Eine zaghafte (Wieder-) Annäherung an Gott

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Cleopatra
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Re: Eine zaghafte (Wieder-) Annäherung an Gott

von Cleopatra am 04.12.2020 07:39

Guten Morgen,
 
meine Gedanken dazu (und damit möchte ich nicht kritisieren, sondern nur die Meinung schreiben):
 
Wieso hat Gott sich abgewendet?
Du hast dich abgewendet, mehrmals bewusst.
Das Gefühl sagt dir, Gott sei nicht da, Gott sei "sauer" oder "verletzt" durch deine Worte, aber das sind nur die Gefühle.
 
 
Du hast den freien Willen, du hast dich dazu entschlossen.
 
Es gibt ein wunderschönes Gleichnis vom verlorenen Sohn, der deine Situation vielleicht gut beschreibt:
 
Der Sohn entschließt sich, in die große weite Welt zu gehen.
Der Vater lässt ihn ziehen.
Der Sohn verprasst sein ganzes Erbe und als er nichts mehr hat, besinnt er sich zurück und macht sich auf den Weg zum Vater.
 
Und der Vater?
Der stand die ganze Zeit da und hat gewartet, bis der Sohn wiederkam.
Und als er ihn sah, lief er ihm zu und bereitete ein großes Fest zu.
 
Wir leben jetzt in einer Zeit, in der Gott Dinge zulässt, er lässt uns Menschen tun, was wir wollen.
Manche nennen es die "Gnadenzeit", weil wir nicht sofort estraft werden, wie es zB in der Zeit des alten Testamentes war.
Aber das bedeutet nicht, dass Gott sich geändert hat.
 
Du schreibst sinngemäß, dass Gott ja schlimme Dinge zulässt, um uns zu formen und so weiter.
Nun, grundsätzlich lässt Gott ja alles am Ende zu, was passiert, weil er das letzte Wort hat- ja.
 
Und viele Dinge, die wir erleben, haben sich im Nachhinein herausgestellt als eine Art "Ausbildung", weil wir daraus gelernt haben.
 
Aber das bedeutet nicht, dass da ein Gott ist, der uns Geschöpfe "Mensch" erschaffen hat, um uns dann zu bedienen und ein Lotta-Leben zu bescheren, dieses Klischee ist irgendwie bei vielen drin.
 
Viele Dinge geschehen aufgrund der Sünde und aufgrund der Entscheidungen von Menschen.
Gott dann die Schuld zu geben ist meiner Meinung nach nicht richtig (damit sage ich nicht dass du ihm die Schuld gibst grundsätzlich).
 
Auch beschreibst du die Stimme Gottes als besonders leise- auch das ist eine Art, wie Gott spricht.
Gott ist so vielfältig.
 
Letzten Sonntag beschrieb ein Bruder in der Gemeinde, wie er aufwachte, und ein bestimmtes Gleichnis sei ganz present gewesen.
Er hatte es fast als Traum vor sich. Er konnte es sich nicht erklären, er hatte sich in der letzten Zeit nicht mit diesem Gleichnis beschäftigt.
Trotzdem sagte er zu Gott sinngemäß, dass, wenn dies nun von Gott sei, er bitte nochmal bestätigen solle, damit dieser Bruder es verstehe.
Kurze Zeit später erhielt der Bruder einen Anruf einer anderen Person, die ein Anliegen hatte- das Thema dieses Gleichnisses.
 
Es ist schwer zu beschreiben, ich habe Gottes Stimme auch schon oft innerlich gehört.
Kennst du den Vers "Meine Schafe kennen meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir?"
Frag mal, woran das Schaf die Stimme erklärt- es wird nicht die Tonart beschreiben, es wird einfach sagen: "Ich kenne doch den Hirten, ja, genau DAS ist diese Stimme!"
 
So ähnlich sehe ich es bei Gott.
 
Eines ist sicher- er antwortet uns. Nicht immer so, wie du willst, aber er antwortet.
Du kannst ihn auch bitten, die Antwort zu bestätigen, das haben sogar Leute in der Bibel getan.
 
