Die Diskussionen über Vorschriften ....

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solana

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Die Diskussionen über Vorschriften ....

von solana am 27.08.2017 11:37

In dem aktuellen Thread über Blut Essen  zeigt sich wieder einmal wie schwierig die Diskussion von Vorschriften ist.

Burgen hat das sehr richtig gesagt:

Immer dann, wenn jemand meint, das Wort Gottes verteidigen zu müssen, scheint es eine Auseinandersetzung zur Folge zu haben.

Hier geht es um Blut, was niemand von den schreibenden Mitgliedern hier zu sich nimmt. In anderen Fällen geht es um andere Gesetzmäßigkeiten.

Da es so oft in den Diskussionen vorkommt, dass mehr oder weniger deutlich gesagt wird: "Wer hier anfängt, zu hinterfragen und zu überlegen, will sich nur um Gehorsam drücken. " - und damit ist quasi schon alles entschieden - möchte ich mal erklären, wie ich mir das vorstelle, was ich unter "mündigem" Umgang mit Vorschriften vorstelle (so wie bspw in Gal 4 beschrieben).

Es bleibt natürlich jedem selbst überlassen, wie er es handhaben will. Dies soll nur ein Gedankenanstoss sein.
(Ich erhoffe mir dadurch natürlich schon, dass Diskussionen ein wenig "fruchtbarer" werden und nicht einfach so enden "weil die Luft raus ist" und man sich nichts mehr zu sagen hat, weil jeder eh bei seiner Sichtweise bleibt .... ).


Ich bin der Meinung, dass es nicht nur darum geht, Vorschriften genau abzustecken und die Grenzen ihrer Gültigkeit auszuloten.
Sondern darum, zu verstehen, was dahinter steht und sie dann aus ganzem Herzen umzusetzen.
Dabei werden dann die Vorschriften normalerweise nicht aufgehoben und wegdiskutiert, sondern im Gegenteil ausgeweitet, wenn man versteht, warum das Verbotene nicht gut ist und welchen Segen das Gebotene bringt.
Ich verweise da nur auf die Worte Jesu zu den Geboten, die eingeleitet werden: "Ihr habt gehört, dass gesagt ist ...., ich aber sage euch ....".

 

Schwierig wird es dann, wenn versucht wird, so eine Betrachtung im Keim zu ersticken und abzuwürgen mit dem Argument: "Du willst dich ja nur rausreden, um etwas Unerlaubtes tun zu können, du willst Gott gar nicht wirklich gehorchen...."

Ich nehme nun mal das Thema Blut als Beispiel, um zu erklären, wie ich mir in etwas einen "mündigen" Umgang mit Vorschriften vorstelle. Vielleicht hilft es ja ein bisschen, die Vorurteile gegeüber denen abzubauen, die gerne verstehen wollen, was hinter Ge- und Verboten steht .....
Ich schrieb dort im Thread:

Und ich finde es schon wichtig, Verbote zu verstehen.
Nicht, weil man nur das befolgen sollte, was einem auch einleuchtet.
Aber darum, weil wir aufgerufen sind zu einem "mündigen" Glauben, nicht wie Knechte oder unmündige Kinder Vorschriften als "Zuchtrute" nehmen (wie bspw in Gal 4 beschrieben).

Ich sehe es so: Ps 111,10 Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang.

Das kommt zuerst. Die Entscheidung, Gott zu gehorchen, ohne "wenn" und "aber".
Wenn diese Entscheidung getroffen ist, dann schenkt uns Gott aber auch das Verstehen, das Erkennen, wie gut das für uns ist. So dass wir nicht nur etwas tun oder unterlassen "weil es nun mal so da steht und angeordnet ist". Sondern im Verstehen lernen wir zu begreifen, welche Liebe Gottes dahinter steht und wir tun es dann von Herzen und stehen voll dahinter - nicht nur aus Angst vor der "Zuchtrute".

Deshalb finde ich es wichtig, nicht "beim Anfang" stehen zu bleiben, sondern weiter zu gehen zum Verstehen und zum Tun aus ganzem Herzen ....

