Betrachtungen als Christ an Wochentagen- Ab Seite 10 "Engel"

Erste Seite  |  «  |  1  |  2  |  3  |  4  |  5  |  6  ...  16  |  »  |  Letzte [ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Neueste Beiträge zuerst ]


Pneuma
Gelöschter Benutzer

Re: Betrachtungen als Christ an Wochentagen

von Pneuma am 05.06.2022 08:54

Betrachtung am 5. Juni - Dankbarkeit für Gottes Wohltaten

 

Herr, es preise dich mein Leben;
Denn, o Urquell alles Lichts,
Du entriefest mich dem Nichts,
Und hast mich mir selbst gegeben.

1. Die Dankbarkeit ist eine Schuld, die wir in demselben Augenblick eingehen, wo wir eine Wohltat empfangen. Und es ist eine Ungerechtigkeit, diese Schuld nicht zu bezahlen. Eine noch schreiendere aber, sie nicht zu erkennen. Erkennst du diese Schuld? Was bist du aus dir selbst? Nichts, und abermals nichts! Wer hat Dasein, Leben, Gesundheit, Fähigkeiten, wer alle Gaben dieses, alle Verheißungen des künftigen Lebens dir gegeben? Kam dir nicht alles aus der Hand der göttlichen Freigebigkeit? Wie aber bezahlst du diese Schuld? Bezahlst du sie nicht jeden Tag, so bist du undankbar und ungerecht, da kein Tag, keine Stunde, ja kein Augenblick vergeht, wo Gott dich nicht erhält und dir Gutes erzeigt.

2. Die Dankbarkeit ist eine Tugend, durch die wir erkennen, dass alles Gute uns von Gott zukommt, und die uns drängt, ihn als unseren allerhöchsten Wohltäter zu verehren, zu lieben, und alles, was wir sind und haben, ihm als seine Gaben anzueignen. Wie übst du diese Tugend? Gedenkst du der göttlichen Wohltaten? Ist dein Herz davon durchdrungen? Rechnest du Gottes Gaben nicht deiner Betriebsamkeit, deinem Fleiß an? Ach, mein Gott, zu meiner Beschämung bekenne ich vor dir, dass ich das undankbarste und ungerechteste deiner Geschöpfe bin. Alles, Herr, verdanke ich dir, mein Undank aber verdiente fürwahr, dass du alle deine Wohltaten mir entziehst.

3. Die Dankbarkeit ist schließlich ein Lobopfer, das Gott von uns erwartet, und zu dem seine Schrift uns ermahnt, die spricht: "Bring Gott als Opfer dein Lob, und erfülle dem Höchsten deine Gelübde." (Psalm 50,14) Wann und wie bringst du Gott dieses Lobopfer? Mit jedem Atemzug sollten wir Gott loben und ihm danken, denn jeder Augenblick ist eine Wohltat seiner Hand, die er uns nicht schuldig ist. Sind wir also dankbar Gott gegenüber. Auf unendliche Weise hat er dies um uns verdient. Undank verschließt sich selbst die Pforte der göttlichen Wohltaten, aber gern verleiht Gott seine Gaben einem Herzen, das seine Barmherzigkeit lobpreist. "Dankt für alles; denn das will Gott von euch, die ihr Christus Jesus gehört." (1. Thessalonicher 5,18)

Zitiert mit freundlicher Genehmigung, von Mathias Herget
https://www.marianisches.de/
(Thema wechselt Täglich und ist nicht gespeichert in der WebSeite.)

Liebe Grüße, Pneuma

Antworten

Pneuma
Gelöschter Benutzer

Re: Betrachtungen als Christ an Wochentagen

von Pneuma am 06.06.2022 10:33

Betrachtung am 6. Juni - Vom Trost der Hoffnung der Auserwählten

 

Süße Hoffnung, Himmelsfriede,
Du erhebst des Pilgers Herz,
Heilst mit Balsam seinen Schmerz,
Und entzückest das Gemüt,
Das für Ewiges erglüht.

