Auslegung/Austausch zur Offenbarung des Johannes

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Cleopatra
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Beiträge: 5168

Re: Auslegung/Austausch zur Offenbarung des Johannes

von Cleopatra am 22.03.2018 07:56

Insgesammt gefällt mir die Zusammenfassung, aber hierrüber bin ich gestolpert:

Die 4 lebendigen Wesen vor dem Thron erinnern nun an die Darstellung aus Hesekiel 1. Verweisen mit auf die Wesenszüge von Gott - von Jesus Christus - wie sie auch in den 4 Evangelien betont werden. Markus - Stier - Diener. Matthäus - Löwe - König. Lukas - Mensch - Menschensohn. Johannes - Adler - Gottessohn.

Wie kommst du zu dieser Interpretation?

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Auslegung/Austausch zur Offenbarung des Johannes

von nennmichdu am 21.03.2018 17:16

Offenbarung 4


1 Nach diesem sah ich: Und siehe, eine Tür, geöffnet im Himmel, und die erste Stimme, die ich gehört hatte wie die einer Posaune, die mit mir redete, sprach: Komm hier herauf! Und ich werde dir zeigen, was nach diesem geschehen muss.
2 Sogleich war ich im Geist: Und siehe, ein Thron stand im Himmel, und auf dem Thron saß einer.
3 Und der da saß, war von Ansehen gleich einem Jaspisstein und einem Sarder, und ein Regenbogen war rings um den Thron, von Ansehen gleich einem Smaragd.
4 Und rings um den Thron sah ich vierundzwanzig Throne, und auf den Thronen saßen vierundzwanzig Älteste, bekleidet mit weißen Kleidern, und auf ihren Häuptern goldene Siegeskränze.
5 Und aus dem Thron gehen hervor Blitze und Stimmen und Donner; und sieben Feuerfackeln brennen vor dem Thron, welche die sieben Geister Gottes sind.
6 Und vor dem Thron war es wie ein gläsernes Meer, gleich Kristall; und inmitten des Thrones und rings um den Thron vier lebendige Wesen, voller Augen vorn und hinten.
7 Und das erste lebendige Wesen war gleich einem Löwen und das zweite lebendige Wesen gleich einem jungen Stier, und das dritte lebendige Wesen hatte das Angesicht wie das eines Menschen, und das vierte lebendige Wesen war gleich einem fliegenden Adler.
8 Und die vier lebendigen Wesen hatten, eines wie das andere, je sechs Flügel und sind ringsum und inwendig voller Augen, und sie hören Tag und Nacht nicht auf zu sagen: Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott, Allmächtiger, der war und der ist und der kommt!
9 Und wenn die lebendigen Wesen Herrlichkeit und Ehre und Danksagung geben werden dem, der auf dem Thron sitzt, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, 10 so werden die vierundzwanzig Ältesten niederfallen vor dem, der auf dem Thron sitzt, und den anbeten, der von Ewigkeit zu Ewigkeit lebt, und werden ihre Siegeskränze niederwerfen vor dem Thron und sagen:
11 Du bist würdig, unser Herr und Gott, die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht zu nehmen, denn du hast alle Dinge erschaffen, und deines Willens wegen waren sie und sind sie erschaffen worden.


Offenbarung 1 stellt uns Jesus Christus in seiner Person, seinem Wirken seinem Erscheinungsbild als verherrlichter Messias - zur Rechten Gottes im Himmel -vor.
Offenbarung 2-3 gewährt einen Einblick in die Heraufforderungen, Nöte und den Status von 7 ausgewählten beispielhaften Gemeinden, die uns auch einen zeitgeschichtlichen Spiegel der letzten 2 Tausend Jahre Gemeindegeschichte geben. Von den ersten Christen bis zur Endzeitgemeinde - kurz vor Jesus Wiederkunft - bzw. kurz vor der Entrückung der Gemeinde. Mit Ende Kapitel 3 taucht das Wort Gemeinde dann auch nicht mehr weiter auf.

Offenbarung 4 eröffnet nun Johannes einen Blick in den Himmel, wo Gott, der Vater, selbst thront. Hier zu einem Zeitpunkt, wo das Zeitalter der christlichen Gemeinde abgeschlossen erscheint. 
Der Thron selbst erscheint umgeben von Blitzen und Stimmen und Donner und verweist somit auf einen Ort des Gerichts und auch auf einen Ort der Reinigung.
Das Aussehen Gottes wird verglichen mit dem Aussehen von einem Jaspisstein und einem Sardisstein (auf dem Brustschild des Hohepriesters stand der Jaspisstein für Ruben, Jakobs erstgeborenen Sohn und der Sardis stand für Benjamin, den Letztgeborenen). Der Name Ruben bedeutet "Siehe, ein Sohn" und Benjamin bedeutet "Sohn meiner Rechten". Dieses kann darauf schließen lassen, das diese beiden Edelsteine alle anderen 10 Söhne einschließen und damit ein Bild für Gottes gesamtes Volk veranschaulichen (Wir in Christus - EIN Sohn - Sohn meiner Rechten).
Der Regenbogen, offensichtlich ein grünes Licht "gleich einem Smaragd" um den Thron herum, ist ein Pfand dafür, dass Gott seinen Bund trotz des kommenden Gerichtes halten will.

Die 24 Ältesten stehen meiner Meinung nach für die Vollzahl der Vertreter/Überwinder (Siegeskronen) aus den Heidenvölkern und aus den Stämmen Israels.

Das gläserne Meer - gleich Kristall - könnte auf reines -100 prozentiges - Gold verweisen, was es in dieser Reinform auf Erden nicht gibt (99,99 % hier maximal)  und welches - hab ich mal gehört - in dieser Reinheit dann durchsichtig erscheinen würde. Gold hier immer auch ein Symbol für die Liebe. Für die reine göttliche Liebe hier - durch keinerlei Sünde mehr verunreinigt.

Die 4 lebendigen Wesen vor dem Thron erinnern nun an die Darstellung aus Hesekiel 1. Verweisen mit auf die Wesenszüge von Gott - von Jesus Christus - wie sie auch in den 4 Evangelien betont werden.
Markus - Stier - Diener. Matthäus - Löwe - König. Lukas - Mensch - Menschensohn. Johannes - Adler - Gottessohn.

