Vergebung - Neue Kreatur - Beziehung zu Gott, dem Vater

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geli
Gelöschter Benutzer

Vergebung - Neue Kreatur - Beziehung zu Gott, dem Vater

von geli am 01.04.2021 20:33

Oft lese oder höre ich, dass Menschen, die zwar Christen sind und "neue Kreaturen" geworden sind, unsicher darüber sind, was passiert, wenn sie nun doch wieder sündigen.
Mir ging es am Anfang meines Glaubenslebens ähnlich - ich war voll enttäuscht, und ich dachte, dass es mit der "neuen Kreatur" vielleicht doch gar nicht so weit her sein könnte? 
Ja, oder man fragt sich, ob man wirklich den Heiligen Geist hat... besonders, wenn man eine Sünde im Leben hat, die sich hartnäckig "hält", über die man absolut keinen Sieg hat.

Eine sehr gute Erklärung habe ich vor einigen Tagen in meinem Andachtsbuch von John Mc Arthur gelesen - ich möchte es hier einmal kurz beschreiben, weil vielleicht manche hier, die mitlesen, sich mit ähnlichen Gedanken, wie gerade oben beschrieben, herumschlagen.

Die Bibel spricht von zwei Arten von Vergebung: der "rechtlichen" und der "väterlichen" Vergebung. 

Die rechtliche Vergebung kommt von Gott, dem gerechten Richter, der uns durch Christus von Strafe und Schuld befreit hat. 
Im Augenblick der Errettung vergab er alle Schuld, reinigte uns und machte uns zu seinem Kind. Er nahm unsere altes Leben weg - es hängt nun am Kreuz mit Jesus - und gab uns ein neues Leben. Wir sind eine neue Kreatur, eine neue Schöpfung. Wir sind nun sein Kind geworden, das nichts wieder von Gottes Liebe trennen kann.

Nun ist es aber so, dass auch "neue Kreaturen" fähig sind zu sündigen - und sie tun es in der Regel auch. Das ist jedenfalls meine Erfahrung 
Was ist dann aber mit der Gerechtigkeit, die uns Gott zugesprochen hat, was ist mit dem Stand als Gottes Kind? Können wir wegen einer Sünde "aus der Gnade fallen"?

Hier ist die "väterliche" Vergebung nötig.
Wenn wir Gottes Kind geworden sind, dann bleiben wir Gottes Kind - auch wenn wir sündigen. 
Wer Kinder hat, kann das vielleicht leichter nachvollziehen: Ein Kind, das etwas Böses getan hat, bleibt dennoch das Kind.

Eine Sünde, die einem Kind Gottes passiert (in der Regel wollen wir ja nicht sündigen!), betrifft nicht mehr die Stellung als Kind Gottes, sondern wenn ein Kind Gottes sündigt, dann betrifft das die Beziehung zum Vater.
Diese Beziehung kann getrübt werden, sie kann belastet oder beschwert werden durch eine Sünde - so wie David schreibt: "Als ich es wollte verschweigen, verschmachteten meine Gebeine - Ps. 32,3.
Wenn wir dann aber zu unserem Vater gehen und ihm alles sagen, dann vergibt er, und die Beziehung ist wiederhergestellt.
Das nennt McArthur die "väterliche" Vergebung.

Ich fand dies Unterscheidung sehr hilfreich - vielleicht habt ihr da eigene Erfahrungen gesammelt?

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Vergebung - Neue Kreatur - Beziehung zu Gott, dem Vater

von Burgen am 01.04.2021 21:31


Von Adam her, also dem Anfang her mit den Menschen, ist jeder Mensch ein Sünder. Das ist Defination. 

Ein wiedergeborener Christ ist eine neue Kreatur. Ja. Er hat jetzt den lebendigen Gottesgeist mit all denselben Gaben des Geistes wie Jesus. Diese auszuleben, kann einige Jahre brauchen. Je nachdem die Beziehung durch Jesus zu unserem Abba Vater ist. 

