Der Sünde gestorben, was heißt das?
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MichaR
Gelöschter Benutzer
Re: Der Sünde gestorben, was heißt das?
von MichaR am 10.01.2015 16:29Re: Der Sünde gestorben, was heißt das?
von solana am 10.01.2015 16:44Mein Problem und meine Sünde an der ich immer scheitere ist meine alten Natur, meine Unfreundlichkeit, mein Egoismus, meine schlechten Gedanken, meine Ungeduld, mein kaltes Herz, auch darüber, das ich eben nicht richtig Reue darüber zeigen kann - das erschreckt mich und ich versage täglich darin.
Das darfst du ihm alles bringen, Toffifee.
Denn das kann niemand aus sich selbst heraus überwinden.
Wir ehren Gott nicht damit, dass wir aus eigener Kraft ganz toll vor ihm dastehen. Sondern indem wir unsere Hilfsbedürftigkeit erkennen, sie eingestehen und seine Hilfe annehmen.
Wenn wir merken, dass unser "Wollen" nicht stark genug ist, dürfen wir ihm unser Wollen hinbringen und es ihm"öffnen", dass er daran arbeiten kann.
Phil 2,13 Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.
Und wenn unser Glaube nicht stark genug ist, dürfen wir auch darum bitten:
Mk 9,24 Ich glaube; hilf meinem Unglauben!
Er wird uns nicht wegschicken, wenn unser Glaube so schwach ist wie der des "ungläubigen Thomas". Auf ihn ist er besonders zugegangen und hat ihm sogar erlaubt, seine Hände in die Wundmale zu legen, um ihn zu überzeugen!
Wir dürfen um alles bitten und brauchen uns nicht wegen unsere Schwachheit zu schämen. Er freut sich, wenn wir uns gerade in dieser Schwachheit an ihn wenden und ihm vertrauen - dann kann er uns am meisten helfen und uns seine Liebe zeigen.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Re: Der Sünde gestorben, was heißt das?
von toffifee am 10.01.2015 17:55Hallo Solana,
danke für deine netten Worte.
Du hast recht. Wir können nichts aus eigener Kraft tun. Wir könnten nicht mal Glauben ohne Ihn.
"Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch — Gottes Gabe ist es;
nicht aus Werken, damit niemand sich rühme." Epheser 2, 8-9
Unfassbar, diese Gnade.
LG
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Der Sünde gestorben, was heißt das?
von Henoch am 12.01.2015 10:22Hallo Wintergrün,
ich hab jetzt lang darüber nachdenken müssen:
Im Römer und im Glaterbrief heißt es:
Röm 8,15 Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater!
Gal 4,6 Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater!
Nun weiß ich aus meinem eigenen Erleben, dass das etwas dauert. Ich musste erst ins Vertrauen kommen, das mich rufen lässt, lieber Vater, Papa...und in es ist auch noch viel zu tun, dass das richtig fest wird in meinem Herzen. Aber es entwickelt sich dahin. Jede Anfechtung wirkt in diese Richtung, mich näher ans Vaterherz zu bringen.
Sehnst Du Dich nicht manchmal danach?
Für mich bedeutet eben "der Sünde gestorben", dass mich der Vater in Christus so sieht. Also so rein wie seinen Sohn, auch wenn ich es nicht bin. Die Macht der Sünde, mich vom Vater zu trennen, ist gebrochen durch Christus. Und das darf ich leben als Täter des Wortes.
Henoch
Re: Der Sünde gestorben, was heißt das?
von solana am 12.01.2015 10:57Gute Morgen
"Der Sünde gestorben" beinhaltet ja (mindestens) 2 Aspekte
1) bezeichnet diese Aussage eine Tatsache,
2) bezeichnet sie eine "Einstellung" - weil neben dieser Tatsache leider auch noch die andere Tatsache "wahr" ist, dass unser "alter Mensch" eben "auch noch lebt". Und dieser alte Mensch ist eben doch noch nicht so ganz tot für die Sünde, sondern deren "leichte Beute"...
Nun ist es an uns, die "Tatsache zu glauben und sie zur Grundlage unserer "Identität" zu machen. Von daher unser Selbstverständnis beziehen und dieses Selbstverständnis umzusetzen in unserem konkreten Leben. Quasi aus dem "Potenzial" (das "verborgen" und nur im Glauben zugänglich ist) konkrete Lebensrealität werden zu lassen, die für alle sichtbar und greifbar ist.