Die Flügel verweisen auf die ausfüllende Macht in der sichtbaren sowie unsichtbaren (himmlischen) Spähre. Die vielen Augen auf die Allwissenheit Gottes.
Die Selbstoffenbarung und der zugesprochene Lobpreis beinhaltet hier die Allgegenwart Gottes - In Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft (der das ist, der da war und der da kommt) in Heiligkeit - in Absonderung und Aussenvorstellung/Vorrangstellung.
Die 4 lebendigen Wesen können auch als Engelwesen gesehen werden, die hier in ihrem äußeren Erscheinungsbild schon von dem Wesen Gottes Zeugnis geben.

Die Anbetung der 24 Ältensten - als Beispiel der Überwinder, der Kinder Gottes, die aus allen Menschen aller Völker hier für diesen Anbetungsdienst auserwählt worden sind, zeigt dann, das diese nicht auf sich selbst schauen, nicht bei sich selbst Ehre und Würde (trotz ihrer goldenen Siegeskränze) suchen und nehmen, sondern allein diese Ehre Gott - und damit letztendlich auch dem Lamm Gottes (Diener, Menschensohn, Gottessohn, König) zuteil kommen lassen, durch den und in  dem (Jesus) alles geschaffen wurde, was war und was ist. Er - Jesus Christus - allein ist würdig, zu nehmen alle Ehre, allen Dank, alle Macht und allen Lobpreis.

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Auslegung/Austausch zur Offenbarung des Johannes

von nennmichdu am 18.03.2018 17:32

Offenbarung 3


14 Und dem Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: Dies sagt, der "Amen" heißt, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes:
15 Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch heiß bist. Ach, dass du kalt oder heiß wärest!
16 Also, weil du lau bist und weder heiß noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.
17 Weil du sagst: Ich bin reich und bin reich geworden und brauche nichts!, und nicht weißt, dass du der Elende und bemitleidenswert und arm und blind und bloß bist,
18 rate ich dir, von mir im Feuer geläutertes Gold zu kaufen, damit du reich wirst; und weiße Kleider, damit du bekleidet wirst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde; und Augensalbe, deine Augen zu salben, damit du siehst.
19 Ich überführe und züchtige alle, die ich liebe. Sei nun eifrig und tu Buße!
20 Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen und mit ihm essen und er mit mir.
21 Wer überwindet, dem werde ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.
22 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt!


Laodizea (bedeutet entweder das Volk herrscht  oder das Gericht über das Volk), von Antiochus II. gegründet udn zu Ehren seiner Gemahlin Laodike benannt, war die Hauptstadt Phrygiens. Die Gemeinde war von der Lehre von Paulus geprägt. Wenn wohl auch nicht durch Paulus gegründet worden - eher von Epaphras - verg. Kol 2,1). 
Die Stadt hat keinen eigenen natürlichen Wasserzugang. Noch heute sieht man Ruinen von Wasserleitungen (Äquadukten und Steinröhren), mit denen die Stadt versorgt wurde. Durch den langen Transportweg wurde das Wasser in heißer Jahreszeit, bis es in die Stadt kam, lauwarm (vergl. Vers 16). Die Wasserleitungen zeigen heute Spuren von Verkalkung, die auf mindere Wasserqualität deuten. 
Laodizea war weiterhin bekannt für seine Wollindustrie (von einer speziellen Schafrasse mit schwarzer, weicher Wolle - vergl. Vers 18) und einer medizinischen Schule (Arzneiproduktion: Ohrensalbe, Pulver gegen Augenerkrankungen, das mit Öl vermischt ebenfalls eine Salbe ergab (Vers 18). Ausserdem fungierte die Stadt als Finanzzentrum, was ihren Reichtum mit begründete.

Christus stellt sich hier vor als Ursprung und Anfang aller Schöpfung. Alles materiellen Seins.
Die Gemeinde selbst war von Stolz (auf ihren materiellen Reichtum), Unwissenheit und Selbstzufriedenheit bestimmt. Sie lehnte weder Gottes Wort entschieden ab (kalt) noch zeigte sie einen extremen (Über)Eifer für das Reich Gottes. Sie wähnten sich also dort für "gute" Kirchenchristen, die regelmäßig die Versammlungen wohl besuchten, aber ansonsten Gott einen guten Mann sein ließen, der im Alltag dann nur "unter ferner liefen" fungierte.

Diesen Menschen wird nun geraten, vom Herrn im Feuer geläutertes Gold zu kaufen. Sich um die Gerechtigkeit Gottes, um die Liebe Gottes zu bemühen, die nicht für Geld zu haben ist .
Was zum einen verweist auf:
Jes 55,1 Auf, ihr Durstigen, alle, kommt zum Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt, kauft und esst! Ja, kommt, kauft ohne Geld und ohne Kaufpreis Wein und Milch!
Zum anderen darauf hin abzielt, das echter Glaube im Feuer (von Anfechtungen) bewährt und geläutert wie Gold dann erst dort erscheint, wo man seine Hoffnung allein auf Gott und nicht  auf den Reichtum dieser Welt setzt.
Weiße Kleider zu kaufen meint hier die Gerechtigkeit in Christus anzunehmen - die nicht sich an sich selbst erfreut, sondern an dem was Christus für einen getan hat und daraus lebt.
Augen mit Augensalbe zu salben heißt dann sich um geistliches Sehvermögen zu bemühen, durch die Erleuchtung durch den heiligen Geist. In der Aufnahme und dem Sinnen über dem Worte Gottes. Sich hier erfüllen zu lassen mit geistlichen Dingen. Voll Geistes zu werden.

Die Liebe des Herrn zeigt sich nun aber auch darin, das er die Gemeinde überhaupt ermahnt und züchtigt. Wäre sie ihm gleichgültig, würde er sich nicht bemühen um sie.

Wenn wir im Neuen Testament über die letzte Zeit vor Jesu Wiederkunft lesen:

2. Tim. 3,
1 Dies aber wisse, dass in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden;
2 denn die Menschen werden selbstsüchtig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig,
3 lieblos, unversöhnlich, Verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht liebend,
4 Verräter, unbesonnen, aufgeblasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott,
5 die eine Form der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen. Und von diesen wende dich weg!

