Der reiche Jüngling, Matth 19,16-26

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jonas.sw

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Der reiche Jüngling, Matth 19,16-26

von jonas.sw am 07.08.2014 14:10

Hallo,

 

als ich so eben die Stelle so durchlas, da kamen mir so Gedanken.

 

Einmal fragt der Jüngling, was er gutes tun könnte, der Fokus ist eher auf die eigene Person gerichtet.

Jesus lenkt den Fokus um, indem er sagt, das nur einer gut ist, nämlich Gott.

Es geht also darum den Fokus auf Gott zu richten.

 

Und dieses verkaufe alles was du hast, was Jesus später empfielt. Kann es nicht auch darum gehen, sich von den Einstellungen zu trennen, wo man meint, man würde etwas aus eigener Kraft schaffen? Und den wirklichen Reichtum annehmen, Jesus Christus. Und dies auch den Menschen weiterzugeben, die Arm sind, die noch nicht Jesus kennengelernt haben.

 

Jemand der meint, sich aus eigener Kraft erlösen zu können, der hat es schwer zu Jesus zu finden.

 

Grüße Jonas

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Der reiche Jüngling, Matth 19,16-26

von marjo am 07.08.2014 14:22

Natürlich kann es auch darum gehen die Einstellung zu ändern. Beim reichen Jüngling schien Jesus dieses Möglichkeit jedoch nicht für geeignet angesehen zu haben. Reichtum ist dazu geeignet den Bezug zur Realität zu verlieren. Irgendwann verschwimmen die Relationen und selbst Menschen die jeden Tag genug für ihr Leben haben, fangen an zu jammern und unzufrieden zu sein.

gruß, marjo

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.08.2014 14:26.

jonas.sw

40, Männlich

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Re: Der reiche Jüngling, Matth 19,16-26

von jonas.sw am 07.08.2014 14:33

Hallo Majo,

 

was ich aus dem Text gezogen habe, das ist wohl eher eine persönliche Erinnerung für mich gewesen.

 

Grüße Jonas

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.08.2014 14:33.

solana

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Re: Der reiche Jüngling, Matth 19,16-26

von solana am 07.08.2014 15:02

Hallo Jonas
Ja, der Jüngling war "reich" - in jeder Hinsicht.
Nicht nur an Geld, sondern auch an guten Taten (bzw Gesetzesbefolgung), derer er sich "rühmen" konnte.
Aber gerade das  stand ihm im Weg.
Er liebte diesen Reichtum so sehr, dass er nicht bereit war, ihn aufzugeben, als Jesus das von ihm verlangte - dh er liebte seinen Reichtum mehr als Gott.

Er selbst hatte ja schon gemerkt, dass ihm irgendetwas fehlte (sonst hätter er ja sicher nicht gefragt) - obwohl er eigentlich alles hatte, was man auf dieser Welt erreichen kann: Geld und ein untadeliges Leben, einen guten Ruf. Das alles "loszulassen" und als "Habenichts" in die Nachfolge Jesu zu treten war für ihn unvorstellbar. 

Je voller unsere Hände sind, um so mehr hält uns zurück, um so weniger können wir uns beschenken lassen und um so weniger können wir die uns entgegen gestreckte Hand ergreifen.

Ich denke nicht, dass Jesus damit sagen wollte: "Wer mir nachfolgen will, darf keine weltlichen Güter besitzen".
Aber mit seiner Aufforderung, alles zu verkaufen, hat er dem Jüngling gezeigt, was dieser gefragt hatte: "Was fehlt mir noch?"
Ihm fehlte die Bereitschaft zur "rückhaltlosen", bedingungslosen Nachfolge. Er hatte seine "Vorbehalte" - "bis hier hn und nicht weiter, mehr kannst du von mir nicht verlangen".
Jesu Verkündigung hatte wohl in ihm einen Enthusiasmus ausgelöst; aber als es dann "ans Eingemachte" gehen sollte, wurde schnell klar, wo seine Grenzen lagen ...

Wir bekommen ja auch immer wieder "Anfragen" von Gott, wie weit wir bereit sind, ihm zu vertrauen und uns auf ihn einzulassen, eigene Sicherheiten usw loszulassen. Und ich finde es sehr gut, dass das meistens nach und nach kommt, in kleinen Schrittchen, nicht mit so einer "Absolutheit" wie beim reichen Jüngling - so können wir langsam da hinein wachsen.

Ich denke schon, dass es eine Sache der "Einstellung" ist, so wie Paulus schreibt:

1. Kor 7,29 Das sage ich aber, liebe Brüder: Die Zeit ist kurz. Fortan sollen auch die, die Frauen haben, sein, als hätten sie keine; und die weinen, als weinten sie nicht;
30 und die sich freuen, als freuten sie sich nicht; und die kaufen, als behielten sie es nicht;
31 und die diese Welt gebrauchen, als brauchten sie sie nicht. Denn das Wesen dieser Welt vergeht.
32 Ich möchte aber, dass ihr ohne Sorge seid.

Wenn jemand so eine Einstellung hat, dann ist es für ihn eigentlich völlig egal, ob er Reichtum hat oder nicht - es macht keinen wirklichen Unterschied.
Er kann mit Paulus sagen:

Phil 4,12 Ich kann niedrig sein und kann hoch sein; mir ist alles und jedes vertraut: beides, satt sein und hungern, beides, Überfluss haben und Mangel leiden;
13 ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Der reiche Jüngling, Matth 19,16-26

von Merciful am 07.08.2014 19:41

Hallo, Jonas,

ich füge mal den Text ein, um den es geht, dann haben wir ihn hier vor Augen. Wobei, ich zitiere auch die Verse unmittelbar davor und danach, da auch diese für das Verständnis eine Bedeutung haben können.

