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Re: Impulse
von nusskeks am 19.08.2025 08:38Wenn Worte nicht ausreichen
Es gibt Momente, da spüre ich deutlich: meine Worte reichen nicht mehr. Ich habe in aller Ausführlichkeit gesagt, was gesagt werden musste, und doch bleibt Widerstand. Solche Erfahrungen sind nicht neu – auch Jesus selbst erlebte, dass Menschen ihm zuhörten, aber nicht hören wollten (Johannes 8,43).
Gerade dann wird mir bewusst: der Glaube ist nie das Ergebnis logischer Überzeugungsarbeit allein. Er ist Geschenk Gottes, gewirkt durch seinen Heiligen Geist (1. Korinther 2,12–14). Darum darf und darum muss ich loslassen. Nicht in Gleichgültigkeit – sondern im Vertrauen, dass Gott selbst die Herzen kennt und in seiner Zeit wirkt.
Loslassen heißt nicht aufgeben. Es heißt: ich überlasse Gott die Regie. Ich halte fest, dass sein Wort nicht leer zurückkommt (Jesaja 55,11), auch wenn ich die Frucht nicht sehe. Und ich bleibe zugleich bereit, Zeugnis zu geben, wenn er mir die Gelegenheit schenkt (1. Petrus 3,15).
Das nimmt Druck weg. Denn nicht ich trage die Verantwortung für die Bekehrung eines Menschen – das ist Gottes Werk. Meine Aufgabe ist es, treu zu säen, auch wenn der Boden hart erscheint.
So kann auch eine geschlossene Diskussion nicht das Ende sein, sondern ein Schritt in Gottes verborgenem Plan. Er hat mehr Möglichkeiten, als ich sehe.
Darum: Ich lass die Schultern sinken, gebe die Sache bewusst in seine Hand, und ruhe in dem Wissen, dass er treu ist. Er kümmert sich – um mein Herz und um das Herz dessen, den ich ihm im Gebet anbefehle.
One of Israel
Re: wie umgehen mit Zweifeln an Paulus und Lukas ?
von nusskeks am 18.08.2025 19:42@ Alle,
Mich bedrückt die Antwort von Herrn Drewermann. Denn sie nimmt der Bibel genau das, was sie nach ihrem eigenen Zeugnis ist: Gottes verlässliches Reden. Was bleibt, ist eine psychologische Deutung, die in Krisenzeiten kaum trägt. Jesus selbst hat das Alte Testament als Gottes Wort verstanden, verlässlich, verbindlich und wahr.
Darum schmerzt es, wenn heute (und schon seit einigen Jahren) eine Lesart verbreitet wird, die diese Grundlage aufgibt. Ich möchte das nicht im Streit sagen, sondern einfach als Zeugnis: Mein Vertrauen gründet sich nicht auf innere Symbolik, sondern auf den lebendigen Christus, der wirklich auferstanden ist und durch sein Wort heute spricht. In allen Belangen – auch historisch – wahr, ohne Relativierung in unser Leben hinein.
gruß
nk
One of Israel
Re: Impulse
von nusskeks am 18.08.2025 13:21Matthäus 2
Kein Stern für Herodes
Die Geschichte der Magier in Matthäus 2 ist voller Kontraste. Da ist der geheimnisvolle Stern, den Gott aus dem Osten leuchten lässt, damit fremde Weise den neugeborenen Messias finden. Und da ist Herodes – der König in Jerusalem, der keinen Stern bekommt. Auch die Schriftgelehrten, die genau wissen, wo der Messias geboren werden soll, bekommen kein Licht am Himmel. Sie kennen die Verheißung, aber sie bleiben sitzen.
Gott zeigt seine Herrlichkeit nicht dem stolzen Herrscher, sondern Menschen, die bereit sind, sich auf den Weg zu machen. Der Stern, der vermutlich nichts Natürliches war, sondern ein Zeichen der Schechina – der Herrlichkeit Gottes – leitet nicht die religiöse Elite, sondern Heiden, die man in Israel (und bei uns auch) vielleicht sogar misstrauisch beäugt hätte. Doch sie brechen auf, sie suchen, sie beten an.
Und während Herodes plant, das Kind zu töten, sorgt Gott durch Engel und Träume dafür, dass sein Plan nicht scheitert. Immer wieder greift der Himmel ein, um den Retter zu schützen. Diese Häufung von Engelbotschaften macht deutlich: Wir sind an einem kritischen Punkt der Heilsgeschichte. Alles steht auf dem Spiel – und doch ist Gottes Hand über allem.
Für uns heute stellt sich die Frage: Wem gleiche ich? Den Schriftgelehrten, die alles wissen, aber nicht gehen? Dem Herodes, der Gott fürchtet, weil er seinen eigenen Thron verteidigen will? Oder den Magiern, die sich auf den Weg machen, weil sie ein göttliches Licht gesehen haben?