Dann sehen wir in dieser zunehmenden Ungerechtigkeit auch die Liebe in vielen Christen erkalten, die dann ein Bild beschreiben, wie es uns hier in der Gemeinde von Laodizaer wiedergespiegelt wird. Immer mit dem Aufruf zur Hinwendung zur Quelle. Zum Anfänger und Vollender unseres Glaubens. Zu Jesus Christus selbst.

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Auslegung/Austausch zur Offenbarung des Johannes

von nennmichdu am 18.03.2018 16:53

Offenbarung 3


7 Und dem Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: Dies sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der den Schlüssel Davids hat, der öffnet, und niemand wird schließen, und schließt, und niemand wird öffnen:
8 Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe eine geöffnete Tür vor dir gegeben, die niemand schließen kann; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet.
9 Siehe, ich gebe Leute aus der Synagoge des Satans, von denen, die sich Juden nennen und es nicht sind, sondern lügen; siehe, ich werde sie dahin bringen, dass sie kommen und sich niederwerfen vor deinen Füßen und erkennen, dass ich dich geliebt habe.
10 Weil du das Wort vom Harren auf mich bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die zu versuchen, die auf der Erde wohnen.
11 Ich komme bald. Halte fest, was du hast, damit niemand deinen Siegeskranz nehme!
12 Wer überwindet, den werde ich im Tempel meines Gottes zu einer Säule machen, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herabkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen.
13 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt!


Philadelphia (bedeutet Bruderliebe), Handels- und Grenzstadt als Ausgangspunkt für die Ausbreitung der griechischen Sprache, Literatur und Wissenschaft mit Öffnung zum unkultivierten Phygien auch als "Tor des Ostens" bekannt. War für den Dionysoskult prägend, so das hier noch erwähnenswert ist, das es die Sitte gab, auch für die anderen Tempel der Stadt, verdienten Bürgern eine Tempelsäule zu widmen, auf der der Name des Geehrten stand (siehe von daher den Hinweis in Vers 12 die Überwinder mit neuen Namen zu einer Säule im Tempel Gottes im neuen Jerusalem zu machen).
Wie auch Sardes wurde Philadelphia 17 n. Chr. durch ein Erdbeben zerstört und mit finanzieller Hilfe des Kaisers Tiberius wieder aufgebaut. Die Bewohner der weiterhin stark erdbebengefährdeten Stadt lebten daher in ständiger Anspannung und zogen teilweise auf das umliegende Land (vergl. in Vers 12: er wird nie mehr hinausgehen)

Christus wird dargestellt mit der Macht zu öffnen und niemand wird schließen und zu schließen und niemand wird öffnen. Was auch eine Parallele findet in den Worten Jesu zu seinen Jüngern (Aposteln). Petrus mit dem Schlüssel....

Mt 18,18 Wahrlich, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden werdet, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, soll auch im Himmel gelöst sein.

Die geöffnete Tür, die die jüdische Synagoge und die heidnischen Kulte nicht schließen können, ist die von Gott geschenkte Gelegenheit, Christus allen zu predigen, die hören möchten. Der Schlüssel Davids ist eine Alttestamentliche Anspielung auf die absolute Souveränität Gottes beim Öffnen von Türen und Verschließen von Mündern (vgl. Jesaja 22,22).

Die Gemeinde in Ephesus empfing nun ausschließlich Lob. Bei ihr wurden (gute) Werke (Früchte) gefunden, die in Christus gewirkt waren. Sie war treu, hatte Jesu Namen nicht verleugnet. Erwies darin eine (Gottes)Kraft (das Salz, das Kraft hat zu bewahren/salzen), welches Gelegenheiten bewahrte und schuf, das Menschen vom Evangelium erreicht wurden. Die selbsternannten "Juden", die vorgaben das Gesetz Gottes zu kennen und zu halten - und es nicht hielten - und den Christen dort so bitter widerstanden hatten, sollen von diesen einfachen Gläubigen schon bald beschämt werden, auf das sie gezwungen sein zuzugeben, das die verachteten Christen in Wirklichkeit die auserwählte Herde waren.

Weil die Christen dort in Philadelphia Gottes Wahrheit festgehalten hatten und den Menschen vorlebten, will Gott sie auch bewahren vor all den Anfechtungen und all der Trübsal, an der die Halbherzigen und Lauen und Gottlosen zu Grunde gehen werden.

Die Gemeinde in Philadelphia wird oft als Symbol für die großen evangelistischen Erweckungen des 18. und 19. Jahrhunderts gesehen, der Wiederentdeckung der Wahrheit über die Gemeinde und das Kommen Christi und den weltweiten missionarischen Einsatz. Während die evangelikalen Christen eine echte Wiedererweckung in dieser Zeit erlebten, strengte sich Satan an, die Gemeinde mit Gesetzlichkeit, Ritualen und Rationalismus zu verseuchen.


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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Auslegung/Austausch zur Offenbarung des Johannes

von nennmichdu am 18.03.2018 13:24

Um meine im letzten Beitrag etwas missverständlich ausgedrückten Worte bezüglich der Auslöschung aus dem Buch des Lebens nocheinmal aufzugreifen.

Wenn David in Psalm 69 über seine Feinde spricht, die ihn hassen (Vers 5) und über ihn spotten (Vers 13) und dann schreibt:


28 Füge Schuld zu ihrer Schuld, und lass sie nicht hineinkommen in deine Gerechtigkeit!
29 Sie sollen ausgelöscht werden aus dem Buch des Lebens und nicht eingeschrieben werden mit den Gerechten!

Dann kann es sich nur um das Volk, um die Menschen handeln, die aufgrund ihrer Abstammungslinie als Kinder, als Ur-Ur-..-Enkel Abrahams eigentlich zum Volk Gottes, zu den Kindern Gottes zählten, aber dann halt nicht zu den verheißenen Kindern entsprechend Isaaks Linie - zu denen auch wir Christen zählen, die aus den Heiden (den Nicht Juden)  zu Gott gefunden haben. Im weiteren Sinne also um "Namenschristen", die zwar vielleicht noch die Verheißung auf ewiges Leben (Buch des Lebens) hätten, aber sich hier durch ihr Handeln (hassen...spotten) als nicht würdig erweisen und damit aber auch letztendlich nie zu denen gehört haben, die im Buch des Lebens wiedergefunden werden - im jüngsten Gericht. Von daher ausgelöscht werden --- UND ...gar nicht erst eingeschrieben werden...

