Zu Christus kommen, was ist das eigentlich? Und was ist es nicht?

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Cleopatra
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Beiträge: 5296

Re: Zu Christus kommen, was ist das eigentlich? Und was ist es nicht?

von Cleopatra am 06.07.2021 09:09

Guten Morgen, 

liebe Leah, geht es dir bei deinen ersten Beiträgen gezielt um das "mühselige und beladene"?

Ich habe die Stelle da eher als "traurige" und so weiter verstanden.

Ich denke, dass die Buße der springende Punkt ist.

Die Beispiele, die du zu Beginn aufgezählt hast, sind meiner Meinung nach gerne Hilfsmittel, um etwas praktisch oder visuell zu machen.
Gerade jungen Menschen hilft das oft.

Aber am Ende kommt es auf jedes einzelne Herz an. Und der springende Punkt ist das Wörtchen "Buße".

Wir haben in diesem Nachbarthread mal anfangs gesammelt, worum es am meisten geht.

Diese Sündenvergebung, weil neben dem heiligen Gott kein Mensch bestehen kann.

Die Sünde kann natürlich nicht vergeben werden, wenn wir nicht verstanden haben, wie ätzend und ekelig die Sünde ist.
Und wenn diese nicht bereut wird.

Wenn man etwas bereut, dann findet man es ja auch schlecht und selbstverständlich versucht man dann, Schlechtes nicht wieder zu tun.

Ganz blödes Beispiel: Wenn ich meinem Hund am Schwanz ziehe, dann merke ich am Weglaufen und Aufjaulen, dass es ihm weh getan hat und bereue es. Weil ich den Hund ja lieb habe und nicht möchte, dass er Schmerzen hat.
Nachdem ich das erkannt habe, tue ich das doch selbstverständlich nicht wieder!

Ich nehme an, dass du Leah diese Buße udn Reue gemeint hast, oder?

Auf die Frage, wie Gott uns zieht, würde ich persönlich schreiben: Ganz individuell.

Und auch nicht immer auf die Treurigkeit hin, ich kenne einen Menschen, der als Moslem Gott und Jesus kennengelernt hat und so heftig voller Liebe und Dankbarkeit ist, seit er errettet ist. Vorherige Traurigkeit habe ich nicht bei ihm gesehen, ich merke aber, wie er Sünde verabscheut.
In manchen Ländern, in denen die Bibel verboten ist, wirkt Gott auch zB durch Visionen, da haben mehrere Menschen in den Nächten ganz starke Träume von der gleichen Person- von Jesus. Viele haben sich daraufhin bekehrt. Das schreibe ich gerade aus dem Gedächtnis heraus aus einem Buch, von dem mir ein Bruder erzählt hat. Bei Interesse frage ich gerne nochmal gezielter nach.


Liebe Grüße, Cleo




Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Leah
Gelöschter Benutzer

Re: Zu Christus kommen, was ist das eigentlich? Und was ist es nicht?

von Leah am 06.07.2021 09:13

Hallo Mato
Ich denke, Deine Idee, was Buße ist, ist sehr von Irrtümern der katholischen Kirche geprägt.

Der armselige Büßer, der mit schlechtem Gewissen sich in Gedanken oder real selber auspeitscht, ist die Folge davon, dass die Gnade nicht verstanden wurde.

Nein. Buße ist, so verstehe ich die Schrift und so erlebe ich es auch, eine energische, tätige und entschlossene beständige Herzenshaltung. Sie beinhaltet, im Vertrauen in die Erlösung, dass man die Sünde bekennt und in die Vergebung vertraut. Der Sünde flieht. Sich seiner völligen Abhängigkeit vom Herrn bewusst ist und um das rechte Wollen und Vollbringen bittet. Ein innerer Kampf gegen das, was der alte Mensch, das Fleisch will. 

Echte Buße wird vom heiligen Geist bewirkt und steht in der Kraft Gottes.

Dieses Büßergewand, wie ich Dein Post verstehe, ist das, was die Schrift knechtische Gesinnung nennt.
Natürli h gibt es eine erste Buße, eine Umkehr zu Gott, ein Abwenden von der Sünde, aber wir alle wissen, dass wir beständiger Reinigung bedürfen. Es ist ja Teil der Liebesbeziehung mit dem Herrn, unser Versagen zu ihm bringen zu dürfen. ( wir würden ihm freilich lieber die guten Taten bringen, aber er sagt, es gibt keine).

Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.07.2021 09:26.

Leah
Gelöschter Benutzer

Re: Zu Christus kommen, was ist das eigentlich? Und was ist es nicht?

von Leah am 06.07.2021 09:19

Hallo Cleo,
Ja, manchmal führt der heilige Geist dem Menschen seine Schlechtigkeit und seine Verlorenheit durch äusserte Situationen oder gesetzliche Religionen vor Augen. 
Moslems leiden sehr unter dem gesetzlichen Lasten, wenn sie es ernst meinen. Genau so, wie ein überführter Namenschrist, freut man sich dann über die Erlösung. Aber auch ein Christ braucht den Zerbruch. Selig sind die Trauernden.