Gott schenkt nicht jedem ein sichtbares Zeichen. Aber er schenkt uns sein Wort – und darin alles Licht, das wir brauchen. Entscheidend ist nicht, wie viel ich weiß, sondern ob ich mich aufmache, Jesus zu suchen und ihn anzubeten.
One of Israel
Re: Bibelkritik - Was macht das mit dem eigenen "Gottesbild"?
von nusskeks am 17.08.2025 09:08Als ich 1992 Christ wurde, sagte mir Bibelkritik noch nichts. Vom Theologiestudium dachte ich, es sei der große „Boost" für das Leben als Christ, weil man dort eine Menge über Gott und die Bibel lerne. Gleich nach meiner Bekehrung zu Jesus begann ich, die Bibel zu lesen – von vorne bis hinten. Schon nach wenigen Monaten war ich durch, und die vielen Fragezeichen in meinem Kopf sollten so schnell wie möglich verschwinden. Also kaufte ich mir Bücher. Viele Bücher. Bis heute hat das nicht aufgehört.
Doch je mehr Kontakt ich zu frommen Pastoren und Theologiestudenten bekam, desto mehr verflog meine Illusion. An der Uni lernt man die Bibel so zu verstehen, als gäbe es keinen Gott. Ein Paradoxon! Die Bibel handelt ja gerade von Gott und von dem, was er für uns Menschen getan hat. Warum also sollte man davon ausgehen, dass es Gott nicht gibt und er auch nicht handelt?
Die Lage war (und ist) so ernst, dass sich rund um die wichtigsten Universitäten Studienhäuser gründeten – etwa das Bengel-Haus in Tübingen oder die Bodelschwingh-Stiftung in Marburg. Dort bekommen Studenten, die ihr Vertrauen in Gott während des Theologiestudiums nicht verlieren wollen, Begleitung von gläubigen Dozenten und Professoren. Denn die historisch-kritischen Methoden der Universitäten sind keineswegs die einzigen Erklärungsmodelle – und bei weitem nicht die besten. Durch ihren Ansatz, Gott auszuklammern, sind sie vor allem ungeeignet, die Bibel wirklich zu verstehen.
Ich selbst besuchte das Studienhaus in Marburg. Freunde von mir waren dort und auch in Tübingen. Es war eine eindrückliche Erfahrung zu sehen, womit angehende Pfarrer sich an den Universitäten herumschlagen müssen.
gruß
nk
One of Israel
Re: Bibelkritik - Was macht das mit dem eigenen "Gottesbild"?
von nusskeks am 16.08.2025 15:42Hallo Burgen,
danke für deinen offenen Beitrag. Man spürt, wie ernst dir Jesus und sein Wort sind – und wie sehr dich Spannungen im Umfeld belasten. Dass man dabei müde wird, ist nachvollziehbar.
Zwei kurze Fixpunkte, die mir in solchen Lagen helfen:
Erstens: Missverständnis und Ablehnung sind kein Beweis, dass man falsch liegt. Schon im engsten Kreis Jesu gab es Unverständnis (Mk 3,21; Joh 7,5). Er hat uns darauf vorbereitet: „Ein Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen" (Joh 15,20). Das tröstet: Treue kann sich gerade im Gegenwind zeigen.
Zweitens: Halte dich an Jesu Sicht der Schrift. Er behandelte die Schriften als Gottes verlässliches Wort („Es steht geschrieben...", Joh 10,35; Lk 24,44–45). Diese Haltung trägt auch fürs Neue Testament: Jesus sandte seine Apostel, gab ihnen den Geist und knüpfte den Glauben der Nachfolgenden an ihr Wort (Joh 14,26; 16,13; 17,20). Darum ist unser Vertrauen auf Christus untrennbar mit Vertrauen auf das biblische Zeugnis verbunden – es ist nicht „fromme Meinung", sondern Gottes Reden, das trägt.
Praktisch heißt das für mich: im Wort bleiben, im Gebet ringen, Wahrheit in Liebe sagen (Eph 4,15) und Menschen geduldig lieben, die anders denken. Nicht jeder Streit ist hilfreich; aber klares, freundliches Zeugnis hat Gewicht – gerade, wenn es vom Leben getragen ist.
Der Herr kennt deine Fragen und deine Treue. Er ist derselbe, der Sturm stillt und Herzen öffnet. Er wird auch dich stärken, Schritt für Schritt.
gruß
nk
One of Israel
Re: Impulse
von nusskeks am 16.08.2025 13:20Matthäus 1, 18-25
Matthäus erzählt in wenigen Versen etwas, das die Weltgeschichte verändert hat. Maria ist verlobt, aber noch nicht mit Josef zusammen – und doch schwanger. Für Josef muss das ein tiefer Schock gewesen sein. Doch der Engel sagt ihm: „Fürchte dich nicht." Dieses Kind ist kein Skandal, sondern Gottes größtes Wunder.
