Rettungsschiff MS Jesus.

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pausenclown

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Re: Rettungsschiff MS Jesus.

von pausenclown am 16.10.2025 09:22

Hallo.

Und Hallo Burgen, nebenan zitierst du mich und Ignatz seine Geschichte, diese ist nicht fertig erzählt.

Frei nach deinen Worten, erst Jude der Christ wurde… Das stimmt nicht und auch heute würde der Rabbi widersprechen, er war und blieb Juden, er war und blieb sein Leben lang orthodoxe Rabbiner. Er ging zur Synagoge, feierte die jüdischen Feste, er hielt die Torah.
Ein Jude der einen jüdischen Weg mit Jesus geht, ist am Ende was?

Die Schnittmenge ist der Messias, die Schnittmenge ist die Gemeinde aus Heiden und Juden, trotzdem hat die Realität sich nicht daran gehalten und vermutlich besteht die Gemeinde heute zu 99,9 % aus den Nationen.
Vielleicht klingt das kompliziert und uninteressant.
Deshalb schreibe ich über den Rabbiner Ignatz Lichtenstein, weil es eben ein Beispiel dafür ist, Jude und Jesus, ist kein Widerspruch, sondern das normalste auf der Welt.

Trotzdem ist es nicht so, dass ein Jude der sich zu Jesus bekehrt, am Abend ein Schweineschnitzel isst.
Ich und viele von uns haben diese Überzeugung, ein Blick in die Apostelgeschichte zeigt, ihr tägliches Leben der Apostel hat sich nicht groß verändert, sie waren Juden und blieben es.
Es kommt zwangsläufig zur Frage, darf ich das in einer Gemeinde?

Ein weiterer Punkt, weshalb ich über Ignatz schreibe, ist, er ist für seine Überzeugung eingetreten, gegen alle Widerstände.
Er hat die Schmach für seinen Messias getragen.
Eigentlich mag ich solche Floskeln nicht wie: Stehst du auch für deine Überzeugungen ein?
Ich erzähle gerne Geschichten und jeder darf selbst überlegen, hat sie mir was zu sagen?
Jetzt bin schon mal der Moral seiner Geschichte und ein Gedankenexperiment.
Wie geht es den heute vielen Pastoren, Pfarrern, wie weit dürfen sie sich aus dem Fenster lehnen, gegen den Zeitgeist, gegen das Arbeitsrecht usw. 
Wie weit kommt man mit der Bibel, wie weit mit Argumenten aus der Bibel?

Hat Charlie Kircks Tod nicht gezeigt, überzeugen können tödlich enden.

Ja, mich persönlich darf es wieder mehr kosten, wie in den letzten zwei Jahren.

Shalom Pausenclown 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.10.2025 09:23.

pausenclown

91, Männlich

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Re: Rettungsschiff MS Jesus.

von pausenclown am 17.10.2025 06:45

Hallo.

Zurück zum Rabbi.
Der nächste Vorschlag aus der Synode, Ignatz, dann geh doch zu Christen.
Auch diesen Vorschlag nahm Ignatz nicht an.
Vorerst blieb er in seinem Amt. Ende gut alles gut?

Nein, leider nicht, seine jüdische Umwelt reagierte nicht immer positiv auf ihn.
Verfolgung und Verleumdungen haben ihn begleitet. Sogar sein Friseur wurde besprochen, damit er dem Rabbi seinen Bart verunstaltete. 
Das ganze zog weite Kreise, bis hin zum Vatikan und der Vatikan machte ihm ein Jobangebot und auch hier lehnte Ignatz ab.

Der Druck auf Ignatz wuchs immer weiter und schließlich gab er den Posten als Bezirks Rabbiner auf.
Gemeindemitglieder aus der Ortsgemeinde hielten zu ihm und an ihm fest.
Durch ihre finanzielle Unterstützung habe sie ihren Rabbi vor dem Ruin gerettet.
Rund 20 Jahre lehrte, predigte Ignatz in ganz Europa, darunter viele Streitgespräche mit Rabbinern.

Zum Abschluss kommt Ignatz noch mal selbst zu Wort:
In einem Brief an seinen Sohn einen Arzt, schrieb in Rabbi Lichtenstein:
Aus jeder Zeile des Neuen Testaments, aus jedem Wort strömte der jüdische Geist, Licht , Kraft, Ausdauer, Glauben, Hoffnung, Liebe, Nächstenliebe und grenzenlosen und unzerstörbaren Glauben an Gott.

Shalom.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.10.2025 06:46.

Sterntaler

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Re: Rettungsschiff MS Jesus.

von Sterntaler am 17.10.2025 07:46

Zum Abschluss kommt Ignatz noch mal selbst zu Wort: In einem Brief an seinen Sohn einen Arzt, schrieb in Rabbi Lichtenstein: Aus jeder Zeile des Neuen Testaments, aus jedem Wort strömte der jüdische Geist, Licht , Kraft, Ausdauer, Glauben, Hoffnung, Liebe, Nächstenliebe und grenzenlosen und unzerstörbaren Glauben an Gott.

Das ist wunderschön. Dankeschön! ☆

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pausenclown

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Re: Rettungsschiff MS Jesus.

von pausenclown am 17.10.2025 09:50

Hallo.

Jetzt sei doch so, wie ich dich gerne hätte.
Vielleicht wäre das auch Ignatz Lichtenstein seine Überschrift.
Nein, ich will mich und kann mich nicht mit ihm vergleichen.
Aber diese Überschrift passt gut zu mir.

Ich habe Jesus mit 18 Jahren in einem pietistischen Dorf angenommen.
Natürlich ging ich erstmal vor Ort in die Gemeinde.
Schnell merkte ich, ich bin nicht sehr kompatibel, ich habe von meiner Abstammung nichts erzählt.
Ich sah darin keinen Sinn und es war mir nicht wichtig.
Ich hatte keine Ahnung von christlichen Gepflogenheiten, Regeln, Sprache usw.
Was schon damals sehr jüdisch an mir war, Fragen stellen, oder nur ein Wort: Warum?
Ich kann mir gut vorstellen, dass das ziemlich nervig und anstrengend war.
Mein Bibelverständnis hat sich schon damals von vielen in der Gemeinde unterschieden.
Ich wollte tun und gehen und weniger singen, klatschen und im Kreis tanzen.
Mich persönlich stört das nicht, falls XY es gerne macht, bitte.

Ich hatte schon immer Kontakt zu Menschen, die niemand haben wollte, schon damals war ich da, wo gedealt wurde, Drogies, die zerschossen Seelen waren.
Naja, in meiner Naivität, wollte ich sie mitbringen, also in die Gemeinde, oder warum kommt eigentlich niemand mit…..

Jahre später habe ich eine lustige Anekdote über mich erfahren.
Die Kirchengemeinde wollte mich rauswerfen und bemerkte, er ist ja kein Mitglied oder evangelisch.
Jetzt sei doch so, wie ich dich gerne hätte.

Shalom 


Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.10.2025 09:51.
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