Vertilgung von Völkern in der Bibel
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Re: Vertilgung von Völkern in der Bibel
von Greg am 19.08.2014 17:43Ich denke schon, das ich den text gelesen habe:
Israel war zu dem Zeitpunkt mehr als nur ein Mann. Israel war bereits ein Clan, wenn nicht sogar ein Volk. Einzig die Bibelstelle auf die Schandtat, die gegen einen Mann zu reduzieren, passt nicht so ganz in dem Weltbild der Bibel.
Ich verstehe nicht, was denn von den beiden überspielt wird? Aus dem text wird ersichtlich, das sichem sich später in Dina verliebt hatte und sie heiraten wollte. Wenn ich mich recht entsinne, gab es später bei Mose einen gesetz die solche übelen ereignisse regelte - scheinbar tat der Sichem das, was Mose später im Gesezt festgehalten hat.
Und was sichem sagt, finde ich dann bemerkenswert:
Er bittet um Gnade bei Jacob und den Söhnen. Und die Söhne zeigen, das sie viel von ihrem Vater gelernt haben.
Oh, da steht es wieder mit "Volk". Offensichtlich sahen sie sich schon als das Volk Israel. Hmm....
Und was tat Sichem? Er bevolgte den anweisungen der Söhne, damit er zum Volk Israel gehören kann:
Sichem war bereit sich beschneiden zu lassen. Als Grund wird seine Liebe zu Dina gennant. Und das er ein ehrbahrer Mann war (Angesehnste vom Haus seines Vaters...)
Die bevölkerung der Stadt war nicht so schnell überzeugt, diesen Schritt zu tun. Hemor überzeugte sie, in dem er die wirtschaftlichen vorteile und sagte, das Israel es mit ihnen gut meint.
Es könnte eher gesagt werden, das Hemor's Leute wegen falscher Motivation (Liebe, WIrtschaftlicher Vorteile) sich mit Israel zusammentun wollte. Israel hat Hemor und seine Leute im gegenzug getäuscht. Zumindest Sichem wurde dazu gezwungen, teil von Israel und der glaubensgemeinschaft zu werden - und er folgte vielleicht nicht aus einem glaubenimpuls heraus, wohl aber in der annahme, das Israel im Gnade zeigen würde für das, was er schreckliches getan hatten.
Stattdessen folgte eine ermordung der stadtbevölkeung aus rachegefühle heraus, was dann von Jakob heftig kritisert worden ist.
Ich bin eine fröhliche Knackwurst!
Re: Vertilgung von Völkern in der Bibel
von jonas.sw am 19.08.2014 18:50Hallo,
zur Sache Sichem, da haben es die Brüder von Dina es mit der Rache nur noch Schlimmer gemacht. Da haben die aus ihrer verständlichen Emotion auf eigene Faust gehandelt.
Grüße Jonas
Re: Vertilgung von Völkern in der Bibel
von Greg am 20.08.2014 09:52Die brüder von dina, die zum volk israel gehörten, stellten diese leute vor einer wahl: entweder ihr geht mit uns eine bundesgemeinschaft ein und werdet teil unsere volkes, oder ihr kriegt dina nicht. Klingt für mich schon nach zwang.
Das sie den bund mit gott für ihre rache misbraucht haben macht das ganze noch eklatanter. Vor allem, weil Sichem auf die güte und die Gnade Israels vertraut hat.
Ich bin eine fröhliche Knackwurst!
marjo
Gelöschter Benutzer
Re: Vertilgung von Völkern in der Bibel
von marjo am 20.08.2014 10:17Hallo Greg,
Du hast selber einen weiteren Vers zitiert, der sagt das es noch kein Volk war und es erst eins werden könnte, so sich die zwei Clans verbänden:
1Mose 34,16 "Dann wollen wir euch unsere Töchter geben und uns eure Töchter nehmen und mit euch zusammenwohnen und zu einem Volk werden."
Liest man noch etwas weiter findet man in 1Mose 35,11 die Erneuerung des Versprechens Gottes, aus Jakob ein Volk zu machen. Die Verheißung an Abraham und Isaak war noch nicht erfüllt. Also, kein Volk. Beschneidung war damals in der Region auch nicht völlig fremd... nur so nebenher.
Worum es ging? Sichem vergewaltigt Dina und erkennt danach, dass die Frau nicht nur als Sexobjekt taugt sondern auch als Ehefrau. Ob Dina seine Frau werden wollte, wissen wir nicht. Welche Frau heiratet ihren Vergewaltiger? Da kenne ich mich nicht aus. Vermutlich nicht viele, auch damals nicht, selbst wenn das den sozialen Abgrund bedeutet.
