16) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 12, 1 - 21

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solana

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Re: 16) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 12, 1 - 21

von solana am 27.06.2014 15:17

Ein wichtiger Punkt, auf den wir jetzt noch gar nicht weiter eingegangen sind, ist das, worauf der ganze "praktsche Teil" hinaus läuft (so empfinde ich es) und der so zusammengefasst wird:


21 Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.

Mit anderen Worten:
Überwindet das Böse nicht, indem ihr dagegen ankämpf und als Sieger hervorgeht - sondern gebt ihm keinen Raum in euch, nicht in euren Gedanken, lasst eure Gefühle nicht davon "vergiften", auch wenn euer Zorn und Hass "gerechtfertigt" wären.

Euer Handeln richte sich nicht nach dem, was euch angetan wurde, sondern komme aus "dem Schatz eures guten Herzens" entsprechend:
Mt 12,35 Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser Mensch bringt Böses hervor aus seinem bösen Schatz.

Gebt dem Guten Raum in euch, dem Wirken des Geistes - wenn er euch ganz ausfüllt,hat das "Fleisch" keine Chance:
Gal 5,16 Ich sage aber: Lebt im Geist, so werdet ihr die Begierden des Fleisches nicht vollbringen.

Weder in uns selbst, in Form von "Begierden", noch "von aussen".

Wir sollen unser Handeln nicht von dem her motivieren lassen, was uns in der "Welt" und von der Welt her begegnet, wir sind herausgerufen, uns davon abzuheben, nicht mit ihnen "Totengräber ihrer Nichtigkeiten" zu spielen:
Mt 8,22 Aber Jesus spricht zu ihm: Folge du mir und lass die Toten ihre Toten begraben!
"Du aber folge mir nach!"

Und damit sind wir wieder beim Anfang des Kapitels:2 Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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solana

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Re: 16) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 12, 1 - 21

von solana am 20.06.2014 15:53

Geli schrieb:

Wenn das "Erstrangige" geklärt ist, dann muss man auch das "Zweitrangige" klären.

Ganz genau.
Ich wollte damit auch nicht sagen, dass das "Zweitrangige" völlig irrelevant ist oder dass du damit einen Fehler machst, wenn du danach fragst.

Mir ist nur aufgefallen, dass viele Menschen ein Problem damit haben, gerade in den kleinen Dingen des Alltags Gott zu dienen und dass das Leben dann "zefällt" in einen Bereich "mit Gott" - zB stille Zeit, Gottesdienst, besondere Erlebnisse usw - und einen Bereich, in dem man notgedrungen sich dem "Denken der Welt" anpasst, zB im Berufsalltag. Das empfand ich bei mir zumindest lange Zeit als Problem, bis ich erkannt habe, wie wichtig es ist, "auch im ganz Kleinen treu" zu sein und auch hier von "der richtigen, erneuerten Gesinnung" her zu leben - eben "alles, was ihr tut, in Worten und Werken...."

Und seither fällt es mir auch leichter, mit dem "Zweitrangigen" umzugehen, wenn bspw Gottes Antwort, was jetzt genau sein Wille in einer bestimmten Entscheidungssituation ist , auf sich warten lässt und ich nicht genau weiss, ob das nun wirklich das Richtige ist, was ich meint, als das Richtige erkannt zu haben. Ich weiss, dass ER mich gegenenfalls korrigieren wird und kann ihm vertrauen, dass er auch in der Ungewissheit alles zum besten und zum Segen wenden kann.
Gruss
Solana 

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geli
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Re: 16) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 12, 1 - 21

von geli am 20.06.2014 13:51

Solana schrieb:
Wir legen oft unser Hauptaugenmerk darauf, genau heraus zu finden, was genau Gottes Wille ist, welches Werk er genau gemeint hat, dass wir tun sollen. Hier wird aber deutlich, dass das eigentlich zweitrangig ist. Das wichtigste ist, wie, in welcher "Gesinnung" wir das Werk tun, das wir gerade tun - dann kann auch "Sklavenarbeit" Gottesdienst sein.

Natürlich hast Du recht, mit dem, was Du schreibst - die Basis ist die Gesinnung, in der alles getan wird.

