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Re: Calvinismus Biblisch oder Unbiblisch ?
von Plueschmors am 04.03.2024 11:22Hallo,
wo wir gerade beim Thema sind, ein bißchen Korrektur :
Die Erfindung des Buchdrucks geschah um 1440. Mit dem "langanhaltenden Krieg" meinst Du sicher den Dreißigjährigen Krieg 178 Jahre später (1618-1648). Der Bauernkrieg (1524-1526) dauerte "nur" drei Jahre. Die "mittelalterlichen Strebungen" waren spätestens ums Jahr 1500 zu Ende. Den Beginn der Neuzeit markieren die Eroberung von Konstantinopel (1453) und die Entdeckung Amerikas (1492). Calvin (*1509) war schon lange kein mittelalterlicher Mensch mehr.
So wie ich das sehe, sind alle Christen begnadigte Sünder. Wen überhaupt könntest Du also als Christen sehen? Wir haben alle unsere Leichen im Keller und müssen täglich um Vergebung bitten.
Liebe Grüße und Segen,
Plueschmors.
"Du, Herr Jesus, bist meine Gerechtigkeit, ich aber bin Deine Sünde. Du hast auf Dich genommen, was mein ist, und mir geschenkt, was Dein ist. Du hast auf Dich genommen, was Du nicht warst, und mir geschenkt, was ich nicht war" (Martin Luther, 1516).
Re: Guten Abend!
von Plueschmors am 28.02.2024 20:42Also meine Frau hat Kollegen, die sind echte Quasselstrippen. Vor der eigentlichen Arbeit muß da erstmal jedes Detail des Wochenendes und Aktuelles und dies und das noch ausgebreitet werden. Das geht manchmal eine Stunde.
Tatsächlich macht man Unterschiede, hat halt seine Lieblingsprediger und andere, denen man eben nicht so gern zuhören mag. Das ist ganz menschlich. Zum Glück gibt es ja das Internet, wenn man in der Diaspora verloren ist. Ich in Hamburg kann immerhin wählen und meine Lieblingsprediger quasi jederzeit auch live erleben.
Über den Tellerrand kucken kann man ja trotzdem zwischendurch mal. Einfach mal die neue Nachbargemeinde besuchen und kucken, was da so los ist. Freuen sich bestimmt. Ein Zeichen von Wertschätzung und Anerkennung geben, das tut immer gut.
Wem in unserem Alter geht es nicht so? Es ist das Alter des Esels: Man schuftet und ächzt und bekommt doch nur Schläge und Tritte. Wer will es einem verdenken, wenn man sich am Wochenende von den Strapazen erholt, um gerüstet zu sein für die Schläge und Tritte der kommenden Woche?
Also ich pflege für mich das Morgen- und Abendgebet. Meiner "Kleinen" singe, lese und bete ich abends noch was vor. Das genügt völlig. Sonst ist mein Leben auch nur Arbeit. Sonntags Gottesdienst (oft, aber nicht immer) und Erholung. Und dann geht's mit der Arbeit weiter. Alles getaktet. I-aaah.
LG Plueschmors
"Du, Herr Jesus, bist meine Gerechtigkeit, ich aber bin Deine Sünde. Du hast auf Dich genommen, was mein ist, und mir geschenkt, was Dein ist. Du hast auf Dich genommen, was Du nicht warst, und mir geschenkt, was ich nicht war" (Martin Luther, 1516).
Re: krank
von Plueschmors am 28.02.2024 20:24Hey Cleo,
der Februar ist ja der Monat, wo sich Bestatter vor Aufträgen nicht mehr retten können. Will mal hoffen, Du bist aber noch nicht gewillt, denen das Sparschwein zu füllen und wünsche daher rasche Genesung. Ich bin am Wochenende auch ungeplant krank gewesen mit Bauchweh und Fieber. Am Montag dann Schmerzen im Fuß.
Das macht alles der Teufel, damit wir murren und unduldsam werden. Obacht! Und immer weitermachen wie bisher.
Liebe Grüße und Segen,
Plueschmors.