Also weiter.... die Söhne Jakobs sind hinterhätlige Typen, keine Frage, sie stehen dem Vergewaltiger in nichts nach. Sie faseln etwas von "Schande" wenn Dina einen Unbeschnittenen heiratet (1Mo 34,14). Alle Männer in der Stadt sollen beschnitten werden.
Wie geht es weiter. Sichem und Hamor sind einverstanden. Naturgemäß sind die anderen Männer der Stadt nicht leicht zu überzeugen. Wer will schon an sich herumsäbeln lassen, nur weil ein anderer Kerl seine Hose nicht zuhalten konnte? Sichem überzeugt die anderen Männer in dem er ihnen von der Friedfertigkeit des Hauses / Clans Jakobs erzählt und den nmöglichen Wohlstand anpreist der durch eine Beschneidung winken würde. (1Mose 34,21)
Sichem sagt darüber hinaus sehr deutlich, weshalb er auf den Deal überhaupt eingehen will: 1Mose 34,23 "Ihr Vieh und ihre Güter und alles, was sie haben, wird es nicht unser sein? So wollen wir ihnen nur zu Willen sein, damit sie bei uns wohnen."
Von Gott ist nicht die Rede. Niemand spricht davon, dass irgendwer irgendeinen Glauben annehmen musste. Die Sichem-Truppe will Geld, Sichem sein Vergewaltigungsopfer und Hamor seine Ruhe.
gruß, marjo
Re: Vertilgung von Völkern in der Bibel
von Greg am 20.08.2014 11:10Wobei es genau so gut bedeuten kann, das sie zu einem volk werden, wenn zwei völker verschmelzen. Da hängt es von der definition von volk ab, und was genau als volk israel gesehen wird. Jacob und seine direkte nachfahren? Ich denke schon.
Bechneidung war nicht völlig fremd, aber hatte für Israel eine besondere bedeutung. Wer beschnitten wurde als zeichen der zugehörigkeit, gehörte dazu. Gehörte zu abraham, isaak und jakob. Diesen leuten wurde gesagt, das sie dazu gehören würden. Anschliessend wurden sie ermordet, ihr hab und gut geraubt und ihre frauen und kinder weggenommen. Diese entweder versklavt, getötet oder zwangsverheiratet. So war es halt damals.
Offensicht hing er sehr an ihr und erusuchte gnade bei Israel . Das wird beschrieben. Das er dann meinte, sie würde wohl als ehefrau was taugen ist deine persönliche interpretation. Ich erkenne dort jemand, der etwas schreckliches getan hat and jemand, den er erst später lieben gelernt hat. Und ann gnade bei denjenigen sucht, die er gedemütigt hat. Damals wurde alles über die Väter und brüder geregelt, da hatte die frau leider wenig mitzureden. Wir sehen ihre perspektive leider nicht.
Ja, und zuvor sehen wir, das Sichem ohne zu zögern bereit ist sich beschneiden zu lassen und das er der angegesehenste ist im clan.
Ob das, was sie sagen tatsächlich ihre motivation ist, wer genau was sagt, tja, das wissen wir nicht. Sichem scheint mehr von seiner bindung zu dina getrieben zu sein als das die wirtschaftliche aspekte eine rolle spielen. Ich vermute das die wirtschaftlichen sachen eher die schwerpunkte des vaters waren.
Nein, niemand spircht davon das sie sich einem glauben anschliesst. Aber wer sich beschneiden liess, gehörte nun mal zu diesem bund dazu. Und gerade dann, wenn das angebot von Israel und seine nachfahren kommt.
Tja, und Israel's nachfahren wollten rache
Ich bin eine fröhliche Knackwurst!
Re: Vertilgung von Völkern in der Bibel
von Greg am 20.08.2014 12:21Um auf die Ursprungsfragen zurückzukommen:
Die vertilgung von amalek hat mit der historie von dem volk israel zu tun. Die amalekiter stammten von esau ab, und zwischen jakob und esau gab es konkurenz und feindschaft, was sich in den nachfolgenden generationen fortgesetzt hat.
Die amalakiter stritten sich mit den isrealiten und griffen sie an. Das wurde Gott irgend wann zu bunt und er sagte den israeliten, das sie den amalekitern mit mann und maus auslöschen sollten. Das hat aber einige jahrzehnte oder so gedauert bis die letzten, die sich in den bergen versteckt haben auch getötet worden sind.
Was mit den jesiden passiert wird historische und religiöse gründe haben. Hierbei denke ich ,das eine gruppe von leute gibt, die meinen den auftrag von gott erhalten zu haben, andere zu verfolgen und zu töten. Aber eine genaue parallele gibt es da nicht.
Amalek wurde nicht dazu gezwungen, den glauben anzunehmen. Das war nicht üblich. Die gängie praxis war die tötung aller männer und die entführung von kinder und frauen oder das töten alles lebens.
Ich bin eine fröhliche Knackwurst!