Nicht eingeschrieben werden.... greift jetzt zurück auf die Zeit vor Grundlegung der Welt --- wo Gott ja auch schon wußte, in seiner Allwissenheit, wer einmal bei ihm im Himmel sein wird. Und auch wenn er nicht  aus seiner Allwissenheit hier Menschen hineingeschrieben hat, sondern deswegen, weil er sich bestimmte Menschen erwählt hat, etwas aus ihnen zu machen - und er macht aus uns etwas, nicht wir selbst... --- kann David hier Gott bitten, doch  diese Menschen gar nicht erst ins Buch des Lebens reinzunehmen  - im Wissen darum, das Gott über der Zeit steht und im Augenblick des Gebetes auch vor Grundlegung der Welt genauso präsent ist, wie in Gegenwart und wie am Ende aller Weltzeit.

Denn es wird kein Mensch erst später noch neu eingeschrieben ins Buch des Lebens. Das existiert unverändert bis zum jüngsten Gericht seit - bzw. vor Grundlegung der Welt - vor Erschaffung dieses Universums. Und alle anderen Menschen werden in den anderen Büchern gefunden werden, die aufgetan werden im jüngsten Gericht und von den Taten eines jeden Menschen - die nicht im Buch des Lebens stehen - berichten.

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Auslegung/Austausch zur Offenbarung des Johannes

von nennmichdu am 18.03.2018 10:17

Offenbarung 3


1 Und dem Engel der Gemeinde in Sardes schreibe: Dies sagt der, der die sieben Geister Gottes und die sieben Sterne hat: Ich kenne deine Werke, dass du den Namen hast, dass du lebst, und bist tot.
2 Wach auf und stärke das Übrige, das im Begriff stand zu sterben! Denn ich habe vor meinem Gott deine Werke nicht als völlig befunden.
3 Denke nun daran, wie du empfangen und gehört hast, und bewahre es und tue Buße! Wenn du nun nicht wachst, werde ich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich über dich kommen werde.
4 Aber du hast einige wenige Namen in Sardes, die ihre Kleider nicht besudelt haben; und sie werden mit mir einhergehen in weißen Kleidern, denn sie sind es wert.
5 Wer überwindet, der wird so mit weißen Kleidern bekleidet werden, und ich werde seinen Namen aus dem Buch des Lebens nicht auslöschen und seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.
6 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt!


Sardes (bedeutet die Enkommenen oder Erneuerung) war früher ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, Zentrum der Wollindustrie und des Wollhandels und eine auch durch Goldfunde und dann Goldmünzprägungen reich gewordene Stadt, die in geistlicher Hinsicht jedoch von einem leblosem Namenschristentum gekennzeichnet war. Sie hatte einen Ruf als christliche Gemeinde, doch ihr "Leben" bestand größtenteils aus festgelegter, langweiliger Routine. Sie floß nicht von geistlichem Leben über. Ihr fehlte das übernatürliche Strahlen. Christus ermahnte sie das heilige Gut der Wahrheit zu "bewahren" und von ihrer Leblosigkeit und Weltförmigkeit (siehe die besudelten Kleider) Buße zu tun. 

Das zu stärken, was im Begriff stand zu sterben, deutet darauf hin, das sie einen Anfang gemacht hatten, sich loszusagen von all dem, wonach die Welt und das Fleisch (der alte Adam in seinen Begierden) trachtet (Augenlust - sich begehrlich etwas anzuschauen, Fleischeslust - begehrlich immer mehr besitzen zu wollen - anstatt sich genügen zu lassen an dem was schon da ist , Hoffärtiges Leben - der Stolz, der sich auf die eigene (überhöhte) Person (Ego) etwas einbildet - etwas darstellen möchte im ehrgeizigen Streben nach Ansehen der eigenen Person).
Das diese Anfänge, all dem abzusterben, den alten Adam im Tode zu lassen, dann aber im Sande (der Welt) versackten und sie die Liebe zur Welt wieder einholte. Zumindest all diejenigen, die sich hier nicht mit der Welt (und allem was in der Welt ist) besudelt hatten.

"Zu kommen wie ein Dieb" wird dann bei Jesus Wiederkunft auf Erden - wo Jesus sagte, das er keinen Glauben dann finden werde (Lukas 18,8) - für all diejenigen erschreckend sein, die nicht zuvor als Gemeinde entrückt worden sind, die sich als übrig gebliebene Ungläubige dann darin auszeichnen, das sie das Mal des Antichristen angenommen haben und konform mit der Welt - mit dem Teufel - sind.

"Seinen Namen nicht auslöschen aus dem Buch des Lebens" könnte nun fälschlicher Weise so verstanden werden, das man als Kind Gottes, welches vor Grundlegung der Welt schon ins Buch des Lebens eingetragen worden ist, dann durch eigenes Versagen hier wieder ausgelöscht werden könnte. Also das man auch als wiedergeborener Christ am Ende doch noch verloren gehen könnte. Was aber dann eine Heilsgewißheit, die wir ja haben dürfen, völlig entwerten würde, da es letztendlich doch auf unser Tun und Handeln ankäme - und nicht auf Gottes Wirken in uns - ob wir in den Himmel kommen.

Einige Ausleger sind der Ansicht, dass das Buch des Lebens die Namen derer enthält, die leibliches Leben empfangen haben. Nach dieser Ansicht werden diejenigen, die durch ihr Leben beweisen, dass die wiedergeboren worden sind, nicht aus diesem Buch getilgt, alle anderen jedoch trifft dieses Schicksal.
Andere sehe das Buch als ein Register derer, die geistliches Leben haben. Ihnen wird verheißen, dass ihre Namen nicht ausgelöscht werden, d.h. dass sie ihrer Erlösung nie mehr verlustig gehen. Nach dieser Ansicht ist es nicht notwendig, dass überhaupt Namen ausgelöscht werden müssen.