Je nachdem welch eine "schlimme" Vergangenheit ein Mensch bis dahin hatte oder noch darin verhaftet ist, wird dieser Mensch lernen neu zu denken. Neu im Sinne von Gottes Denken, denn Gott denkt anders als der Mensch. Dieses kann eigentlich fast ausschließlich in der Beschäftigung mit Gottes Wort, der oder den Bibeln geschehen. Und eben durch Predigten, in denen Gnade und Glaube in einem Gleichgewicht sind. Das ist dann unsere Stellung vor Gott. 

Nicht eine Verhaltenstherapie um ein besserer Mensch zu werden. Das kann natürlich helfen, weil im Umgang und in Beziehungen mit Menschen oftmals ein anderer Umgang erlernt werden kann. 
Andererseits bleiben wir Sünder. Wir werden nie eine reine Gedankenweste bekommen. Können wir gar nicht. 30 Tausend Gedanken am Tag sind nicht einfach kontrollierbar. 

Doch gerade zusammen mit Jesus, werden wir uns ändern. Wir lieben ihn doch. Also wollen wir doch gar nicht sündigen. Wie Cleo oft sagt, ein sündiges lotta-Leben leben. Jedoch, die Gebote Gottes sind uns ins Herz gegeben. Jesus hat sein Leben unter Schlägen, Folter, Mißhandlung für jeden von uns gelassen. Dies gilt es anzunehmen - als wiedergeborene, glaubende Menschen. 

Das ist unsere neue Stellung. Und unsere erste Liebe. Die Bibel sagt an manch einer Stelle, dass wir die erste Liebe nicht verlassen sollen. Und auch Timotheus soll seine Stellung vor Gott in Christus nicht lösen. 
Das ist wohl das allerwichtigste - an ihm festzuhalten. Sich einen Platz schaffen, wo man an bestimmter Zeit zur Ruhe kommt, und zur Besinnung. Sich ganz neu ausrichten und mit Gedanken, Sinnen mit Gott und den Gedanken eins werden. 

Wir sind gerecht vor Gott  i n  Jesus. Das bleibt, auch bei einem hinfallen, auch bei einer Scheidung usw. 
Diese Stellung verlieren wir nicht. Gott schaut uns in Jesus an, und in ihm liebt er seine Menschen, die, die schon zu ihm gehören und auch die, die noch dazu gehören werden. 

Fallen wir, beten wir das "Vater unser", bitten um Vergebung, auch Vergebung sich selbst. 
Das Ziel ist, in Beziehung mit Gott kommen, bleiben und weitergehen. Auch wenn man mal nachlässig wurde. 

 



Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.04.2021 22:38.

Merciful

54, Männlich

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Beiträge: 2295

Re: Vergebung - Neue Kreatur - Beziehung zu Gott, dem Vater

von Merciful am 02.04.2021 12:02

Hallo, geli,
 
das, was du beschreibst, schildert Johannes in seiner Erinnerung an Jesu Fußwaschung:
 
   Da sprach Petrus zu ihm:
Nimmermehr sollst du mir die Füße waschen!
   Jesus antwortete ihm:
Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil an mir.
   Spricht zu ihm Simon Petrus:
Herr, nicht die Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt!
   Spricht Jesus zu ihm:
Wer gewaschen ist, bedarf nichts, als dass ihm die Füße gewaschen werden.
 
(Evangelium nach Johannes 13, 8-10; Lutherbibel 2017)
 
Ich weiß wohl, dass ich eine neue Kreatur bin in Christus.
 
Aber Sünde erlebe ich als eine Störung meiner Beziehung zu Gott.
 
Beides gehört zu meinem Leben:
 
Sowohl das Wort Jesu: Sündige hinfort nicht mehr!
 
Als auch das tägliche Gebet:
 
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern!
 
Die Sünde - sie wohnt im Fleisch.
 
Daher ist Selbstverleugnung so wichtig.
 
Leben in der Kraft des Heiligen Geistes.
 
Leben im Glauben, der die Welt überwunden hat.
 
Leben in der Liebe, die da bleibt und der Sünden Menge bedeckt.
 
Leben in Hoffnung, die nicht zuschanden werden lässt.
 