1. In allen deinen Trübsalen erhebe deinen Blick mit fester Hoffnung zum Himmel, und alles wird dir erleichtert und versüßt werden. Eine wunderbare Tugend ist diese heilige Hoffnung, die auf dem Glauben an Gottes Verheißungen ruht, und Belohnung hat sie selbst in diesem Leben. Denn gleichwie der Glaube, der festen Schrittes auf dem Weg der Gebote fortschreitet, immer an Licht zunimmt, so dass er bei vollkommenen Seelen der Anschauung nahe kommt: also gewinnt auch auf demselben Weg die Hoffnung eine solche Stärke, dass sie die künftigen Güter gleichsam schon zu besitzen glauben, weil sie die Verschreibung des himmlischen Königs in Händen haben.

2. O wie wunderbar ist die Sicherheit, die Freude, die diese heilige Hoffnung in getreue Seelen ergießt. Mächtig kräftigt sie die Seelen, vorübergehende Dinge zu verachten, himmlische zu lindern, und um ihrer willen alles zu tun und zu leiden. Gleichwie bei Gefahren die Vögel in die Lüfte sich aufschwingen, so erheben heilige Seelen, wenn die Welt sie bedrängt, die Traurigkeit sie peinigt, der Feind ihnen nachstellt, mit den Flügeln dieses Glaubens und dieser Hoffnung sich in die himmlischen Höhen, schauen dort im Geist die ewigen Belohnungen, und ertragen, um sie zu erlangen, Trübsale, Verfolgungen und Schmerzen. Diese Anschauung erfüllte die Apostel und alle heiligen Märtyrer mit unbeschreiblichem Trost in ihren Trübsalen und Peinen.

3. Aber wie wunderkräftig zeigt sich diese Hoffnung heiliger Seelen bei ihrem Tod. Denn wodurch wird der Tod so bitter, so schrecklich? Durch die Anhänglichkeit an dieses Leben und die Angst vor der Rechenschaft und der unglückseligen Ewigkeit. Eine solche Seele aber ist längst von der Erde gelöst, und fern von dieser schrecklichen Angst des Sünders. Ihr Herz glüht vor Verlangen, mit ihrem Gott vereint zu werden. Er war ihr Ziel im Leben, er ist ihre Sehnsucht im Tod. Auf diesen Anker also gestützt, und durch die Trübsale des Lebens gereinigt, erwartet sie voll des feurigsten Verlangens ihr Sterben. Jesus Sirach 1,13: "Dem Gottesfürchtigen geht es am Ende gut, am Tag seines Todes wird er gepriesen."

Zitiert mit freundlicher Genehmigung, von Mathias Herget
https://www.marianisches.de/
(Thema wechselt Täglich und ist nicht gespeichert in der WebSeite.)

Liebe Grüße, Pneuma

Antworten

Pneuma
Gelöschter Benutzer

Re: Betrachtungen als Christ an Wochentagen

von Pneuma am 07.06.2022 09:00

Betrachtung am 7. Juni - Die Welt im Gegensatz zum Evangelium

 

O lass, Herr, mich nicht betören
Von dem Trug und Schein der Welt.
Ganz will dir ich angehören,
Und nur tun, was dir gefällt.
Denn dein heiliges Gesetz
Schützt allein vor Satans Netz.

1. "Niemand" - spricht der Herr, "kann zwei Herren dienen!" So unmöglich dies ist, suchen dennoch nicht wenige, selbst unter denjenigen, die noch an die göttlichen Offenbarungen glauben, und selig zu werden verlangen, Gott so zu dienen, dass sie es sich mit der Welt nicht verderben. Und der Geist der Lüge überzeugt sie auch leicht von der Möglichkeit. Nicht zerstören zwar kann er das Evangelium, aber wie einst unsere Stammeltern, so überlistet er auch sie. Er sagt nicht, das heilige Gesetz sei ungerecht, sondern nur, es verpflichte nicht mit so großer Strenge, und wer von der verbotenen Frucht isst, werde keineswegs sterben. Dies ist eine Schlinge, in der viele Menschen in den ewigen Untergang gezogen wurden.

