Frohbotschaft - Drohbotschaft - Heilsbotschaft?

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solana

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Re: Frohbotschat - Drohbotschaft - Heilsbotschaft?

von solana am 26.06.2014 15:04

Marjo schrieb: in Dieser Deiner Zielsetzung sehe ich in diesem Thread bisher ein sehr hohes Maß an Übereinstimmung

Ja, das denke ich auch.

Cipher schrieb:

Es ist übrigens nicht von ungefähr, dass ich den Titel genau in der Reihenfolge gesetzt habe: "Frohbotschat - Drohbotschaft - Heilsbotschaft?" Was ich mit dem Titel ausdrücken will ist, dass die Heilsbotschaft nicht nur aus einem der beiden Teile bestehen darf - meiner Überzeugung nach.


Gut, dass du das dazu sagst - ich hatte die Frage eher als "entweder - oder?" verstanden.


Cipher schrieb:Worin liegt der Unterschied zwischen einem Glauben, dessen Ursprung die Angst vor ewiger Verlorenheit ist und Glauben, der aus einer Erkenntnis während einer Predigt erwächst? Ich bin fest davon überzeugt, dass Jesus in der Lage ist, beides zu unserem Segen zu handhaben.

Der Unterschied liegt meiner Ansicht nach beim "Ansatzpunkt" für die Vermittlung.
Dh ob ich beim "Diesseits" oder beim "Jenseits" ansetze.

Und um jemanden zu erreichen, für den das Diesseits die "einzige Realität" ist, finde ich das den besseren Ansatzpunkt, um ihm klar zu machen, wie er sich selbst dessen "beraubt", was wirklich erfülltes Leben ausmacht, wenn er das als einzige Perspektve hat. Wovor er dieAugen verschliessen muss, um nicht zu verzweifeln angesichts des "Ausgeliefert-Seins an ein launisches Schicksal" und der "Sinnlosigkeit", wenn der ganze Sinn unseres Lebens nur darin besteht, möglichst viel zusammen zu raffen an "Besitz", den man nicht wirklich in der Hand hat, sondern er eigentlich uns ... und "assergewöhnlichen Erlebnissen" ("Kicks"), von denen nichts bleibt, als ein fader Nachgeschmack, wenn sie vergangen sind ... eben ein "Haschen nach dem Wind" , bei dem nichts als leere Fäuste übrig bleiben.

Wenn jemand das erkennt und einsieht, dass ihm das Wichtigste im Leben fehlt - in diesem Leben und erst recht danach, dann ist er bereit, sich auf eine persönliche Erahrung mit diesem Gott einzulassen, der uns anbietet, zu "sehen und schmecken, wie freundlich er ist".
(nicht "Friede, Freude, Eierkuchen" - aber auch schon hier "einen reich gedeckten Tisch im Angesicht der Feinde")

Wenn du lieber bei der Angst anknüpfst und die schürst, kannst du das natürlich auch machen.
Mir "liegt" das nicht, weil mein eigener Glaube auch nicht von Angst getrieben ist, sondern eher von der Freude und vom Staunen, vom "Sehen und Schmecken"...

Ja, den Fehler machen die meisten von uns, mich selbst ausdrücklich eingeschlossen. Das ist allerdings längst nicht grundsätzlich der "Königsweg".

Und wenn wir ein Zeugnis abgeben, spürt der andere sehr wohl, wir sehr wir selbst dahinter stehen.
Daher sehe ich das eigentlich nicht als Fehler, von meiner Erfahrung auszugehen.
Gruss
Solana


angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.06.2014 15:11.

WhiteEagle
Gelöschter Benutzer

Re: Frohbotschat - Drohbotschaft - Heilsbotschaft?

von WhiteEagle am 26.06.2014 17:11

Hallo,

ich gebe das Evangelium vorwiegend als "Frohe Botschaft" weiter. Und zwar führe ich in Gesprächen den Menschen vor Augen, dass das Abhängigsein von äusseren Dingen niemals glücklich machen kann. Ich zeige ihnen auf, dass ihre Haltungen falsch sind und nicht nur zu Zank und Streit, sondern auch zu vielen negativen Empfindungen und sonstigem Negativen führen. Ja, dass auch die Krankheiten letztendlich darin ihre Ursache haben. Und dann sage ich, dass eine Möglichkeit besteht dauerhaft glücklich und gesund zu werden (letzteres natürlich nicht immer sofort, aber doch langfristig gesehen). Kurz ich sage ihnen, dass im Grunde das, was sie sich von Herzen wünschen, durch das Ewige erfüllt wird. Sie sehen es auch an mir, dass das nicht leere Worte sind.  Denn es gab Menschen, die mich immer wieder einmal ansprachen, dass ich so "strahle", immer freundlich bin. Kurz, man sieht mir oft die Freude, das Glück an.
Letztens musste ich aber einige Personen, die mir bewusst Böses taten, darauf hinweisen, dass sie sich damit schwerwiegende negative Folgen geschaffen haben, bzw. vorher habe ich sie noch ermahnt - mit Hinweis auf die Folgen - dass sie von ihrem bösen Tun lieber ablassen sollten.
Aber der Glaube an eine außerweltliche Gerechtigkeit ist eben doch gering ausgeprägt.