Eines noch: Oft höre ich selbst auch das Argument: "Gott hat nicht geantwortet, also gibt es ihn nicht." Oder "Man kann Gott schließlich nicht sehen, also ist er nur Einbildung".
Aber selbst darauf ist Gott in der Bibel eingegangen:
 
Geh mal raus und schau dir die Natur an.
Schau dir, wenn du in der Stadt lebst, deinen Körper an, egal, welches Körperteil.
Nehmen wir mal an, du schneidest dich.
Zack- sofort haben Schmerzrezeptoren dem gehirn signalisiert- da ist was nicht in Ordnung! Zack- reagiert der Körper mit Abwehr (zB Finger weg vom Messer), noch bevor du darüber nachdenken kannst.
Zack- hat das Gehirn außerdem dafür gesorgt, dass in deinem Blut vermehrt Thrombozyten an diese Stelle transportiert werden, auch ein paar weiße Blutkörperchen, damit der Körper geschützt ist vor Viren.
Apropos Viren... Entsteht da gerade vielleicht ein bisschen Eiter an der Stelle? Das ist der Beweis, dass die Leukozyten gerade arbeiten und die akterien bekämpfen und nach draußen befördern.
Nun, die Thrombozyten haben die Wunde so schnell geschlossen und eine Kruste ist entstanden, nun hat der Körper dafür gesorgt, dass keine weiteren Bakterien mehr in die Wunde gelangen können und nun versorgt und heilt sich die WUnde selbst....
 
Ein ganz kleiner ABschnitt eines ganz großen Wunders, welches tagtäglich geschieht, was wir vielleicht garnicht immer so bewusst wahrnehmen, aber was ein Wunderweg Gottes ist, eine geniale Schöpfung, die funktioniert!
 
Wenn ich gleich raus gehe und die Sonne geht hoch, erinner ich mich an Gottes Worte,dass vielleicht ganz viel passieren kann, aber einiges wird sich nicht ändern- Frost und Hitze, Tag und Nacht unter anderem.
 
Auch das ist ein Wunder, dass die Erde sich so korrekt dreht, dass alles stimmt.
 
Wir können Gottes Wunder sehen- sie sind direkt vor unserer Haustür.
 
WIr können Gott auch bitten, uns seine Wunder zu zeigen.
 
Wir müssen nur hinsehen und es erkennen. Aber es liegt nicht daran, dass es nicht da ist.
 
Und so ist es auch mit Gott- wir können ihn sehen und seine "schöpferischen Werke".
 
So sehe ich das im Groben,
 
Eines ist mir noch aufgefallen du kannst dir gerne für dich Gedanken drum machen, musst es nicht im Open beantworten, wenn du nicht willst:
 
Du schreibst ja immerwieder, dass du mal "Christ warst".
 
Was bedeutet für dich denn "Christ sein"? Etwas zu glauben und für wahr halten?
 
Liebe Grüße, Cleo
 

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Leonardo
Gelöschter Benutzer

Re: Eine zaghafte (Wieder-) Annäherung an Gott

von Leonardo am 04.12.2020 03:31

Halli Hallo, 

Ein kleines Update von mir:

Ich Dödel hatte diese Woche eine wirklich miese Zeit. Habe dann einen Abend zu einer ganzen Flasche Bailey's gegriffen, und wenn man sonst keinen Alkohol trinkt, dann ui jui jui. Jedenfalls nachdem die Flasche geleert war, und ui jui jui angesagt war, dachte ich viel nach über Gott und alles. Über mein Leben usw.
Jedenfalls machte, ich, voller Wut mal wieder, was ich schon früher gerne bei solchen Gefühlen Gott gegenüber machte: Ich schrieb meine Gedanken über Gott auf. So, da kam einiges unfaires, anmaßendes und sicher auch blasphemisches bei heraus.  Ich war halt so voll Wut auf Gott. Ich schickte es der Person hier, die sich meiner zuvor immer angenommen hatte, keine Ahnung was ich mir dabei dachte. Jedenfalls, zwei Tage später war mir sofort klar, das das ganze mal wieder nicht die beste Idee war. Ich also seitdem jeden Tag am beten, mit Ehrlichkeit Gott gegenüber am Zugeben, das ich Mist gemacht habe. Da ich viel diese Woche alleine war, hatte ich auch danach noch viel Zeit zum Nachdenken. Ich habe mich entschlossen, das zu versuchen, worüber ich in besagtem Buch "Ruf des Schofars" gelesen hatte, nämlich das Menschen wie David, Abraham etc. alle die Stimme Gottes hören konnten. Sie würde leise, noch leiser als die eigene innere Stimme zu einem sprechen, aber man könne lernen sie zu hören. Also versuche ich nun mir nachts etwas Zeit zu nehmen, um mich der Stille hinzugeben, in der Hoffnung, vielleicht irgendwann mal Gott reden hören zu können, auf die eine oder andere Art und Weise. 

