Gottes Trost
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Gottes Trost
von solana am 24.01.2016 11:32Ich suche gerade nach Worten, um etwas Trost zu spenden bei einem schweren Verlust - und es fällt mir schwer ... irgendwie kommen mir alle Worte, die ich sagen könnte, so leer vor ...
Dabei musste ich an die Jahreslosung denken.
Wir haben uns darüber ja schon Gedanken gemacht. Dass, selbst wenn wir als Kinder nicht den "optimalen" mütterlichen Trost kennen gelernt haben, wir doch alle eine Vorstellung davon haben und eine Sehnsucht danach, uns in bestimmten Situationen in einer solche Geborgenheit aufgehoben und getröstet zu fühlen.
Und ich musste daran denken, dass "menschlicher Trost" - auch der besten Mutter - immer nur eine Art "Ersatz" ist, ein "Ausgleich", der über Schmerz und Verlust hinwegtröstet. Das eigentlich Erwünschte oder Verlorene kann er aber nicht wirklich ersetzen, er bietet nur eine Hilfe, um über den Verlust hinweg zu kommen, insbesondere in der ersten, schweren Zeit.
Die tröstende Mutter wird das Kind ablenken, seine Aufmerksamkit auf etwas anderes richten, so dass der Schmerz nicht so tief gespürt wird.
Wenn sie das Kind in die Arme nimmt und es so seine Liebe spüren lässt, dass es nicht allein das "Schwere" tragen muss, dann geht das noch ein Stück weiter - über Ablenkung und "minderwertigen" (verglichen mit dem eigentlich erwünschten) Ersatz hinaus.
Liebe ist kein Ersatz, ist nicht weniger wert als ein kaputtes Spielzeug, im Gegenteil. Sie erinnert daran, was eigentlich wichtig ist; sie gibt mehr als selbst das schönste Spielzeug geben könnte ....
Und Gottes tröstende Liebe ist noch viel grösser.
Mit ihr können wir uns nicht nur über etwas hinwegtrösten, an ihr festhalten, um einen Verlust oder Schmerz nicht so stark zu empfinden.
Durch sie "überwinden wir weit" (Röm 8, 37,38), sie lässt uns alles - auch dias Allerschlimmste - zum "Besten" dienen, gleicht es nicht nur auf "zweitbeste" Weise aus.
Und sie ist immer "grösser" . Grösser als alles, was uns bedrängt, grösser auch als unser eigenes "Herz", das uns Versagen und Fehler vorwirft (1. Joh 3, 19, 20).
Das kann keine mütterliche Liebe, auch wenn sie noch so perfekt ist.
Gottes Trost geht weit über alles Menschliche hinaus.
Fällt Euch dazu etwas ein?
Vielleicht auch ganz konkrete Situationen, wo ihr diesen Trost "hautnah" erleben durftet?
Ich freue mich auf eure Gedanken und Erfahrungen dazu.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Wintergruen
Gelöschter Benutzer
Re: Gottes Trost
von Wintergruen am 24.01.2016 12:50Liebe Solana
ich kann es warscheinlich schlecht ausdrücken , aber aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen,, das alles seine Zeit braucht.. Als ich meinen Mann in so jungen Jahren schon verloren habe, war die Trauer und der Kummer so unermesslich groß, sodass mir tröstende Worte von niemanden geholfen haben. Ich glaube das ist aber auch individuel.. Jeder Mensch reagiert anders,, der eine postet alles im Internet , der andere sucht das Gespräch mit anderen auch mit Unbekannten,, noch ein jemand neigt zu Dummheiten ,,ich neige eher dazu , mich zurückzuziehen und meine Trauer mit mir und Gott alleine zu verarbeiten..
Das einzige was mir geholfen hat, war die Erkenntnis, das Gott Leben schafft, Gott Leben nimmt und ich mich dem unterzuordnen habe... JA das war das Wesentliche, was mir zuerst geholfen hat .. Später trösteten mich biblische Ereignisse,, wie z.b das Jesus so viel gelitten hat, durch meine Sünden, bin ja nicht unschuldig durch meine Sündhaftigkeit .. ( ich stellte mir seine Mutter im Geiste vor, die als Mutter auch so unermesslich viel gelitten hat , ihren Sohn voller Liebe am Kreuz sterben zu sehen ) Ja dann wurde und wird mir jedesmal meine Niedrigkeit bewusst und es tröstet mich über mein Leid hinweg,,
und wenn ich von mir ausgehe,fällt es mir auch sehr schwer jemanden zu trösten in solchen Momenten.. ich versuche eher zu erkennen was demjenigen evtl. helfen könnte.. um es auch zu tun. Damit meine ich, ob er das Gespräch sucht, oder lieber die Einsamkeit vorzieht usw ...Denn wenn er lieber in Ruhe gelassen werden möchte, dann nützt es nichts wenn ich wie eine Klette an ihm klebe. Eher würde ich die Person in den Arm nehmen wollen und ihr einfach Nähe spenden,, ohne große Worte ...
LG
Re: Gottes Trost
von solana am 24.01.2016 22:28Liebe Wintergruen, danke für deinen Erfahrungsbericht!
Ja, dass kann ich gut nachempfinden, dass in so einer schweren Situation Worte gar nicht trösten können, wenn die Verzweiflung zu tief geht.... das macht einen ja so hilflos und sprachlos ....
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver