Abraham und der Bund mit Gott

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solana

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Re: Abraham und der Bund mit Gott

von solana am 23.01.2016 14:34

Und vielleicht noch Ein paar Verse zu dem "Gemeinsamen" des alten und des neuen Bundes:
Es geht in beiden um die Gemeinschaft der "Auserwählten" mit Gott, die eine "Liebesbeziehung" sein soll - kein pflichtgemässes Regelbefolgen, um gerecht und untadelig die eigene Ehre und Verdienst vor Gott aufzubauen.
Sondern als Geliebter und Liebender ihm in allem zu vertrauen, alles von ihm zu erwarten und ihm in allem de Ehre zu geben.

5Mo 30,6 Und der HERR, dein Gott, wird dein Herz beschneiden und das Herz deiner Nachkommen, damit du den HERRN, deinen Gott, liebst von ganzem Herzen und von ganzer Seele, auf dass du am Leben bleibst.

Hes 36, 26 Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.
27 Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun.

Diese Verheissung ist im neuen Bund erfüllt.

Gal 4,6 Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater!

Röm 5,5  denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.

Derjenige, der vom Geist Gottes getrieben wird, richtet sich nach dem Willen Gottes - aus Liebe und weil er gar nicht anders kann.
Ohne darin "seine eigene Gerechtigkeit und Ehre" zu suchen. 
Das ist falsch verstanden worden, wie Paulus es - traurig - sagt über seine eigenen Landsleute:

Röm 10,2 Denn ich bezeuge ihnen, dass sie Eifer für Gott haben, aber ohne Einsicht.
3 Denn sie erkennen die Gerechtigkeit nicht, die vor Gott gilt, und suchen ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten und sind so der Gerechtigkeit Gottes nicht untertan.
4 Denn Christus ist des Gesetzes Ende; wer an den glaubt, der ist gerecht.
5 Mose nämlich schreibt von der Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz kommt (3.Mose 18,5): »Der Mensch, der das tut, wird dadurch leben.«

Wird die Gerechtigkeit Gottes dagegen "im Glauben empfangen" , dann gehört Gott die ganze Ehre und es gibt keinen "Verdienst" und kein "Rühmen" für den Menschen:

Röm 3,27 Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? Durch das Gesetz der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens.

Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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solana

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Re: Abraham und der Bund mit Gott

von solana am 23.01.2016 12:28

Hallo Henoch
Vielleicht noch ergänzend dazu Paulus' Sicht auf seine eigene Beschneidung und seinen "untadeligen" Wandel nach den damit verbundenen Erfordernissen der Tradition:

Phil 3, 4 Wenn ein anderer meint, er könne sich auf Fleisch verlassen, so könnte ich es viel mehr, 5 der ich am achten Tag beschnitten bin, aus dem Volk Israel, vom Stamm Benjamin, ein Hebräer von Hebräern, nach dem Gesetz ein Pharisäer, 6 nach dem Eifer ein Verfolger der Gemeinde, nach der Gerechtigkeit, die das Gesetz fordert, untadelig gewesen. 7 Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden erachtet. 8 Ja, ich erachte es noch alles für Schaden gegenüber der überschwänglichen Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um seinetwillen ist mir das alles ein Schaden geworden, und ich erachte es für Dreck, damit ich Christus gewinne 9 und in ihm gefunden werde, dass ich nicht habe meine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz kommt, sondern die durch den Glauben an Christus kommt, nämlich die Gerechtigkeit, die von Gott dem Glauben zugerechnet wird.1 10 Ihn möchte ich erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden und so seinem Tode gleich gestaltet werden, 11 damit ich gelange zur Auferstehung von den Toten.

Auch diese "ungebrochene Tradition seiner Vorväter" hat er hinter sich gelassen, zusammen mit dem "alten Leben", dem gegenüber er sich als "gestorben und begraben" versteht, und damit auch "seine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz kommt,".