2. Täuschen wir uns nicht. Weder Gott noch die Welt dulden ein geteiltes Herz. Vielfältiges Wehe sprach Jesus über die Welt aus, und niemals lässt seine Lehre mit den Lehren der Welt, das Kreuz mit ihrer Pracht, Weichlichkeit und ihren Lüsten sich vereinigen. Ständen auch noch so viele falsche Propheten auf, die alles in süßer Weisheit mildern, vereinbaren und in Einklang bringen wollen, so stehen dennoch der Geist Jesu Christi und die Welt einander ewig feindlich gegenüber. Alles, was sie beweisen, ist nur, dass sie den Geist Jesu nicht kennen, der nicht den Frieden brachte, sondern das Schwert, alles zu vertilgen, was dem ewigen Gesetz widerspricht.

3. Oft sagte uns Jesus, die Anzahl der Auserwählten sei gering. Deutlich auch spricht der Apostel: "Wer den Geist Christi nicht hat, der gehört nicht zu ihm." (Römer 8,9b) Wo finden wir aber den Geist Jesu Christi, den Geist der Demut und des Kreuzes, der Abtötung und Selbstverleugnung in den Gedanken, Unterredungen, Neigungen, Planungen, Lustbarkeiten, Vorurteilen, im Geiz, der Rachsucht, Habgier, dem Stolz und den Unreinheiten der Welt? Schöne Namen erfand sie, alle Torheiten und Laster zu verharmlosen. Aber hüten wir uns vor diesen Blumen, unter denen die alte Schlange lauert. "Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng, und der Weg dahin ist schmal, und nur wenige finden ihn." (Matthäus 7,14)

Zitiert mit freundlicher Genehmigung, von Mathias Herget
https://www.marianisches.de/
(Thema wechselt Täglich und ist nicht gespeichert in der WebSeite.)

Liebe Grüße, Pneuma

Antworten

Pneuma
Gelöschter Benutzer

Re: Betrachtungen als Christ an Wochentagen

von Pneuma am 08.06.2022 12:31

Betrachtung am 8. Juni - Von der Furcht vor den göttlichen Gerichten

 

Prüfest, Herr, du die Vergehen:
Wer kann je vor dir bestehen.
Es erzittert mein Gebein,
Denke ich an dein Gericht.
Selbst die Himmel sind nicht rein,
Herr, vor deinem Angesicht.

1. Wenn ich, Herr, deine Gerichte betrachte, dann erzittert mein Gebein in mir, und es vergeht mein Geist bei dem Gedanken, dass ich bald vor deinem Richterstuhl erscheinen muss. "Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!" ruft dein Apostel aus. (Hebräer 10,31) Selbst deine Heiligen, die ihr ganzes Leben in Unschuld und Buße verlebt hatten, erbebten in ihrer letzten Sunde, ob sie auch nichts Böses sich bewusst waren. Denn sie wussten, dass deine Augen bis ins Innerste der Gedanken dringen, und dass deine Urteile unendlich verschieden von dem Urteil der Menschen sind.

2. Zittert aber die Zeder auf dem Libanon, was soll dann das Rohr in der Wüste. Erbebt die Unschuld und Heiligkeit, nicht rein befunden zu werden vor deinen Augen: wie soll die tägliche und veraltete Bosheit nicht erbeben? "Und" - spricht dein Apostel - "wenn der Gerechte kaum gerettet wird, wo wird man dann die Frevler und Sünder finden?" (1. Petrus 4,18) Wenn Jeremias, der noch im Mutterleib geheiligt worden war, deinen Zorn so sehr fürchtete, dass er nicht wusste, wohin er fliehen kann: was soll ich tun, der ich in Sünden empfangen wurde, und unaufhörlich in Sünden lebte? Ach, was wird es sein, wenn das Buch unseres Lebens aufgeschlagen wird, wenn die verborgenen Missetaten ans Licht treten, wenn du die Gnaden schauen wirst, die zu deinem Heil dir gegeben waren, und die du in den Wind geschlagen hast?