"Du, Herr Jesus, bist meine Gerechtigkeit, ich aber bin Deine Sünde. Du hast auf Dich genommen, was mein ist, und mir geschenkt, was Dein ist. Du hast auf Dich genommen, was Du nicht warst, und mir geschenkt, was ich nicht war" (Martin Luther, 1516).
Re: Guten Abend!
von Plueschmors am 28.02.2024 15:26Hi,
ja, sagt meine Frau auch. Kann sich auch nichts anderes mehr vorstellen. Wie Du ist sie auch einmal in der Woche im Büro, allerdings ist sie sehr gerne zu Hause, da sie - im Gegensatz zu Dir - ihre Energie aus dem Alleinsein zieht. Die Extrovertierten haben es dagegen schwer, das kann ich gut verstehen. Ist wahrscheinlich so grauenhaft, wie für mich - oder meine Frau - ein achtstündiges Meeting.
Sind Videocalls möglich über Teams oder Zoom? Nicht das Gleiche, ich weiß, aber vielleicht etwas lindernd?
Das ist doch eine schöne Sache. Es ist wichtig, das man ein Ritual hat, mit dem man in den Tag geht und ein anderes, mit dem man den Tag beendet, damit Seele und Geist sich auf eine neue Phase einrichten und nicht rund um die Uhr immer dasselbe ist. Alles zu seiner Zeit.
Das kann sich ja noch ändern durch besseres Kennenlernen und gemeinsame Unternehmungen usw. Klingt immerhin auch sympathisch. Und Du scheinst ja auch gesellig zu sein.
Hast Du das mal angesprochen? Vorschläge zur Verbesserung sind doch immer herzlich willkommen. Leute in Deinem Alter schlafen sonntags gerne aus, da mitten im harten Berufsleben. Aber vielleicht lassen sich trotzdem Kontakte knüpfen in Deinem Ort durch Angebote der Gemeinde? Ich würde ja mal vorbeikommen, aber das Erzgebirge ist etwas zu weit weg (ich bin in der Nähe von Hamburg ).
Zu den Predigten: Vielleicht hat der Prediger schon lange keine Kritik mehr bekommen, dann kann es sein, daß man irgendwann nur noch einschläfert, wenn scheinbar alles in Ordnung ist, weil keiner was sagt. Was man immer hört, hört man irgendwann nicht mehr. Auch die Gottesdienste kann man freimütig kritisieren, wenn darin Elemente sind, die vielleicht mal überdacht werden sollten.
Liebe Grüße,
Plue.
"Du, Herr Jesus, bist meine Gerechtigkeit, ich aber bin Deine Sünde. Du hast auf Dich genommen, was mein ist, und mir geschenkt, was Dein ist. Du hast auf Dich genommen, was Du nicht warst, und mir geschenkt, was ich nicht war" (Martin Luther, 1516).
Re: Hallo
von Plueschmors am 28.02.2024 12:48Hey Strahlende,
scheint mir so, als seist Du ziemlich erschöpft und ausgebrannt. Da wird dann einem irgendwann alles zuviel und man möchte nur noch vor sich hinstarren und Ruhe haben. Die gönne Dir auch, bis Deine Akkus wieder aufgeladen sind. Und wenn wieder "Brennstoff" da ist, dann hilft Dir vielleicht zuerst nur ein kleines Wort, das Du bei Dir trägst, das das Feuer in Dir wieder entzündet. Du mußt ja kein Pensum an Beten und Bibellesen abarbeiten. So ein kleines wärmendes Wort nur für die Woche. Zum Beispiel ein Wort aus der heutigen Losung: "Auf dich, HERR, mein Gott, traue ich!" (Ps 7,2). Mehr nicht. Reicht schon.
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, daß Du bald wieder neue Energie erhältst und Dir das Leben wieder leichter fällt.
Liebe Grüße und Segen,
Plueschmors.
"Du, Herr Jesus, bist meine Gerechtigkeit, ich aber bin Deine Sünde. Du hast auf Dich genommen, was mein ist, und mir geschenkt, was Dein ist. Du hast auf Dich genommen, was Du nicht warst, und mir geschenkt, was ich nicht war" (Martin Luther, 1516).