Aber dennoch empfinde ich das, was Du schreibst, eher als "theoretisch".

Es mag alles "stimmen" - aber dennoch steht man im Leben manchmal vor verschiedenen Wahlmöglichkeiten - es tun sich manchmal verschiedene Wege auf. Beide Wege sind auf  der von Dir beschriebenen  Basis "gangbar", eventuell sind sogar beide Wege vor Gott "wohlgefällig" - dennoch muss eine Entscheidung getroffen werden.

Wenn das "Erstrangige" geklärt ist, dann muss man auch das "Zweitrangige" klären.

Da mag es ein damaliger Sklave in mancherlei Hinsicht vielleicht leichter gehabt haben - er hatte wahrscheinlich nicht allzu viele Wahlmöglichkeiten, wie er sein Leben verbringen möchte. Es wurde ihm einfach vorgegeben - und in diesen Vorgaben konnte er seine Arbeit in der Gesinnung Gottes tun.
Er hatte nur die Möglichkeit, das "Erstrangige" zu klären - auf das "Zweitrangigen" hatte er schon keinen Einfluss mehr.

Natürlich kann auch ich überall da, wo  ich hingestellt bin, mein Leben in Gottes Gesinnung tun - aber wenn Wahlmöglichkeiten darüber da sind, wo und wie man sein Leben verbringt, möchte ich eigentlich schon gerne von Gott erfahren, welchen Weg, und auch, welchen Dienst - also welche "Werke" - er für mich vorbereitet hat.

Nicht alle sind berufen, alles zu tun - jeder hat von Gott bestimmte Gaben und Fähigkeiten erhalten - und er weiß am besten, wo er jeden einsetzen kann.
Wenn man hier das Ziel: "Nicht wie ich will, sondern wie Du willst" - auch ernst nimmt,  kann es schon manchmal schwierig sein, seine eigenen Pläne und Wünsche  von Gottes Plänen zu unterscheiden...

Lg, geli





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Re: 16) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 12, 1 - 21

von solana am 20.06.2014 00:41

Geli schrieb:

Ja, es ist ja auch nicht immer so ganz einfach zu unterscheiden, was "eigene Werke" sind, und was nun Gottes Ideen sind, die er uns aufs Herz legt, dass wir sie ausführen sollen. So gehts jedenfalls mir gerade mit einer Sache...

Hier stecken auch 2 Punkte aus den ersten beiden Versen drin:

1 Das sei euer vernünftiger Gottesdienst.
2 damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.

Und wenn ich das richtig sehe, sind es gar nicht "die Werke" selbst, in denen der "Gottesdienst" besteht.
Sondern das "sich selbst ganz und gar "reservieren" für Gott, sich in seinen Dienst "herausrufen und absondern lassen" als ihm allein vorbehaltenes, auserwähltes "Opfer".
Und das ist zunächst keine Sache der Werke, sondern des Bewusstseins, der "Gesinnung" :

ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes

Das ist erst einmal die Voraussetzung dafür, um überhaupt in der Lage zu sein, Gottes Willen zu erkennen - damit ihr prüfen könnt,

Und was ist nun der "Wille Gottes"?
was nun Gottes Ideen sind, die er uns aufs Herz legt, dass wir sie ausführen sollen.

Paulus schreibt:
was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.

Und im folgenden Abschnitt:

aber nicht alle Glieder dieselbe Aufgabe haben, 5 so sind wir viele "ein" Leib in Christus, aber untereinander ist einer des andern Glied, 6 und haben verschiedene Gaben nach der Gnade, die uns gegeben ist. Ist jemand prophetische Rede gegeben, so übe er sie dem Glauben gemäß. 7 Ist jemand ein Amt gegeben, so diene er. Ist jemand Lehre gegeben, so lehre er. 8 Ist jemand Ermahnung gegeben, so ermahne er. Gibt jemand, so gebe er mit lauterem Sinn. Steht jemand der Gemeinde vor, so sei er sorgfältig. Übt jemand Barmherzigkeit, so tue er's gern.
usw

Nicht die Aufgabe selbst ist das "wichtgste", sondern die "Gesinnung", in der die Aufgabe getan wird.