3. Psalm 143,2: "Herr, geh mit deinem Knecht nicht ins Gericht; denn keiner, der lebt, ist gerecht vor dir." Durchforschst du mein Leben und meine Sitten ohne Barmherzigkeit, dann verschwindet alle meine Hoffnung. Denn nichts finde ich, mich zu rechtfertigen. Auf tausend Fragen finde ich keine Antwort, keine Entschuldigung. Verstummen muss ich, wenn du die Ärgernisse mir vor Augen stellst, die ich gegeben habe. Still werden muss ich angesichts der Beispiele deiner getreuen Diener, die zur Besserung meines Lebens mich ermahnten. Herr, mein Gott, in Zerknirschung meines Herzens falle ich zu den Füßen deiner Barmherzigkeit nieder und bitte in Demut: "Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn, und züchtige mich nicht in deinem Grimm!" (Psalm 6,2)

Zitiert mit freundlicher Genehmigung, von Mathias Herget
https://www.marianisches.de/
(Thema wechselt Täglich und ist nicht gespeichert in der WebSeite.)

Liebe Grüße, Pneuma

Antworten

Pneuma
Gelöschter Benutzer

Re: Betrachtungen als Christ an Wochentagen

von Pneuma am 09.06.2022 12:14

Betrachtung am 9. Juni - Ergebung in Leiden

 

Herr, aus tiefbetrübtem Herzen
Tönt mein traurig Lied zu dir.
Doch mein Trost sind Kreuz und Schmerzen,
Denn du sandtest selbst sie mir;
Und nur dadurch kann ich rein,
Und dir, Jesus, ähnlich sein.

1. Gepriesen, mein Gott, sei dein heiliger Name in dieser Stunde. Denn deine Hand ist es, die diese bitteren Trübsale mir sendet. Immer aber wird deine Hand von deinem Herzen, und dein Herz von deiner Liebe geleitet. Darum auch, mein Gott, ist deine Züchtigung mir nicht sowohl ein Zeichen deines Zornes, als ein Beweis deiner Liebe. Willkommen also sei mir deine Zuchtrute, denn du strafst als Vater, und weniger schwer als die Hand der Menschen ist deine Hand, weil deine Barmherzigkeit sie führt. Fällt auch die Pein des Augenblicks der Natur schmerzlich, so ist doch deine milde Strafe eine heilsame Arznei, die meine Seele reinigt, heilt und erleuchtet.

2. Unendlich mehr, mein Gott, - dies erkennt meine Seele, - haben meine Sünden und meine Nachlässigkeit verdient. Denn, fürwahr, ein böser Knecht bin ich, der ich den Willen meines Herrn erkannt, und nicht getan habe. Und gut tut es mir, dass du in dieser Zeit mich gelinde bestrafst, um mich nicht auf ewig zu verwerfen. Auch ist es mir ein großer Trost, dass du, wenn du mich bestrafst, und nichts Gutes in mir findest, das deiner Belohnungen würdig ist, wenigstens Schmerz und Elend findest, die deiner Erbarmungen würdig sind. Darum, o mein Gott, bitte ich dich: Sende mit dem Kreuz mir zugleich Geduld, damit ich es zu deiner Ehre trage, deine Gerechtigkeit besänftige, und deine Gnade verdiene.