Danke für den Hinweis auf den Nachbathreat. Hier kommen wir gerade etwas vom Thema ab.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.07.2021 09:29.

Mato
Gelöschter Benutzer

Re: Zu Christus kommen, was ist das eigentlich? Und was ist es nicht?

von Mato am 06.07.2021 09:55

Hallo Mato Ich denke, Deine Idee, was Buße ist, ist sehr von Irrtümern der katholischen Kirche geprägt.

Ich wüßte jetzt nicht, was die katholische Kirche zur Buße sagt. Ich bin nicht katholisch. 

 

Der armselige Büßer, der mit schlechtem Gewissen sich in Gedanken oder real selber auspeitscht, ist die Folge davon, dass die Gnade nicht verstanden wurde.

Das meine ich ja gerade, denn die Buße, sofern sie echt ist, bewirkt doch die Gnade der Sündenvergebung. Aber man wird doch nicht, bei Erreichen der Sinnes-bzw. Herzensänderung im Zustand der Buße verbleiben. Höchstens wenn man in einem ständigen inneren Konflikt die eigenen sündhaften Probleme nicht beseitigt hat. Das leichte Joch, das Jesus uns zusagt, ist doch nur dann leicht, wenn wir durch den Prozess der Buße gegangen sind, um dann die versprochene Ruhe zu finden. 

Wenn Sünde vergeben wurde, dann ist sie vergeben, wir müssen doch nicht immer wieder für die bereits vergebene Sünde auf die Knie gehen. Das wären doch Selbstzweifel, ob die Reue, die Buße oder die Sündenvergebung wirklich erfolgte. 

 

 

Nein. Buße ist, so verstehe ich die Schrift und so erlebe ich es auch, eine energische, tätige und entschlossene beständige Herzenshaltung. Sie beinhaltet, im Vertrauen in die Erlösung, dass man die Sünde bekennt und in die Vergebung vertraut. Der Sünde flieht. Sich seiner völligen Abhängigkeit vom Herrn bewusst ist und um das rechte Wollen und Vollbringen bittet. Ein innerer Kampf gegen das, was der alte Mensch, das Fleisch will.


Immer wieder bekennt oder bekannt hat? Wenn du von Kampf gegen die Sünde sprichst, ist es ja nicht abgeschlossen. Das Bewußtsein der eigenen Sündhaftigkeit ist ja nicht gleichzusetzen mit dem Bewußtsein in Sünde zu leben. 


 

 

Natürli h gibt es eine erste Buße, eine Umkehr zu Gott, ein Abwenden von der Sünde, aber wir alle wissen, dass wir beständiger Reinigung bedürfen. Es ist ja Teil der Liebesbeziehung mit dem Herrn, unser Versagen zu ihm bringen zu dürfen. ( wir würden ihm freilich lieber die guten Taten bringen, aber er sagt, es gibt keine).

 


Aber wo bleibt der Gedanke, dass wir von der Sünde freigesprochen wurden? Wo bleibt die Freiheit und Ruhe, wenn uns das Bewußtsein plagt, unwürdig und schuldhaft zu sein? Wäre es nicht sogar Mißachtung der empfangenen Gnade im Zustand der Buße zu verharren? 

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Leah
Gelöschter Benutzer

Re: Zu Christus kommen, was ist das eigentlich? Und was ist es nicht?

von Leah am 06.07.2021 10:18

Hallo Mato,
Ja, da kann ich Dir überwiegend zustimmen.
Wir kommen nicht mehr in der Selbstschau über die eigene Verdorbenheit mit eingezogenem Kopf und verunsichert zum Herrn.
Je mehr wir in der Gnade wachsen, desto mehr verstehen wir uns als angenommen und sind frei, ehrlich das eigene Versagen vor den Herrn zu bringen. Wir halten ihm die Füße hin, sozusagen.😊

Das leichte Joch hat nicht mit der Buße zu tun, sondern mit dem Dienst. Das Kreuz, das wir aufnehmen sollen, symbolisiert die Buße. Da geht es darum, durch eine beständige Sinnesänderung den alten Menschen in den Tod zu geben.

Spurgeon sagte mal: Der Heilige Geist ist nicht gekommen, damit wir es uns in den Sünden bequem machen, sondern um den alten Menschen zu töten. Das Kreuz eben.
Leah



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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Zu Christus kommen, was ist das eigentlich? Und was ist es nicht?

von geli am 06.07.2021 18:23

Mato: Aber wo bleibt der Gedanke, dass wir von der Sünde freigesprochen wurden? Wo bleibt die Freiheit und Ruhe, wenn uns das Bewußtsein plagt, unwürdig und schuldhaft zu sein? Wäre es nicht sogar Mißachtung der empfangenen Gnade im Zustand der Buße zu verharren?

Dazu habe ich vor einiger Zeit etwas gelesen - leider weiß ich nicht mehr, wo und von wem.
Jedenfalls hat mir seine Ausführung sehr geholfen, diese Zusammenhänge einordnen zu können.

