Wassertaufe - ein neues Ritual?

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Wassertaufe - ein neues Ritual?

von Burgen am 06.04.2017 09:00

schade eigentlich, dass niemand seine eigenen Erfahrungen mit der Taufe einbringt.

Wir hatten hier ja schon mal gelesen, dass jemand meinte, er sei ein Sünder und könne sich von daher nicht taufen lassen.

Er müsse erst sein Leben in Ordnung bringen.

Denke ich aber an den Kämmerer, der von Jerusalem nach Hause fuhr und  n u r  die Schriftrolle des Jesaja in Händen hielt,
dann eröffnet sich eine ganz neue Sicht.
Hat schon mal jemand unter der Sicht sich mit Jesus, (Phillipus Erzählung) Sündenvergebung, Gottes Gerechtigkeit samt Taufe beschäftigt? 

Die Schnittstelle beginnt mit der Jesajarolle über die Evangelien und der Auferstehung bis zur Taufe mit dem Heiligen Geist in der Apostelgeschichte. Und nun der erste bekannte Mensch aus dem Mohrenland.

eigentlich ganz einfach, oder eben doch nicht.


Gruß
Burgen


 

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Wassertaufe - ein neues Ritual?

von nennmichdu am 06.04.2017 11:11

Hallo Burgen,

hattest du schon eine eigenen Erfahrungen mit der Taufe - mit deiner Taufe - eingebracht? Vielleicht habe ich es überlesen. Als ich mich am 16.7.1989 taufen ließ, wäre jetzt somit fast volljährig..., war es für mich nur ein nach aussen hingetragener öffentlicher Entschluß, ein Gehorsamsschritt wie man mir sagte
Zeugnis für die sichtbare und unsichtbare Welt.

Doch ich war noch nicht wirklich getauft (auch wenn ich die Säuglingstaufe in der evangelischen Kirche schon seit 52 Jahren hinter mir hatte).

Getauft - und somit meinem alten Adam gestorben bin ich erst vor kurzem - so gänzlich. Ohne das hierzu Wasser nötig war.  Wasser - das in der Taufe nur sinnbildllich den Sündenschmutz abwäscht. Dafür ist (in Natura) das Bekenntnis von Schuld nötig. Um dann Vergebung in Jesus Christus zu empfangen.

Bekehrung - bei mir 1989 im April - Mai ....  Wiedergeburt --- hmm ... vor ein paar Monaten vielleicht....   oft ein langer Weg ... bei den Israeliten waren es, nachdem sie aus Ägypten (der Welt) geführt worden waren, ganze 40 Jahre lang.... und nur wenige erreichten das "gelobte" heilige Land -- was es nun (für mich) einzunehmen gilt -- auf dem Weg der Heiligung ... die ein ganzes Leben währt.  

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chestnut
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Beiträge: 639

Re: Wassertaufe - ein neues Ritual?

von chestnut am 06.04.2017 15:55

Hallo Nennmichdu


Danke für deine Ehrlichkeit in Bezug auf dein Erlebnis.

Aber ich denke, es geht uns allen immer wieder so, dass wir irgendwann etwas "neu" verstehen, von dem wir meinten, es einmal verstanden zu haben. Daniel schrieb ja auch, dass er die Taufe, damals als er sich taufen liess, anders verstanden hat. Ich denke, das ist menschlich. Gott sieht unser Herz, er sieht wie wir es meinen, und das zählt.

Liebe Grüsse
Chestnut

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Wassertaufe - ein neues Ritual?

von Burgen am 07.04.2017 09:14

Ja, so durchzieht es ja auch unser Land. Bei sehr vielen Familien zählt es zur Normalität, das Kind ein paar Wochen oder Monate nach der Geburt, taufen zu lassen.
Großeltern, Tanten, Onkel, Paten feiern dieses und sind fröhlich und hoffen, dass das Kind irgendwann selbst den Weg des Glaubens finden möge.

"Ich taufe dich auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes."

Und dann folgt im evangelischen 2 Jahre Konfirmationsunterricht, welches mit einem "Ja" und der Segnung endet.
Bei mir jedenfalls war es so.
Das "Ja" kam bei mir aus einem gläubigen Herzen.

Zuhause gab es nach Nachtgebet, Weihnachtslieder, samt Engelgesänge, Kindergottesdienst.
Doch erst mit 20 dann fand die persönliche Beziehung mit und zu Jesus, dem Christus statt.
Sozusagen begann das Abenteuer des Glaubens ...

Einige Jahre später lernte ich die Taufe der Baptisten kennen und damit tauchte die Frage nach der Erwachsenentaufe auf.
Doch war ich mir sicher, dass meine Säuglingstaufe galt.
In einem Gottesdienst wurde die Tauferinnerung gefeiert. Das war eine große Freude, verbunden mit Dankbarkeit.

Und damit war mein Fragen von Gott her beantwortet, bis heute kam ich diesbezüglich nicht ins Wanken.

