellung ergibt sich, wenn wir als Reben am Weinstock bleiben. Dann wirkt Christus in uns und durch uns - und dann kommt die Frucht so automatisch wie auch die Reben in der Natur gar nicht anders können als Trauben zu tragen.
Sie müssen dafür nicht erst ihren inneren Schweinehund überwinden und sich anstrengen und aufpassen, dass es ja nicht die falschen Früchte werden, nicht aus Versehen Eicheln oder Tannenzapfen .....

Früchte kann man nicht erzwingen.

Ja, man kann sich zwingen, mit Disziplin und Selbstüberwindung Gutes zu tun, obwohl man es eigentlich nicht will.
Das ist dann aber keine "inner Veränderung", sondern eine Art "Opfer", das man für Gott bringt, weil man meint ihm das schuldig zu sein, aus Pflichtgefühl, um sich würdig zu erweisen und im Nachhinein zu zeigen, dass man die Erlösung auch wirklich verdient.
Genau so hört sich für mich das an, was du hier schreibst:

dass Gott wahrhaftig ein ernsthaftes Bestreben erkennt sich selbst zu bewahren und dem Teufel immer weniger Angriffsmöglichkeiten zu bieten bis zur geistlichen Neugeburt aus Gott, 

Aber Gott will nicht unsere "Opfer" - dargebracht aus Pflichtgefühl gegen den inneren Schweinehund.
Sondern unser Herz, dass wir ihm mit Freude dienen, in Liebe und unsere "Lust" daran haben. (wie es auch schon öfter im AT formuliert ist)

Gruss
Solana 

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Re: Buße ?? Metanoia heißt aber den Sinn verändern

von solana am 11.11.2016 11:27

Salvato schriev:

Das Erfüllen Jesus Evangelium vom Reich Gottes bedingt nun mal, dass man seine Gebote hält, die Rüstung Gottes anzieht, die vor dem Einfluss des Bösen schützt/bewahrt.

Hallo Salvato
Wie ich im vorherigen Beitrag schrieb, ist das "Erfüllen" doch ein lebenslanger Prozess. Wir werden immer weiter verändert durch das Wirken des Heiligen Geistes in uns.
Die "Erfüllung" ist deshalb meiner Ansicht nach nicht der Beweis für die Echtheit der Busse.

Natürlich gehört zur Umkehr auch das "Tun", nicht nur eine Veränderung im Denken, die sich nicht nach aussen hin zeigt. 
So wie der Glaube ohne Taten "tot" ist, genauso ist eine Umkehr, die in guten Vorsätzen stecken bleibt, keine wirkliche Umkehr. 

Aber dennoch sehe ich das als genauso falsch an (wie ich es auch für falsch von dem Videosprecher ansehe), wenn jemand sagen würde: "Bei dir kann ich im Tun noch keine "echte" Umkehr erkennen - also bist du nocht nicht wirklich errettet."
Ob wirklich eine Umkehr im Herzen eines anderen Menschen stattgefunden hat und Gott dabei ist, Veränderungen zu bewirken, können wir nicht am Grad der "Erfüllung" messen und beurteilen - nicht daran, wieviele schon ausgereifte "Früchte" wir in seinem Leben erkennen und wieviele negative Dinge uns noch "ins Auge stechen", die noch nicht ganz ausgemerzt sind.

Wie ich auch hier schrieb: http://www.glaube-community.de/forum/wenn_man_erkennt__warum_es_passiert___die_ursache_-40456700-t.html#40458203
denke ich , dass das, was manche Aussenstehenden als "Scheitern" ansehen (und gewiss nicht wenige bei diesem Urteil sich eine gewisse Schadenfreude und Stolz nicht verkneifen könne), in Wahreit ein gutes Werk des Heiligen Geistes ist, der Altes zerbricht, um zu heilen und etwas Besseres, Neues zu schaffen. Durch "Umkehr".

Ich würde das, was da geschieht, nicht so bezeichnen wollen, dass derjenige vorher bestimmt noch nicht errettet war und dass sich das jetzt zeigt (das Urteil darüber fälle ich nicht). Sondern eher so, dass sich im "Garten seines Herzens"  neben der guten Saat auch sehr schädliches Unkraut breit gemacht hat, das nun die gute Saat zu ersticken drohte - deshalb hat der "Gärtner" es ausgerissen.
Oder so, wie es hier formuliert: Joh 15,2 Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg; und eine jede, die Frucht bringt, reinigt er, dass sie mehr Frucht bringe. 