Mich würde mal interessieren ob hier jemand glaubt, Gottes Stimme schon reden hören gekonnt zu haben, und was derjenige meint, woran man das erkennen kann, was Gott ist und was das eigene Gehirn produziert hat. Also wie man das unterscheiden kann eventuell. An die Bibel glaube ich immer noch nicht ganz, aber ich bin soweit, das ich sagen kann: Ich nix wissen. Ich weiss nicht was ich glauben kann. Das ist bereits ein Unterschied zu davor. 

Und natürlich hat es sich nun eingebürgert wieder, das ich jede Nacht bete.  

Muss aber gleich auch bremsen, Stand jetzt sage ich, ich werde kein bibeltreuer Christ mehr, das ist höchstwahrscheinlich ausgeschlossen.

In dem Buch steht auch, das man sagen kann, das Gott uns absichtlich durch schlimme Dinge gehen lässt, um unseren Charakter zu formen, damit wir Entscheidungen treffen später, die ihm gefallen, die ihn uns gebrauchen lassen. Als wenn, "ich bin zwar bei dir, aber geh du durch das Gewitter, damit du dies das und jenes lernst."

Wäre dankbar für ein paar Gedanken dazu. Ich muss auch sagen, das ich nun etwas Angst habe, Gott hat sich nun völlig von mir abgewendet, habe ihn nämlich zweimal an meinem Alkohol-Abend beleidigt muss ich zugeben. 

Bitte keine Bibelverse, sondern nur eigene Gedanken und  Erfahrungen. 

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Eine zaghafte (Wieder-) Annäherung an Gott

von geli am 27.11.2020 13:27

Das freut mich, Leonardo! 

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Cleopatra
Administrator

38, Weiblich

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Beiträge: 5143

Re: Eine zaghafte (Wieder-) Annäherung an Gott

von Cleopatra am 27.11.2020 07:28

Hallo Leonardo,
 
das freut mich wirklich sehr, das zu hören.
 
Wie schön, dass sich jemand die Zeit genommen hat im Hintergrund und noch schöner, dass du hier weitergekommen bist.
 
Ja, ich werde für dich beten, dass du mehr und mehr von Gott wieder neu kennenlernst.
 
Liebe Grüße, Cleo
 

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Leonardo
Gelöschter Benutzer

Eine zaghafte (Wieder-) Annäherung an Gott

von Leonardo am 27.11.2020 03:58

Hallo,

Ich dachte mir ich poste das hier mal, was der aktuelle Stand bei mir ist. (Bin der Typ mit den nervigen, eventuell provokanten Bibel-Fragen), falls es wen interessiert. 

Also, meiner hatte sich jemand angenommen per PN, mit mehr Fairness und vor allem Reife, als all die Christen früher zusammengenommen mir entgegenbrachten. Aber gut, nun wir sind vorerst fertig, dieser Jemand stellte die richtigen Fragen und hatte die bestmöglichen Antworten, beides parat.

Ich nun, habe mich entschieden, ab heute zu versuchen daran zu denken, wieder möglichst täglich zu beten, die Bibel nicht mehr komplett abzulehnen, sondern zu sagen: Die Bibel ist nicht Gottes Wort für mich, aber sie enthält Gottes Wort.

Dabei muss es nicht bleiben, aber momentan ist nicht mehr drin. Außerdem habe ich ein Buch in meinem Schrank wiedergefunden, das ich immer lesen wollte, als ich noch Christ war, es aber nie schaffte, weil anderes mich mehr interessierte als das Thema des Buches.

Es heißt "Der Ruf des Schofars" und soll ein Aufruf sein, an Gläubige, sich mehr mit den hebräischen Wurzeln des Glaubens zu beschäftigen.
Mal sehen was mir das bringt.  

Ich hatte es nie so mit Israel und dem hebräischen, Mochte schon das Hebräisch lernen nicht, die Sprache nicht, die Kultur nicht, die Kleidung mit den schwarzen Hüten und den Bärten nicht, eigentlich alles daran nicht, aber nun will ich mich damit befassen, und wer weiß, was es mir bringt.  

Alles in allem nähere ich mich Gott damit hoffentlich langsam an, so hoffe ich. Mal schauen wie es weitergeht. 

 

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