Das überhaupt jemand "ausgelöscht werden soll aus dem Buch des Lebens" habe ich nur in einen Bibelvers gefunden:

Ps 69,29 Sie sollen ausgelöscht werden aus dem Buch des Lebens und nicht eingeschrieben werden mit den Gerechten!

Und hier spricht David von den (falschen) Brüdern aus seinem Volk, die ihn ohne Grund hassen und verfolgen. Und diesbezüglich kann ich hier nur all diejenigen Menschen vor Augen haben, die eigentlich als Nachkommen Abrahams zu Gottes Volk gezählt werden, aber dann  um der Heiden willen, die Gott kennen lernen sollten, Christen werden sollten, beiseiten genommen werden sollten (für den wilden einzupropfenden Ölzweig) um am Ende dann auch errettet zu werden. Zumindest all jene, die sich Gott hier überlassen will - was nicht alle sind.

Wer jedoch Heilsgewißheit hat, als Christ, der wird nicht verloren gehen. 

Joh 10,28 und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.

Die Gemeinde in Sardes ist oft als Bild für die Zeit der Nachreformation gebraucht worden, in der die Kirche ritualistisch, am Äußeren orientiert, weltlich und politisch geworden ist. Die protestantischen Staatskirchen Europas und der amerikanischen Kolonien standen in diesem Abweichen an der Spitze.

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Auslegung/Austausch zur Offenbarung des Johannes

von nennmichdu am 17.03.2018 10:33

Offenbarung 2


18 Und dem Engel der Gemeinde in Thyatira schreibe: Dies sagt der Sohn Gottes, der Augen hat wie eine Feuerflamme und Füße gleich glänzendem Erz:
19 Ich kenne deine Werke und deine Liebe und deinen Glauben und deinen Dienst und dein Ausharren und weiß, dass deine letzten Werke mehr sind als die ersten.
20 Aber ich habe gegen dich, dass du das Weib Isebel gewähren lässt, die sich eine Prophetin nennt und meine Knechte lehrt und verführt, Unzucht zu treiben und Götzenopfer zu essen.
21 Und ich gab ihr Zeit, damit sie Buße tue, und sie will nicht Buße tun von ihrer Unzucht.
22 Siehe, ich werfe sie aufs Bett und die, welche Ehebruch mit ihr treiben, in große Bedrängnis, wenn sie nicht Buße tun von ihren Werken.
23 Und ihre Kinder werde ich mit dem Tod töten, und alle Gemeinden werden erkennen, dass ich es bin, der Nieren und Herzen erforscht; und ich werde euch einem jeden nach euren Werken geben.
24 Euch aber sage ich, den Übrigen in Thyatira, allen, die diese Lehre nicht haben, welche die Tiefen des Satans, wie sie es nennen, nicht erkannt haben: Ich werfe keine andere Last auf euch.
25 Doch was ihr habt, haltet fest, bis ich komme!
26 Und wer überwindet und meine Werke bis ans Ende bewahrt, dem werde ich Macht über die Nationen geben;
27 und er wird sie hüten mit eisernem Stab, wie Töpfergefäße zerschmettert werden,
28 wie auch ich von meinem Vater empfangen habe; und ich werde ihm den Morgenstern geben.
29 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt!


Thyatira (der Name bedeutet ewiges Opfer oder ständiges Leiden)  war eine bedeutende Handel- und Gewerbetreibende Stadt (aus der u.a. die Purpurhändlerin Lydia (Apg. 16,14) kam. In religiöser Hinsicht  relevant waren die städtischen Berufsgenossenschaften, insofern bei Treffen und Mahlzeiten Götter angerufen wurden. Der Gott Tyrimnos war sowohl Schutzpatron der Berufsgenossenschaften als auch der ganzen Stadt Thyatira.

Jesus stellt sich hier vor mit durchbohrenden (feuerflammenden) Augen und ehernen Füßen, die von einem drohendem Gericht zeugen.
Die Gemeinde in Thyatira zeichnet sich dann vor allem durch ihre guten - in Christus gewirkten - Werke, ihrer Liebe und ihrem Glaubem, ihrem Dienst und ihrem Ausharren aus. In Werken, die sogar noch zunahmen.
All die Punkte, wo in den ersten drei Sendschreiben der Gemeinde in Ephesus (zurück zur ersten Liebe), Smyrna (Aufruf zum Ausharren) und Pergamon (Zweigleisigkeit/Hinken im Glauben bei einer Liebe zur Welt im Festhalten der Lehre Bileams mit einhergehenden Verstrickungen in Unzucht und Götzendienst) noch der Aufruf zur Buße steht.

Was aber nun gegen einzelne Personengruppen in der Gemeinde spricht, ist ihr Gewährenlassen dem Weib Isebel gegenüber  (welche eine -falsche- Prophetin war zu dieser Zeit), die in ihrer theologischen Überzeugung - was sie wohl unter Freiheit des Christenmenschen verstand - auch keine Probleme damit hatte, sich die Machenschaften der Welt zunutze zu machen. Dinge praktizieren zu können, ohne darin zu sündigen. Vielleicht ermutigte sie die Gläubigen, den Handelsgilden in Thyatira beizutreten, auch wenn man dabei die Gottheit der Gilde verehren und an Festen teilnehmen musste, bei denen die Speisen vorher den Göttern geopfert waren. Sie rechtfertigte diese Kompromisse mit der Welt wohl damit, das sie dem Anliegen der Gemeinde nur nützen könnte.
Was für uns nun bedeutet, das wir zwar - wie Paulus von sich schreibt - die Freiheit haben, alles tun zu dürfen, wonach unser Herz gelüstet, aber dies nun kein Freibrief zum sündigen ist. Wir in Verantwortung stehen sollten, dann nur das zu tun, was auch dem Guten dient.

In der Figur der Isebel kann dann weiterhin auch das Aufkommen eines falschen Kirchensystems gesehen werden, in dem Bilder angebetet werden, in der es Ablasshandel gibt und die Priester die Absolution von Sünden wie Ehebruch erteilten.