Oder wie es im Kolosserbrief heisst:
Kol 3,17 Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.

noch einfacher und deutlicher etwas später:
Kol 3, 23 Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen,

Und was ich an diesem Vers besonders bemerkenswert finde:
Er ist an die Sklaven gerichtet!
Sie können Gott ganz genau so dienen, wie die "Freien", obwohl sie gar keine Möglichkeit haben, sich auszusuchen, welche Werke sie tun.  
Sie werden sogar genau so dazu aufgefordert wie die Freien; im "Gottesdienst" sind sie den Freien gleich.
Da heisst es nicht: "Ok, als Sklaven habt ihr nur begrenzte Möglichkeite, aber es gibt trotzdem noch einiges, worin ihr Gott dienen könnt."
Nein, sie werden ganz genau so aufgefordert, alles, was sie tun, als "Gottesdienst" zu verstehen, wie auch die "Freien".

Wir legen oft unser Hauptaugenmerk darauf, genau heraus zu finden, was genau Gottes Wille ist, welches Werk er genau gemeint hat, dass wir tun sollen.
Hier wird aber deutlich, dass das eigentlich zweitrangig ist.
Das wichtigste ist, wie, in welcher "Gesinnung" wir das Werk tun, das wir gerade tun - dann kann auch "Sklavenarbeit" Gottesdienst sein.
(und umgekehrt natürlich auch - die wunderbarste Tat ist "nichts", wenn sie aus der falschen Motivation heraus getan wurde, sehr schön beschrieben in den erssten Versen von 1. Kor 13).
Wir müssen nicht erst auf die "grossen Gelegenheiten" warten, um den "Dienst" anzutreten, in den Gott uns berufen will, um unserem Leben "in seinem Sinn" zu führen und unsere "Bestimmung" zu erfüllen.

Wer die kleinen Dinge des Alltags zu wenig ernst nimmt, um auch darin zu dienen, der verpasst den grössten Teil seiner Bestimmung.
Gruss
Solana

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Re: 16) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 12, 1 - 21

von solana am 18.06.2014 23:11

Henoch schrieb:

ich kämpf da nicht selber, ich ordne die jeweilige Situation dem Wort Gottes unter wie Du, stelle fest, dass ich im Begriff bin (oder auch schon mittendrinn) etwas anderes zu denken oder zu tun, als seinem Wort entspricht und schrei um Hilfe. Das darauf folgende Gebet fängt an, um die richtige Herzenshaltung zu bitten, um das richtige Wollen und Vollbringen, um die Macht seiner Stärke durch seinen Geist und darum, dass er Gnade schenkt und ich überwinden darf. Dann lass ich los und staune über sein Wirken in meinem Herzen und es gibt dann immer einen Grund zu danken.

Das ist der Punkt, der den Druck rausnimmt: "Ich kämpfe nicht selbst" - der Sieg steht mir zur Verfügung und ich darf ihn in Anspruch nehmen.

Gott hat uns "erwählt und herausgerufen" und hat uns alles geschenkt, was diesem "Stand" entspricht.
Auch die "Versiegelung" gegen das Böse.
Mit seinem Geist hat er uns sein Siegel aufgedrückt und damit seinen Eigentumsanspruch an uns festgemacht.

Wir sind uns dessen oft nur zu wenig bewusst, lassen unsere Freude von Sorgen  überwuchern und ersticken, indem wir ihnen unsere "Gedanken- und Gefühlswelt" ausliefern, als hätten wir nichts gegen sie in der Hand.
Wenn uns etwas gegen den Strich geht, Wut und Ärger darüber in uns austeigen, dann liefern wir diesen Gefühlen und den bohrenden negativen Gedanken unser  "Seelenleben" aus, als ob wir niemand anderem gehörten.

