Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun - wie denkt ihr über den Satz

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LittleC

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Beiträge: 44

Re: Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun - wie denkt ihr über den Satz

von LittleC am 01.05.2019 01:39

Hallo Micro,

was denkst Du, braucht es da Überlegungen, wenn es um das Begehen oder um das Aufgeben von Sünde geht.
 
Für mich ist das völlig klar: Gott hat jeden Menschen erschaffen nach seinem Gleichnis. Und dabei hat er ganz sicher nicht an das Aussehen der Menschen gedacht. Mit der "Erschaffung" durch Gott hat ausnahmslos jeder Mensch seinen ureigensten freien Willen erhalten.

Der ganze Lebensweg jedes Menschen besteht aus immer fortwährenden eigenen, persönlichen Entscheidungen. Jeder Entschluss, etwas zu tun oder zu unterlassen findet den Grund in einer eigenen Entscheidung.

Ganz richtig: Gott führt keines seiner Geschöpfe in Versuchung. Nur die Menschen selbst entscheiden sich ganz persönlich, selbst und individuell für ihren Weg, den Gott allerdings schon seit Ewigkeit kennt.

So betrachtet ist im Gebet des Herrn die Bitte an Gott: "Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen." völlig falsch formuliert. Es müsste richtig eher heissen: "Bewahre uns vor der Versuchung und erlöse uns von allem Bösen."

LG von LC

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Micro
Gelöschter Benutzer

Re: Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun - wie denkt ihr über den Satz

von Micro am 01.05.2019 04:34

LittleC,
frei erschaffen, aber in Sünde geboren. Sünde versklavt, wie wir wissen. Der sog. 'Freie Wille' ist korrumpiert und korrumpierbar.
Das ist der Rahmen in dem 'freie Entscheidungen' getroffen werden. Christen wissen um eine Lösung, leiden trotzdem unter diesen Rahmenbedingungen.

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun - wie denkt ihr über den Satz

von Burgen am 01.05.2019 08:26



Micro: 

Dann war das Problem erledigt, die 'Sahne' hatte die Macht der Verführung einfach verloren. Läßt also Gott zu, dass wir uns am 'Alkohol' oder der 'Sahne' abarbeiten, bis die Erkenntnis eines lebensbedrohenden Verhaltens uns umkehren läßt oder ein anderes Objekt der Begehrlichkeit keinen Impuls mehr bei uns auslöst?

ja, genau. Mit anderen Worten; du läufst solange um denselben Berg, bis der Inhalt des Zitats zur Wirklichkeit geworden ist. 
Allerdings denke ich, dass es gut sein kann, dass ein kleiner Stachel durchaus als "Erziehungshilfe" bleiben kann. 

Damit umzugehen liegt dann in unserer Hand, also in dem, dass wir von Gott Einsicht erhalten und mit IHM daran arbeiten können, dürfen, bis wir entgültig durch Hilfe des Heiligen Geistes befreit worden sind. 
Es gibt reichlich Zeugnisse in unserer Zeit, wo ziemlich schnell der Mensch von Pornosucht, und was damit zusammenhängt, totale Freiheit erlebt hat. Der "Verlauf" dessen ist ähnlich dem des Alkoholikers und Drogensüchtigen. Oder auch der Spielsucht. Bei uns zB schießen die Wett- und Spiel-Lokalitäten genauso aus dem Boden wie die Nägelpflegeshops. 

Gruß 
Burgen 


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LittleC

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Beiträge: 44

Re: Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun - wie denkt ihr über den Satz

von LittleC am 01.05.2019 15:28

Hallo Micro,
ich ganz persönlich kann so pauschale Totschlag-Argumente, wie "frei erschaffen, aber in Sünde geboren" einfach nicht gut heißen. Solche "Statements" verleihen von Anfang an das Gefühl: Ja, die Menschen haben zwar freien Willen mitbekommen, aber dass sie Sünden begehen, dafür können sie ja gar nichts, denn alle Menschen sind ja von Gott so "menschlich" erschaffen worden.
 
Es ist nicht richtig, die menschliche Sündhaftigkeit quasi dem eigenen Schöpfer anzulasten. Die Bereitschaft zur Sünde liegt ausschließlich in jedem Menschen selbst. Sie kommt aus seinem eigenen Willen, der genau so frei ist, wie der Wille Gottes selbst (IHM gleich).
 
Jede Korruption und auch jeder Versuch dazu hat zum Ziel, freien Willen zu beeinflussen, ganz klar. Aber jede Versuchung führt zu einer ganz eigenen individuellen Entscheidung.
 
Versuchungen sind nicht der Rahmen innerhalb dessen freie Entscheidungen getroffen werden.

Entscheidungen sind immer individuell ausserhalb jeder Versuchung (dafür oder dagegen) zu treffen.

Der von Gott gegebene freie Wille jedes Menschen ist nicht eingeschränkt. Christen wissen das.

Wir Menschen mit- und untereinander machen es uns oftmals nur selbst viel zu schwer, uns frei für den richtigen Weg zu entscheiden. So sieht es doch aus...