Diejenigen aber, die sich hiervon bedeckt hielten, ihre Freiheit in Christus als Freibrief für Unzucht und Gleichförmigkeit mit der Welt zu missbrauchen, waren lediglich aufgerufen das, bzw. daran, festzuhalten was sie hatten (taten). 1Thess 5,21 prüft aber alles, das Gute haltet fest!

Als Belohnung für die Überwinder, die ihre in Christus (Vers 26: meine Werke) gewirkten Werke bewahren (indem sie sich rein halten von Befleckung durch Götzendienst/Unzucht) wird (Voll)Macht über die Nationen (oder über die "Welt ": 1Kor 7,31 und die diese Welt gebrauchen, als brauchten sie sie nicht. Denn das Wesen dieser Welt vergeht.) verheißen.

Vers 26-27 geht dann in die Richtung wie es auch in Psalm 149 heißt:

5 Die Frommen sollen jubeln in Herrlichkeit, jauchzen sollen sie auf ihren Lagern!
6 Lobpreis Gottes sei in ihrer Kehle und ein zweischneidiges Schwert in ihrer Hand,
7 um Rache zu vollziehen an den Nationen, Strafgerichte an den Völkerschaften,
8 um ihre Könige zu binden mit Ketten, ihre Edlen mit eisernen Fesseln,
9 um das schon aufgeschriebene Gericht an ihnen zu vollziehen! Das ist Ehre für alle seine Frommen. Halleluja!

Der Morgenstern (Vers 28) verweist auf Christus (Offenbarung 22,16). Ebenso wie der Morgenstern vor der Sonne aufgeht, so wird Christus als Morgenstern erscheinen, um seine Gemeinde in den Himmel zu entrücken, ehe er als Sonne der Gerechtigkeit erscheint, um über die Erde zu herrschen (1. Thess 4,13-18; Mal 4,2)

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Auslegung/Austausch zur Offenbarung des Johannes

von nennmichdu am 15.03.2018 18:24

Offenbarung 2


12 Und dem Engel der Gemeinde in Pergamon schreibe: Dies sagt der, der das zweischneidige, scharfe Schwert hat:
13 Ich weiß, wo du wohnst; wo der Thron des Satans ist; und du hältst meinen Namen fest und hast den Glauben an mich nicht verleugnet, auch in den Tagen des Antipas, meines treuen Zeugen, der bei euch, wo der Satan wohnt, ermordet worden ist.
14 Aber ich habe ein weniges gegen dich, dass du solche dort hast, welche die Lehre Bileams festhalten, der den Balak lehrte, eine Falle vor die Söhne Israels hinzustellen, so dass sie Götzenopfer aßen und Unzucht trieben.
15 So hast auch du solche, die in gleicher Weise die Lehre der Nikolaiten festhalten.
16 Tu nun Buße! Wenn aber nicht, so komme ich zu dir bald und werde Krieg mit ihnen führen mit dem Schwert meines Mundes.
17 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem werde ich von dem verborgenen Manna geben; und ich werde ihm einen weißen Stein geben und, auf den Stein geschrieben, einen neuen Namen, den niemand kennt, als wer ihn empfängt.


Pergamon (bedeutet soviel wie "hoher Turm" oder "gründlich verheiratet") in Mysien (135 km nördlich von Ephesus) heute Bergama (Urstätte der Herstellung von Pergament), Stätte des berühmten Zeusaltares auf der Akropolis (d.h. der hochgelegenen Stadtburg). Mit ebenfalls einem Heiligtum des Asklepios Soter, des Gottes der Heilkunst (Soter bedeutet Retter oder Erlöser). Später auch Mittelpunkt des Kaiserkultes mit Tempel der Roma und des Augustus.

Jesus stellt sich hier vor, als derjenige, der das Wort Gottes (das zweischneidige scharfe Schwert) im Munde führt. Das Lüge von Wahrheit trennt und verborgenes offenbar macht.
Und würdigt hier zuerst die besonders widrigen Umstände der Gemeinde (wohnst, wo der Thron Satans ist), indem er die Gemeinde in ihrer Treue zu Christus lobt, den Namen Jesu nicht verleugnet zu haben (wie Petrus es einst dreimal geschah an den Kohlefeuern der Welt - ehe der Hahn krähte).
Antipas wird hier namentlich als eine wohl historische Persönlichkeit genannt, der um seines Zeugnisses für Christus zum Märtyrer geworden war (siehe die Botschaft im vorigen Sendschreiben - sei getreu bis in den Tod).
Allerdings wird ein weniges an Tadel an der Gemeinde gefunden. Im Grundtenor der Glaubenstreue und des Glaubensgehorsames.
Die Gemeindeglieder, die an der Lehre Bileams festhielten. Bileam, der um materiellen Gewinnes wegen sich von Balak kaufen lassen wollte, Israel zu verfluchen. 

Zur (Irr)Lehre (dem Irrtum, in dem Bileam verfiel) habe ich auch folgendes gefunden:

Bileam wusste, dass Israels Wohlergehen von seinem Gehorsam gegenüber Gott abhing. Er wusste, dass das Volk nicht zu überwinden war, solange es Gott treu war. Die einzige Möglichkeit bestand darin, das Volk zur Sünde zu verleiten (vgl. 4. Mose 22-24).


Nachdem Satan die Christen durch Verfolgung nicht überwinden konnte, versuchte er es durch Verführung. So wie damals die heidnischen Bräuche vom Volk Israel angenommen wurden, so drangen heidnische Bräuche durch die Staatskirche in das Christentum ein.

Viele Christen schlossen sich damals der römischen Staatskirche an, um der Verfolgung zu entkommen. Einige nahmen auch die gnostische Lehre an die besagt, dass man durch Erkenntnis erlöst wird (Lehre der Nikolaiten (vgl. Vers 6)). Etliche aber hielten an der reinen Lehre der Bibel fest und wurden dadurch sogar von den einstigen Nachfolgern Jesu verfolgt, als sich diese der römischen Staatskirche anschlossen. Sie konnten es nicht ertragen, dass einige Christen immer noch an den Geboten Gottes fest hielten, da sie den Geboten den Rücken zugewandt hatten.

