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Josip

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Re: Was bedeutet "das Gesetz" im Neuen Testament bezogen auf das erste (alte) Testament?

von Josip am 31.10.2024 12:20

Friede sei mit euch! Lassen Sie mich hier versuchen zu antworten.
Im Bericht von Matthäus, den wir als Bergpredigt kennen, werden folgende Worte von Jesus festgehalten: " Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht." (Matthäus 5,17-18)

 

Hin und wieder wird angenommen, dass wenn Jesus das Gesetz nicht „aufgelöst" hat, es heute noch immer bindend sein muss. Demzufolge müssen Bestandteile, wie die Einhaltung des Sabbat-Tages immer noch gültig sein, zusammen mit vielleicht vielen anderen Bestandteilen des Gesetzes aus der Zeit Mose. Diese Vermutung basiert auf einem Missverständnis der Worte und der Absicht dieser Passage. Christus hat hier nicht impliziert, dass das Gesetz von Moses für immer in Kraft bleiben würde. Solch eine Sichtweise würde alles was wir aus dem Neuen Testament gelernt haben widersprechen. (Römer 10,4; Galater 3,23-25; Epheser 2,15)

Die besondere Bedeutung liegt hier bei dem Wort „auflösen". Das griechische Wort kataluo bedeutet wörtlich „auflockern, lösen". Das Wort wird im Neuen Testament siebzehn Mal verwendet. Es wird zum Beispiel im Zusammenhang mit der Zerstörung des jüdischen Tempel durch die Römer verwendet (Matthäus 26,61; 27,40; Apostelgeschichte 6,14), und der Verwesung eines menschlichen Körpers nach dem Tod (2.Korinther 5,1). Der Begriff kann die erweiterte Bedeutung wie "überwerfen", "abbrechen", "für nutzlos halten" haben. Im klassischen Griechisch wurde das Wort in Verbindung mit Institutionen, dem Gesetz usw. verwendet, um die Idee „entkräften, ungültig erklären, annullieren" auszusagen.

Es ist besonders wichtig, dass wir sehen, wie das Wort in Matthäus 5,17 verwendet wurde. In diesem Zusammenhang wird „auflösen" dem Wort „erfüllen" gegenüber gestellt. Christus kam „...nicht aufzulösen, sondern zu erfüllen...". Jesus kam nicht auf die Erde, um als Gegner des Gesetzes aufzutreten. Sein Ziel war nicht die Erfüllung des Gesetzes zu verhindern. Im Gegenteil, Er verehrte, liebte und gehorchte dem Gesetz und brachte es zur Erfüllung. Er erfüllte die prophetischen Aussagen des Gesetzes in Bezug auf sich selbst (Lukas 24,44). Christus erfüllte die Anforderungen des Gesetzes Mose, welches perfekten Gehorsam mit Androhung von einem „Fluch" forderte (Galater 3,10, 13). In diesem Sinne wird das göttliche Design des Gesetzes immer eine beständige Wirkung haben. Es wird immer seinen gegebenen Zweck erreichen.

Wenn allerdings das Gesetz Mose, in Bezug auf seine bindende Eigenschaft, heute noch die gleiche Beziehung für die Menschen darstellt, dann wurde das Gesetz nicht erfüllt und Jesus versagte in dem, wofür Er gekommen ist. Wenn an der anderen Hand der Herr Sein Ziel erreicht hat, dann wurde das Gesetz auch erfüllt und es ist heute keine bindende, gesetzliche Institution mehr. Darüber hinaus, wenn das Gesetz Mose also nicht durch Christus erfüllt durch – und daher die Bindung an das Gesetz Mose heute noch besteht – dann ist das Gesetz aber nicht nur teilweise bindend. Es ist vielmehr ein vollumfänglich zwingendes System. Jesus sagte es klar, dass nicht „der kleinste Buchstabe, noch ein Tüpfelchen vom Gesetz" vergehen wird, bis es erfüllt wurde. In Konsequenz bedeutet das, nichts von dem Gesetz durfte verletzt werden bis es vollständig seinen Zweck erfüllte. Jesus erfüllte das Gesetz. Jesus erfüllte das vollständige Gesetz. Wir können nicht behaupten, dass Jesus beispielsweise nur die Gesetze für Tieropfer erfüllt hat, aber andere Aspekte des Gesetzes nicht. Jesus hat entweder das gesamte Gesetz erfüllt, oder nichts davon. Wenn der Tod Jesus für die Tieropfer zählte, heißt das, dass Jesus Tod auch für alle anderen Aspekte des Gesetzes gilt. Segen und Frieden.

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