Dieser Schreiber teil die Vergebung in zwei "Teile" auf: Einmal in die "rechtliche" Vergebung, und zum anderen in die "väterliche" Vergebung.

Durch Umkehr und Buße kommen wir zu Gott, und wir empfangen die "rechtliche" Vergebung, wir werden zu seinen Kindern und zu "Gerechten" gemacht.

Wir dürfen nun als seine Kinder fröhlich und unbeschwert vor ihm leben, und müssen nicht ängstlich darauf bedacht sein, nur ja nicht zu sündigen.
Sollte es aber dennoch passieren - und das passiert wohl jedem Gotteskind im Laufe seines Lebens - dann stellt das nicht unsere Stellung als Gottes Kind in Frage, wohl aber berührt es unsere Beziehung zu Gott, zu unserem Vater. Die Beziehung ist dann getrübt - es heißt ja auch, dass der Heilige Geist betrübt sein kann.
Wenn wir jetzt zum Vater gehen und unseren Fehler bekennen, dann vergibt er uns mit seiner "väterlichen" Vergebung, es bedeutet, dass die Beziehung zu ihm nun wieder völlig in Ordnung ist.

Vergebung und Wiedergeburt ist also eine "einmalige" Sache, wenn wir sündigen, bleiben wir dennoch Gottes Kind.
Umkehr und Vergebung, wenn wir als Kind Gottes gesündigt haben - das werden wir öfters in Anspruch nehmen (müssen), wenn uns die (ungetrübte) Beziehung zu unserem Vater wichtig ist!

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Leah
Gelöschter Benutzer

Re: Zu Christus kommen, was ist das eigentlich? Und was ist es nicht?

von Leah am 06.07.2021 19:18

Hallo Geli,

ja danke, das hat mir geholfen zu verstehen, wo ich mißvertanden werde.

Wir reden irgendwie aneinander vorbei.

Also Buße und Bekehrung ist viel, viel, viel mehr als Bekennen von Sünde.

Metanoia bedeutet Sinnesänderung und der Sinn ist der inwendige Mensch, sein Verstand, sein Wille, seine Gefühle....

Das kann schon auch ein tiefes Zerbrochen sein über die innere Verdorbenheit sein, aber es beginnt im kleinen.

Wenn uns der Herr etwas aufdeckt, was wir ändern sollen, dann beginnt Buße und Bekehrung. Oft ist die Bitte um Vergebung damit verbunden, aber das ändert mich ja noch nicht.

Naja, man kann ein Buch über Metanoia = Buße und Bekehrung schreiben.

Leah

 

 

 

 

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.07.2021 19:20.

geli
Gelöschter Benutzer

Re: Zu Christus kommen, was ist das eigentlich? Und was ist es nicht?

von geli am 06.07.2021 19:43

Leah: Also Buße und Bekehrung ist viel, viel, viel mehr als Bekennen von Sünde.

Ja, auf jeden Fall - es bedeutet eine neue Geburt! Wir werden damit zu einem Kind Gottes.

Jede Bitte um Vergebung wegen einer Sünde nach dieser Geburt bedeutet Wiederherstellung der getrübten Beziehung zu Gott, dem Vater!

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Leah
Gelöschter Benutzer

Re: Zu Christus kommen, was ist das eigentlich? Und was ist es nicht?

von Leah am 06.07.2021 20:17

Hallo Geli,
Und wo bleibt die Sinnesänderung?
Ohne das fehlt die Hälfte.


***** restlichen Text gelöscht**** (wegen unmöglichem Umgangston, der mir Leid tut, Leah )

Ich denke, Buße ist ein eigenes Thema.

Wer sich dazu vertiefen möchte: Arthur W.Pink erklärt es sehr gut in seinem Buch "Was ist rettender Glaube?", ebenso empfehlenswert ist das Buch von Jean Gibson "Mehr Schein als Sein".

In der heutigen Evangeliumserkündigung und Jüngerschaftsschulung kommt Buße im eigentlichen Sinn nicht mehr vor, leider.

Pink zeigt auf, dass das zu sehr vielen Christen in den evangelikalen Gemeinden geführt hat, die gar nicht wiedergeboren sind und erklärt, woran man erkennt, ob man wiedergeboren ist.

Leah

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.07.2021 00:46.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Zu Christus kommen, was ist das eigentlich? Und was ist es nicht?

von Burgen am 07.07.2021 08:23


Was ist Liebe Gottes des Christus? 

1.Johannes 4,10 
Darin besteht die Liebe: 
nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden.  


Bei Menge B liest es sich so: 

Darin besteht die Liebe: 
nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn zur Sühnung [d.h. als Sündopfer; vgl 2,2] 
für unsre Sünden gesandt hat. 

V13 
Dass wir [aber] in ihm bleiben und er in uns, erkennen wir daran, dass er uns von seinem Geist gegeben hat. 

V15 
Wer nun bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott, und er [bleibt] in Gott. 

V16 
Und wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und geglaubt: 
Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott, und Gott [bleibt] in ihm. ... 



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