So gehts dem "unbewohnten Haus":

Mt 12, 43 Wenn der unreine Geist von einem Menschen ausgefahren ist, so durchstreift er dürre Stätten, sucht Ruhe und findet sie nicht.
44 Dann spricht er: Ich will wieder zurückkehren in mein Haus, aus dem ich fortgegangen bin. Und wenn er kommt, so findet er's leer, gekehrt und geschmückt.
45 Dann geht er hin und nimmt mit sich sieben andre Geister, die böser sind als er selbst; und wenn sie hineinkommen, wohnen sie darin; und es wird mit diesem Menschen hernach ärger, als es vorher war. So wird's auch diesem bösen Geschlecht ergehen.

Nur wenn der starke Hausherr seinen Eigentumsanspruch durchsetzt und das Haus nicht schutzlos leer bleibt, wird es nicht vom Falschen bewohnt.
Ein Garten, der sich selbst überlassen wird, wird vom Unkraut erstickt.
Daher ist es so wichtig, das wir uns bewusst sind, wem wir gehören und dienen.
Gruss
Solana 

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Henoch
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Re: 16) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 12, 1 - 21

von Henoch am 18.06.2014 22:46

"Nein, ich gebe dir nicht nach, ich stelle meine Gedanken und meine Gefühle und meine Taten nicht in deinen Dienst. Denn ich gehöre einem anderen. Und der hat mich versiegelt mit seinem Geist, und diese Versiegelung nehme ich in Anspruch und gebe dem Raum in mir, was ich als Gottes Willen erkannt habe - dem Guten und Wohlgefälligen und Vollkommenen. Das soll mein ganzes Wesen prägen und bestimmen und nicht von Unkraut erstickt und überwuchert werden."

Hallo Solana,
ich kämpf da nicht selber, ich ordne die jeweilige Situation dem Wort Gottes unter wie Du, stelle fest, dass ich im Begriff bin (oder auch schon mittendrinn) etwas anderes zu denken oder zu tun, als seinem Wort entspricht und schrei um Hilfe.
Das darauf folgende Gebet fängt an, um die richtige Herzenshaltung zu bitten, um das richtige Wollen und Vollbringen, um die Macht seiner Stärke durch seinen Geist und darum, dass er Gnade schenkt und ich überwinden darf.  Dann lass ich los und staune über sein Wirken in meinem Herzen und es gibt dann immer einen Grund zu danken.

Denn:
Röm 3,27 Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? Durch das Gesetz der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens.
Und:
2 Kor 12,9 Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir wohne.

Henoch

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geli
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Re: 16) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 12, 1 - 21

von geli am 18.06.2014 22:45

Solana schrieb:
Das kann man nun auch wieder als "Druck" lesen, aber es ist eine Befreiung. Denn es geht nicht darum, etwas zu schaffen und zustande zu bringen - auch das Ergebnis, die "Frucht" luegt ganz in Gottes Hend, ihr Gedeihen und auch die Zeit der reife; Ich weiss nicht, ob klar wird, was ich meine ...

Ja, man kann, wenn man will, sehr vieles in der Bibel als "Druck", als: "Du musst, du sollst, du darfst nicht" lesen - und leider tun das auch viele Christen.

Dazu hab ich letztens in einem Vortrag von Derek Prince etwas gehört, das mich sehr angesprochen hat:

Er sagte, dass in dem Gleichnis vom Weinstock und der Rebe sehr schön Vater, Sohn und Heiliger Geist zu sehen sei.

Der Vater - der Weingärtner.
Der Sohn - Jesus

Ja, und wo ist nun der Heilige Geist, sagte er? - Das ist seiner Meinung nach der Saft, der vom Weinstock in die Rebe (also in uns) hineinfließt.

Für mich ein sehr schönes Beispiel dafür, dass die Rebe mit allem, was sie braucht, versorgt wird, und dass sie vom Weingärtner gehegt, gepflegt und zurückgeschnitten wird - und deshalb ihre Frucht bringen wird.

Unser Teil ist nicht, sich darum zu sorgen, dass wir eventuelle "du musst, du sollst, du darfst-nicht" - Anforderungen  erfüllen, sondern unsere Aufgabe ist es, einfach nur ganz enge Verbindung zu Jesus zu halten. Alles andere - die Veränderung, die er haben will, und das Wachstum, die Frucht - das kommt von selbst.

