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Maike

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Re: Asylanten das Evangelium nahe bringen - Wo? Wie?

von Maike am 30.01.2015 11:06

Liebe tefila,

in meinem Stadtviertel wurde vor einem Monat eine neue Erstaufnahmeeinrichtung eröffnet. Ich kenne ein Ehepaar, die dort einfach hingegangen sind und Leute zu einer privaten Silvesterfeier eingeladen haben. Das ging anscheinend recht unbürokratisch, sie konnten sich sogar von 8 Leuten 3 aussuchen. Diese 3 Männer kommen seitdem auch zu deren Hauskreis. Sind alle Moslems, aber sehr interessiert und fragend.

Auch in meinem Hauskreis, der ebenfalls in diesem Stadtviertel ist, haben wir seit ein paar Wochen 2-3 Asylbewerber zu Gast. Es wird mehr oder weniger professionell für sie ins Englische übersetzt. Einer ist allerdings dabei, der gar kein Englisch spricht, nur Kurdisch, da wirds dann schwierig. Sie kommen auch manchmal sonntags zum Gottesdienst mit, da übersetzt dann auch jemand. Man muss nicht perfekt Englisch sprechen, um gastfreundlich zu sein. Ich denke, für die Flüchtlinge ist es eine schöne Erfahrung, bei jemandem privat eingeladen zu sein und zu spüren, dass man sich für sie interessiert.

Zu den Flüchtlingsunterkünften kann man einfach hingehen und nachfragen. Bzw. man sollte das vielleicht mit der Stelle koordinieren, die für die Flüchtlingsbetreuung zuständig ist (bei uns ist das die Innere Mission), die können einem dann Flüchtlinge "zuweisen". Manchmal bieten die auch Informationsabende an für Menschen, die sich ehrenamtlich betätigen wollen.

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Re: Gemeindezucht?!

von Maike am 24.11.2014 17:13

Solana schrieb:

Ich sehe das eher als bedingungslose Annahme der Schwachen und derer, die in einer besonders schwierigen Lage stecke (wie bspw Hs), die nicht in allen Bereichen ihres Lebens es schaffen, sofort unbedingten Gehorsam zu leisten;

Natürlich kann man von niemandem erwarten, sofort sein Leben zu ändern und schon gar nicht mit einer "Zuchtrute" im Rücken. Deswegen ist es ja so wichtig, dass jeder für sich selbst die Kosten überschlägt, bevor er die Nachfolge antritt. Man schlittert normalerweise nicht versehentlich in die Nachfolge hinein, sondern es gibt eine Zeit der Entscheidung, wie auch Henoch schrieb.

Jesus hat doch nicht zu dem Jüngling gesagt: "Jetzt nehmen wir dich erst mal auf und dann sehen wir weiter, nach und nach wirst du schon zu der Erkenntnis kommen, dass du dein Herz nicht an den Besitz hängen sollst." Nein, sondern die Gesinnungsänderung war die Aufnahmebedingung. Nicht umsonst ist er betrübt von dannen gezogen...

Und da geht doch jeder seinen individuellen Weg, auf dem ihm immer mehr gezeigt wird, wo in seinem Leben noch etwas der vollkommenen Nachfolge im Weg steht.

Ja, natürlich wird uns nach und nach immer mehr aufgezeigt. Aber die gröbsten Brocken sollte man schon am Anfang angehen. Mir persönlich ist es am Anfang, als ich noch ganz frisch begeistert war, viel leichter gefallen, mein Leben auf den Kopf stellen zu lassen und Dinge aufzugeben, an denen mein Herz hing.

Ich will damit nur sagen, dass strenge Gemeindezucht auch eigentlich "einseitig streng" ist, bestimmte Dinge besonders betont und andere als "weniger wichtig" einstuft, eben eine Art "Sündenhierarchie" aufstellt, wie schon angesprochen.

Ja, dieser Fehler wird sicherlich in der Realität begangen. Aber nichtsdestotrotz ist es ein biblisches Konzept, dass wir nichts zu schaffen haben sollen mit einem Bruder, der wie ein Heide lebt. Da geht es nicht um Schwachheiten und Kämpfe, sondern um einen Lebensstil.