An die Stelle dieser Gerechtigkei tritt nun etwas Neues: "damit ich Christus gewinne 9 und in ihm gefunden werde," Um dadurch eine "andere" Gerechtigkeit zu haben, nämlich: "die durch den Glauben an Christus kommt, nämlich die Gerechtigkeit, die von Gott dem Glauben zugerechnet wird."

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 23.01.2016 12:35.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Abraham und der Bund mit Gott

von Henoch am 23.01.2016 11:54

Hallo Solana,

danke, Dein Beitrag war sehr hilfreich und so schön klar sortiert (daran scheitere ich gerne, dass ich so schreibe, dass Ordnung in meinen gedanken ist...).

 

@ all

ich hab noch was zum Thema Beschneidung und Taufe gefunden. Ich stelle es einfach ein zum Nachsinnen.

Kolosser 2

8 Seht zu, dass euch niemand einfange durch Philosophie und leeren Trug, gegründet auf die Lehre von Menschen und auf die Mächte der Welt und nicht auf Christus.

9 Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig

10 und an dieser Fülle habt ihr teil in ihm, der das Haupt aller Mächte und Gewalten ist.

11 In ihm seid ihr auch beschnitten worden mit einer Beschneidung, die nicht mit Händen geschieht, als ihr nämlich euer fleischliches Wesen ablegtet in der Beschneidung durch Christus.

12 Mit ihm seid ihr begraben worden durch die Taufe; mit ihm seid ihr auch auferstanden durch den Glauben aus der Kraft Gottes, der ihn auferweckt hat von den Toten.

13 Und er hat euch mit ihm lebendig gemacht, die ihr tot wart in den Sünden und in der Unbeschnittenheit eures Fleisches, und hat uns vergeben alle Sünden.

14 Er hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn weggetan und an das Kreuz geheftet.

Henoch

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solana

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Re: Abraham und der Bund mit Gott

von solana am 22.01.2016 14:55

Bis jetzt wurde ja eher versucht, die Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten.
Damit das grundlegend Verschiedene nich aus dem Blick gerät, weise ich nochmal darauf hin:

Mit der Beschneidung stellte man sich (bzw seine Nachkommen) ausdrücklich in die Tradition der Vorväter. Bekennt sich als "zugehörig zum Gott der Vorväter", dem Gott, der schon mit Abraham, Isaak, Jakob usw war.
So wird es im AT auch von Gott aus betont:

2Mo 3,6 Und er sprach weiter: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.

Es geht also um eine "Kontinuität", die von dem neuen Erdenbürger weitergeführt werden soll, der zur Beschneidung vor Gott gebracht wird.
Und diese Tradition wird in den Nachkommen weitergeführt, solange sie sich nicht ausdrücklich von Gott abwenden gegen seine Weisungen handeln und nicht wieder umkehren, wenn sie von Gott selbst oder bspw einem Propheten darauf aufmerksam gemacht werden.

Die Taufe hingegen verweist auf "etwas Neues"auf einen Neuanfang, auf den "Tod des Alten" und eine vollständige Ertneuerung des Menschen. ZB:

Kol 2,12 Mit ihm seid ihr begraben worden durch die Taufe; mit ihm seid ihr auch auferstanden durch den Glauben aus der Kraft Gottes, der ihn auferweckt hat von den Toten.
Kol 3,3 Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott.
Röm 6,4 So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln.
Gal 2,20 Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.
2Kor 5,17 Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.


Auch in der Taufe wird dem Säugling etwas zugesichert, das er erst in seinem späteren Leben bewusst umsetzen muss.
Aber er muss es bewusst und ausdrücklich für sich annehmen als "neue Identität".
Er kann "gestorben und begraben und wieder auferweckt sein zu einem neuen Leben" nicht als "ungebrochene Tradition  seiner Vorväter" weiterführen, sich da einbringen und einfügen.