Wenn ich vom Bild des Weinstocks ausgehe, dann sind wir aufgefordert, als Reben am Weinstock zu bleiben - dahin führt die Umkehr und daran werden wir immer wieder erinnert, wenn unsere eigene Kraft in unserem Leben eine grössere Rolle spielen will als ihr zusteht.
Wenn wir "bleben", dann kommt die Frucht automatisch, wie bei den Reben. Und der Gärtner kümmert sich um das, was ein optimales Ergebnis verhindert.
Wenig Frucht ist nicht der Grund dafür, dass eine Rebe "weggeworfen" wird; das passiert dann, wenn sie nicht am Weinstock bleibt und "verdorrt": Joh 15,6 Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt die Reben und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. 
Daher sollte unsere Gesinnungsänderung in erster Linie darauf ausgerichtet sein, immer enger am Weinstock zu bleien und seinen "Saft" in uns und durch uns"fliessen" zu lassen - dann kommen die Früchte unweigerlich.
(Nicht auf die Früchte in uns im Vegleich mit den Früchten in anderen schielen und uns darauf konzenrieren - gerade diese Perspektive führt in den im Videao aufgedeckten Stolz, der wiederum meistens einen schmerzhaften "Reinigungsprozess" braucht, um wieder ausgemerzt zu werden ).

Gruss
Solana



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Re: Buße ?? Metanoia heißt aber den Sinn verändern

von solana am 11.11.2016 10:48

Ich habe mir das Video auch angesehen.
Meine Meinung dazu: es wird viel Gutes und Richtiges gesagt.
Die Analyse, dass in der Einstellung des Mädchens noch zu viel von dem falschen Gedanken vorhanden ist, es alles selbst, aus eigener Kraft schaffen zu können und dass die Wurzel davon Stolz ist, trifft bestimmt zu - zumindest ein Stück weit.

Und das kennen wir ja jeder selbst von uns auch; das ist etwas, was immer wieder hoch kommt und uns zu schaffen macht. Manche nennen es das "fromme Fleisch", das gerne Auftrieb bekommt, wenn wir an uns selbst gute Früchte sehen und merken, dass wir im Vergleich zu anderen schon ein ganzes Stück weiter fortgeschritten sind auf unserem Glaubensweg und manche Probleme, mit denen sie sich herumschlagen, gar nicht mehr (oder zumindest kaum noch ) haben ....

Wenn wir dann mit Abgründen in uns konfrontiert werden und erkennen, was trotzdem noch alles an Negativem in uns steckt und wir merken, dass wir das aus eigener Kraft nicht ausmerzen können, dann ist die Selbstverurteilung um so tiefer, alles Postitive, an dem man sich vorher gefreut hat, kommt einem vor wie eine leere Fassade und man fühlt sich total unwürdig. Hier liegt das selbe falsche Denken zugrunde, das immer wieder so leicht aufflammt, wenn das "fromme Fleisch" Nahrung erhalten hatte ...

Was ich aber ganz falsch finde, ist, was der Sprecher gegen Ende des Videos sagt: "Du bist noch nicht errettet."

Es gehört mit zu unserem Leben, dass wir immer wieder an die Grenzen unserer egenen Kraft stossen und immer mehr bereit werden, selbst zurück zu treten und zu empfangen, Gottes Kraft in uns mächtig sein zu lassen.
Das ist meiner Ansicht nach aber ein lebenslanger Prozess, der nicht mit der Umkehr und anschliessender "richtiger" Errettung fertig ist.
Das ist auch das Wirken Gottes in uns, der - ständig -  Erkenntnis  in uns schafft, freimachende und verändernde Erkenntnis, die in ein verändertes Denken führt. Und das wiederum führt auch zu Veränderungen im Tun.
Gruss
Solana 

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Re: Wenn man erkennt , warum es passiert - die Ursache ...

von solana am 10.11.2016 15:29

Hallo Derarme
Ja, das ist sehr oft so, wenn wir Enttäuschungen erleben - dass wir meinen, alles bricht zusammen, weil es sich so anfühlt, als würde uns der Boden unter den Füssen weggezogen .... .

Wenn da ein Boden ist, der so wegbrechen kann wie sandiger Untergrund bei einem Platzregen, dann zeigt uns das, dass wir vorher eine falsche Grundlage zum tragenden Grund gemacht haben, uns selbst "getäuscht" haben, vielleicht selbst sogar gar nicht gemerkt haben wie wir unsere Sicherheit in den falschebn Dingen gesucht und verankert haben ....

Insofern sind solche Ent"Täuschungen" sehr hilfreich und befreiend, wenn sie auch im ersten Moment sehr schmerzhaft sein können und wir entsetzt vor einem Scherbenhaufen stehen.

