Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

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cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

von cipher am 11.07.2014 13:50

An und für sich erörtere ich nicht gerne Fragen auf unsicherer Grundlage. Doch wenn der von Dir beschriebene Fall eintritt, ist ja schon zuvor augenscheinlich zu viel schiefgelaufen - der Dialog zwischen Eltern und Kindern sowie die vorbildliche Funktion der Eltern war möglicherweise schon stark unterminiert. Da muss das, was zwischen "null und achtzehn" geschehen soll für lange Zeit nicht gut oder gar nicht funktioniert haben.

Ansonsten würde ich auf diesem Gebiet nicht antworten, ohne möglichst viele Begleitumstände zu kennen.

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tefila
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

von tefila am 11.07.2014 12:53

Zum Glück gehöre ich nicht zu den "betroffenen Eltern" - aber was würdet ihr denn machen, wenn ihr einen Sprössling bei euch wohnen hättet, der die 18 bereits überschritten hat - noch in der Ausbildung ist - und von "klein auf Christ ist" und diese schlimmen Gewaltspiele spielt...und nicht nur 15 Minuten am Tag?

Man kann einem jungen Erwachsenen wohl kaum diese Spiel verbieten oder wegnehmen oder ihn auffordern, deswegen auszuziehen. Aber was kann man tun?

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cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

von cipher am 11.07.2014 10:22

Das muss ich mal los werden, marjo: Ich freue mich, wenn ich lese, wie Du mit Deinen Kindern solche Themen angehst. Ich weiß ziemlich gut, wieviel Arbeit dahintersteckt. Ich habe ja lange Jugendliche betreut, die zu Hause wenig bis keine Unterstützung hatten, aber auch solche aus "gut situiertem" Hause. Nur selten habe ich erlebt oder zumindest mitbekommen, dass Eltern ihre Erziehungsarbeit wirklich bewusst gemacht haben - leider auch unter Christen. Was meine Frau mir im Laufe der Jahre aus der Schule an Berichten mitgebracht hat - da jammert es einen, wie manche Eltern mit Kindern umgehen, wie gedankenlos, unreflektiert und inkonsequent.

Da erschrickt man, wie brutal und gefühlskalt Kinder und Jugendliche aufeinander losgehen und ich höre und lese in den Medien wiederkehrend die Frage: "Wie kommt das nur?". Na, einige Antworten wüsste ich wohl - aber sie wollen die Wahrheit ja gar nicht wissen.

Wenn es aber schon Christen nicht schlimm finden, Abende lang mit Egoshootern zu verbringen, wenn die in der TV-Werbung beworbenen Spiele sich fast auschließlich um Panzerschlachten, Luftkämpfe, Nachstellen von Schlachten aus verschiedenen Kriegen, Schlachten möglichst naturnahe aussehender Menschen usw. drehen - worüber wundert man sich dann noch? Ereignisse wie in Erlangen oder Winnenden werden sich wiederholen, früher oder später, und wieder wird Politik und Gesellschaft - humanistisch geprägt und vergutmenscht, dass die Hirne rauchen - händeringend nach den Ursachen fragen.

Da gehen junge Deutsche nach Syrien - das Ballerspiel zu Hause gibt natürlich nicht so viel her, wie die Realität dort irgendwo in den Straßen einer syrischen Stadt. Dazu die Saat der teuflischen Indoktrination. Die Eltern bleiben verzweifelt zurück und versthen ihre Kinder und die Welt nicht mehr.

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

von marjo am 11.07.2014 09:38

cipher schrieb: Nun - in mancherlei Dingen scheinen wir ähnlich zu denknen bzw. zu handeln.

Das scheint mir auch so.

Gewalt.... mir kommt da spontan DSDS ins Gedächtnis. Meine Tochter (15) will das gucken. Wir gucken mit. Gerade am Anfang war das wichtig um die Bedeutung von Erfolg, Ruhm und den Sinn des Lebens zu erörtern. Wir sitzen selten stumm vor dem TV. Es werden Gespräche geführt. Wenn die Kamera mal wieder das (teilweise vorgespielte) Leid, Tränen, schwere Kindheit der Kandidaten geradezu prostituiert und die Jury mit teilweise menschenverachtenden Kommentaren auf die Vorträge der jungen Menschen reagiert (was segensreicher Weise etwas nachgelassen hat), kann man sein Kind dem nicht allein aussetzen. Das muss begleitet werden. Der Wert eines Menschen wird durch Gott definiert, nicht durch Leistung, Aussehen oder Vermögen. Ab und zu wird bei DSDS dann auch noch gut gesungen (hat leider nachgelassen).