Ja, so ähnlich schrieb ich schon in anderen Beiträgen. Und wie oben geschrieben, vermisse ich eure Gedanken und Erlebnisse bezüglich Taufe. Für mich ist das Taufgeschehen keine Gehirnakrobatik sondern ein ganz normales Glaubensgeschehen.

Von den Flüchtlingen hört man manchmal, dass sie noch in ihrem Heimatland Jesus begegnet sind und nach der Flucht dann endlich sich taufen lassen konnten.

Gruss
Burgen

 

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Joh832
Gelöschter Benutzer

Re: Wassertaufe - ein neues Ritual?

von Joh832 am 07.04.2017 22:58

Eine ursprüngliche Frage wurde hier noch (fast gar) nicht diskutiert:


Was mich aber weiter beschäftigt ist, dass Johannes die Taufbereiten zur Umkehr und Busse aufgerufen hatte, und dabei aber nicht auf den Tempel und das Ritual dort mit den Opfertieren hinwies. Johannes war ein Levit, und wie sein Vater Zacharias wohl auch ein Priester. Ein Priester im AT aber würde doch das Sündenritual im Tempel mit den Opfertieren predigen - und dies hat Johannes hier scheinbar nicht getan. Oder gehe ich falsch in der Annahme, dass auch schon im AT die Sündenbereuung und die Bitte bei Gott um Vergebung nicht primär durch dieses Ritual geschah, sondern wie wir es heute kennen im offenen Gebet zum Vater?

Den Juden des AT wird ja oft "unterstellt", dass sie nur durch diese Opfer, wie sie bei Mose beschrieben sind, Sündenvergebung erwirkt hätten. Das aber war noch so was, das mich auch beschäftigt hatte, als ich mich um das Taufritual vom Täufer Johannes interessierte. Johannes, ein Levit und wahrscheinlich wie sein Vater auch ein Priester, ruft nun nicht zu diesem Ritual auf betreffend der Sünden? Er stand doch noch unter dem alten Bund - kann es sein, dass wir Christen heute den Juden der damaligen messianischen Zeit etwas unterstellen, was gar nicht ist....?

Shalom...............DANIEL
 

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Wassertaufe - ein neues Ritual?

von Burgen am 07.04.2017 23:42


Hallo Daniel

Johannes als Levit und Priester zu sehen ist neu. Manche meinen, dass er zu den Essenern gehörte.
Das Priesteramt hat er sicherlich nicht im Tempel ausgeführt. Das würde sonst überliefert worden sein.
Er ernährte sich ja von Heuschrecken und trug Kamelhaarkleidung, lebte eher in der Wüste.

Die Schrift schweigt sich aus. Doch irgendwann begann er mit seinem Bußruf.
Dafür war er geboren worden. Das war sein Auftrag.

Auch jesus hat keine Tiere im Tempel töten lassen. Im Gegenteil, er ließ die Tauben frei und scheuchte die Händler aus dem Vorplatz. (fast wie eine Massentierhaltung inklusive Schlachthof)
Spätestens 70 n.Chr. war das alles vorbei.

Tauben wurden geopfert.
Lämmer trugen die Schuld des Menschen und wurden einerseits getötet und andererseits wurde ein Bock ausgewählt, das die Schuld des Volkes trug. Dieses wurde dann zum Sterben in die Wüste geschickt. Und das Volk war frei - bis zum nächsten Jahr.

Und geneu dafür kam Jesus als Mensch zur Welt. Er trat in den Riß.
Johannes war sein Wegbereiter.
Seit der Auferstehung Jesu braucht es die ganzen Opfer und die Sündenübertragung auf den Bock nicht mehr.
Wir können jetzt täglich, immer, zu Jesus kommen, bekennen, bereuen und Vergebung erlangen.
Und somit täglich neu beginnen. Jesus ist jetzt u.a. unser Fürbitter bei Gott, vor Gott, dem Ewigen ...

Das liest sich so nüchtern - aber es ist eben auch mit viel Emotion und Dankbarkeit verbunden.

Gruss
Burgen


 

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Joh832
Gelöschter Benutzer

Re: Wassertaufe - ein neues Ritual?

von Joh832 am 08.04.2017 13:46

Danke Burgen für deine Antwort(en)!

Auf zwei Dinge will ich mal schnell eingehen:

Johannes als Levit und Priester zu sehen ist neu.

Aus Lukas 1,5 wird klar, dass sein Vater Zacharias, sowie auch sein Mutter Elisabeth, beide aus dem Priestergeschlecht des Aarons abstammten - und Aaron war wie Mose auch ein Nachkomme Levis. Folglich muss auch Johannes der Täufer ein Levit gewesen sein. Und es ist meine Interpretation, dass wenn sein Vater Zacharias ein Priester war, folglich auch sein Sohn ein Priester gewesen sein musste - oder spricht was in der Bibel gegen diese Annahme?


Auch jesus hat keine Tiere im Tempel töten lassen.