Lg, geli

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Henoch
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Re: 16) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 12, 1 - 21

von Henoch am 18.06.2014 22:39

Ich jedenfalls hab da immer wieder zu kämpfen und wünsch mir oft, dass Gottes Stimme so richtig laut und hörbar aus dem Himmel zu mir herab käme...

Hallo Geli,

ja, ich auch, aber ich bitte einfach, dass ER mir Klarheit schenkt. Das tut er dann, allerdings oft genug erst dann, wenn ich mangels Geduld schon mal angfangen habe - grins und verzweifel...

Henoch

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geli
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Re: 16) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 12, 1 - 21

von geli am 18.06.2014 22:32

Henoch schrieb:
Jes 30,15 Denn so spricht Gott der HERR, der Heilige Israels: Wenn ihr umkehrtet und stille bliebet, so würde euch geholfen; durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein. ...

Ja, diesen Vers hab ich mir auch schon oft aufgeschrieben!

Phil 2,13 Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.

Ja, und ich sage mir dann auch oft: "Jesus hat für mich am Kreuz gesiegt - er hat gesagt: "Es ist vollbracht". Er lebt in mir, also wird er die Veränderung auch in mir vollbringen.

Aber ganz komme ich aus meiner "Werkelei" auch nicht heraus.

Ja, es ist ja auch nicht immer so ganz einfach zu unterscheiden, was "eigene Werke" sind, und was nun Gottes Ideen sind, die er uns aufs Herz legt, dass wir sie ausführen sollen. So gehts jedenfalls mir gerade mit einer Sache...

Besonders, wenn es Widerstand gibt: Man kann dann sagen: "Ja, das ist nur der Teufel, der nun Gottes gute Sache torpedieren will", und die Widerstünde als Bestätigung auffassen.
Man kann aber auch sagen: "Ja, damit zeigt mir Gott, dass es nicht sein Plan ist" - und die Sache dann als "eigenes Werk" sein lassen.

Ich jedenfalls hab da immer wieder zu kämpfen und wünsch mir oft, dass Gottes Stimme so richtig laut und hörbar aus dem Himmel zu mir herab käme... 

Lg, geli

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Re: 16) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 12, 1 - 21

von solana am 18.06.2014 22:29

Geli schrieb:

Dieser Satz ließ mich einmal sehr entspannen - denn ich hörte früher sehr oft: "Du musst nur glauben... Du musst mehr glauben..." - als Argument, wenn z.B. keine Heilung oder dergleichen passierte. Und dann folgten große Anstrengungen, um endlich den "Forderungen" gerecht zu werden und Gott sooo gut zu gefallen (durch selbst erzeugten Glauben), dass er handeln könnte. 

Ja, das sehe ich auch so.
Wenn manche Menschen über "Heiligung" (entsprechend Vers 1+2) sprechen, hat man den Eindruck, als ginge es um das "Erarbeiten" eines "besonderen Gnadenstandes" vor Gott.

Dabei ist es nicht der Mensch, der "sich heiligt", sondern es ist  Gott, der heiligt.

Wenn ich die Verse 1+2 lese, fällt mir zunächst die Beschreibung der Opfertiere im AT ein:

3Mo 1,3 Will er ein Brandopfer darbringen von Rindern, so opfere er ein männliches Tier, das ohne Fehler ist, vor der Tür der Stiftshütte, damit es ihn wohlgefällig mache vor dem HERRN,
3Mo 1,10 Will er aber von Schafen oder Ziegen ein Brandopfer darbringen, so opfere er ein männliches Tier, das ohne Fehler ist.
3Mo 3,1 Ist aber sein Opfer ein Dankopfer und will er ein Rind darbringen, es sei ein männliches oder ein weibliches, so soll er vor dem HERRN ein Tier opfern, das ohne Fehler ist.
3Mo 3,6 Will er aber dem HERRN ein Dankopfer vom Kleinvieh darbringen, es sei ein männliches oder ein weibliches Tier, so soll es ohne Fehler sein.
3Mo 14,10 Und am achten Tage soll er zwei Lämmer nehmen, männliche Tiere ohne Fehler, und ein einjähriges Schaf ohne Fehler und drei Zehntel feinstes Mehl zum Speisopfer, mit Öl vermengt, und einen Becher Öl.
3Mo 22,19 damit es euch wohlgefällig mache, soll es ein männliches Tier sein, ohne Fehler, von Rindern oder Schafen oder Ziegen.