Und doch bleibt auch das Fallen eine Realität.
 
Eine schmerzhafte Realität.
 
Sünde verstehe ich in diesem Zusammenhang nicht allein als Übertretung eines Gebotes.
 
Lüge, Hochmut, Unglaube, Bosheit - all diese tief sitzenden Sünden stören die Beziehung zu Gott.
 
Merciful

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Vergebung - Neue Kreatur - Beziehung zu Gott, dem Vater

von geli am 02.04.2021 14:14

Merciful: das, was du beschreibst, schildert Johannes in seiner Erinnerung an Jesu Fußwaschung:

Ja, genau - das wollte ich eigentlich auch noch dazu schreiben, hab es aber dann vergessen!


Ich weiß wohl, dass ich eine neue Kreatur bin in Christus.
Aber Sünde erlebe ich als eine Störung meiner Beziehung zu Gott.

So kann man es auch ausdrücken - ich denke, genau das ist gemeint mit dem, was ich beschrieben habe.
Wenn ich daran denke, was Jesus gesagt hat: "Ich bin .... und das Leben, niemand kommt zum Vater...",
oder auch, was in Epheser 2,1 steht: "Ihr wart tot durch eure Sünden" - dann bedeutet das, dass wir vor unserer Bekehrung "tot" waren, ohne Beziehung zu Gott. Der "Draht" zu ihm war komplett durchgeschnitten.

Wenn wir dann dieses "Leben", von dem Jesus spricht, bekommen, dann kann die Beziehung zu Gott, dem Vater, nie mehr durch eine Sünde "durchgeschnitten" werden. 
Wohl aber kann die Beziehung getrübt werden.

Die Bezeichnung "rechtliche Vergebung" und "väterliche Vergebung" fand ich zur Erklärung dazu sehr hilfreich.

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JeanS

69, Männlich

  Neuling

Beiträge: 97

Re: Vergebung - Neue Kreatur - Beziehung zu Gott, dem Vater

von JeanS am 03.04.2021 03:37

Paulus lehrt aber klar bezüglich NEUE Kreatur, dass das alte (mehr oder weniger fleischlich gesinnte ) Leben dann der Vergangenheit angehört, somit Denken, Reden, Verhalten ab da vollkommen auf die Lebenslehren Jesus ausgerichtet wurde. 2.Kor.5,17.

Liebe zum allein wahren Gott, dem himmlischen Vater erkennt dieser doch, wo sein Wiidersacher keinen Einfluss mehr hat. Oder wie es Johannes in 1. Joh.5,3 wohl klar genug ausdrückt: Das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote HALTEN und seine Gebote sind NICHT schwer.

Sicher ist der Vater unsrres Herrn Jesus Christus ein liebender, barmherziger Gott, der immer wieder vergibt  wo noch nicht wirklich gänzlich von fleischlicher zu geistlicher Gesinnung gewechselt wurde. Doch ein künftig bleibendes gutes Gewissen vor Gott erhöht doch die innere Lebensqualität auf wunderbare Weise.

Schliesslich hat Jesus weder Kreuzigung noch Teufel gescheut, die Wegweisungen, also den Erlösungsplan des wahren Gottes der Menschheit beizubringen, welche an einer fruchtbaren dauerhaften, segensreichen Gottverbundenheit interessiert waren, sind und sein werden.
Gruss Hans

Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.04.2021 03:51.

Merciful

54, Männlich

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Beiträge: 2295

Re: Vergebung - Neue Kreatur - Beziehung zu Gott, dem Vater

von Merciful am 03.04.2021 11:17

Milch habe ich euch zu trinken gegeben und nicht feste Speise;
denn ihr konntet sie noch nicht vertragen.
 
Auch jetzt könnt ihr's noch nicht,
denn ihr seid noch fleischlich.
 
Denn wenn Eifersucht und Zank unter euch sind,
seid ihr da nicht fleischlich und lebt nach Menschenweise?
 
(1. Brief des Paulus an die Korinther 3, 2+3; Lutherbibel 2017)
 
Paulus sprach die Brüder und Schwestern in der Gemeinde zu Korinth als Heilige an.
 