Re: Guten Abend!
von Plueschmors am 28.02.2024 11:48Hallo Krissi,
wie schön, das ist ja für viele Touristen gleichbedeutend mit heiler Wunder-Weihnachts-Welt und eine Art Sehnsuchtsziel. Ich war noch nie da, hab ich aber noch auf dem Zettel.
Wow, meinen Respekt!
Bist Du zum Homeoffice gezwungen? In meiner Firma kann man sich das aussuchen, ob man lieber daheim bleiben möchte oder ins Büro kommt.
Mittlerweile lese ich das oft. Desto wichtiger ist eine gewisse Struktur und Kontinuität im Glaubensleben. Rituale. Man muß ja nicht gleich wie im Kloster leben, aber feste Zeiten mit Gott sollte man einrichten, sonst verliert man ihn wirklich schnell aus den Augen im Gedränge des Alltags. Das ist auch meine Erfahrung.
Gott sei gelobt, daß er immer wieder seine Engel schickt zu unserem Besten.
Prima. Also für jeden Tag des Jahres eine berührende Begegnung mit Gott. Am besten dieses Büchlein auf Deinen Nachttisch oder so, damit Du es nicht aus den Augen verlierst.
Wir jagen hier alle dem Frieden nach. Kein Vergleich zum Hauen und Beißen in anderen Foren. Also: Nur Gutes!...
Dir auch noch eine schöne Woche!
Liebe Grüße und Segen,
Plueschmors.
"Du, Herr Jesus, bist meine Gerechtigkeit, ich aber bin Deine Sünde. Du hast auf Dich genommen, was mein ist, und mir geschenkt, was Dein ist. Du hast auf Dich genommen, was Du nicht warst, und mir geschenkt, was ich nicht war" (Martin Luther, 1516).
Ornat gottgegebener Arroganz
von Plueschmors am 27.02.2024 17:02Hi mono,
aha! Da haben wir ja offenbar schon ein Exemplar eines nicht von Gott Auserwählten, sonst würdest Du ja verstehen. Das melde ich doch gleich mal dem Konsistorium...
Einfach herrlich, wenn man auf der sicheren Seite steht und man auf die andere Seite beständig hinabblicken kann im vollen Ornat seiner gottgegebenen Arroganz.
LG,
Plue.
"Du, Herr Jesus, bist meine Gerechtigkeit, ich aber bin Deine Sünde. Du hast auf Dich genommen, was mein ist, und mir geschenkt, was Dein ist. Du hast auf Dich genommen, was Du nicht warst, und mir geschenkt, was ich nicht war" (Martin Luther, 1516).
Re: Hallo
von Plueschmors am 27.02.2024 09:45Hallo Strahlende,
herzlich willkommen in unsrer gemütlichen Runde!
Klingt ein bißchen danach, als hättest Du gerade eine Wüstenzeit. Keine Hilfe, kein Wasser, kein Schatten und ein endloser immer gleicher Horizont... Also wenn dem so ist, dann ist das erstmal gut, auch wenn es sich nicht gut anfühlt: "Selig ist, wer Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Gott verheißen hat denen, die ihn lieb haben" (Jak 1,12).
Jesus kam ja auch gestärkt auch seiner Wüste heraus. Was hat ihm geholfen? Der beständige Umgang mit Gottes Wort und das Gebet, das Festhalten, auch wenn es gerade keine Freude macht. Also auch wenn Dir Gottes Wort und das Gebet gerade "nichts gibt" und Du nichts davon hältst, wird es Dir doch wieder geben und Dich halten.
Geduld ist uns vonnöten. Aber sowas von...
Solche Zeiten wird es auch immer wieder geben im Leben, wo man versucht ist, den Glauben hinzuschmeißen, weil er einfach keinen Spaß mehr macht. Gerade im Vergleich mit gottlosen Menschen, denen es oft so sehr viel besser zu ergehen scheint als denen, die sich für Gott abmühen und scheinbar nur Schläge und Tritte als Lohn bekommen. Und gibt es nicht so viele Bücher, die viel interessanter zu sein scheinen?... Sind andere Religionen nicht viel mehr Wellness?...
Christentum ist eben nichts für Menschen, die irdisches Wohlleben begehren. Es kann im Gegenteil sehr, sehr hart und fordernd sein. Aber es lohnt sich immer, dennoch dabeizubleiben.