3. Was auch, o Jesus, mein Gott und Erlöser, sind alle meine Leiden, wenn ich sie mit den unsagbaren Schmerzen vergleiche, die du in unendlicher Liebe am heiligen Kreuz erlitten hast, von ewigen Schmerzen mich zu befreien. O gib mir einen Funken dieser feurigen Liebe, dass mein ganzes Herz für dich erglüht, und ich im Leiden mich dir gleichförmig bilde. Nimm, Herr, dieses geringe Leiden als ein Opfer auf, das ich dir, meinem gekreuzigten Heiland, bringe, und vereinige es mit deinem unermesslichen Opfer, damit es dadurch geheiligt, und deinem himmlischen Vater wohlgefällig werde. Mit dir, meinem göttlichen Heiland, spreche ich: "Vater, nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen!" (Lukas 22,42b)

Zitiert mit freundlicher Genehmigung, von Mathias Herget
https://www.marianisches.de/
(Thema wechselt Täglich und ist nicht gespeichert in der WebSeite.)

Liebe Grüße, Pneuma

Antworten

Pneuma
Gelöschter Benutzer

Re: Betrachtungen als Christ an Wochentagen

von Pneuma am 10.06.2022 10:10

Betrachtung am 10. Juni - Vom himmlischen Adel der Kinder Gottes

 

Ach, wann wird die Zeit erscheinen,
Die, mein Schöpfer, selig mich
Mit den Deinen wird vereinen,
Dich zu loben ewiglich.
Tag und Nacht verlangt in Schmerz
Nur nach dir mein sehnend Herz.

1. Erhebe deinen Sinn und deine Gedanken oft mit freudiger Hoffnung zum Himmel, auf den dein Heiland dir ein Recht und Ansprüche erworben hat, und erwäge die ergreifenden Worte seines geliebten Jüngers: "Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes, und wir sind es." (1. Johannes 3,1) Über allen Begriffen steht fürwahr diese unendliche Liebe unseres Gottes zu uns armen Sterblichen, dass diese ewige Majestät uns würdigt, unser wahrer Vater durch zarte Vaterliebe, durch beständige Wohltaten und durch ewige Verherrlichung in seinem Schoß zu sein. Denn nicht nur werden wir Kinder Gottes genannt, sondern wir sind es auch. So hegen wir denn Gesinnungen, die dieses himmlischen Adels würdig sind.

2. Diese Aufnahme in die Kindschaft Gottes hat sein eingeborener Sohn, "der Erstgeborene unter vielen Brüdern" (Römer 8,29b), uns wahrhaft und wesentlich erworben. Feierlich sprach er dies aus, als er seinen Jüngern verkündigen ließ: "Geh aber zu meinen Brüdern, und sage ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott." (Johannes 20,17b) Er selbst erwirkte uns diese göttliche Kindschaft. Sie war das Ziel seiner Menschwerdung, seiner Leiden, seines Todes, seiner ewigen Verherrlichung. Nicht leere Worte sind dies, sondern Wahrheiten, die unser Herz mit ewigem Dank und ewiger Liebe durchdringen sollen.

3. "Liebe Brüder, jetzt sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein werden, ist noch nicht offenbar geworden. Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist." (1. Johannes 3,2) Noch tragen wir das Pilgergewand. Wenn wir es aber ablegen, und die Offenbarung der großen Herrlichkeit Gottes schauen werden, dann wird unsere Würde dem ganzen himmlischen Hof kund werden. Welche Seligkeit liegt in diesen Worten! Aber es fügt der heilige Apostel bei: "Jeder, der dies von ihm erhofft, heiligt sich, so wie er heilig ist." (1. Johannes 3,3) Dies also muss von nun an unser einziger Gedanke, unsere einzige Beschäftigung sein. Dahin müssen alle Werke unseres Lebens zielen. Offenbarung 22,12: "Siehe, ich komme bald, und mit mir bringe ich den Lohn, und ich werde jedem geben, was seinem Werk entspricht."

Zitiert mit freundlicher Genehmigung, von Mathias Herget
https://www.marianisches.de/
(Thema wechselt Täglich und ist nicht gespeichert in der WebSeite.)