Wer nun überwinden sollte - nicht sich sättigte an den Kohlenfeuern dieser Welt - an Götzenopferfleisch, etc. - dem wurde verheißen Nahrung zu erhalten (verborgenes Manna - das Wort Gottes), was dauerhaft satt nur machen kann.
Und dem wurde verheißen - diejenigen die nicht auf den eigenen Ruf und den eigenen Namen hier auf Erden bedacht waren - sich Ruhm und Ansehen zu erwerben -  einen Namen zu erhalten,  der bleibt - weißer Stein im Sinne von unvergänglich und rein (unbefleckt - ewig erhalten bleibend).

Einen Namen, den niemand kennt als nur der, der ihn erhält. Was in die Richtung geht:

1Kor 2,15 Der geistliche Mensch dagegen beurteilt zwar alles, er selbst jedoch wird von niemand beurteilt.

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Auslegung/Austausch zur Offenbarung des Johannes

von nennmichdu am 15.03.2018 17:39

Offenbarung 2,

8 Und dem Engel der Gemeinde in Smyrna schreibe: Dies sagt der Erste und der Letzte, der tot war und wieder lebendig wurde:
9 Ich kenne deine Bedrängnis und deine Armut - du bist aber reich - und die Lästerung von denen, die sagen, sie seien Juden, und es nicht sind, sondern eine Synagoge des Satans.
10 Fürchte dich nicht vor dem, was du leiden wirst! Siehe, der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr geprüft werdet, und ihr werdet Bedrängnis haben zehn Tage. Sei treu bis zum Tod! Und ich werde dir den Siegeskranz des Lebens geben.
11 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, wird keinen Schaden erleiden von dem zweiten Tod.


Smyrna (Myrrhe oder Bitterkeit) , eine Stadt an der Westküste Kleinasiens in einer tiefen Bucht gelegen, etwa 55 km nördlich von Ephesus, das heutige Izmir wurde eine der reichsten Handelsstädte Kleinasiens, durfte 26 n. Chr. dem Kaiser Tiberius einen Tempel bauen, sodass entsprechend stark ein Kaiserkult in Symyrna ausgeprägt war. Ebenfalls machten einflussreiche jüdische Geschäftsleute ("Synagoge des Satans") der dort ansäßigen christlichen Gemeinde zu schaffen, was ausgeprägte Verfolgungen/Drangsale nach sich zog.
10 Tage kann sich auf 10 Kalendertage beziehen, auf 10 verschiedene Verfolgungen durch die römischen Kaiser oder auf 10 Jahre der Verfolgung unter dem Kaiser Diokletian.

Zuerst wird der Gemeinde ein Trost zugesprochen, von Jesus, der am Anfang und am Ende war - bei Ihnen sein wird - dort wo sie vom Tode bedroht (ereilt) werden und ihnen das ewige Leben verheißt, dort wo sie nur treu zu ihm stehen.
Im Gegensatz zur "Endzeitgemeinde" in Laodizäer, die sich für reich hielt, aber arm an Liebe und Glaube war, wird die Gemeinde in Smyrna - trotz materieller Armut - als Reich (in Gott) bezeichnet. Reich an Schätzen im Himmel. An guten Werken der Liebe. 
Sie wurden nun aufgerufen sich nicht vor dem Tod zu ängstigen, auch weil dieses von Gott zugelassen wurde - dem Teufel gestattet wurde (der den Leib töten kann) und letztendlich ihr Glaube dadurch bewährt und umso kostbarer daraus hervorgehen sollte.

Der Siegeskranz des Lebens ist dann aber auch der Lohn für jedes Gotteskind, das überhaupt ersteinmal - bei der Bekehrung und Wiedergeburt - bereit war, sein (vom alten Adam/Ego bestimmtes) Leben loszulassen. 

Joh 12,25 Wer sein Leben liebt, verliert es; und wer sein Leben in dieser Welt hasst, wird es zum ewigen Leben bewahren.

Sehen wir diesen Aspekt des notwendigen Loslassen vom selbstbestimmten Leben, dann zeigen uns die 7 Sendschreiben auch 7 Zustandsbeschreibungen eines Menschens, der sich erstmalig überhaupt erst auf den Weg macht, Jesus nachzufolgen.

Am Anfang steht das eigene fromme Bemühen, die eigenen Werke Kraft der Gebote um die man weiß und um die man sich müht, diese zu halten - ein "frommer" Christ zu sein. Die dann aber nichts taugen und verbrennen, weshalb es dann darum geht zur ersten Liebe - mit der Gott uns liebt - zu kommen (nicht zur Liebe zum Gesetz) um von ihm, von Jesus selbst, überhaupt ersteinmal befähigt und begeistert werden zu können, all das zu tun, was Gott durch uns tun möchte. (Siehe erstes Sendschreiben an Ephesus)

Dann folgt das Loslassen des eigenen Lebens. Das hassen des eigenen Lebens (Lk 14,26 Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater und die Mutter und die Frau und die Kinder und die Brüder und die Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein;) - was in der Botschaft an die Gemeinde in Smyrna enthalten ist. Um am Ende den Siegeskranz des (ewigen) Lebens zu erhalten.

Der zweite Tod kennzeichnet dann für die Gläubigen, die in der Wiedergeburt schon einen Tod (des alten Adams) erlebt haben, dann den leiblichen Tod auf Erden (der sie nicht festhalten kann und nur in die Arme Gottes tragen wird).

Der zweite Tod für die Nichtgläubigen, die auf der Erde als nichterlöste von Gott getrennte (Sünder) sterben (in ihren Sünden), ist dann der ewige Tod (bzw. das ewige Getrenntsein von Gott im Feuersee)

Antworten

nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Auslegung/Austausch zur Offenbarung des Johannes

von nennmichdu am 14.03.2018 19:05

Nachdem am Ende von Offenbarung 1 die Erscheinung Jesu auf sein Richteramt hindeutet - das Gericht fängt an am Hause Gottes -
wird in Offenbarung 2 -3 nun einzelnen Gemeinde eine jeweils für sie spezielle Botschaft gebracht, mit dem letztendlich Aufruf, dort wo sie noch hinkt, doch zu Gott umzukehren, Buße zu tun:


1 Dem Engel der Gemeinde in Ephesus schreibe: Dies sagt der, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält, der inmitten der sieben goldenen Leuchter wandelt:
2 Ich kenne deine Werke und deine Mühe und dein Ausharren, und dass du Böse nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, die sich Apostel nennen und es nicht sind, und hast sie als Lügner befunden;
3 und du hast Ausharren und hast vieles getragen um meines Namens willen und bist nicht müde geworden.
4 Aber ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast.
5 Denke nun daran, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Wenn aber nicht, so komme ich zu dir und werde deinen Leuchter von seiner Stelle wegrücken, wenn du nicht Buße tust.
6 Aber dies hast du, dass du die Werke der Nikolaiten hasst, die auch ich hasse.
7 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem werde ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, welcher in dem Paradies Gottes ist.