Und durch diese Umsetzung erfahren wir selbst die "Realität" unseres neuen Lebens, dass das nicht nur ein "Versprechen für die Zukunft" ist, sondern eine Kraft, die jetzt schon wirkt.
Die anschaulichste Beschreibung dafür finde ich in Kol 3.
1 Seid ihr nun mit Christus auferstanden, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. 2 Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist. 3 Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott.
Das ist die Grundlage.
Darin besteht unser neues Leben.
Das ist eine Tatsache, die bereits vollendet ist.
Und auf diese Tatsache gründet sich unser Selbstverständnis - und von diesem Selbstverständnis her gehen wir mit unserem "alten Menschen" sso um, dass wir ihn als "lebende Leiche" betrachten und uns davon "distanzieren", uns nicht mehr mit ihm "identifizieren, auch wenn er immer wieder nach uns greift und "verlorenes Terrain" zurückerobern will.
Wir leben von dem "verborgenen neuen Leben" her.
Weil wir "den alten Menschen bereits ausgezogen" haben, sollen wir ihn auch loslassen und ablegen wie ein "altes Kleid".
Nach und nach.
Denn dann stehen wir nicht "nackt" da, sondern darunter kommt das strahlende Festgewand zum Vorschein, mit dem wir bereits ausgestattet worden sind. wir haben schon alles bekommen, was für dieses neue Leben nötig ist.
Nur fällt es uns schwer, Gewohntes loszulassen, weil wir bis dahin unsere Sicherheit darin gesucht haben, uns nicht nur in ein"leichtes Kleid", sondern eher in einen "dicken Panzer" gehüllt - der uns aber gleichzeitig auch zum Gefängnis wurde....
Im Aufbrechen und Ablegen dieses Panzers werden wir immer mehr frei.
Frei, indem wir "erkennen".
Nicht nur "theoretisch" dem "Verborgenen" glauben, sondern in der Lebenspraxis "erkennen", wie tragfähig unser neues Leben ist, welche Kraft in diesem Potebnzial steckt.
Wir erfahren die "erneuernde Umgestaltung zur Erkenntnis" und werden zunehmend frei:
10 und den neuen angezogen, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat
Dann kann die Sünde nicht mehr über uns herrschen - auch nicht durch die Hintertür mit der Macht des alten Menschen.
Denn wir leben aus der Gnade und aus der Vergebung:
Röm 5,17 Denn wenn wegen der Sünde des Einen der Tod geherrscht hat durch den Einen, um wie viel mehr werden die, welche die Fülle der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, herrschen im Leben durch den Einen, Jesus Christus.
Röm 6,14 Denn die Sünde wird nicht herrschen können über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Der Sünde gestorben, was heißt das?
von Henoch am 12.01.2015 11:42Hallo Solana,
Ich verstehe das gerade anders, denn der Vers sagt deutlich,der alte Mensch ist ganz tot....nur die Sünde, die im Fleisch wohnt, regt sich noch. Aber für Gott gilt, der alte Mensch ist ganz tot. Er sieht nur noch den neuen Menschen an. Die Sünde, die uns von ihm trennen könnte ist weggetan von uns, soweit wie der Osten vom Westen entfernt ist.... Das Fleisch ist verweslich und damit ebenfalls schon für tot erklärt.
Henoch
Re: Der Sünde gestorben, was heißt das?
von solana am 12.01.2015 11:51Hallo Henoch
Ich meinte nicht, dass entweder 1) oder 2) gilt, sondern beides gleichzeitig.
Das ist eine Realität.
Und von der her leben wir.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Kayla
Gelöschter Benutzer
Re: Der Sünde gestorben, was heißt das?
von Kayla am 12.01.2015 12:02Wintergruen schrieb:
Da sehe ich schon ein Problem, eines, das mir als Kind unglaubliche Angst gemacht hat. Damals wurde in christlichen Hörspielen oder Missionsheftchen für Kinder oft gewarnt, dass man ja auch als Kind ganz plötzlich durch einen Unfall sterben könne. Wenn man dann nicht für seine Sünden um Vergebung gebeten habe, könnte es zu spät sein.