Antworten

Pneuma
Gelöschter Benutzer

Re: Betrachtungen als Christ an Wochentagen

von Pneuma am 11.06.2022 21:32

Betrachtung am 12. Juni - Die wahre Frömmigkeit ist nicht wunderlich

 

O gib mir, Jesus, deiner Sanftmut Sinn;
Er lehre mich der Liebe Klippen fliehen
Und andere zu deinem Dienste ziehen;
Dies ist der Tugend seligster Gewinn,
Die nur durch deine Liebe sich ernährt,
Und durch Geduld in Liebe sich bewährt.

1. Die wahre Frömmigkeit ist einfach in ihrem Leben, und zeichnet sich nicht sowohl durch ihre Handlungen, als durch die reine Absicht bei ihnen aus. Sie spricht, erfreut und unterhält sich sogar auf verdienstvolle Weise, weil sie Gottes Gegenwart nie aus den Augen verliert, und ist auch, selbst im Umgang mit den Kindern dieser Welt, so freundlich, dass sie sie nicht ablehnen können. Darum waren auch die größten Heiligen gewöhnlich die Freundlichsten aller Menschen. Also ließ auch unser liebevoller Erlöser, wie streng auch seine Sittenlehre war, dennoch sich herab, bei einem Pharisäer, bei einem Zöllner zu speisen, einer Hochzeit beizuwohnen, und so freundlich mit den Sündern sich zu unterhalten, dass man den Leib selig pries, der ihn getragen hatte.

2. Dieser göttliche Heiland muss auch hier unser Vorbild sein. Nur eine falsche Frömmigkeit ist wunderlich, schwierig, und verstößt gegen gute Gebräuche der Gesellschaft. Immer lehrt und ermahnt sie zur Unzeit, arbeitet und wacht, wenn sie ruhen, sammelt sich im Innern, wenn sie unschuldig sich erheitern sollte, fällt durch ihre Rechthaberei und ihren Tadel allen zur Last, und wirkt durch ihr sonderbares Betragen dahin, dass sie manche guten Seelen verscheucht, die sie leicht hätte zu Gott führen können, wenn sie weniger eigensinnig und liebevoller im Umgang wäre. Hüten wir uns vor diesem Weg, wodurch die wahre Frömmigkeit verkannt und verhasst wird.

3. Immer ist die wahre Frömmigkeit vom Geist der Liebe beseelt, die, wie der Apostel spricht, "geduldig, gütig ist, alles erträgt, nichts Böses denkt" (1. Korinther 13), nach den verschiedenen Gemütern sich richtet, mit den Fröhlichen sich erfreut, und mit den Weinenden weint. Der heilige Apostel, der diese Lehren erteilt, übte sie selbst mit wundersamer Anmut, und zielte durch die Sanftmut seines Lebens dahin, allen Liebe zur Frömmigkeit einzuflößen, wie er auch selbst spricht: "Auch ich suche allen in allem entgegenzukommen; ich suche nicht meinen Nutzen, sondern den Nutzen aller, damit sie gerettet werden." (1. Korinther 10,33) "Du aber, . . . strebe unermüdlich nach Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glauben, Liebe, Standhaftigkeit und Sanftmut." (1. Timotheus 6,11)

Zitiert mit freundlicher Genehmigung, von Mathias Herget
https://www.marianisches.de/
(Thema wechselt Täglich und ist nicht gespeichert in der WebSeite.)

Liebe Grüße, Pneuma

Antworten

Cleopatra
Administrator

38, Weiblich

  Urgestein

Forenleitung

Beiträge: 5157

Re: Betrachtungen als Christ an Wochentagen

von Cleopatra am 12.06.2022 08:01

Guten Morgen, 

interessant- hatten wir nicht noch letztens das Thema "Frömmigkeit"...? 

Einige Dinge hier im letzten Text sind mir fremd.
Es werden einzelne Heilige genannt, ich kenne die Bibel so, dass der, der zu Jesus gehört "geheiligt" wurde, also "heilig" ist.
Das entscheidet demnach Gott zuletzt.

