Frohbotschaft - Drohbotschaft - Heilsbotschaft?

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Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Frohbotschat - Drohbotschaft - Heilsbotschaft?

von Merciful am 26.06.2014 08:55

cipher, das von dir zitierte Wort Jesu empfinde ich nicht als Drohung.

Es ist Jesu Liebe, dass er den Menschen deutlich sagte, wie es um sie steht und welche Konsequenzen es für sie hat, wenn sie nicht Buße tun.

Aber als Drohung empfinde ich das nicht.

Wenn einer in Liebe deutliche Worte findet, weil ihm die Menschen, zu denen er spricht, wichtig sind, weil er möchte, dass sie umkehren und Rettung finden, dann ist dies keine Drohung im Sinne einer Verurteilung, die lediglich feststellt, wie schlecht und verkehrt die Menschen doch sind.

Den Vergleich mit der staatlichen Macht, welche natürlich Strafe androht wegen Fehlverhaltens, würde ich so auch nicht machen wollen. Der Staat muss nun einmal für Recht und Ordnung sorgen; wenn Menschen nicht freiwillig aufgrund von Einsicht das tun, was gut und richtig ist, so muss natürlich die gegen das geltende Recht verstoßende Tat unter Strafe gestellt werden.

Dies ist aber nicht die Weise, wie Menschen für das Reich Gottes gewonnen werden. Wenn ein Mensch nicht Christ werden möchte, so kannst du ihn deswegen nicht ins Gefängnis stecken.

Merciful

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cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Frohbotschat - Drohbotschaft - Heilsbotschaft?

von cipher am 26.06.2014 08:52

Merciful schrieb: Deswegen geschieht Mission, Evangelisation, Verkündigung des Evangeliums, damit Menschen Jesus kennenlernen können, auf Jesus aufmerksam werden.
Was erzählst Du den Menschen, um sie auf Jesus aufmerksam zu machen? Was sagst Du ihnen - warum sollen sie sich zu Jesus bekehren? Weil er ein lieber Mensch war und der Sohn Gottes ist? Weil er ... nett ist? Oder aus welchen anderen Gründen?

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Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Frohbotschat - Drohbotschaft - Heilsbotschaft?

von Merciful am 26.06.2014 08:41

cipher schrieb: Aber wie soll es gehen, wenn viele Menschen sich für Jesus gar nicht interessieren, ja, wenn viele von ihm nicht einmal wissen, dass es ihn gibt?

Hallo, cipher,

wenn ein Mensch Jesus noch nicht kennt, so ist dies kein Grund, ihm zu drohen. Deswegen geschieht Mission, Evangelisation, Verkündigung des Evangeliums, damit Menschen Jesus kennenlernen können, auf Jesus aufmerksam werden.

Wenn ein Mensch (häufig) von Jesus hörte, sich aber nicht für ihn und seine Botschaft interessiert ... hm, drohen und drängen soll man dann wohl auch nicht. Ich denke an die Jünger, die die Stadt, in der sie keine Aufnahme erfuhren, wieder verlassen sollten, den Staub der Stadt von ihren Füßen abschüttelnd. Die Verkündigung des Evangeliums weckt hier und dort Glauben, aber nicht überall. Es ist nicht Sache der Verkündiger, mit denen zu streiten, die nicht glauben, sondern diejenigen, die zum Glauben kamen, sollen Gemeinde werden, weiter unterrichtet werden.

Freilich gibt es, wie in einem anderen Thread angedeutet, Apologetik, also die (intellektuelle, wissenschaftliche, argumentative) Verteidigung der christlichen Lehre, dies geschieht aber weniger, um diejenigen, die anders lehren, zu überzeugen, sondern um diejenigen, die zum Glauben kamen, in ihrer Gewissheit zu stärken.

