Ist Gott alltagstauglich?

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Ist Gott alltagstauglich?

von Rapp am 02.12.2014 22:33

Saul - David - Goliath - ein wahrhaft ungleiches Trio.

Saul, großgewachsen. Er überragt sein Volk um Haupteslänge. Er macht hier einen gewaltigen Fehler, der von vielen, inbesondere Menschen in leitender Position, kopiert wird. "Komm Kleiner, nimm meine Rüstung, dann kannst du den Riesen bezwingen!"

Bibelschule 1962. Wir kamen ins zweiite Schuljahr und hatten ein Gemeindepraktikum hinter uns. Fritz (Name geändert) hatte sein Praktikum bei einem Mann mit außerordentlich tiefer Bassstimme gemacht. Fritz hatte sich den Tonfall seines Chefs angewöhnt, was mit seiner Tenorstimme schrecklich anzuhören war... Sei echt, du selbst, denn die Zuhörer merken so etwas sofort...

David ist wesentlich kleiner als Saul. Wie es im Leben so geht: in den Puschen eines andern kann ich jeden Kampf verlieren. Ich habe meinen Auftrag von Gott. Dazu bekomme ich das Rüstzeug. Das passt perfekt zu mir und zu keinem anderen. David war in Sauls Rüstung behindert und unfähig irgend was vernünftiges auszurichten. Wie ich nicht meines Bruders Rüstung tragen kann, kann ich ihm aber auch nicht vorschreiben, wie er Gott dienen soll. Das muss er schon mit Vater selbst ausmachen. Und da muss ich ihm auch die Freiheit lassen, die er braucht. Ich muss ihm zugestehen, dass er anders geführt wird als ich.

Saul meint, in seiner Rüstung liege der Sieg. So habe ich Leiter kennengelernt: sie lassen nur Leute mitarbeiten, die die selben Gedanken haben wie sie. Meist bauen solche Leiter auf Macht, was Gottes Wort ganz deutlich verbietet. David besiegte den noch weit größeren Goliath im Gehorsam zu Gott.

So stelle ich mir auch immer wieder die Frage, ob ich wirklich Jesus nachfolge wie er es wünscht - oder folge ich schlicht Menschenmeinungen? Wenn ich Jesus nachfolge, werde ich bestimmt von Gegenwind nicht verschont... Das ist wohl mit ein Echtheitszertifikat.

Willy

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MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: Ist Gott alltagstauglich?

von MichaR am 02.12.2014 14:07

sehr gut Willy! Danke dafür!

ja, wie es geschrieben ist:  Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. Johannes 14.23

Wir sind seine Wohnung, Sie werden kommen, nicht will, oder möchte,- sondern werden!! Wie schön ist das denn bitte?  

und je mehr wir begreifen/erfahren,  das     SEINS      nur das    > Allerbeste <    ist, werden wir ihm uns öffnen :o

Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.12.2014 14:12.

Cleopatra
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Re: Ist Gott alltagstauglich?

von Cleopatra am 02.12.2014 07:20

Ein richtig gutes Beispiel, wie ich finde.
In einem anderen Zusammenhang hatten wir auch mal Ähnliches besprochen.
Was ich nämlich auch wichtig finde, ist die Tatsache, dass Jesus eingeladen wird im ganzen Haus, nicht, dass einzelne Zimmer mit Absicht abgeschlossen bleiben, weil dort eine unangenehme Unordnung herrscht

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Ist Gott alltagstauglich?

von marjo am 02.12.2014 06:47

Zunächst: Der Titel dieses Thread brachte mir das zweite Schmunzeln dieses Tages. Danke dafür.

Gerade im Alltag brauche ich Gott. Sonntag Morgen ist es natürlich auch schön Zeit mit ihm und seinen Christen zu verbringen, aber ihn dann am Mittag in den Räumen der Gemeinde zurückzulassen, wäre mir zu schmerzhaft. Ich lasse ihn nicht für ein paar Stunden innerster Bestandteil meines Lebens werden, um ihn vor der Heimfahrt dann wieder auszureißen. Bereits als kleiner Junge war mir im Grunde klar, dass der eigentlich Gottesdienst im Alltag stattfindet. Die Eltern meiner Mutter waren mir da zu einem wunderbar miesen Vorbild geworden. Ihr Gottesdienst dauerte tatsächlich 45 Minuten pro Woche, keine Minute länger.

einen morgendlichen gruß,
marjo  

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Ist Gott alltagstauglich?

von Rapp am 02.12.2014 06:32

Meiner schon! Viele Menschen leben doch so: Unter der Woche bestimmen sie selbst, Gott ist für den Sonntag zuständig. Das ist aber nicht Gottes Meinung, Ziel und Absicht.

Lasst mich plaudern. Solange ich Gott in eine kleine Ecke meines Lebens stecke werde ich ihn auch nicht groß erleben. Ich gleiche da jenem Mann, der Jesus in sein Haus aufnahm. Er bot ihm ein schönes Gastzimmer an. Da kam nachts Besuch an die Tür. Ich will rein, schrie der Feind und der Hausherr kämpfte gegen ihn an. Mit Müh und Not konnte er ihn abwimmeln. Der Mann fragte dann am Morgen: Sag mal, Jesus, ich hab dich doch aufgenommen. Nun kam diese Nacht der Feind und bedrängte mich sehr. Du aber bist mir nicht zu Hilfe gekommen, Warum? - Schau, du hast mich als Gast aufgenommen. Ich nehme mir nichts, was du mir nicht gibst. Ein Gast lebt in seinem Gastzimmer, isst was man ihm vorsetzt und hält sich so an gegebene Anstandsregeln. Du hast mich nur als Gast aufgenommen. - Der junge Mann brach weinend zusammen. Komm, Herr, übernimm mein Haus und bestimme, was in meinem Leben geschehen soll...

Die nächste Nacht kam und auch der Feind. Wieder begehrte er Einlass. Jesus, nun Herr des Hauses, tritt an die Tür. - Du? Du wohnst hier? Ich habe mich wohl in der Adresse geirrt, bemerkte der Feind kleinlaut und schlich weg...

Gott nimmt sich niemals etwas, das ich für mich behalte. Dazu ist er zu anständig. Wenn ich ihm aber alles überlasse, darf ich seine Kraft und seine Herrlichkeit auch im banalen Alltagskram erleben. Dabei ist er sehr gnädig und zeigt mir auch, wenn ich unbewusst noch ne Ecke für mich behalte. Mein Gott ist alltagstauglich.

Willy

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