Menschen, die mein Leben prägten

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Menschen, die mein Leben prägten

von Rapp am 15.12.2014 20:35

Es gibt aber auch Menschen, die ich nie persönlich kennenlernte und die mein Leben trotzdem beeinflussten. Als ich in die Gemeinde kam kursierte da ein Büchlein. Ein Pastor hatte seine Erlebnisse mit einer markanten Person seiner Gemeinde aufgeschrieben. Der Titel: Berufen zum waschen und predigen. Es war die unauffällige kleine Waschfaru, die ihren Lebensunterhalt mehr schlecht als recht mit putzen und waschen in Herrschaftshäusern bestritt. Daneben aber diente sie in der Gemeinde, predigte und hielt Gebetsstunden. Es gab Pastoren, die sich sofort zurückzogen, wenn Hannah auftauchte. Ihre Botschaft war "handgreiflich" eben aus dem Alltag gewachsen.

Hier ein Beispiel. Hannah hatte es an diesem Morgen recht eilig. Schnell wollte sie noch in der Bibel lesen und schlug diese einfach auf. "...und gib uns heute unser tägliches Brot..." Aber Vater, das hast du mir doch gestern schon gegeben. Hast du nicht was neues für mich? Nun, Hannah ging zu ihrer Chefin. Sie hatte diesmal besonders viel Arbeit für sie aufgespart... Es wurde Mittag und die Dame vergaß wohl ihre Waschfrau. Sie brachte ihr nichts zu essen. Auch den Lohn vergaß sie als Hannah sich verabschiedete und zum nächsten Gottesdienst eilte. "Vater, sie hat mich einfach versetzt und ich hab jetzt Hunger! Hast du mir was zu essen?" "Wirklich? Hast du mich heute Morgen nicht um was anderes gebeten als das tägliche Brot??" "Aha, mein Fehler!"

So lerne auch ich Gott schlicht als meinen Lebenspartner zu sehen mit dem ich meinen ganz banalen Alltag teile. Hannah räumte bei mir ne rechte Mauer aus frommen Allüren aus, wofür ich sehr dankbar bin.

Willy

Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.06.2015 16:31.

Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Menschen, die mein Leben prägten

von Rapp am 18.12.2014 09:32

Eigentlich bin ich der perfekte Konferenzmuffel und ich fragte mich schon, weshalb ich nach Kramfors gefahren war. Nun, es war wohl der Name des Hauptredners Egon Sandström, der mich interessierte. Egon war im Herbst 61 mit mir auf der Bibelschule und heute ein gefragter Bibellehrer. Doch weit mehr als Egon beschäftigten mich in jenen Tagen ein Vater mit seiner Tochter.

Åke Wallin. Ich hatte schon von ihm gelesen. Hier saß er und strahlte. Seiner Fröhlichkeit konnte man sich kaum entziehen. "Weißt du, ich bin Pastor. Meine Gemeinde ist über unser langes Land verstreut. Sie besteht vor allem aus schweren Jungs. Viele von ihnen verbringen wohl den Rest ihres Lebens hinter Gittern. Aber sie leben dort mit Jesus..." Die Tochter sitzt daneben und strahlt mit Papa um die Wette. Sie hatte in den letzten Jahren ihren Vater bei seinen Gefängnisbesuchen begleitet und inzwischen die Verantwortung übernommen.

So berichte ich ein wenig aus Pastor Wallins Leben. Mit 32 Jahren hatte er bereits mehr als die Hälfte seines Lebens im Knast verbracht. Er war kein Schwerverbrecher aber ein notorischer Wiederholungstäter. Seit einiger Zeit hatte er wieder mal nen neuen Beistand erhalten, einen Mann in seinem Alter. Dieser Mann war entschiedener Christ. Um möglichst guten Kontakt zu seinem Schützling zu kriegen ließ er sich im gleichen Gefängnis in der Küche anstellen und bat die Verwaltung, Wallin ebenfalls in der Küche zu beschäftigen. "Wir waren wie Hund und Katz, ein ungleiches Gespann. Aber ausweichen ging nicht!", berichtete  Wallin. Endlich war er ihn los, den Bewährungshelfer. Wallin konnte Borlänge am frühen Morgen verlassen und fuhr mit dem nächsten Zug nach Stockholm. Hier hoffte er Arbeit zu bekommen und unter zu tauchen.