Dennoch konnte er ihnen auch dies schreiben: Ihr seid noch fleischlich.
 
Nach Jesu Willen und Gebot sollten die Bekehrten und Getauften in den Geboten Jesu unterwiesen werden.
 
Insbesondere sollte das Gebot der Bruderliebe verinnerlicht und geübt werden.
 
Dies schließt aber nicht aus, dass Christen und Christinnen unter ihren Sünden leiden.
 
Menschen sind ja nicht perfekt.
 
Ich vermute, dass verschiedene Menschen ihr Denken, Reden und Tun unterschiedlich wahrnehmen.
 
Dies war schon damals so.
 
Es gab Brüder, die das Fleisch aßen, das den Götzen geopfert worden war -
sie litten deswegen aber nicht unter einem schlechten Gewissen.
Für diese war es keine Sünde.
 
Es gab andere Brüder, die das Fleisch aßen, das den Götzen geopfert worden war -
sie litten deswegen unter einem schlechten Gewissen.
Für diese war es Sünde.
 
Wenn ein Christ sagt: Ich sündige.
So ist er möglicherweise nicht schlechter als der Bruder, der da sagt: Ich sündige nicht.
 
Jener hat vielleicht eine andere Wahrnehmung. Ein anderes Verständnis.
 
Er erlebt das als Sünde, was ein anderer nicht als Sünde erlebt.
 
Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.04.2021 11:20.

Merciful

54, Männlich

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Beiträge: 2295

Re: Vergebung - Neue Kreatur - Beziehung zu Gott, dem Vater

von Merciful am 03.04.2021 11:28

geli schrieb: Wohl aber kann die Beziehung getrübt werden.

Nach meiner Erfahrung kann Sünde Ängste, Wut und Zweifel nach sich ziehen.
 
Das Vertrauen zu Gott dem Vater wird durch Sünde beschädigt.
 
In der Seelsorge muss behutsam auf diese Problematik eingegangen werden.
 
Eine Bitte des Vaterunsers kann hier große Bedeutung gewinnen:
 
Erlöse uns von dem Bösen!
 
Merciful

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Vergebung - Neue Kreatur - Beziehung zu Gott, dem Vater

von geli am 03.04.2021 12:09

Merciful: Dies schließt aber nicht aus, dass Christen und Christinnen unter ihren Sünden leiden.

Ich denke, dass das der Unterschied zwischen einem wiedergeborenen Christen und einem Menschen, der Gott nicht kennt, ist:
Er leidet unter der Sünde, während ein Ungläubiger viele Dinge gar nicht als Sünde wahrnimmt.

Wenn ein Christ sagt: Ich sündige. So ist er möglicherweise nicht schlechter als der Bruder, der da sagt: Ich sündige nicht. Jener hat vielleicht eine andere Wahrnehmung. Ein anderes Verständnis.

Das stimmt - auch unter Christen gibt es eine unterschiedliche Wahrnehmung. Das ist auch meine Erfahrung. Meine Wahrnehmung z.B. ist sehr viel "feiner" ausgeprägt als das von anderen Christen. Da muß ich immer wieder aufpassen, dass ich das dann nicht negativ bewerte. 

Ich denke da mit der Aussage, die Paulus gemacht hat: "Alles, was nicht aus Glauben geschieht, das ist Sünde."

Wenn ich also glaube, dass eine bestimmte Sache Sünde ist, dann ist es für mich Sünde, und ich sollte es bleiben lassen.
Wenn jemand anders dieselbe Sache aber nicht als Sünde ansieht, dann ist es für ihn keine Sünde, und kann er sich daran beteiligen.

Allerdings gilt das nur für Dinge, die nicht direkt in der Bibel als Sünde genannt sind. Z.B. ob ich als CHrist Wein trinke, oder ob ich zum Tanzen gehen darf, ob ich Fleisch esse, welche Musik ich höre,  und diese Sachen.
Da gibt es ja auch unter Christen oft Streit.
Aber darüber sollten wir nicht streiten, sondern da sollte jeder nach seinem Glauben handeln.


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