Und genau das ist es ja, was vor allem in den Grosskirchen teilweise nicht deutlich genug gesagt wird und so bei vielen zu einem falschen Verständnis führt.
Wie hier im Thread ja auch schon angesprochen.
Sie sehen sich dann durch ihre Säuglingstaufe als "in die christliche/kirchliche Tradition hineingestellt" und führen sie fort - ähnlich wie es bei der Beschneidung gesehen wird. "Ungebrochene Kontinuität", dh ohne den Weg über den Tod des alten Menschen und Neubeginn in einem neuen Leben.... 
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.01.2016 15:06.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Abraham und der Bund mit Gott

von Burgen am 22.01.2016 14:08

Im Lexikon ist 
Taufe untergliedert:

1. Vorformen
2. Die Johannes-Taufe
3. Die Entstehung der christlichen Taufe
4. Deutungen der Taufe im NT

zu2. Die unmittelbare Wurzel der chr. T. liegt in der Taufe des Johannes des Täufers.
Denn in ihr tritt das Motiv der kultischen Reinigung ganz zurück gegenüber den Motiven
der Sündenvergebung und der Vorbereitung auf das endzeitliche Handeln Gottes.

zu3. Die Vorbereitung auf Gottes nahes Kommen erfolgt nun nicht mehr durch den
vorweggenommenen Vollzug des Gerichts, sondern durch die glaubende Annahme
der Verkündigung Jesu von der Gottesherrschaft und den Eintritt in seine Gemeinschaft.

Um so erstaunlicher ist die Tatsache, dass die Urchristen unmittelbar nach Ostern
die T. wiederaufgenommen hat, offensichtlich in der Überzeugung, damit dem Willen
des Auferstandenen zu entsprechen.

Der sog. Taufbefehl bietet einensehr späten, theologisch reflektierten Niederschlag
dieser Überzeugung und ist in seiner vorliegenden Gestalt sicher nicht historisch;
das gleiche gilt erst recht vom Taufbefehl im später angefügten Schluss des MK-Evang.

Die T. wurde bei der Aufnahmenindie Gemeinde vollzogen
Als Voraussetzung scheint zunächst eine einfache Willenserklärung des Täuflings,
durch die er sich der Macht Christi unterstellte, genügt zu haben.
Die Institution einer vorvorbereitenden Unterweisung hat sich erst allmählich
entwickelt.

zu4. Innerhalb des NT erfährt die Taufe eine Reihe von Deutungen.

(Lit.: O. Cullmann, Die Taufelehre des NT, 1948; G. Delling, Die T. im NT, 1963;
H. Thyen, Studien zur Sündenvergebung, 1970)

****************
Wenn ich das so lese und darüber nachdenke und dann die Bibel und ihre Verheißungen lese,
kann ich mir sehr gut vorstellen, dass jede Kirchinstitution eine Schablone erstellte
und es auch zu Spaltungen kommen konnte.

Für mich liegt in der Wassertaufe das
sichtbare Symbol der Reinigung.

Die Konfirmationszeit (2 Jahre) Bibel-u. Glaubensunterricht)
die Hinführung zum Glauben an Jesus Christus.

Die Lebensübergabe und Erfüllung oder auch Taufe mit dem H. G.

Gruß Burgen 

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Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Abraham und der Bund mit Gott

von Wintergruen am 22.01.2016 12:25

ihr Lieben,

habt viel geschrieben, was ich erst noch lesen muss,,

Wenn Parallelen erarbeitet werden sollen, dann lag mir nahe, auch über die Taufe zu reden. Tut mir leid. Gerne bleibe ich jetzt überwiegend bei der Beschneidung.