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Re: Gemeindezucht?!

von Maike am 24.11.2014 15:28

Solana schrieb:

Aber es gab auch damals schon den "engen Kreis" der Jünger, die alles aufgegeben haatten, um Jesus nachzufolgen.

 Aber daneben gab es auch noch "die breite Masse" der Nachfolger. Die ihren Besitz und ihr "bürgerliches Leben" behielten.

Die Worte, die ich im letzten Beitrag zitiert habe, sagte Jesus zu einer großen Menge von Leuten und nicht nur zu den 12 Jüngern.

Ich denke, was er damit sagen will ist: Wenn dein Herz an einer Sache mehr hängt als an Jesus, dann kannst du nicht sein Jünger sein. Beim reichen Jüngling war es der Besitz, an dem sein Herz hing. Deswegen gilt die Aufforderung, seinen ganzen Besitz zu verkaufen, speziell ihm und nicht allen Nachfolgern.

Bei der breiten Masse von Leuten, die Jesus gefolgt sind, waren viele dabei, die sich von ihm abgewandt haben, als es ernst wurde. Siehe Joh 6,68: "Von da an wandten sich viele seiner Jünger ab und gingen hinfort nicht mehr mit ihm." Das waren also keine wirklichen Nachfolger.

Mt 19, 27 Da fing Petrus an und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns dafür gegeben?

Diese Frage können wir genau so stellen und auch uns wird Jesus antworten, dass wir vieles hundertfach empfangen werden, was wir jetzt aufgeben. Und obendrein bekommen wir das ewige Leben. Das ist nicht einem engen Kreis von Jüngern vorbehalten.

Ich denke, diese Abstufung zwischen engem Kreis und breiter Masse bringt uns nicht weiter.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.11.2014 16:27.

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Re: Gemeindezucht?!

von Maike am 24.11.2014 14:28

Solana schrieb: So ist es auch gut, dass es unterschiedliche Gemeinden mit unterschiedlich starker "Anforderung" gibt und keiner auf der Strecke bleibt, wenn er in einer Sache noch nicht zur letzten Konsequenz bereit ist.

Hat Jesus den Jüngling denn zu einer anderen Gemeinschaft geschickt, die nicht so hohe Anforderungen stellt? Kann ich mir nicht vorstellen. Jesus fordert uns heraus, ihm ganz nachzufolgen oder es bleiben zu lassen. Wenn jemand sich erst mal mit niedrigeren Anforderungen arrangiert hat, wie groß ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass er sich irgendwann zu einer radikalen Nachfolge entschließt?

Jesus sagte:

Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater und die Mutter und die Frau und die Kinder und die Brüder und die Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein; und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, kann nicht mein Jünger sein. ... So kann nun keiner von euch, der nicht allem entsagt, was er hat, mein Jünger sein.

Er führt das anhand von zwei Beispielen aus:

Denn wer unter euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht vorher hin und berechnet die Kosten, ob er das Nötige zur Ausführung habe? Damit nicht etwa, wenn er den Grund gelegt hat und nicht vollenden kann, alle, die es sehen, anfangen, ihn zu verspotten, und sagen: Dieser Mensch hat angefangen zu bauen und konnte nicht vollenden.

Oder welcher König, der auszieht, um sich mit einem anderen König in Krieg einzulassen, setzt sich nicht vorher hin und ratschlagt, ob er imstande sei, dem mit zehntausend entgegenzutreten, der gegen ihn mit zwanzigtausend anrückt? Wenn aber nicht, so sendet er, während er noch fern ist, eine Gesandtschaft und bittet um die Friedensbedingungen.

Das hört sich für mich danach an, dass man eine Entscheidung treffen muss, wenn man Jesus nachfolgen will. Man muss vorher die Kosten überschlagen. Meiner Erfahrung nach kommt jeder bei seiner Bekehrung an diesen Punkt. Jeder hängt an irgendetwas, das er loslassen muss. Wer dazu grundsätzlich nicht bereit ist, kann kein Jünger Jesu sein, egal in welcher Gemeinschaft er sich aufhält.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.11.2014 14:31.

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Re: Gemeindezucht?!

von Maike am 20.11.2014 13:20

Solana schrieb: Vielleicht sollten wir noch genauer überlegen, was "am selben Strang ziehen" heisst. Ich verstehe das so, dass man sich von dem distanziert, was er Falsches denkt und tut; ihm das auch deutlich sagt, ihn darin nicht unterstützt und bestätigt.