In solchen Situationen finde ich es wichtig, nicht den "Strafaspekt" im Vordergrund zu sehen und zu denken: "Ja, ich habs verdient, weil ich dieses oder jenes falsch gemacht habe und jetzt habe ich "mein Leben in den Sand gesetzt" und muss unter den selbstverschuldeten Folgen leiden und die Suppe auslöffeln, die ich mir eingebrockt habe.....

Ich denke, Gott zerbricht nicht, um den Zerbrochenen einen in den wohlverdienten Scherbenhaufen zu stossen. Und auch nicht nur, um schlimmeres Übel von anderen Geschwistern fern zu halten. 
Sondern um zu befreien und zu heilen, was im Argen ist. Um Neues, Fruchtbares und Schönes dort entstehen zu lassen, wo vorher "das auf Sand Gebaute" dies verhindert hat.
Deshalb sollte der Blick nach vorne gehen, im Vertrauen, in Zuversicht, mit neuem Mut.
Im Wissen, dass Gott einen nicht in den Staub stösst und dort liegen lässt, sondern durch den Tiefpunkt hindurchführt, um Neues, Besseres zu schaffen.

Ich muss da an eine Bibelstelle denken (die von einer bekannten Fernsehpredigerin gerne zitiert wird), die an die "Zerbrochenen" des Volks Israel gerichtet sind:

Jes 61, 1 Der Geist Gottes des Herrn ist auf mir, weil der Herr mich gesalbt hat. Er hat mich gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkündigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, dass sie frei und ledig sein sollen;
2 zu verkündigen ein gnädiges Jahr des Herrn und einen Tag der Rache unsres Gottes, zu trösten alle Trauernden,
3 zu schaffen den Trauernden zu Zion, dass ihnen Schmuck statt Asche, Freudenöl statt Trauer, schöne Kleider statt eines betrübten Geistes gegeben werden, dass sie genannt werden »Bäume der Gerechtigkeit«, »Pflanzung des Herrn«, ihm zum Preise.
4 Sie werden die alten Trümmer wieder aufbauen und, was vorzeiten zerstört worden ist, wieder aufrichten; sie werden die verwüsteten Städte erneuern, die von Geschlecht zu Geschlecht zerstört gelegen haben. 

So wie es auch im Psalm 103 heisst:

Ps 103, 1 Von David. Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen! 2 Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat: 3 der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen, 4 der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit, 5 der deinen Mund fröhlich macht und du wieder jung wirst wie ein Adler. 

warum es passiert - die Ursache

Wie in einem anderen Thread finde ich es auch hier wichtiger, die "warum"-Frage in eine "wozu-Perspektive"  umzuwandeln und zu antworten: "Um Neues zu schaffen und "Krankes" zu heilen usw."
Gruss
Solana 

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Re: Gebet ohne Erhörung

von solana am 09.11.2016 11:43

Eigentlich ist es ja gar nicht so, dass "Gebete nicht erhört" werden, sondern das bestimmte Wünsche, die wir haben und im Gebet Gott vorgelegt haben, nicht erfüllt werden.  Oder nicht sofort erfüllt werden, oder vielleicht auf eine andere Art und Weise erfüllt werden, als wir uns vorgestellt haben.

Und dann stellt sich für uns die Frage: Vertaue ich Gott mehr als meiner eigenen Einschätzung der Situation?
Habe ich die Gewissheit, die Paulus hatte: Röm 8,28 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.

Dieser Vers steht ja auch in einem Abschnitt, in dem von Gebet die Rede ist:

Röm 8, 25 Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir darauf in Geduld. 26 Desgleichen hilft auch der Geist unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt, sondern der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichem Seufzen. 27 Der aber die Herzen erforscht, der weiß, worauf der Sinn des Geistes gerichtet ist; denn er tritt für die Heiligen ein, wie Gott es will. 28 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind. 29 Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes, damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. 30 Die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen; die er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht; die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht. 31 Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? 32 Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?

Und das Gebet, das uns Jesus lehrte, setzt über alle Bitten zuerst den Satz: "Dein Wille geschehe".
Darunter stellen wir uns mit unseren "persönlichen" Bitten.
Es fängt an: "Dein Reich komme, geheiligt werde dein Name" und endet wieder damit: "denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit."

Unsere Bitten im Gebet sind also nicht "Selbstzweck", Gott ist nicht unser "Wunscherfüller" und nicht wir geben die Richtung vor, nicht wir haben die Kontrolle und den Überblick.
Im Vater-Unser fügen wir in ein mit unseren Bedürfnissen in Gottes Plan und Herrschaft, geben ihm die Ehre und erwarten, dass er alles so fügt, wie es am Besten für uns ist.