 liebe Henoch , da diese beiden Dingen scheinbar miteinander in Verbindung stehen ,  ist es für mich gut wenn man alles mit einbezieht ..Du hast nichts falsch gemacht ..es sah nur so aus, als ob das Thema nur in diese eine Richtung einschlagen würde.. Zu den anderen Beiträgen alle, später mehr, muss alle erst auf mich wirken lassen.. aber Danke euch allen für die Antworten bisher 

und marjo,, ja ich stimme mit dir überein,, wenn der Glaube bei den Säuglingen später nicht hinzukommt, die Taufe ein unützer  Akt gewesen ist. So schriebst du das zuerst nicht  und habe es dadurch missverstanden  

LG 

Antworten

marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Abraham und der Bund mit Gott

von marjo am 22.01.2016 11:42

Liebe Henoch,

ich lass mich nicht entmutigen. Ich würde sagen, ein angemessener Eifer wäre 24 Std. pro Tag. Wer hängt nicht am Wort des Geliebten und will ihn erforschen? Nun, leider gibt es auch noch andere Aufgaben.

na, Gott hat uns ja noch andere Aufgaben gegeben in denen wir das Wort dann in die Tat umsetzen.
An den Lippen des Geliebten zu hängen ist etwas, was ich nur zu gut verstehen kann. Ich bete darum, dass wir (wie die Bibel sagt) im Wort Gottes leben können und zuhause sind. Das geht nur mit einem Gleichgewicht aus Lesen und Gehen. Darin sehe ich auch nichts schlimmes. Wer möchte die Worte des Geleibten denn nicht in die Tat umgesetzt sehen? Wir beide wollen das sicher!

Lg, marjo

Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.01.2016 11:42.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Abraham und der Bund mit Gott

von Henoch am 22.01.2016 11:23

Hallo Merciful,

ich hab was in den Bibelkommentaren gefunden, muss halt ein bisschen nach unten scrollen, dann kommt was zur Beschneidung.

http://www.bibelkommentare.de/index.php?page=comment&comment_id=361&structure_id=593&part_id=2637

Vllt. hilfts ja weiter.

Henoch

 

Hallo Mario,

ich lass mich nicht entmutigen.   Ich würde sagen, ein angemessener Eifer wäre 24 Std. pro Tag. Wer hängt nicht am Wort des Geliebten und will ihn erforschen? Nun, leider gibt es auch noch andere Aufgaben.

Henoch

Antworten

marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Abraham und der Bund mit Gott

von marjo am 22.01.2016 11:08

Oh weija..... Henoch's Gedanken die Bibel zu studieren wird gleich in einen warnenden gedanklichen Zusammenhang mit "nicht angemessenen Eifer" gestellt. Und das obwohl Henoch in der selben ihrer Aussage durch das "geleitet" einen direkten Bezug zum Heiligen Geist herstellt, dessen Aufgabe ja gerade das "in alle Wahrheit leiten" ist.

@Henoch, lass Dich dadurch nicht entmutigen! Ich traue Dir zu, dass Du nicht in einen "nicht angemessenen Eifer, das Wort verstehen und auslegen zu wollen" verfällst!

Mir haben Merciful's beiträge besser gefallen als er sich aufs Gebet beschränkt und Psalmen zitiert hat. Aber diese Zeiten scheinen vorbei. 

gurß, marjo

Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.01.2016 11:20.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Abraham und der Bund mit Gott

von Henoch am 22.01.2016 11:07

Hallo Merciful,

 

Nun schreibe ich dies aber nicht, um dieses Thema hier vertiefen zu wollen. Die eigentliche Frage war, weshalb Gott im Alten Bund ein Bundeszeichen wählte, welches nur an den männlichen Nachkommen 'sichtbar' wurde bzw. an ihnen vollzogen wurde (Beschneidung).

 

dazu hab ich schon alles geschrieben, was mir aus der Bibel dazu klar wird. Mehr weiß ich nicht.

Ich denke auch, dass Gott es ja gesagt hat warum: 1Mo 17,11 eure Vorhaut sollt ihr beschneiden. Das soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und euch

Henoch

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