So, wie ich den Text hier aber verstehe, scheinen die "Heiligen" eine besondere Personengruppe darzustellen, was ich aber biblisch nicht wiederfinde.

Ich musste bei einem Satz etwas schmunzeln:


Pneuma zitierte: Darum waren auch die größten Heiligen gewöhnlich die Freundlichsten aller Menschen.

Das kann ich nicht so unterstreichen.
Ich glaube nämlich nicht, dass Paulus und ich mal Freunde geworden wären ;-D

Er ist ja wirklich seeehr direkt manchmal gewesen. Klar- er hat die Wahrheit gesagt, aber nur unbedingt immer am Freundlichsten von allen.....? Hmmmmm 


Pneuma zitierte: .....dass man den Leib selig pries, der ihn getragen hatte.


Das kenne ich auch nicht, dass man Körper selig preist. Das habe ich bisher noch nicht miterlebt.

Ich kenne die Seligpreisungen Jesu am Berg.

Zum Thema Frömmigkeit: Ich denke, die beginnt und endet immer im eigenen Herzen.
Der Hinweis zu 1.Korinther 13, die wahre Liebe, ist meiner Meinung nach ein sehr wichtiger Hinweis, weil das total zusammengehört.

Mit "fromm" verbinde ich nicht leere Gesetzeshandlungen, sondern die Beziehung zu Gott (mit sehr viel Respekt). Das ist jetzt aber meine eigene Interpretation.

Liebe Grüße, Cleo


Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

Antworten

Pneuma
Gelöschter Benutzer

Re: Betrachtungen als Christ an Wochentagen

von Pneuma am 12.06.2022 18:21

Liebe Cleo,
besten Dank für die Gedanken und Deine Meinung.
Wie es auch bei den Niederschriften in der Bibel ist, es sind immer verschiedene Worte gewählt für
Vorgänge und Zustände.
Zum Thema Frömmigkeit ist viel nachzulesen in:
-
Re: http://Wir brauchen den Heiligen Geist um zur Erkenntnis der Wahrheit zu kommen!
von Burgen am 07.06.2022 16:26
Liebe Grüße, Pneuma

Antworten

Cleopatra
Administrator

38, Weiblich

  Urgestein

Forenleitung

Beiträge: 5157

Re: Betrachtungen als Christ an Wochentagen

von Cleopatra am 13.06.2022 07:25

Guten Morgen, Pneuma, 


Pneuma: Wie es auch bei den Niederschriften in der Bibel ist, es sind immer verschiedene Worte gewählt für Vorgänge und Zustände.


Worauf bezieht sich das? Auf das, was ich zum Thema "Heilige", "Selig machen" oder auf das, was icch zum Thema "Frömmigkeit" geschrieben habe? 


Pneuma: Zum Thema Frömmigkeit ist viel nachzulesen in: - Re: http://Wir brauchen den Heiligen Geist um zur Erkenntnis der Wahrheit zu kommen! von Burgen am 07.06.2022 16:26


grins- du könntest Moderator werden, das war gut moderiert 

Stimmt- in dem Thread wurde das Thema Frömigkeit auch angeschnitten.
Wenn natürlich der Bedarf für noch weitergehende Gespräche zu diesem Thema da ist, sollten wir vielleicht einen separaten Thread eröffnen mit entsprechenden Titel, damit die jeweiligen Themen ungestört bleiben.

Ich selbst habe mir erlaubt, einen Beitrag, der zitiert wurde, mit meinen Gedanken zu kommentieren, frei nach dem Titel der Kategorie "tägliche Losungen und Gedanken dazu". Dies ist ja hier ein Diskussionsforum, da wird diskutiert .

Liebe Grüße, Cleo


Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

Antworten
Erste Seite  |  «  |  1  |  2  |  3  |  4  |  5  |  6  ...  16  |  »  |  Letzte

« zurück zum Forum