13 Dann wurden Kinder zu ihm gebracht, damit er ihnen die Hände auflege und bete. Die Jünger aber fuhren sie an.

14 Jesus aber sprach: Lasst die Kinder, und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen! Denn solchen gehört das Reich der Himmel.

15 Und er legte ihnen die Hände auf und ging von dort weg.


16 Und siehe, einer trat herbei und sprach zu ihm: Lehrer, was soll ich Gutes tun, damit ich ewiges Leben habe?


17 Er aber sprach zu ihm: Was fragst du mich über das Gute? Einer ist der Gute. Wenn du aber ins Leben hineinkommen willst, so halte die Gebote!

18 Er spricht zu ihm: Welche? Jesus aber sprach: Diese: Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis geben;

19 ehre den Vater und die Mutter; und du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!

20 Der junge Mann spricht zu ihm: Alles dies habe ich befolgt. Was fehlt mir noch?

21 Jesus sprach zu ihm: Wenn du vollkommen sein willst, so geh hin, verkaufe deine Habe und gib den Erlös den Armen! Und du wirst einen Schatz im Himmel haben. Und komm, folge mir nach!

22 Als aber der junge Mann das Wort hörte, ging er betrübt weg, denn er hatte viele Güter.

23 Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch: Schwer wird ein Reicher in das Reich der Himmel hineinkommen.

24 Wiederum aber sage ich euch: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt.

25 Als aber die Jünger es hörten, gerieten sie ganz außer sich und sagten: Wer kann dann gerettet werden?

26 Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei Menschen ist dies unmöglich, bei Gott aber sind alle Dinge möglich.

27 Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was wird uns nun werden?

28 Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auch ihr werdet in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen wird, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.

29 Und ein jeder, der Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker um meines Namens willen verlassen hat, wird hundertfach empfangen und ewiges Leben erben.

30 Aber viele Erste werden Letzte und Letzte Erste sein.

(Evangelium nach Matthäus 19, 13-30; Elberfelder Bibel)

Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.08.2014 19:48.

Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Der reiche Jüngling, Matth 19,16-26

von Merciful am 07.08.2014 21:49

Wenn ich diese Verse so lese ... und auch die Anmerkungen in meinen Studienbibeln, denke ich, dass die Begegnung Jesu mit jenem jungen Mann wohl nur verständlich wird, wenn man den Gesamtzusammenhang zumindest des Evangeliums nach Matthäus beachtet.

Insbesondere denke ich an Kapitel 5, in dem es auch schon einmal um Vollkommenheit ging; dort ist es die Liebe, die auch den Feind einschließt, durch die der Jünger Vollkommenheit erlangt.

Und Kapitel 6 handelt von den Schätzen im Himmel im Gegensatz zu den Schätzen auf Erden. Dort wird gesagt, dass der Mensch nicht zwei Herren dienen könne und hier, dass der Reiche nicht in das Himmelreich eingehe.

Merciful

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jonas.sw

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Re: Der reiche Jüngling, Matth 19,16-26

von jonas.sw am 07.08.2014 21:55

Beim Kind fällt mir das völlige Vertrauen ein. Völlig dem Vater vertrauen.

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Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Der reiche Jüngling, Matth 19,16-26

von Merciful am 07.08.2014 22:21

Hm, welche Bedeutung aber hätte das Vertrauen auf Gott für jenen jungen Mann haben können?

Hielt er an seinem Reichtum fest und ging weg, weil er zu wenig oder kein Vertrauen auf Gott hatte?

Merciful

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jonas.sw

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Re: Der reiche Jüngling, Matth 19,16-26

von jonas.sw am 07.08.2014 22:49

Hatte der Jüngling das Vertrauen darauf, das der Vater ihn hält? Konnte er sich das vorstellen, oder hatte er dann doch zu viele Sorgen? Ein Kind, das sorgt sich nicht.

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Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Der reiche Jüngling, Matth 19,16-26

von Merciful am 07.08.2014 23:53

Wenn man bedenkt, dass der Glaube es ist, durch den der Mensch die Seligkeit erlangt, so könnte in der Tat das Stichwort 'Vertrauen' der Schlüssel zum Verständnis des Textes sein.

Wo das kindliche Vertrauen auf Gott fehlt, ist auch die Beziehung zu ihm gestört. Dann lebt der Mensch nicht aus der Liebe und Fürsorge Gottes, sondern er dreht sich um sich selbst, verhaftet an den irdischen Besitz, der ihm die nötige Sicherheit geben soll, das Gute wollend, aber nicht vollbringend, weil die Angst um die eigene Existenz ihn lähmt.

So stelle ich es mir gerade vor und so erlebe ich es auch zuweilen selbst. Ich glaube, das Grundvertrauen auf Gott, jenes Urvertrauen können wir uns nicht selbst geben; es ist kaum möglich zu vertrauen, wenn es einem Menschen nicht gegeben ist. Ich denke mir, dass es auch der Erfahrung von gelingendem, gutem Leben bedarf, um vertrauen zu können.

So ist es auch mit der Liebe. Wenn wir nie oder nur selten erleben, dass wir geliebt werden, dann wird es uns auch sehr schwerfallen zu lieben.

Hm, muss mal in den nächsten Tagen sehen und prüfen, ob es sich so verhält, wie ich es hier darstelle oder ob ich es revidieren muss.

Merciful

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