Ja, so verstehe ich es auch.

Ich versuche mir vorzustellen, was mir in der Situation helfen würde. Es würde mir sicher nicht helfen, wenn jemand mich in meiner Sünde bestätigt und sie schönredet. Mir hilft es am meisten, wenn jemand ganz klar zur Wahrheit steht, denn die Wahrheit macht frei. Ich bräuchte aber auch Verständnis und Barmherzigkeit und das Wissen, dass ich als Mensch angenommen bin, dass ich nicht nur ein "Fall" bin.

Heisst das nun aber auch umgekehrt, dass wir ihn nicht mit an "unserem Strang ziehen lassen" dürfen? Darf er nicht mit uns gemeinsam Gott loben usw in der Versammlung, wenn er es aufrichtig meint, nur es eben nicht schafft, von einer bestimmten Sünde loszukommen?

Doch, ich denke, das sollte er dürfen. Denn "Heiden und Zöllner" dürfen in den allermeisten Gemeinden auch am Gottesdienst teilnehmen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.11.2014 13:25.

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Re: Gemeindezucht?!

von Maike am 20.11.2014 12:04

Liebe Wintergruen,

du meinst indem wir ihn ausgrenzen ??

ich meine, indem wir ihm signalisieren, dass sein Verhalten es unmöglich macht, zur Gemeinde zugehörig zu sein. Ein Nicht-Gläubiger ist auch (noch) nicht Teil der Gemeinde, sondern hat Gaststatus. Er wird freundlich behandelt, die Tür ist offen. Aber, wie Solana schrieb, solange er nicht gläubig ist bzw. solange ein Gläubiger wie ein Heide lebt, kann man nicht mit ihm am selben Strang ziehen.

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Re: Gemeindezucht?!

von Maike am 20.11.2014 11:34

Ande schrieb: Hab ich so auch nicht gemeint, sondern mir ging es um Sucht vs. sexuelle Ausrichtung.

Ach so. Dann hab ich wohl zu viel in deinen Beitrag reingelesen, sorry.

Über Sucht und HS habe ich auch nachgedacht. Schon möglich, dass es da Gemeinsamkeiten gibt. Ich denke, die Wurzeln sind ähnlich, es hat was mit mangelhaft erlebter Bindung zu tun. Beides ist nicht von heute auf morgen da, sondern entwickelt sich über Jahre bis es zur "vollen Blüte" kommt. Und je nachdem wie tief man in eine Sucht bzw. in die HS verstrickt war, ist es schwerer oder leichter, davon loszukommen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.11.2014 11:34.

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Re: Gemeindezucht?!

von Maike am 20.11.2014 11:16

Wintergruen schrieb: Er ist also wie ein Heide und Zöllner zu behandeln. Wie ein Aussätziger sozusagen.

Einen Heiden, also nicht-gläubigen Menschen, behandeln wir doch (hoffentlich) nicht wie einen Aussätzigen. Sondern wir versuchen ihn für Gott zu gewinnen.

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Re: Gemeindezucht?!

von Maike am 19.11.2014 15:30

Hallo Ande,

Ich empfinde es sogar so, dass es vermutlich leichter ist, von einer Sucht zu lassen, als "umzupolen" von hs auf hetero. Aus dem einfachen Grund: es gab in meinem Leben eine Zeit, da war ich keine Raucherin, aber es gab im Leben einer hs Person keine Zeit , in der sie ernsthaft hetero war.

es gibt diesen bekannten Spruch: Das Gegenteil von Homosexualität ist nicht Heterosexualität, sondern Heiligung.

Weshalb sollte es mein vorrangiges Ziel sein, hetero zu werden? Wenn ich mir "die Heteros" so ansehe, sind die meistens auch nicht heiliger. Auch die Hetero-Sexualität ist eine gefallene Sexualität.

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Re: Gemeindezucht?!

von Maike am 19.11.2014 13:13

Hallo Henoch,
 

Hallo Hannalotti, hallo Maike, Euch beiden nochmal ein dickes "Danke" für Euer Zeugnis.

Bitte, gerne! 

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