Merciful

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cipher
Gelöschter Benutzer

Frohbotschaft - Drohbotschaft - Heilsbotschaft?

von cipher am 26.06.2014 07:51

Es stimmt schon - Drohbotschaften will heute kaum noch jemand hören. In vielen Beiträgen in vielen Foren klang es immer wieder an: Wer sich aus Angst vor Drohungen zu Jesus bekennt, der hat die falsche Motivation und wer den Menschen droht, damit sie sich zu Jesus bekennen, der missioniert falsch. Man soll "Jesus lieben lernen". Damit bin ich ja einverstanden. Aber wie soll es gehen, wenn viele Menschen sich für Jesus gar nicht interessieren, ja, wenn viele von ihm nicht einmal wissen, dass es ihn gibt?

Dabei - Drohbotschaften sind doch Botschaften, die Menschen zu einem Handeln veranlassen. Wenn in den Nachrichten verlautbart würde, bezüglich der Straßenverkehrsgesetze würden aufgrund Personalmangels sämtliche Überwachungen ausgesetzt - ich glaube nicht, dass es lange dauern würde, bis Geschwindigkeits- und sonstige Übertretungen in zunehmender Anzahl auf sich warten lassen würden. Die (Be)Drohung, dass ein Vergehen gegen ein Gesetz eine Strafe nach sich zieht ist oft das einzige, das Menschen davon abhält, die Regeln einzuhalten. Und haben wir nicht noch die Bilder im Kopf von Katastrophennächten bei Wirbelstürmen in den USA und anderen Ländern, Erdbeben und anderen Katastrophen? Kaum ging irgendwo die Kontrolle verloren, kam es zu Plünderungen und Raub, ja Mord. Weil die Bedrohung durch die Exekutive praktisch zusammenbrach.

Wer von uns würde tatsächlich genau auf seinen Tacho achten, wenn er wüsste, dass er auch bei siebzig im Ort keine Strafe zu erwarten hätte?

Aber hinsichtlich der Trennung von Gott durch das Sündigen der Menschen, was zur Folge hat, dass wir am Ende dauerhaft von ihm getrennt sein werden - da darf eine solche (Be)Drohung nicht sein?

Die Bibel sieht das anders. Und Jesus erzählt ziemlich viele Drohgeschichten um die Menschen von der Notwendigkeit der Wiedergeburt zu überzeugen. Hier nur eine Stelle von vielen: Luk. 13, 13. 1 Es waren aber zur selben Zeit etliche eingetroffen, die ihm von den Galiläern berichteten, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte. 2 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Meint ihr, dass diese Galiläer größere Sünder gewesen sind als alle anderen Galiläer, weil sie so etwas erlitten haben? 3 Nein, sage ich euch; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle auch so umkommen! 4 Oder jene achtzehn, auf die der Turm in Siloah fiel und sie erschlug, meint ihr, dass diese schuldiger gewesen sind als alle anderen Leute, die in Jerusalem wohnen? 5 Nein, sage ich euch; sondern wenn ihr nicht Buße tut, so werdet ihr alle auch so umkommen! Das sind knallharte Worte mit denen Jesus keinerlei Zweifel daran lässt, was die Menschen erwartet. Das ist auch nicht der "Weichei"-Jeus, wie er heute oft gezeichnet wird. Kein "Gutmensch", "Emanzipator" oder "Befreiungstheologe". Nein, Jesus sagt ganz klar, dass er Konflikte in die Welt bringt, wie es sie zuvor noch nicht gab. Die Bekehrung zu ihm kann Konflikte bis zum Tod bedeuten. Sehen wir nur einmal in die Länder, in denen Christen gerade heute schlimmsten Verfolgungen ausgesetzt sind. Aber sehen wir auch in unsere Nachbarschaft, wo es passieren kann, dass "Gutmenschen" und "treue Humanisten" Christen ausgrenzen und verachten.

Aber zu aller "Drohbotschaft" darf eben der Ausweg, die frohe Botschaft, das Evangelium nicht fehlen. Das Evangelium jeoch verliert an Zugkraft, wenn es nicht als eine, als "die" gegensätzliche Alternative zu Tod und Verderben und zur ewigen Verdammnis gesehen wird.
Hebr. 10,31
Es ist schrecklich, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.06.2014 18:11.
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