Der Name ist Programm: Jesus – Jeschua – „der HERR rettet". Nicht von politischer Unterdrückung, sondern von dem viel tieferen Problem: unserer Sünde. Und er trägt zugleich den Titel Immanuel – Gott mit uns. In diesem Kind kommt der Schöpfer selbst in unsere Welt, hinein in die Zerbrechlichkeit menschlichen Lebens.
Die Jungfrauengeburt ist kein schmückendes Detail, sondern das Fundament, auf dem das Evangelium steht. Wäre Jesus nur das Kind von Josef und Maria, dann wäre er wie wir – ein Mensch in der Linie Adams, mit einer von Sünde geprägten Natur. Aber weil er durch den Heiligen Geist empfangen wurde, ist er ganz Mensch ohne die Erbsünde, und zugleich ganz Gott, der in unser Fleisch kommt. Nur so kann er unser Stellvertreter sein – makellos, sündlos und doch fähig, an unserer Stelle zu leiden. Die Jungfrauengeburt macht deutlich: Jesus ist nicht einfach ein besonderer Mensch, sondern der einzigartige Retter – wahrer Mensch, um uns zu erlösen, und wahrer Gott, um uns zu retten.
Bemerkenswert ist auch Josefs Reaktion. Er wird „gerecht" genannt, nicht, weil er hart durchgreift, sondern weil er Gott vertraut und barmherzig handelt. Er nimmt Maria an, er nimmt das Kind an – und damit auch Gottes Weg, den er nicht selbst geplant hat. Für diesen Mann habe ich jede Hochachtung.
In all dem zeigt sich: Gott schreibt seine Geschichte oft anders, als wir sie schreiben würden. Zumindest, wie ich sie schreiben würde. Mitten in Verwirrung und Fragen, in menschlichen Krisen und Unsicherheiten, bringt er seinen Plan zum Ziel. Und dieser Plan heißt: Jesus – Gott rettet, Gott ist mit uns.
One of Israel
Re: wie umgehen mit Zweifeln an Paulus und Lukas ?
von nusskeks am 16.08.2025 13:13Danke Cleo,
in diesem Thread werde ich über die Thread-Fremden Themen nicht mehr schreiben.
gruß
nk
One of Israel
Re: Bibelkritik - Was macht das mit dem eigenen "Gottesbild"?
von nusskeks am 16.08.2025 10:48Hallo Burgen,
Das ist das Beste, was du machen kannst. Zum Teil sind die Inhalte gut, zu einem großen Teil aber auch fast extrem bibelkritisch. Außerdem nutzen sie dort viele Begriffe, die man aus dem frommen Bereich kennt, füllen sie inhaltlich jedoch bibelkritisch.
Alle ihre Bücher kann ich empfehlen. Wenn ich es recht erinnere war sie eine direkte Schülerin von Rudolf Bultmann. Einem Theologen, der die HKM ziemlich geprägt hat. Frau Linnemann wusste also genau, von was sie sich abgewendet hat.
Das ist so und wir können uns darüber sehr freuen. Gott hat Dich gewollt und Jesus trägt alle Dinge mit seinem mächtigen Wort, bis zum Ende aller Tage (Hebr. 1,3). Wortwörtlich und buchstäblich.
gruß
nk
One of Israel
Re: wie umgehen mit Zweifeln an Paulus und Lukas ?
von nusskeks am 16.08.2025 09:22Hallo pray,
Dein Empfinden kann ich gut nachvollziehen. Die Grundlage der liberalen Theologie, wie sie in den historisch-kritischen Methoden (HKM) zum Ausdruck kommt, ist (wie oben bereits beschrieben) der sogenannte „methodische Atheismus": Man geht für das Studium der Bibel von vornherein davon aus, dass es keinen Gott gibt und somit auch kein übernatürliches Handeln von ihm. Diese Herangehensweise steht diametral dem gegenüber, was uns die Bibel selbst überliefert.
Mit einer solchen Grundlage gibt es letztlich keine Grenze mehr, was man für unglaubwürdig oder verfälscht erklären kann. Vor allem aber wird der Bibel grundsätzlich abgesprochen, Gottes Wort zu sein – sei es in Teilen oder im Ganzen. Denn wenn es nach dem Grundsatz der HKM keinen Gott gibt und er nicht in diese Welt eingreift, kann die Bibel per Definition nicht sein Wort sein.
Das kann man durchaus als Angriff auf das Neue Testament empfinden. Überträgt man diese Sichtweise jedoch auf alle Inhalte der Bibel – also auch auf das, was Jesus selbst über das Alte Testament gesagt hat – dann betrifft es letztlich die ganze Schrift.
gruß
nk
One of Israel
Re: Bibelkritik - Was macht das mit dem eigenen "Gottesbild"?
von nusskeks am 16.08.2025 01:09Bei Worthaus gibt es leider auch extrem bibelkritische Beiträge.
Gruß
nk
One of Israel