LG,
White Eagle 

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Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Frohbotschaft - Drohbotschaft - Heilsbotschaft?

von Merciful am 26.06.2014 21:35

WhiteEagle schrieb: Und zwar führe ich in Gesprächen den Menschen vor Augen, dass das Abhängigsein von äusseren Dingen niemals glücklich machen kann. Ich zeige ihnen auf, dass ihre Haltungen falsch sind und nicht nur zu Zank und Streit, sondern auch zu vielen negativen Empfindungen und sonstigem Negativen führen. Ja, dass auch die Krankheiten letztendlich darin ihre Ursache haben. Und dann sage ich, dass eine Möglichkeit besteht dauerhaft glücklich und gesund zu werden (letzteres natürlich nicht immer sofort, aber doch langfristig gesehen). Kurz ich sage ihnen, dass im Grunde das, was sie sich von Herzen wünschen, durch das Ewige erfüllt wird.

Hm, dies setzt aber voraus, dass du mit Menschen zu tun hast, die von äußeren Dingen abhängig sind, die unglücklich sind, deren Einstellungen falsch sind, die zanken und streiten, die negative Empfindungen haben, die deshalb krank sind und sich von Herzen Glück und Gesundheit wünschen. Mehr noch, du musst auch wissen, dass es so und nicht anders um diese Menschen steht.

Ich persönlich kenne die Menschen nicht so gut, dass ich sagen könnte, sie seien von äußeren Dingen abhängig, unglücklich, sie hätten falsche Einstellungen, würden zanken und streiten, hätten negative Empfindungen, seien deshalb krank und sehnten sich nach Glück und Gesundheit.

Die Menschen, die ich so kenne, machen auf mich einen eher glücklichen Eindruck. Sie leben in geordneten Verhältnissen, sind berufstätig, haben schöne Wohnungen, zeigen ein freundliches Verhalten. Wie könnte ich ihnen da sagen, sie müssten etwas ändern?

Zudem denke ich, dass ich ein besonders glücklicher Mensch sein müsste, einer, der vorbildhaft ist, liebt und Gutes tut, einer, der viel Wissen und Weisheit hat, so dass meine Aussagen sowohl glaubwürdig als auch überzeugend wären - dann könnte ich auf die Menschen zugehen und mit ihnen über die wichtigen, grundlegenden Fragen des Lebens sprechen.

Da ich diese Voraussetzungen eher nicht erfülle, fürchte ich, und auch die Menschen nicht gut genug kenne, spreche ich auch nur selten einmal mit Menschen über Gott und den Glauben; nur da und dann, wo es sich in der Situation zwanglos ergibt, aber auch dann eher vorsichtig und respektvoll, nicht so, dass mein Gegenüber den Eindruck bekommt, ich sei der Meinung, berechtigt zu sein, ihm zu sagen, was er tun oder lassen solle.

Merciful

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Klaus
Gelöschter Benutzer

Re: Frohbotschaft - Drohbotschaft - Heilsbotschaft?

von Klaus am 26.06.2014 22:23

Hallo zusammen.

Ein Muster echter geistgewirkter Verkündigung entnehme ich immer wieder Apg. 26, wo Paulus von Jesus Vollmacht erhält, seinen Dienst vor Gott auszurichten.

Ich werde dich herausnehmen aus dem Volk und den Nationen, zu denen ich dich sende,  ihre Augen zu öffnen, dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Macht des Satans zu Gott, damit sie Vergebung der Sünden empfangen und ein Erbe unter denen, die durch den Glauben an mich geheiligt sind. (Apg.26:17-18/Elberf.) 

Da sollen also die Augen der Blinden geöffnet werden. Von der Bibel her wissen wir, daß gerade die Gutmenschen, die Selbstgerechten, die Elite der Blinden sind. Und solche Leute sollen sich dann auch noch von der Finsternis zum Licht bekehren. Das grenzt ja schon an Majestätsbeleidigung. Und dann auch noch von der Macht Satans gelöst werden. Wie mittelalterlich.

Ich hatte eine gewisse Zeit, wo ich Gott gefragt habe, ob es denn nicht besser wäre, das Evangelium überhaupt nicht mehr zu verkündigen. Schließlich geht es den Abgefallenen, die für einen kurzen Moment den Weg des Lebens betreten haben, nach ihrem Abfall wesentlich schlechter als vor ihrer Bekehrung. Aber Gott hat mich überzeugt, daß das Evangelium des Reiches der Himmel gepredigt werden muß und daß dies sein Mittel ist, um seine Auserwählten aus der Finsternis herauszuziehen und sie unter die Herrschaft bzw. Herrlichkeit Christi zu bringen.

In diesem Sinne halte ich sehr wenig von Drohungen. Kann man denn Toten überhaupt drohen? Die Nachkommen Adams sind tot in ihren Sünden, auch wenn sie noch so brave Bürger sind. Sie leben und sterben in ihren Sünden, wenn sie nicht glauben, daß der Sohn Gottes es ist, daß er der "Ich bin" ist. Aber wer will so etwas schon hören.

"Laßt euch versöhnen mit Gott...", so läßt es der lebendige Gott seinen Feinden ausrichten. Aber ich weiß, überhaupt zu erwähnen, daß alles Fleisch in Feindschaft gegen Gott lebt, ist schon wieder so eine Majestätsbeleidigung. Nun ja, es dürfte Madam Guyon gewesen sein, die gesagt hat, daß die Welt einem stinkendem Aas vergleichbar ist. So reden Leute, die die Heiligkeit und Herrlichkeit Gottes kennen.

Shalom 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.06.2014 22:32.
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