LG von LC

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.05.2019 15:38.

Micro
Gelöschter Benutzer

Re: Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun - wie denkt ihr über den Satz

von Micro am 01.05.2019 16:12

Hallo LittleC,
hätte ich geschrieben die Rahmenbedingungen einer Gravitation wirken auf den Menschen, hättest du dies auch nicht gutheißen können?
Es ist doch so, dass wir die Sünde, den Eintritt der Sünde, seit Adam und Eva nicht leugnen können. Folglich wird alles innerhalb der Welt die Sünde enthalten. Diese Sündenimmanenz in Korrelation mit dem Postulat des freien Willens (welcher nicht in einem absolutem Sinne gelten kann) bildet die Matrix unserer Handlungsmöglichkeiten. 'Ihm gleich' kann sich nicht darauf beziehen das etwas identisch ist, falls sich diese Annahme überhaupt als richtig erweisen würde. 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.05.2019 16:27.

Cosima
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Beiträge: 951

Re: Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun - wie denkt ihr über den Satz

von Cosima am 01.05.2019 21:30

Thema: Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun....(Lk.23,34)

Jesus Christus bittet das für Menschen, die ihn noch nicht kennen. 
Ich kenne Jesus und wenn ich schuldig werde, hoffe ich auch, dass 
Jesus Christus für mich beim Vater bittet, allerdings kann er dann 
nicht sagen: "denn sie wusste nicht, was sie getan hat..." 

Manchmal werde ich schuldig, ohne es zu erkennen, erst später 
fällt mir dann auf, dass mir der Frieden im Herzen fehlt. Wenn ich 
um Erkenntnis bitte - öffnet Jesus mir die Augen und ich kann um 
Vergebung bitten. 

Doch wenn ich sündige - zum Beispiel etwas Negatives über einen 
anderen Menschen ausspreche - kann ich diese Worte nicht zurück 
nehmen, auch wusste ich dabei genau, was ich getan habe.... dann
bitte ich voll Scham und tieftraurig um Vergebung, auch mit der 
Bitte, mir zu helfen, dass das nicht wieder passiert....

Und ich hoffe, dass Jesus Christus mir vergibt und für mich bittet: 
Vergib ihr, auch wenn sie wusste, was sie getan hat, aber es tut 
ihr leid....und sie bittet um deine Vergebung, Vater Gott!

Grüße von Cosima.

Die Liebe gibt nie jemand auf, in jeder Lage vertraut und hofft sie für andere; alles erträgt sie mit großer Geduld. 1.Kor.13:7 GNB

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LittleC

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Beiträge: 44

Re: Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun - wie denkt ihr über den Satz

von LittleC am 01.05.2019 21:34

Hallo Micro,

Deine Rahmenbedingungen einer Gravitation sind hier nicht relevant.
 
Wir müssen davon ausgehen, dass es auch das, was wir als Sünde verstehen, bereits seit der Erschaffung des Menschen nach dem Willen Gottes gibt.
 
Dein sehr fremdwortbestückter Satz:

"Diese Sündenimmanenz in Korrelation mit dem Postulat des freien Willens (welcher nicht in einem absolutem Sinne gelten kann) bildet die Matrix unserer Handlungsmöglichkeiten."
sollte verständlicher ausgedrückt (bitte schreib doch nicht so verschnörkelt) wohl bedeuten:

Diese der Welt innewohnende Sünde in Wechselbeziehung zu der bisher noch nicht bewiesenen, aber durchaus glaubhaften und einzusehenden These, der Mensch besitze einen freien Willen (welcher nicht in einem absoluten Sinne gelten kann) bildet die Ursache/Quelle unserer Handlungsmöglichkeiten (-das ist so wirklich nicht nachvollziehbar-)

Dass Gott jeden Menschen mit freiem Willen ausgestattet hat (IHM gleich bedeutet vergleichbar und nicht identisch), das ist doch nicht als Annahme oder These zu sehen, das ist doch Tatsache. Das ergibt sich ja sogar aus den Darstellungen in der Bibel. Hätten denn Eva und Adam nicht frei die Möglichkeit gehabt, sich den verführerischen Lockungen der Schlange zu entziehen?

Verführungen und Lockungen sowie auch vernünftige und wohldurchdachte Überlegungen sind die Quellen für die Handlungsmöglichkeiten von uns Menschen (Wahl des "rechten" Weges).
Die Entscheidungen dafür oder dagegen erfolgen dann erst aus dem ureigensten persönlichen Willen heraus, so ist die tatsächliche Reihenfolge.

LG von LC

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.05.2019 21:56.