Überall wurde er abgewiesen. Ohne Zimmer keine Arbeit, ohne Arbeit kein Zimmer. Um sich zu wärmen ging Wallin in ein Lokal aus dem er Musik hörte. So hörte er die Botschaft von Jesus und entschied sich für ihn. Nach jener Versammlung schlich er sich weg, ließ in einer Kneipe ne Buddel Schnaps mitlaufen und verkroch sich in einen geparkten LKW. Am Morgen fand ihn der Fahrer und brachte ihn gleich ins Gerichtsgebäude... Wieder die alte Leier!

Sein Bewährungshelfer aber hatte ihn auch gesucht und hier fanden sich die beiden. Der gerufene Untersuchungsrichter ließ ihn dank dem Helfer unter Auflagen frei. Am nächsten Morgen gingen die beiden Männer nochmals zum Gericht. Eine Frau vertrat den ersten Richter. Ihr erzählte Wallin was er erlebt hatte. Traurig betrachtete sie Wallins Dossier. Dann geschah das Unglaubliche: "Wallin, deine Akte sieht sehr schlimm aus... aber auch ich bin Christ! Geh, mach die Bibelschule. Dein Pastor wird für dich gradstehen... " Dann sah Wallin  den roten Stempel: Erledigt, Akte geschlossen!

Viele Jahre lang besuchte Wallin Gefängnisse. Auch Hochsicherheitsgefängnisse ließen ihn ein. Wie viele Familien durfte er gesunden sehen.

Die kurze Begegnung mit Åke Wallin ist mir sehr kostbar. Zu Hause werden wir uns wieder sehen...

Willy 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.12.2014 16:06.

Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Menschen, die mein Leben prägten

von Rapp am 18.12.2014 10:47

Klaus Bockmühl, wer kennt nicht den Namen St. Chrischona. Hier leitete Klaus Bockmühl das Predigerseminar. Ihm begegnete ich an einem Treffen der Evangelischen Allianz in Bern. Als er da predigte unterbrach er seine Botschaft plötzlich und schaute sich erst ganz ruhig im Saal um. Die Sitzreihen im Raum waren in drei Blöcke aufgeteilt. Die beiden äußeren Flügel waren etwas kleiner als der Block in der Mitte.

Bockmühl zeigte nun mit der Hand gerade aus. Euch Evangelikalen hier in der Mitte sage ich : Macht bitte nicht alles selbst, sondern lasst dem Geist Gottes Raum, damit er wirken kann. Dann wandte er sich an den einen Flügel: "...und euch Pfingstler sage ich: schiebt nicht alles dem Geist Gottes hin, was ihr selbst in die Hand nehmen sollt!" So wandte er sich dem anderen Flügel zu. Euch aber, die ihr Jesus noch gar nicht kennt sage ich: nehmt Jesus in euern Alltag auf. Ihr werdet staunen, was in euren Leben durch Gott geschehen kann!" Dann fuhr er mit seiner Botschaft weiter, dort, wo er sich eben unterbrochen hatte.

Über diese klare Haltung freue ich mich immer wieder.

Willy

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Menschen, die mein Leben prägten

von Rapp am 22.12.2014 12:53

Der Postwagen rumpelte an diesem Tag langsamer als sonst über den durchweichten Weg. Bald werden wir wohl fliegen müssen, da ein Durchkommen auf der Straße nicht mehr möglich war.

Endlich sind wir in Jokkmokk bei Erland angelengt. Eine Stunde ausruhen... Doch ich trau meinen Ohren nicht. Geht noch ins Krankenhaus und besucht die Hanna. Das hatte noch gefehlt: Jetzt ne chronisch kranke Frau besuchen...