Nicht so ganz; aus Mt 8,4 wird klar, dass Jeschua die vom Aussatz Geheilten anwies, sich beim Priester zu zeigen (welche ja die Heilung bestätigen mussten) und dabei waren zwei Vögel zu bringen - einer wurde geschlachtet, der andere später wieder freigelassen. Nachzulesen ist dies in 3.Mo 14,2-32 - wobei der Vers 5 ganz klar von einem Opfern spricht und dies damals im Tempel zu geschehen hatte.


Shalom.......DANIEL
 

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Pavle

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Beiträge: 392

Re: Wassertaufe - ein neues Ritual?

von Pavle am 08.04.2017 15:24

Ich sehe die Taufe als ein öffentliches Bekunden an.

Wenn ich ins AT gehe, gab es da die Stiftshütte.  

Erstmal musste am Altar die Sünde bekannt werden. Danach ging der Priester zum Waschbecken, wo er sich rituell wusch und erst danach durfte er in die Stiftshütte rein. Der Priester musste sich immer nur die Hände und Füße waschen, aber bei seiner Einsetzung zum Priester, tauchte er ganz in das Becken. Danach durfte der Priester eintreten und am Schaubrottisch und Leuchte zum Räucheraltar gehen und dort die Sünden vor Gott bringen.

Da, nach Jesu Tod, wir Priester sind (z.B. 1. Petrus 2,9), müssen wir einmal, freiwillig [rituell] gereinigt werden.

Der Weg eines Christen:

1. Bekennen der Sünden (Brandopferaltar)

2. Einmalige Taufe (Waschbecken); danach regelmäßiges Abendbrot -> Johannes 13,4-14

3. Täglicher Konsum vom Wort Gottes (Schaubrote) und die Verbindung mit dem Heiligen Geist (Leuchter).

4. Tägliches Gebet (Räucheraltar).


Es ist also kein neues Ritual.

Josua 24,15:
Gefällt es euch aber nicht, dem HERRN zu dienen, so erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter ... gedient haben, oder den Göttern ..., in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen.

Alle Bibelstellen, soweit nicht anders angegeben, aus NeueLuther-Bibel.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 08.04.2017 15:39.

nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Wassertaufe - vom Zudecken der Sünde bis zur Reinwaschung von Schuld

von nennmichdu am 08.04.2017 16:34

Ich klinke mich mal hier ein um Johannes den Täufer zu beleuchten und zu schauen, wie nach dem Gesetz des Mose Sünden vergeben - bzw. zugedeckt werden konnten.

Denn es heißt ja, das ohne Vergießen von Blut keine Sündenvergebung möglich ist:


Hebr 9,22 Und es wird fast alles mit Blut gereinigt nach dem Gesetz, und ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung.


Aber gleichzeitig erleben wir bei David, als er seine Schuld (gegenüber Uria und Bethseba) Nathan (und somit dann auch vor Gott) bekannte, hier dann nicht die Folgen seiner Schuld - den eigenen Tod -  tragen musste (lediglich sein von Bethseba geborener Sohn starb).


Von Jesus wird nun gesagt, das er ein (Hohe)Priester nach der Ordnung Melchisediks ist, der uns mit dem heiligen Geist tauft, nachdem wir unsere Sünden vor Gott (und den Menschen - daher das offene Ritual der Wassertaufe mit der Bitte an Gott um ein reines Gewissen)  bekannt haben:

Hebräer 7
25 Daher kann er auch für immer selig machen, die durch ihn zu Gott kommen; denn er lebt für immer und bittet für sie.
26 Denn einen solchen Hohenpriester mussten wir auch haben, der heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern geschieden und höher ist als der Himmel. 27 Er hat es nicht nötig wie jene Hohenpriester, täglich zuerst für die eigenen Sünden Opfer darzubringen und dann für die des Volkes; denn das hat er ein für alle Mal getan, als er sich selbst opferte.
28 Denn das Gesetz macht Menschen zu Hohenpriestern, die Schwachheit an sich haben; dies Wort des Eides aber, das erst nach dem Gesetz gesagt worden ist, setzt den Sohn ein, der ewig und vollkommen ist.

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Pavle

45, Männlich

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Beiträge: 392

Re: Wassertaufe - ein neues Ritual?

von Pavle am 08.04.2017 16:42

Hallo Thomas,

meinst du, dass die Tieropfer wirklich die Schuld tilgen konnten? Dann wäre Jesus ja der totale Trottel. Nebenbei starb er damit für die Tiere und gar nicht für uns (das wird jetzt bestimmt PETA aufgreifen). Also wenn die AT-Opfer tatsächlich die Sünden vergeben konnten, ist Jesus nicht für uns gestorben. Aber die Bibel ist sehr eindeutig. Das Opfersystem war nur ein Schatten welches auf Jesu Tod hinweisen sollte.

Josua 24,15:
Gefällt es euch aber nicht, dem HERRN zu dienen, so erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter ... gedient haben, oder den Göttern ..., in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen.

Alle Bibelstellen, soweit nicht anders angegeben, aus NeueLuther-Bibel.

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