Biblical patriarchy - Fragen

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Kayla
Gelöschter Benutzer

Biblical patriarchy - Fragen

von Kayla am 10.01.2015 10:09

Vor einiger Zeit stieß ich zufällig auf einen Wikipedia-Artikel über eine Gesinnungoder Lebenweise, die dich "Biblical patriarchy" nennt. Leider gibt es den Artikel nur auf Englisch, weil das wohl eher ein amerikanisches Phänomen ist. Es gibt auch Blogs und andere Artikel, aber eben alle auf Englisch.

Kurz erklärt geht es darum, dass der Mann das Haupt der Frau ist und dass das Gebiet der Frau ausschließlich Haushalt und Kinder sind. Die Frau soll viele Kinder bekommen, die zuhause unterrichtet werden, damit sie nicht von der Welt beeinflusst werden. Eine berufliche Karierre soll die Frau nicht machen und daher bedarf sie auch keiner höheren Bildung. Stattdessen untersteht das Mädchen dem Vater, soll früh heiraten und untersteht dann dem Ehemann, dem sie zu dienen hat. Teilweise ist man da sogar gegen das Wahlrecht für Frauen, da man den Frauensolcherlei Entscheidungen nicht zutrauen kann.

Ich empfand das deshalb als verstörend, weil diese Phänomen im Grunde Ansichten zusammenfasst, die ich mehr oder weniger explizit auch schon in deutschen Internetforen kennengelernt habe, meist von Männern verstreten.
Damit ich an dieser Stelle nicht falsch verstanden werde: es geht mir nicht darum, einen extremen Feminismus zu verteidigen. Ich selbst würde mir wünschen, wenn ich Kinder habe, diese zumindest bis zum Eintritt in die Grundschule zuhause großziehen zu können und ich sehe sogar viele Vorteile beim Homeschooling, wenngleich das in Deutschland nicht möglich ist und wenngleich die Vorteile, die ich darin sehe, wohl hauptsächlich säkulärer Natur sind.

Aber Feminismus gab es ja nicht nur in den 70er und 80er Jahren, sondern das fing ja schon viel früher an, unter anderem eben auch mit dem Kampf für eine gute Bildung für Frauen.
Als Kind wurde ich zwar sicher nicht als kleine Extrem-Feministin erzogen, aber mene Mutter hatte studiert und weil unsere Noten in der Grundschule gut genug waren, wurden meine Schwestern und ich alle auf das Gymnasium geschickt. Nicht einmal hörte ich von meinen Eltern, dass wir Abitur als Mädchen nicht nötig hätten. Abitur zu machen war wichtig, ebenso wie eine gute Ausbildung oder ein Studium danach und es verstand sich von selbst, dass man möglichst die Ausbildung oder das Studium beendete, ehe man schwanger wurde - nicht, dass das ein Zwang gewesen wäre und wäre es anders gekommen, dann hätten meine Eltern uns auch unterstützt, aber es ist eben vernünftig, sich zunächst um die Ausbildung zu kümmern und ich bin meinen Eltern heute uglaublich dankbar dafür, dass sie so viel Wert auf Bildung legten und meine Schwestern und mich immer wieder gefördert und gefordert haben.

Wenn ich dann teilweise lese (wie gesagt tauchte das auch immer mal wieder in deutschen Foren auf), dass die Frau nur dem Mann dienen und Kinder gebären soll, versetzt mir das zugegebenermaßen einen Stich. Ich bin nicht wild darauf, eine spektakuläre Karriere zu machen oder als Quotenfrau irgendwo in einem Vorstand zu landen, aber Bildung finde ich sehr wichtig - und damit geht zugegebenermaßen eine gewisse Unabhängigkeit einher. Wer gebildet ist, macht sich vielleicht selbst mehr Gedanken und diskutiert Entscheidungen mit dem Ehemann, anstatt einfach jede Entscheidung widerspruchslos zu akzeptieren. Mein Vater schien sogar Wert auf die Meinung meiner Mutter zu legen und soweit ich das mitbekam, wurden Entscheidungen von beiden diskutiert und getroffen.
Ich kann mir vorstellen, warum es leichter ist, wenn die Fraunicht gebildet ist. Dann fehlt ihr schon das Wissen, um sich über den Mann zu erheben, Scheidung ist kaum möglich, weil sie sich selbst und die Kinder nicht versorgen könnteund ein Patriarchat dürfte damit ziemlich einfach zu leben sein.

Es klingt immer mal wieder so, als seien auch viele deutsche christliche Männer der Ansicht, christlicher oder besser für die Frau ist, früh zu heiraten, früh Kinder zu bekommen und lieber nicht allzuviel Wert auf Bildung zu legen - und dass eine Frau, die viele Kinder gebärt, mehr wert ist als eine Frau mit Bildung und weniger Kindern.
Haben solche Ansichten eine biblische Grundlage? Gibt es Grund zu der Annahme, dass Gott nicht will, dass Frauen (aus)gebildet sind?

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