Eines Tages kam mein Sohn (11) zu mir und meinte, dass einer seiner Kumpel schon Call of Duty spielen dürfe, die Eltern ihm das Spiel gar gekauft hätten. Ich drückte mein Mitgefühl für den armen Jungen aus und erklärte meinem Sohn, weshalb die Eltern des Kumpels ihm damit keinen Gefallen getan haben. Mein Sohn geht heute nicht mehr oft zu diesem Jungen nachhause, weil er dieses Spiel nicht spielen möchte und diesen Kumpel kaum zu anderen gemeinsamen Beschäftigungen hat bewegen können.

Ich  bringe diese Beispiele, weil ich uns Eltern in der Pflicht sehe, die Kinder im Umgang mit den Medien kompetent zu begleiten oder zumindest Hilfe zu suchen, wenn der eigene Zugang eingeschränkt ist (mangels Interesse, Möglichkeit oder Verständnis). Meine Kinder hatten die Möglichkeit alle TKKG Geschichten kostenlos auf einem USB-Stick zu bekommen. Ich habe dem Nachbarn den Stick samt ausführlicher Erklärung zurückgegeben und meine Kinder standen dabei. Es ist nicht immer leicht sich im Dickicht der Medien zurechtzufinden, da müssen wir Eltern durch... hilft nix.

gruß, marjo

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.07.2014 09:40.

cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

von cipher am 11.07.2014 09:21

Nun - in mancherlei Dingen scheinen wir ähnlich zu denknen bzw. zu handeln.

Mir ist aufgefallen, dass eine subtilere Form von Gewalt häufig in den Nachmittagssendungen zu sehen ist. Ab und zu tu' ich es mir mal an, mir die eine oder andere solcher Sendungen anzusehen. Meistens ja solche "scripted reality". Allein, wenn ich auf den Ton achte, in dem dort Menschen miteinander umgehen - immer wieder gerne auch Pubertrierende mit ihren "Eltern" - fällt mir aif, dass der einerseits oft ziemlich aggressiv und völlig überzeichnet herausgekommt. Andererseitss werden dann, je nach Ereignis, irgendwelche "gefühlvollen" Popstückchen zum Unterstreichen der Stimmung eingespielt. Sehr manipulativ. Und solche Intrigen, wie sie dann in "GZSZ" und vergleichbarem Müll gesponnen werden, höre ich nicht selten auch von / über Jugendliche. Opfer einer solchen - weitergeführten - Intrige wurde dann eben zweimal meine Frau übers Internet.

Man muss nur einen oder zwei Zäune weitersehen - je nachdem, wo man wohnt, um die Auswirkungen beobachten zu können.

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

von marjo am 11.07.2014 08:19

Hallo cipher,

die ersten zehn Jahre haben wir in unserer Familie keinen TV gehabt. Bis heute ist TV Konsum reglementiert, sowohl in Zeit als auch in Auswahl. Schritt für Schritt wird das gelockert um auf Selbstständigkeit hinzuarbeiten. TV Konsum vor 18 Uhr ist die Ausnahme. Auf kindgerechte Sendungen wird geachtet. Sendungen mit dumpfer Gewalt, Zauberei und Erotik sind nicht gestattet, selbst wenn es nicht FSK18 oder 16 ist... natürlich mit ausführlicher Begründung.

Medien durchziehen unser Leben, ob wir das wollen oder nicht. Meine Kinder haben Freunde, die meisten davon sind keine Christen. Nicht selten bekommen die Freunde meiner Kinder erst durch uns eine Medienerziehung.... zumindest ansatzweise. Im Kollegenkreis gibt es Väter, die kaum wissen was Facebook, Twitter oder Skype ist, geschweige denn das sie dort Accounts haben und ihren Kindern bei den Sicherheitseinstellungen helfen können.

Aber Dein Thread geht ja eher in Richtung "Gewalt als Entspannung" als in Richtung "Medienkompetenz". Ich schaue viele Filme. Mein Kopf bleibt dabei jedoch nicht untätig. Ich werde von Filmen beeinflusst, daran habe ich keinen Zweifel. Aktiv halte ich meine biblischen Kenntnisse gegen das, was in Filmen an Verhalten und Reaktioen angeboten wird. Schrott wird als Schrott bezeichnet, auch meinen Kindern gegenüber.

gruß, marjo

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cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

von cipher am 11.07.2014 07:59

marjo schrieb: Ich habe mir FSK18 Shooter gekauft und gespielt
Ganz so weit ging ich nicht - ich habe mich mit dem Demos einiger solcher Spiele begnügt, die ja meistens einen Level durchspielen lassen. Doch ich hab' das Zeugs bald wieder entfernt. Nun habe ich vier Töchter, welche an dieser Art Spielen eher mäßig interessiert waren. Aber am Wochenende setzten sich die drei Ältesten mit Knabbereien und Getränken zusammen vor den PC und spielte Spiele wie beispielsweise "Hanse", welches damals recht bekannt war. Die Drei haben das regelrecht zelebriert, später stieß unsere Jüngste dann hinzu.

