Das Evangelium ohne das Kreuz

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bluetchen

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Beiträge: 27

Re: Das Evangelium ohne das Kreuz

von bluetchen am 15.06.2018 22:56

Hallo Pausenclown das verstehe ich nicht.
Die Rabbiner konnten zwar erkennen, daß der Messias einmal leiden und herrschen wird . Was sie nicht verstanden hatten , dass der Messias leiden und herrschen wird.
Da steht 2x dasselbe....
lg Blütchen

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pausenclown
Gelöschter Benutzer

Re: Das Evangelium ohne das Kreuz

von pausenclown am 15.06.2018 22:11

Hallo ,

ich möchte mal die Jünger etwas in Schutz nehmen.
Schon zur Zeit Jesu gab es ein Missverständniss. Die Rabbiner konnten zwar erkennen, daß der Messias einmal leiden und herrschen wird . Was sie nicht verstanden hatten , dass der Messias leiden und herrschen wird.
So entstand die Vorstellung das es zwei Personen sind. Messias Ben Josef , der wo leidet und Messias Ben David, der wo herrscht. 
Mit Sicherheit beeinflusste diese falsche Sichtweise die Jünger.

Pausenclown

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Das Evangelium ohne das Kreuz

von geli am 15.06.2018 20:31

Liebe Cleo, das ist ein interessantes Thema - ich hatte aber nicht gleich die Zeit, um zu antworten.


Ja, mich wundert es auch oft, warum die Jünger das, was Jesus über seinen Tod und seine Auferstehung vorausgesagt hatte, so total ausblendeten und sich selbst dann, als es passiert war, nicht daran erinnerten.

Waren sie so in ihren eigenen Vorstellungen vom "Reich Gottes" gefangen, dass nichts anderes hineinpasste? 
Sie warteten ja auf ihren Messias, einen König, einen Nachfolger des Thrones Davids, der ewig bleiben sollte.
Das passt natürlich so gar nicht in das Bild, das Jesus dann am Kreuz abgab. 

Da frage ich mich: Bin auch ich manchmal "gefangen" in meinen eigenen Vorstellungen, meiner eigenen Wünsche, so dass ich das, was Gott in meinem Leben tun will, nicht sehe - oder es zumindest mißverstehe? 
Seine Gedanken sind eben höher als unsere Gedanken, und er kommt oft auf völlig andere Wege zum Ziel mit mir, als ich es mir vorstelle oder wünschen würde.

Auf jeden Fall hätte es ohne das Kreuz keine Erlösung gegeben - denn der Lohn der Sünde ist nun mal der Tod. Da wir Menschen alle gesündigt haben, da keiner vor Gott bestehen könnte und alle sterben müßten, gibt es nur eine Hoffnung: Nämlich dass jemand sich für uns bestrafen läßt und wir deshalb frei ausgehen.
Wenn Jesus sich nicht genau dafür freiwillig zur Verfügung gestellt hätte und den Tod am Kreuz auf sich genommen hätte, gäbe es für keinen Menschen auch nur die geringste Chance, vor Gott zu bestehen.

Ich glaube, diese Problematik war den Jüngern so gar nicht bewußt - sie verstanden nicht, dass DAS die Grundlage für alles Weitere, das Gott tun wollte, sein mußte. So dachten sie schon weit voraus und "pickten" sich wohl aus dem AT die Stellen heraus, die erst auf Grundlage des Kreuzes Wirklichkeit werden konnten.

Ja, das "Ziel" - das Reich Gottes - das hatten sie erkannt - aber den Weg dahin, der war ihnen ohne "Nachhilfe" verborgen.

Ich frage mich oft, wo ich mit meinem eigenen Leben genauso "ticke" wie die Jünger?

LG, geli

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Cleopatra
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Das Evangelium ohne das Kreuz

von Cleopatra am 04.06.2018 07:40

Gestern hatten wir eine wirklich sehr interessante Predigt.
Es ging um Matthäus 16, 21-28.
Was mir bisher noch nicht aufgefallen war:
Zuvor hat Jesus gefragt, für wen ihn die Menschen halten. Anschließend hat er die Jünger gefragt.
Petrus antwortete "Du bist der Messias, der Sohn Gottes."
Jesus ehrte ihn für diese Aussage ganz enorm und stark: "Glückselig bist du, Simon, Bar Jona; denn Fleisch und Blut haben es dir nicht offenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist.
18 Aber auch ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde bauen, und des Hades Pforten werden sie nicht überwältigen.
19 Ich werde dir die Schlüssel des Reiches8 der Himmel geben; und was immer du auf der Erde binden wirst, wird in den Himmeln gebunden sein, und was immer du auf der Erde lösen wirst, wird in den Himmeln gelöst sein."
So eine Ehre, mehr als die Ehre eines Königs.
Und kurz danach?
Kurz danach sagt Jesus, dass er leiden und sterben würde. Er würde aber auch auferstehen.
Und wie reagierte Petrus hier? Vermutilich so, wie jeder sonst auch reagieren würde oder...?
"Nein, Jesus, nein, du musst nicht sterben."
Der Prediger zeigte uns das Beispiel auf, wenn ein Freund nun sagen würde "Morgen gehe ich ins Krankenhaus und dort werde ich sterben".
Wir würden auch sagen "nein, dort sind doch gute Ärzte, wir beten für dich, die können bestimmt helfen..." und nicht einfach "ok", oder?
Aber Jesus Reaktion ist so heftig.
"Weiche von mir Satan, denn du bist eine Versuchung!"
Huch? Was ist hier passiert?
Wieso reagiert Jesus so heftig? Wieso sagt er, dass dies nicht von Gott kommt?
Und dann hat der Prediger uns aufgezeigt, was denn wäre, wenn die Kreuzigung und Auferstehung nicht gewesen wäre.
Dann wäre Jesus nicht für unsere Sünden gestorben.
Dann wären wir noch immer Sünder und verloren.
Dann wären wir nicht Gotttes Kinder.
Jesus musste diesen grauenvollen Weg gehen. Und das, wegen mir.
Das wusste Jesus und deshalb hat er so heftig reagiert.
Interessant auch noch so nebenbei, dass niemand darauf reagiert hat, dass er auferstehen wird am dritten Tag, oder..?
Und auch, dass die Jünger später am dritten Tag nicht auf Jesus gewartet haben.
Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.06.2018 07:42.
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