Wir gehen  hin. Hanna liegt in ihrem Zimmer, ein unförmiger Klumpen Mensch. Aber etwas erfasste mich: diese Augen! Solch ein strahlen, das hatte ich noch nie erlebt. Obwohl sie sich kaum noch bewegen konnte lachte und scherzte sie mit uns. Da diese Anbetung: Hanna sprach mit Gott wie sie auch mit uns redete. Es war überwältigend.

Nie wieder musste Erland uns ermahnen, den Besuch im Krankenhaus zu machen. Das war von jenem Tag an unser erster Weg, wenn wir nach Jokkmokk fuhren.

Willy

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Menschen, die mein Leben prägten

von Rapp am 23.12.2014 16:51

Erland war ne Zeit lang mein Chef in Schweden. Er kannte kein Weichspülerevangelium. Nein, seine Botschaften und seine Seelsorge hatten Biss. Ich denke an Anna Vestfal. Zwar kam sie in jeden Gottesdienst und betete auch sehr gern öffentlich. Aber ihr Alltag brüllte ganz was anderes als ihr Sonntagsgesicht erzählte. Die Konfrontation war programmiert. Es war an einem Gottesdienst in unsere Kapelle in Tjåmotis, als Erland der Kragen platzte. Als Anna zu beten begann stand Erland auf: "Schweig! Deine Anbetung taugt nichts, solange dein Leben das Gegenteil erzählt". Klar, Anna versuchte sich bei mir über Erlands Benehmen zu beklagen. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass ich Erlands Meinung teilte. "Weißte, Schweizer, ich bin so demütig, dass ich gar nicht mehr hochmütig sein kann," erklärte sie mir. "Na, so viel Hochmut in einer Portion ist mir wohl noch nie begegnet," entwischte es mir.

Etliche Zeit war verstrichen. Mit zwei Burschen zusammen machte ich Wanderurlaub im Jokkokkaskaby. So war es selbstverständlich, dass ich auch Erland besuchte. Und nicht nur ihn, auch die Gemeinde in Jokkmokk. Erland war viele Jahre lang in Teilzeit als Pastor angestellt und hatte daneben seine kleine Malerei. So konnte er mit seiner Familie überhaupt überleben, denn die Gemeinde konnte kein ausreichendes Gehalt bezahlen. Inzwischen hatte man ihn auf nicht sehr feine Art weggespart.

Als ich die Gemeinde besuchte berichtete mir der neue Pastor: "Ich wusste, dass vor mir zwei junge Pastoren total ausgebrannt Jokkomokk verlassen hatten. Nun haben sie mich aus Amerika hergeholt. Nun nach zehn Jahren, nachdem Erland nicht mehr die Gemeinde leitete sind nur noch ein drittel der Leute in der Kirche und neue Gesichter sah man keine mehr. So war mein erster Weg zu Erland zu gehen und mich für die Handlungsweise der damaligen Ältesten zu entschuldigen. Abends im Gottesdienst entschied sich jemand für Jesus." Gott hat einen langen Atem. Er kann warten bis ich tue, was er will... 

Erland hat mich sehr geprägt. Er lebte das Wort: Verkündige das Evangelium jederzeit. Darin war er unbequem, aber echt.

Suche ich bequem zu sein? Das beißt sich sehr oft mit der Forderung nach echtem Glaubensleben!

Willy

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.01.2015 22:02.

Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Menschen, die mein Leben prägten

von Rapp am 23.12.2014 22:25

Es war an einer Redaktionssitzung. Jemand aus dem Team nannte mich einen Lügner. Darauf war ich absolut nicht gefasst. Doch weit mehr als jene Bemerkung traf mich die Tatsache, dass kein einziger im Team, nicht einmal mein engster Freund, auch nur ein Wort für mich gesagt hat. Ich war nicht nur geschockt, ich war gebrochen. Wie ich in jener Nacht heim fuhr weiß ich nicht, aber ich erwachte am Morgen in meinem Bett.