Das machte mir als Kind Angst. Wir hatten manchmal schlimme Gewitter und ich dachte mir, was wenn plötzlich der Blitz unser Haus träfe? Ich würde vielleicht sterben und hätte bestimmte Sünden noch nicht bereut, weil ich sie z. B. vergessen habe oder weil ich sie gerade eben erst begangen habe? Ich betete dann in meiner Angst oft, dass Gott mir alle Sünden vergeben möge, die ich getan habe und alle, die ich noch tun würde, in der Hoffnung, mich damit für solche Fälle "abzusichern". Leider war meine Angst in solchen Momenten vermutlich stärker als meine Reue, denn ich hatte entsetzliche Angst, dass ich als Einzige aus unserer Familie nach einem Unglück in der Hölle enden würde.
Das andere Problem: Woher weiß ich, dass ich wirklich echte Reue empfinde? Da kann man sich auch verrückt machen, indem man ständig überlegt, wie viel Reue wohl sein muss, ob man demütig genug ist. Wie weit muss man die Reue treiben? Im Mittelalter haben sich die Mönche angeblich selbst mit Dornenpeitschen bearbeitet,müssten wir das bei den schlimmeren Vergehen heute auch tun, um zu zeigen, dass es uns auch wirklich ganz ernst ist mit der Reue und sicher zu sein, dass Gott auch wirklich sieht, wie ernst es uns ist?
Wintergruen
Gelöschter Benutzer
Re: Der Sünde gestorben, was heißt das?
von Wintergruen am 12.01.2015 12:09Liebe Henoch
und du glaubst also weil ich IHN nicht Papa oder Daddy , Bärchen oder Schnuckiputzi nenne, ihn so nicht anspreche das ich nicht glaube nahe bei ihm zu sein ?
Ich vertraue Ihm seit etwa 28 Jahren und ich weiß er ist mit mir
Edit: und weil ich mir gewiss bin das er mich angenommen hat, das er mich liebt und ich immer wann ich will mit allem zu Ihm kommen kann, er mich nicht verstossen wird, habe ich keine Sehnsucht denn ich BIN bei Ihm , Er ist mit mir . Er liebt mich und ich liebe Ihn. Ich vermisse nichts.
Entferne ich mich von Ihm, dann kommt irgendwann vielleicht die Sehnsucht wieder nach Ihm. . Aber ich will mich nicht von ihm entfernen .
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Der Sünde gestorben, was heißt das?
von Henoch am 12.01.2015 12:23Hallo Wintergrün,
ich glaube, Du hast mich falsch verstanden. Oder vieleicht ging ich zu sehr von mir aus?
Für mich ist es halt so, dass sich mein Vertrauen in IHN und auch mein Verhältnis zu IHM, immer mehr dahin entwickelt, dass ich ihn von Herzem Vater nennen kann und will, weil er für mich immer mehr zum Vater wird und ich das ausdrücken möchte. Ich ich wollte wissen, ob Du diese Sehnsucht, nach dieser innigen "Vater-Kind" Beziehung nicht auch hast?
hm, da hab ich Dich wohl missverstanden, denn Du schriebst ja, dass Du erst weißt, ob zu angenommen bist, wenn Gott Dich richtet und vorher eben auf keinen Fall. Oder hab ich da was falsch verstanden?
Als ich denke halt, dass ein heiliger Gott (also ein von jeder Unreinheit abgesonderter Gott) niemals akzeptieren würde, dass wir als Sünder zu ihm kommen. Wir können nur zu IHM kommen, weil wir in Christus sind und von daher als völlig rein gelten. Der neue Mensch wird von Gott völlig angenommen, weil der alte Mensch mit Christus ebenso völlig als tot gilt (aus der Sicht Gottes). Aus unserer Sicht staunen wir über die Güte Gottes, das so bewirkt zu haben, weil wir ja täglich erkennen, dass wir noch sündigen. Aber, wie Paulus sagt, wir sündigen, weil die Sünde noch in unserem Fleisch wohnt. Das aber ist mit Jesus gekreuzigt.
Es geht also weniger um das, was schon real wäre, als um das, was für uns schon gilt, wenn es heißt, "wir sind der Sünde gestorben".
Henoch