Vielleicht hilft Dir ja eine neue oder besondere Gebets- oder Andachtsform, regelmäßig eingebettet in Deinen Tagesablauf? Wie betest und liest Du denn gegenwärtig? Manchmal kann ja schon eine kleine Änderung den Weg in eine ganz neue Richtung weisen, nämlich raus aus der Wüste.
Liebe Grüße und Segen,
Plueschmors.
"Du, Herr Jesus, bist meine Gerechtigkeit, ich aber bin Deine Sünde. Du hast auf Dich genommen, was mein ist, und mir geschenkt, was Dein ist. Du hast auf Dich genommen, was Du nicht warst, und mir geschenkt, was ich nicht war" (Martin Luther, 1516).
Re: Calvinismus Biblisch oder Unbiblisch ?
von Plueschmors am 26.02.2024 12:22Hallo!
ich als Lutheraner kann natürlich mit dem calvinistischen bzw. reformierten Abendmahlsverständnis nix anfangen. Das Abendmahl zur reinen Gedächtnisstütze degradiert ist aus meiner Sicht rein unnötig. Wozu? Als ob nicht jeder Christ wüßte, daß Christus für uns gestorben sei. Kann man dann auch gleich ganz sein lassen.
Die Befugnisse der calvinistischen Kirche als eine Art moderner Inquisition mit entsprechenden "Beamten" bzw. "Wächtern" gehen mir auch zu weit. Da gruselt's mich wirklich. Kann man mit Kindern und jungen Christen zur Erziehung anfangs machen. Aber irgendwann muß es aufhören.
Und der dritte Punkt ist die doppelte Prädestination, also daß man am Leben eines Menschen quasi schon sehen kann, ob er von Anfang an verdammt oder selig ist. Also ganz egal, was Mensch auch tut. Er kann seinem guten oder schlechten Schicksal nicht entgehen. Es steht bereits schon fest. Das mag den Wohllebenden eine Ruhekissen sein, den Armen und Elenden allerdings ein ständige Quelle der Verzweiflung.
Summa: Kann man glauben, muß man aber nicht. Für Kontrollfreaks, Reiche und geborene Sittenwächter der richtige Raum zur Entfaltung.
Liebe Grüße und Segen,
Plueschmors.
"Du, Herr Jesus, bist meine Gerechtigkeit, ich aber bin Deine Sünde. Du hast auf Dich genommen, was mein ist, und mir geschenkt, was Dein ist. Du hast auf Dich genommen, was Du nicht warst, und mir geschenkt, was ich nicht war" (Martin Luther, 1516).
Re: Lieblingsvers: begleitet durch Tag, Situationen im Leben
von Plueschmors am 23.02.2024 19:40Hallo pray,
Luther 1984. Damit bin ich aufgewachsen. Das ist die Sprache, die ich verstehe.
Eine Senfkornbibel von 1970 mit Ledereinband und Reißverschluß. Lutherübersetzung von 1912. Zuvor war mir meine 1984er-Senfkornbibel in meiner Tasche in einem Becher voller Buttermilch ersoffen, da brauchte ich eine neue. Und die 1912 galt seinerzeit als mit die beste Übersetzung. Ab und zu nutze ich die auch noch, aber mittlerweile habe ich auch wieder eine 1984er.
Finde ich stark, darauf bin ich noch gar nicht gekommen. Meine Frau interessiert sich ja für Ahnenforschung etc. Habe auch so ein "dickes Buch" zu Hause mit Eintragungen von 1906. Auch zur Hochzeit mit Familien-Chronik, Voreltern, Kindern, Sterbefällen usw. Werde ich mal meiner Frau in die Hand geben, dann kann sie mal forschen.
Liebe Grüße und Segen,
Plueschmors.
"Du, Herr Jesus, bist meine Gerechtigkeit, ich aber bin Deine Sünde. Du hast auf Dich genommen, was mein ist, und mir geschenkt, was Dein ist. Du hast auf Dich genommen, was Du nicht warst, und mir geschenkt, was ich nicht war" (Martin Luther, 1516).