Wenn wir Gott unsere Wünsche vorlegen, dann lassen wir sie gleichzeitig auch los in seine Hand.
Und sollten dankbar und mit Freude empfangen, was er uns darauf hin schenkt. Auch wenn es anders aussieht, als erwartet.

Das schlechteste, was wir machen können, ist, an unseren Vorstellungen festzuhalten und sie über Gottes Willen für uns zu stellen - und dann "murren", wenn unsere Wünsche nicht so erfüllt werden, wie erwartet.
"Murren" gegen Gott ist eine der schlimmsten Sünden, wie in der Geschichte des Volkes Israel im AT immer wieder deutlich wird.
Gerade dieses "Murren" hat immer wieder dazu geführt, dass Gott Gebete nicht erhörte .....

Gruss
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Re: Buße ?? Metanoia heißt aber den Sinn verändern

von solana am 08.11.2016 19:57

Ein schönes Beispiel für Busse ist Zachäus:

Lk 19,8 Zachäus aber trat herzu und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück.

Buss iist "tätige Reue": er tut etwas, um zu zeigen, dass er es wirklich ernst meint mit seiner Umkehr.
Er macht nicht nur den Schaden, den er durch Betrug angerichtet hat, wieder gut, sondern gibt weit darüber hinaus. Damit zeigt er, dass sein Sinn nun nicht mehr auf "Geld anhäufen um jeden Preis" gerichtet ist, sondern dass er jetzt ein neues Ziel im Leben hat - dass er lieber Gott gefallen will und Gutes tun. 
Gruss
Solana 

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Re: Gebet ohne Erhörung

von solana am 08.11.2016 14:23

Als ich den Psalmvers (37, 4) im Bibelserver aufgeschlagen habe, um ihn hier zu zitieren, bin ich auf eine sehr interessante Stelle gestossen.
Es geht um die Gabe des "Zehnten" - nicht nur als Pflichtabgabe, sondern richtiggehend als ein Fest:

5. Mose 14, 22 Du sollst Jahr für Jahr den Zehnten abgeben von allem Ertrag deiner Saat, der aus dem Acker kommt, 23 und sollst davon essen vor dem Herrn, deinem Gott, an der Stätte, die er erwählt, dass sein Name daselbst wohne, nämlich vom Zehnten deines Getreides, deines Weins, deines Öls und von der Erstgeburt deiner Rinder und deiner Schafe, auf dass du fürchten lernst den Herrn, deinen Gott, allezeit. 24 Wenn aber der Weg zu weit ist für dich, dass du's nicht hintragen kannst, weil die Stätte dir zu fern ist, die der Herr, dein Gott, erwählen wird, dass er seinen Namen daselbst wohnen lasse, wenn der Herr, dein Gott, dich gesegnet hat, 25 so mache es zu Geld und nimm das Geld in deine Hand und geh an die Stätte, die der Herr, dein Gott, erwählen wird, 26 und gib das Geld für alles, woran dein Herz Lust hat, es sei für Rinder, Schafe, Wein, Bier oder für alles, was dein Herz wünscht, und iss dort vor dem Herrn, deinem Gott, und sei fröhlich, du und dein Haus 27 und der Levit, der in deiner Stadt lebt; den sollst du nicht leer ausgehen lassen, denn er hat weder Anteil noch Erbe mit dir. 28 Alle drei Jahre sollst du aussondern den ganzen Zehnten vom Ertrag dieses Jahres und sollst ihn hinterlegen in deiner Stadt. 29 Dann soll kommen der Levit, der weder Anteil noch Erbe mit dir hat, und der Fremdling und die Waise und die Witwe, die in deiner Stadt leben, und sollen essen und sich sättigen, auf dass dich der Herr, dein Gott, segne in allen Werken deiner Hand, die du tust.

Mit anderen Worten: Nicht alles, was du verdienst und erwirtschaftest, sollst du wieder investieren oder auf die hohe Kante legen.
Nimm einen Teil (Zehnten) und mache damit ein fröhliches Dankfest, freue dich daran und danke Gott dabei. Und gib davon dejenigen ab, die nichts haben. 

Gott will nicht, dass wir ihm dienen und opfern mit der Miene eines Verzichtenden.
Das, was wir für ihn tun und ihm bringen, soll uns ein Freudenfest sein, bei dem wir andere an unseren Gaben und unserer Freude daran teilhaben lassen.

Ich denke, das steckt auch mit in der Aufforderung: Ps 37,4 Habe deine Lust am Herrn; der wird dir geben, was dein Herz wünscht. 

Ganz schlichte Menschen, wie du sie beschreibst, haben sicherlich leichter Zugang zu dieser Geisteshaltung.
Je intellektueller, um so schwerer macht man es sich oft ....  
Gruss
Solana 

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