Kapitel 2 und 3 der Offenbarung beinhalten die sogenannten Sendschreiben an sieben ausgewählte Gemeinden.

aus William Mc Donalds Kommentar zum neuen Testament:

Ephesus: Die Gemeinde des ersten Jahrhunderts war allgemein zu loben, doch hatte sie schon ihre erste Liebe verlassen.
Smyrna: Vom ersten bis zum vierten Jahrhundert litt die Kirche unter der Verfolgung durch die römischen Kaiser.
Pergamon: Während des vierten und fünften Jahrhunderts wurde das Christentum durch Konstantins Förderung als offizielle Religion anerkannt.
Thyatira: Vom sechsten bis zum fünfzehnten Jahrhundert hatte in der westlichen Christenheit die römisch-katholische Kirche die Herrschaft, bis sie durch die Reformation erschüttert wurde. Im Osten herrschte die Orthodoxe Kirche.
Sardes: Das sechzehnte und siebzehnte Jahrhundert war die nachreformatorische Zeit. Das Licht der Reformation begann schwächer zu werden.
Philadelphia: Während des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts gab es große Erweckungen und große missionarische Bewegungen.
Laodicäa:  Die Kirche der letzten Tage wird als lauwarm und abtrünnig dargestellt. Es handelt sich um die Kirche des Liberalismus und der Ökumene.

Walvoord beschreibt die Probleme der Gemeinden folgendermaßen:

1. die erste Liebe verloren,
2. Angst vor Verfolgung,
3. lehrmäßige Verirrung,
4. moralische Abweichung,
5. geistlicher Tod,
6. nicht festhalten und
7. lauwarm sein.

Der "Engel" (Angelos - Bote/Überbringer) könnte hier für einen Verantwortlichen Leiter in den jeweiligen Gemeinden stehen,  dem diese Botschaft - stellvertretend für "seine" Gemeinde nun in der Du Form nahegebracht wird.

Als Adressat stellt sich Jesus hier als derjenige vor, der alle 7 Sterne - sprich alle 7 Geister Gottes, die für die Fülle des heiligen Geistes in seinen Auswirkungen steht - in seiner Handlungsgewalt (die rechte Hand als ausführende Macht) innehat. Der in Mitten von allen Gemeinden (den 7 Sternen) der Mittelpunkt. Der Blickpunkt. Der wichtigste ist. Auf den nun wieder  - siehe die erste Liebe - das Augenmerk neu gerichtet werden soll.

Diese Gemeinde in Ephesus - wenn wir sie zeitgeschichtlich dem ersten Jahrhundert nach Christus zuordnen wollen - war noch geprägt von dem Wirken der 12 Apostel und von Paulus. Hatte es gelernt, Wahrheit und Lüge auseinander zu halten und war nun nach dem Abscheiden von Paulus (der sagte, das nach ihm reißende Wölfe im Schafspelz kommen würden ... die falsche Lehren verbreiten) mit Irrlehrern und falschen Aposteln immer wieder konfrontiert und hatte hier für sich, das sie die Werke der Nikolaiten hassten  (einer Erkenntnislehre, die nach rein geistiger Erkenntnis strebte und dabei dann aber kein Problem darin sah, leibliche Sünden wie Götzendienst und Unzucht zu verüben) .

In ihrer Rechtgläubigkeit und in all ihrem Ausharren waren sie jedoch von dem Mittelpunkt ihres Glaubens, von der ersten Liebe (siehe auch Maria und Martha - wo Maria zu Jesu Füßen saß und ganz an seinen Lippen hang, während Martha mit vielen Dingen beschäftigt war) abgekommen. Die erste Begeisterung war abgeflaut. Alltagsroutinen hatten sie in all ihrem frommen Streben eingeholt. Aber die Freiheit, das Erfülltsein mit Gottes Liebe. Die Erkenntnis dessen, was Gott für sie alles getan hatte und das darin ruhen und daraus schöpfen war nicht mehr präsent.

Hier sollten sie Einkehr tun. Bedenken, wo sie nicht mehr aus Liebe und nicht mehr in Liebe das taten, was sie gerade taten. Und zurück kehren zu dem, der sie neu inspirieren und neu beleben und erfüllen kann. Zu Jesus selbst. Damit nicht ihr Leuchter - das was sie Gutes hatten und worin sie Gott verherrlichten hatten - weggenommen werden müsse - und sie kein Licht mehr hätten/sein könnten. 

Und vielleicht hatten sie sich hier auch schon zu sehr an bestimmte Apostel oder Lehrer der Gemeinde orientiert, anstatt Jesus selbst anzuschauen - den Mittelpunkt - der inmitten der Gemeinden als Geistgeber - Sternenträger wandelt. Der in erster Linie ihr Leben erfüllen will. 

Und hier sind wir auch gefragt, wo wir auf Menschen oder bestimmte Lehrmeinungen hoffen. Wo wir in eine Rechtgläubigkeit verfallen sind. Und vielleicht nicht mehr allein unser Heil in Jesus selbst suchen. Aus seiner Liebe schöpfen. Uns auf Menschen verlassen.

Zu Überwinden ist dann das Ziel eines jeden Gläubigen, nicht wiederum dem alten Menschen (dem alten Adam in uns) in seinen Begierden und Schwächen zu verfallen, sondern hier nun die erste - wichtigste - Liebe wieder sich zu vergegenwärtigen. Sich davon - von Jesus  selbst - erfüllen zu lassen, auf das sie dann auch Anteil haben am ewigen Leben - am Baum des Lebens der im Paradies steht, der Jesus selbst ist. 


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