Tage später schrieb ich allen Teammitgliedern, ob sie mich überhaupt noch im Team haben wollten. Eine einzige Antwort kam zurück und ich hatte eigentlich beschlossen jene Redaktionsarbeit endgültig abzugeben, weil ja scheinbar keiner an meiner Mitarbeit interessiert war.

Da endlich meldete sich mein Freund Markus. Unter Tränen bat ich ihn mir sein Verhalten zu erklären... Er wollte einfach keinen schlimmeren Brand riskieren... Das akzeptierte ich zwar, aber begriffen hatte ich ihn noch lange nicht. Was er mir dann aber sagte prägt bis heute meinen Dienst: "Ich verstehe gut, dass du Schwierigkeiten hast, diese Ohrfeige anzunehmen. Du fühlst dich absolut wertlos jetzt, wo du gar nicht mehr mitarbeiten kannst." Ich hatte einen derartigen Nervenzusammenbruch erlebt, dass ich Monate brauchte um wieder zu Kräften zu kommen. "Dein Wert besteht aber nicht in deiner Leistung. Die kannst du jetzt gar nicht erbringen. Dein Wert besteht in der Leistung, die Jesus auf Golgatha für dich erbracht hat."

Jesaja schreibt: du bist wertvoll in meinen Augen, kostbar für mich und ich habe dich liebgewonnen!

Ich muss nicht mehr auf Leistung bauen, ich baue auf seine Gnade!

Willy

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 23.12.2014 23:05.

Christof
Gelöschter Benutzer

Re: Menschen, die mein Leben prägten

von Christof am 24.12.2014 19:57

Ihr Lieben,

ich möchte hier den Pfarrer meiner Konfirmation und Jugend erwähnen, der mir ein authentisches Bild eines Christen gegeben hat. Leider ist er vor kurzem gestorben. Der Herr hat mir aber Gelegenheit gegebn mich nochmal bei ihn zu bedanken. Gott hab ihn selig.

In Liebe
Christof

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Menschen, die mein Leben prägten

von Rapp am 05.01.2015 21:55

Ein Mann, der mein Leben mitprägt ist Lewi Petrus. Er war einer der herausragenden Männer in der schwedischen Pfingstbewegung. Er konnte ziemlich hemdärmlig mit uns jungen Leuten umgehen. Macht nichts, von diesem Mann konnten wir alle viel lernen.

Hier nur ein kleines Beispiel. Zur Lapplandwoche sammelten sich regelmäßig gegen 10 000 Gläubige in Husbondliden im südlichen Lappland zur Mittsommerkonferenz.

An einem Abend donnerte ein junger Pastor los. "Es ist traurig, dass hier Blinde und Leute im Rollstuhl in unserer Mitte sind. Gott gibt doch Heilung." Dann schritt er Richtung Rollstuhlfahrer: "Ich bete jetzt mit dir. Gott heilt dich!" Da stoppte ihn der bald 90jährige Lewi Petrus. "Warte, ich höre, du hast heute Zahnschmerzen?" Man hörte ein kleinlautes ja. "Dann bete du erst einmal, dass deine Zahnschhmerzen verschwinden. Wenn die verschwunden sind nimm den schweren Brocken da vor der Bühne!!"

Willy

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.02.2015 09:29.

Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Menschen, die mein Leben prägten

von Rapp am 24.01.2015 09:04

Hans ist mir sehr zum Segen geworden. Der Mühlenbauer hatte viele Jahre seines Lebens im Kongo verbracht. Nun war er wieder mal auf Europaurlaub, wie er es nannte. Urlaub war das ja kaum: Hans arbeitete wieder bei seinem früheren Arbeitgeber, denn die Gemeinde entlöhnte ihn nur, wenn er in Afrika war. Daneben besuchte er die Gemeinden...

Ich habe selten Menschen gefunden die mit größerer Freude von ihrer sicher nicht einfachen Arbeit berichteten.