Micro
Gelöschter Benutzer

Re: Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun - wie denkt ihr über den Satz

von Micro am 02.05.2019 06:09

LittleC,
ich sage es mal so, unsere Standpunkte liegen wohl einigermaßen weit auseinander. Die Frage des freien Willens wird auch unter Christen sehr kontrovers diskutiert. Die Problematik ist auch vielschichtiger als allgemein angenommen wird und würde sehr viel Zeit und Mühe beanspruchen, entwickelt zu werden.
Allein die Überschrift zu diesem Thema 'denn sie wissen nicht was sie tun' gibt uns einen Hinweis, das Handlungen einem Dämpfungsfaktor des Bewußtseins unterliegen. Es dürfte klar sein, dass jemand, der nicht weiß was er tut, von einer vollen Verantwortlichkeit freigesprochen werden muß.
So wie die Vollkommenheit mit der Sünde Adam und Evas verschwand und stattdessen Tod und Verfall eintrat, müssen wir ebenfalls davon ausgehen, dass auch in anderer Hinsicht Instanzen des Menschen (Bewußtsein, Wille, Gefühle) einer Destruktion und Devolution ausgesetzt wurden.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.05.2019 08:57.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun - wie denkt ihr über den Satz

von Burgen am 02.05.2019 09:47




Devolution (lat. devolvere, ‚hinabrollen' oder sinngemäß ‚abwälzen') steht für:
den Übergang eines Herrschertitels oder eines erblichen Adelstitels an einen Nachfolger, siehe Thronfolge
die Übertragung administrativer Funktionen vom Souverän an Gebietskörperschaften, siehe Devolution (Staatsrechtslehre)
etwa im Vereinigten Königreich, siehe Devolution (Vereinigtes Königreich)
den Übergang eines Verfahrens an eine höhere Gerichtsinstanz durch Einlegen eines Rechtsmittels, siehe Devolutiveffekt
den Übergang einer Verwaltungssache an eine übergeordnete Behörde, siehe Devolutionsantrag
in Zusammenhang mit kulturellem Wandel die Aufgabe von Kulturelementen
Siehe auch:... 

Destruktivität (lateinisch destruere „niederreißen", „zerstören") beschreibt die zerstörerische Eigenschaft von Dingen oder Sachlagen bzw. die zerstörerische Geisteshaltung oder Handlungsweise von Menschen. Sie ist das Gegenteil von Konstruktivität oder Produktivität.

Quelle: Wikipedia  



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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun - wie denkt ihr über den Satz

von Burgen am 02.05.2019 10:10


sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen.  

Hallöchen, 

wie dankbar bin ich, nicht jedes Wort im Duden oder so nachschlagen zu müssen. 

Es ist natürlich hilfreich in unterschiedlichen menschlichen Fachrichtungen bewandert zu sein. 

Jedoch um die ibel verstehen und für sich gebrauchen - auslegen - anwenden der Einsichten, braucht es kein menschliches Wörterbuch. Im Gegenteil. Was wir unbedingt brauchen, die Schlichtheit des Wortes Gottes in seiner eigenen Landessprache "verstehen" zu können, braucht es die Hilfe des Heiligen Geistes durch den Glauben Jesus Christus. 

Vor Jahren besuchte ich in meiner Stadt die Treffen der Christlichen Geschäftsleute.
Ua wurde dort empfohlen, zB Treffen für Manager, also kleine Hauskreise, einzurichten.
Warum?
Weil fast jeder Berufszweig mit einem anderen Wortverständnis umgeht.
Manager zB verstehen nicht die "Vokabeln, Aussagen" eines ganz schlichten Straßenfegers ...
Das ist nicht herabsetzend, sondern es trägt dazu bei, die Bibel, die Edelsteine der Bibel, von seinem Kontext aus zu verstehen und umzusetzen. Eine andere Gemeinde erfuhr für sich Licht, indem sie kleine Gruppen innerhalb des Gesundheitsdienstes begann.

Und wenn man daran denkt, dass Petrus, Johannes und die anderen ursprünglich in Fischerei-Familien zuhause waren, kann man nur staunen, was mit Hilfe des Heiligen Geistes durch sie in Wort, Verständnis und Tat geschehen konnte.

Wie leicht verlieren wir heutigen Menschen den Blick auf Größeres und reduzieren uns mehr oder weniger auf uns selbst, auf unsere Gedanken und Gefühle, Erfahrungen (mit anderen Menschen, und dadurch Schmerzen, die uns teilweise über Jahrzehnte belasten)  


Nicht umsonst werden wir mehrfach, immer wieder, aufgefordert unser Denkenzu erneuern, durch den Heiligen Geist erneuern zu lassen. Bis zu 60T Gedanken am Tag gehen in etwa durch die Köpfe von Menschen. Auch diejenigen, denen wir begegnen sind davon betroffen. Jeder ist mehr oder weniger in seinen eigenen Gedanken eingesponnen, wie im Märchen, wo eine dicke Dornenhecke den Weg zu der liebenswerten Prinzessin versperrte.

Und wir alle, sind doch Prinzen, Prinzessinnen - Königskinder. Wenn wir das Jesus nur glauben könnten ....  




Mt 11,25-30
29.04.2019
0:51 Min.
Sendung: Evangelium
In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von den Herzen demütig, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.
(© Ständige Kommission für die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen Bücher im deutschen Sprachgebiet) Quelle: Domradio





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