Bei Drogen gibt es hinreichend mediziniche Beweise über deren Schädlichkeit. Bei Spielen / Filmen eher nicht. Deswegen halte ich es nicht für falsch, wenn man sich als Elternteul da eine gewisse Kompetenz erwirbt. Mit dem TV kamen unsere in den ersten sechs Jahren ihres Lebens gar nicht in Berührung. Unser TV stand im Schlafzimmer und wir Eltern sahen allenfalls dann mal fern, wenn alle Kinder im Bett waren (wenn mal Zeit war). Und als wir TV dann dosiert freigeben wollten, besorgten wir zuerst einen Recorder, um das Gewünschte aufzeichnen zu können. So konnten wir mit den Kindern Sendungen zusammen ansehen, Pause machen, wenn sie Fragen hatten oder wenn wir ihnen dazu etwas zu sagen hatten. Das war viel anstrengende Arbeit, aber es hat sich wirklich gelohnt. Auch bei uns war es so, dass wir Eltern in diesen Bereichen kompetente Ansprechpartner sind und waren. Aber wir bekamen mit, wie sie sich öfter mit Gleichaltrigen auseinandersetzten, welche solche Gewaltexzesse auf dem TV-Schirm täglich konsumierten. Nicht selten wurde dann bei uns am Abendessentisch abendfüllende Gespräche aus solchen Ereignissen.

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

von marjo am 11.07.2014 07:27

Vielleicht riskiere ich jetzt etwas, aber ich schreib es trotzdem. Mein "Ruf" ist nichts wert, wenn ich über diese Seite schweige.

Da ich grundsätzlich Geschichten mag, mag ich auch Action-Filme. Leider gibt es kaum Gute. Was ist ein guter Action-Film? Ein Film mit echter Handlung. Action um der Action willen langweilt mich und ich schalte ihn nach wenigen Minuten ab. Man merkt es einem Drehbuch an, wenn Gewalt ohne Grund dargestellt wird. Solche Filme schalte ich ebenfalls ab. Wie alles was Menschen tun, haben auch solche Filme Stärken und Schwächen. Eigenschaften, auf die ich in Gesprächen prima eingehen kann. Filme die auf realen Begebenheiten basieren, gefallen mir am Besten.

Ich mag Kriegsfilme. Bei weitem nicht alle, aber der Wert dieser Filme wird unterschätzt. Welcher das ist, würde wohl den Rahmen hier sprengen. Auch hier gilt für mich: Filme die auf realen Begebenheiten basieren, gefallen mir am Besten.

Entspannen kann ich dabei nicht mehr, als bei anderen Filmen.

Was gar nicht geht ist, dass Kindern erlaubt wird FSK18 Spiele und Filme zu gucken. Ich habe mir FSK18 Shooter gekauft und gespielt. Einfach schon deshalb um zu sehen, welche Gefahr meinen Kindern da nun tatsächlich drohen würde. Hat es einen Wert sagen zu können "Ich weiss, wovon ich rede?" Kann man nicht wie bei Drogen einfach sagen, es genüge grundsätzlich Bescheid zu wissen? Tja, darüber dürfte es unterschiedliche Meinungen geben. Ich jedenfalls achte sehr genau darauf, was meine Kinder sehen dürfen und was nicht. Ggf. spreche ich auch mit den Eltern der Freunde meiner Kinder.

Habe ich nun das Recht verwirkt, über den richtigen Umgang mit Medien zu lehren? Einige von Euch mögen diesen Schluss ziehen. Meine Kinder sehen es genau anders herum. Wenn ihr Vater etwas zu Medien sagt, hängen sie an seinen Lippen. Wenn sie Fragen zu Filmen haben, über die Auswirkung und ob sie sie gucken sollten, kommen sie tatsächlich und fragen ihren Vater, selbst meine 15 Jährige Tochter noch. Diese Tochter vertraut ihrem Vater mehr, als ihren Klassenkameraden in deisem Bereich.

gruß, marjo

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.07.2014 07:36.

cipher
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Re: Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

von cipher am 10.07.2014 23:56

Burgen schrieb: Ich kann mich daran erinnern, dass in den 70iger Jahren des vergamgenen Jahrhunderts immer gesagt wurde, dass die Kindergarten - und Schulkinder nach dem Wochenende zumeist unglaublich aggressiv waren und zum Teil das nachspielten, was sie zuhause am WE erlebten.
Was glaubst Du, was meine Frau mir da von ihrer ersten Klasse berichten kann?

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lowokol

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Re: Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

von lowokol am 10.07.2014 22:01

Diese Welt ist schon krank,
die Fernsehwelt ist noch kränker und die virtuelle Welt ist dann schon ganz kaputt und so fern vom diesseitigen Leben.
Telespiele oder Computerspiele sind eine Flucht in einer anderen Welt,voller Reizüberflutung,
hat so gar nichts mehr gemeinsam mit dieser Welt und diese Welt ist schon krank.....


mcg lowokol

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