Was vom Schleifen
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cipher
Gelöschter Benutzer
Was vom Schleifen
von cipher am 23.05.2014 09:39Welche Hobbies sich hier im Forum so versammelt haben, weiß ich nicht. Eines meiner Hobbies ist das Bearbeiten und Schleifen von Steinen. Von ziemlich gewöhnlichen Steinen zumeist, welche man an Straßen und Wegen so findet.
Wenn man so einen Stein in die Hand nimmt, den groben Schmutz entfernt, ist er meistens ziemlich rauh, die Oberfläche hält noch allerhand feineren Schnmutz fest. Nun kommen Steine mit gleicher Härte in eine Trommel, dazu ein zunächst grobkörniges Schleifmittel und ein kleiner Teil Wasser. Dann geht es los: Die Rüttelplatte versetzt den "Spirator" in schnelle vibrierende Bewegung, die Steine stoßen viele Male schnellan einander, reiben aneinenader vorbei, das Schleifpulver reibt und rubbelt Körnchen für Körnchen der rauen Oberfläche ab. Tage lang geht das so, bis ich Wasser und Schleifpulver ersetze, weil sich zu viel Steinmehl gebildet hat und der nun entstandene Schlamm kaum noch schleifende Wirkung hat. Und wieder rüttelt die Platte tagelang die Steine durch- an- und übereinander. Von Mal zu Mal werden sie runder, weicher in ihren Umrissen, gleichzeitig sieht man immer mehr von der Struktur der Steine. Unter dem vormals groben Äußeren werden nach und nach Schlieren, kleine Muster, viele richtige kleine und wunderschöne Kunstwerke sichtbar.
Und je feinkörniger das Schleifpulver ist, desto glatter werden die Oberflächen. Auch wenn sie trocken sind, haben sie bereits einen matten Glanz, der immer klarer wird, je glatter die Oberfläche wird.
Manchmal hält ein Stein diese Behandlung nicht aus, er bricht auseinander und zerfällt in zei oder mehrere Teile. Es gibt auch Steine, bei denen sich herausstellt dass sie zu weich sind, weicher als ihre Mitsteine und deswegen verlieren sie zwar Kanten und Spitzen, ihre Oberflächen aber werden nicht glatt. Manchmal lege ich auch ziemlich kleine Bröckchen mit ein, die werden dann auch glatt, aber ganz flach und scharfkantig und man könnte sie fast als Schneidwergzeug benutzen.
Abhängig vom gewünschen Zustand der Steine kann es durchaus einige Wochen dauern, bis dann zum Schluss das Polierpulver zur Anwendung kommt. Wenn ich sie dann aus der Trommel nehme, sie noch einmal gründlich abgewaschen und dann getrocknet habe, dann glänzen diese ehemaligen Straßensteine und offenbaren ihre ganz und gar unterschiedliche innere Struktur und Art in einem glännzenden Farbenspiel.
Wer dann einen solchen Stein in die Hand nimmt, fült, wie der sich schmeichelnd in die Hand fügt - darum nennt man solche Steine zuweilen auch "Handschmeichler". Schmutz übrigens bleibt an diesen glattpolierten Steinen kaum noch haften.
Mit uns Menschen, dachte ich heute morgen, als ich wieder eine feinere Körnung Schleifpulver in den Spirator füllte, mit uns Menschen ist das ja ganz ähnlich. Wenn Gott uns vom Sraßenrand aufhebt, sind wir schmuddelig, uanansehnlich und für den Schöpfer sicher "unangenehm" anzugreifen. Doch wenn wir uns ihm anvertrauen, dann wird er uns in seiner großen Schleiftrommel namens "Glaubensschule" so lange schleifen, bis wir ein Lob für Ihn sein können. Da geht es dann zuweilen auch rauh zu, manche Ecke und Kante muss dran glauben. Das tut weh, das brennt und ist nicht angenehm. Man wird in der Schleiftrommel umhergeworfen, ständig das Rubbeln durch das Schleifpulver und die anderen Steine, die mit einem in dieser Trommel sind.
Doch eines Tages stellen wir hoffentlich auch selbst fest, dass wir etwas glatter, etwas weniger kantenreich geworden sind, dass wniger Schmutz an uns haften bleibt. Und vielleicht glänzen wir auch ein wenig, indem wir von Seinem Licht etwas an unsere Umgebung reflektieren?
Ich möcht' so gern ein Handschmeichler werden...
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Was vom Schleifen
von Henoch am 23.05.2014 09:55Hallo cipher,
mein Hobby ist Imkern,
da entdeckt man Gottes Hand ganz leicht.
Alle Bienen verhalten sich so, wie die Königing das vererbt. Eine aggressive Königing hat ein aggressives Volk, eine ruhige ein ruhiges etc.
Das Volk ist auf Gedeih und Verderb von der Königin abhängig.
Alles hat eine ganz ausgeprägte Ordnung im kleinsten Detail.
Alles funftioniert wie ein großer Leib, jeder Biene muss ihre Aufgabe genau erfüllen, sonst geht es nicht.
Ein Bienenvolk hat ca 30.000 -50.000 Bienen. Ohne die Ordnung könnte man Bienen nicht imkern.
Henoch