2Mo 34,26 Das Beste von den ersten Früchten deines Ackers sollst du in das Haus des HERRN, deines Gottes, bringen.
2. Moese 13, 2 Heilige mir alle Erstgeburt bei den Israeliten; alles, was zuerst den Mutterschoß durchbricht bei Mensch und Vieh, das ist mein.

Gott will keine "Almosen", kein "Geschenk" von dem, was man halt so "übrig" hat.
Nicht: "Ich hab doch erst mal so viele Verpflichtungen - aber es bleibt ja noch Zeit übrig, von dem ich etwas abzwacken kann für die "stille Zeit". Und auch Geld, von dem ich es mir leisten kann, etwas abzugenen .....

Sondern "das erste und  Beste" "damit es euch wohlgefällig mache".

Und als so ein Opfer sollen wir nicht nur "etwas" on uns hingeben, wie etwa beim "Erntedankfest", damit wir Gott "seinen Teil gegeben haben und den Rest "guten Gewissens" selbst essen können.

Wir sollen "unsere Leiber" zum Opfer geben - und wir haben ja doch nur diese - also uns ganz, "mit Haut und Haar".
Wir selbst sind das Opfer,  das wir "ohne Fehler" darbringen sollen, uns als "für ihn ausgesondert" betrachten.
So wie Gott sich die Priester zum besonderen Dienst ausgesondert hat: 

1Chr 23,13 Die Söhne Amrams waren: Aaron und Mose. Aaron aber wurde ausgesondert, dass er heilige das Hochheilige, er und seine Söhne für alle Zeiten, zu opfern vor dem HERRN und ihm zu dienen und zu segnen im Namen des Herrn für alle Zeiten.

Und das Volk, das er sich erwählt hat:

1Kön 8,53 denn du hast sie dir ausgesondert zum Erbe aus allen Völkern auf Erden, wie du geredet hast durch deinen Knecht Mose, als du unsere Väter aus Ägypten führtest, Herr HERR!

Und ER ist es, der dieses Opfer segnet und heiligt und in seinen Dienst nimmt, um wiederum andere dadurch zu segnen.

Und wir sind aufgefordert, von dieser "Auserwählung" her unser ganzes Denken, unsere Gesinnung, unser Bewusstsein bestimmen zu lassen, uns bewusst sein, wer wir sind und wem wir gehören. So dass wir immer besser erkennen können, was wir in seinem Dienst - in den er uns berufen hat - seinem Willen gemäss tun sollen.
Dadurch wachsen wir immer mehr in unsere "Rolle" hinein, unsere neue Identität bestimmt immer mehr unser Bewusstsein und gewinnt immer mehr "Selbstverständlichkeit" in unserem Tun. 

Und je mehr wir unserer neuen Identität bewusst sind, um so sicherer sind wir uns auch bewusst, dass die Sünde nicht mehr über uns herrschen kann - und es fällt uns leichter, gegen sie aufzustehen und zu sagen: "Nein, ich gebe dir nicht nach, ich stelle meine Gedanken und meine Gefühle und meine Taten nicht in deinen Dienst. Denn ich gehöre einem anderen. Und der hat mich versiegelt mit seinem Geist, und diese Versiegelung nehme ich in Anspruch und gebe dem Raum in mir, was ich als Gottes Willen erkannt habe - dem Guten und Wohlgefälligen und Vollkommenen. Das soll mein ganzes Wesen prägen und bestimmen und nicht von Unkraut erstickt und überwuchert werden." 

Das kann man nun auch wieder als "Druck" lesen, aber es ist eine Befreiung.
Denn es geht nicht darum, etwas zu schaffen und zustande zu bringen - auch das Ergebnis, die "Frucht" liegt ganz in Gottes Hand, ihr Gedeihen und auch die Zeit der Reife.
Ich weiss nicht, ob klar wird, was ich meine ...
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.06.2014 22:32.
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