Bei seinem nächsten Besuch zu Hause war Hans allein. Seine Frau hatte er in Afrika zu Grabe getragen und die Brüder zitierten den alternden Missionaren nach Hause. Keine ledigen Männer gehen in die Missionsarbeit. Hans erzählte mir da wie schwer es ihm fiel zu Hause den so genannten Ruhestand zu genießen, während im Kongo Menschen nach Rettung schrien. Wie gut konnte ich Hans verstehen!

Flucht nach vorn: Hans stand vor dem Traualtar. Er hatte ausdrücklich verlangt, dass der Trautext aus der Lutherbibel verlesen wurde, und zwar aus einer alten Ausgabe: ...das Weib sei dem Manne untertan... und: ihr Männer liebet eure Weiber... Das Brautpaar war daran die Kapelle zu verlassen als Hans ein sehr strenges Gesicht aufsetzte, stehen blieb und sein Rösli laut fragte: "Rösli, hast du gehört, was du sollst?" Rösli strahlt Hans an "Ja, Hans, du sollst mich lieb haben!!"

Wenn ich ihn auch nur wenige Male traf, Hans prägte mein Leben wie wenig andere.

Hans hat auch Rösli überlebt. Als ich ihn das nächste Mal traf war er bei neunzig Jahre alt. Er zeigte mir einen Briefbogen, den er meinem Pastor geben wollte: "Das ist mein Nachruf... damit die Leute nur kein Loblied auf mich singen: die Ehre gehört meinem Herrn. Komm mit, Willy, wir trinken noch nen guten schwarzen Kaffee!" Wenige Wochen später durfte auch Hans heimgehen.

Haben wir, habe ich begriffen, worauf es im Leben wirklich ankommt? Vaters Liebe weiter zu geben. Kann das soooooooooo schwer sein?

Willy

Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.01.2015 09:15.

Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Menschen, die mein Leben prägten

von Rapp am 26.01.2015 09:24

Ina wurde durch eine Arbeitskollegin in die Jugendgruppe eingeladen. Jeder mochte das fröhliche Mädchen. Aber kaum einer ahnte wie krank es war. Wir hatten ein Wochenende in den Bergen geplant. Es waren sehr gelungene Tage. Doch dann geschah etwas trauriges. Wir sollten das gemietete Haus gereingt übergeben. Doch da hatten sich zuvor die meisten aus dem Staub gemacht. Schließlich waren wir noch vier, die die ganze Arbeit machen durften. Entsprechend sauer waren wir und wir machten unserem Ärger auch Luft...

Ina war sehr nachdenklich und schwieg auf der Heimfahrt. Tage später bat sie mich kurz bei ihr rein zu schauen. "Ich muss dir ganz dringend was erzählen!" Damals fuhr ich Taxi. So nutzte ich die vorgeschriebene Pause um bei Ina rein zu gucken. "Am Sonntag, als wir heimkamen habe ich mich für ein Leben mit Jesus entschieden," sprudelte sie los. "Eigentlich sollte es mein letzter Tag mit euch zusammen sein. Ihr seid mir alle so rein und heilig vorgekommen. Das schien mir unerreichbar! Meiner Kollegin zu liebe fuhr ich zu dem Wochenende... Dann habt ihr euch am Ende des Tages so schön unheilig benommen und habt über die faulen Ausreißer gewettert. Da merkte ich, dass ich mit meiner Art doch gar nicht so weit von euch entfernt bin. Ich hatte also keine faule Ausrede mehr und fand so zu Jesus!"

Ina und ihr Mann leben in meiner Nähe und ich freue mich, dass sie treu mit Jesus leben. Wenn damals ein Arzt festhielt, dass sie niemals Kinder haben könne und wohl nur noch Monate zu leben hätte: der Mann hat sich getäuscht... auch darin hat Jesus in ihr Leben eingegriffen.

Solche Erfahrungen lassen mein Vertrauen wachsen und erstarken. Gott kann was Menschen unmöglich erscheint!!

Willy

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.01.2015 09:29.
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