Zum Beispiel Blut:
Begründung für das Verbot des Blutessens im AT ist:

1Mo 9,2 Furcht und Schrecken vor euch sei über allen Tieren auf Erden und über allen Vögeln unter dem Himmel, über allem, was auf dem Erdboden wimmelt, und über allen Fischen im Meer; in eure Hände seien sie gegeben.
3 Alles, was sich regt und lebt, das sei eure Speise; wie das grüne Kraut habe ich's euch alles gegeben.,
4 Allein das Fleisch mit seinem Leben, seinem Blut, esst nicht!
5 Euer eigenes Blut jedoch will ich einfordern. Von jedem Tier will ich es einfordern. Und das Leben des Menschen will ich einfordern von einem jeden anderen Menschen.

3Mo 17,11 Denn des Leibes Leben ist im Blut, und ich habe es euch für den Altar gegeben, dass ihr damit entsühnt werdet. Denn das Blut wirkt Entsühnung, weil das Leben in ihm ist.

Alles auf der Erde stellt Gott uns zur Verfügung, aber wir sind nicht Herren über Leben und Tod. Und das soll uns dadurch bewusst werden, indem wir bewusst dankbar empfangen und bewusst "das genommene Leben" in Gottes Hand zurück legen.
Dadurch bekunden wir unsere Ehrfurcht vor dem Leben - wie Thomas es dargelegt hat - und sind uns dessen bewusst, dass das Leben des Tieres und auch unser Leben Gott allein gehört.

Darüber könnte man noch viel weiter nachdenken......

Und noch viel mehr über den Aspekt der "Entsühnung", der bei uns ja nicht mehr über Opfer geschieht, der aber auch in die Darbringung unseres Lebens führt.

Und noch ein weiterer Aspekt:
In unserer heutigen Zeit ist der Zusammenhang von Schlachten und Essen völlig verloren gegangen und wenn jemand Fleisch isst, hat er nicht mehr das blutende Tier vor Augen.
Ganz allgemein ist unser Umgang mit Nahrungsmittel sehr fraglich geworden - Ehrfurcht vor dem Leben ... totale Fehlanzeige. Da werden Küken einfach zerschreddert, da werden tonnenweise Lebensmittel vernichtet, um die Preise zu halten, da wird im Überfluss auf Vorrat eingekauft und vergammelt, wird weggeworfen (etwa 1/3 aller eingekauften Lebensmittel, wie ich mal hörte).... usw, usw

Zurück zur Frage des Blutessens:
Ich finde es gut, bewusst auf den Genuss von Blut(wurst) zu verzichten. Und sich dabei bewusst zu sein, dass man damit Gott zeigt, dass man auch beim Essen ihn als Herrn über das Leben anerkennt.
Nicht einfach, weil es so dasteht und Verbote nun mal einzuhalten sind.

Ich denke aber, dass wir nicht bei der Blutwurst stehen bleiben sollten, sondern versuchen, zu einem bewussteren Umgang mit unserer Nahrung zu kommen. Durch das Verständnis dessen, was hinter dem Verbot steht.
Zu einem Umgang, in dem mehr dankbares Empfangen und Ehrfurcht vor dem Leben ausgedrückt wird - gerade weil uns Schlachten und Ausbluten gar nicht mehr vor Augen ist. Und weil deshalb der Verzicht auf Blutwurst allein keine Achtung vor dem Leben bewirkt, es ist dann nur das Einhalten einer Vorschrift.

Das ist nur ein kleiner Anriss, wie ich es mir vorstelle, statt (in meinen Augen "fruchtloser") Debatten über genaue Grenzen und Gültigkeit von Verboten und Geboten hinaus zu kommen zu einener "aufbauenden" und bereicherndernden, weiterführenden Perspektive, in der es darum geht, Verstandenes bewusst im Leben umzusetzen.

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Die Diskussionen über Vorschriften ....

von Henoch am 27.08.2017 16:40

Hallo Solana,

für mich ist das Forum eine Möglichkeit, darüber zu reden, was die Schrift sagt. Durch den Austausch, die Gegenargumente und die Fragen der anderen Teilnehmer bemerke ich Irrtümer und kann prüfen, ob das, was ich glaube, gut belegbar ist. Wenn mich der heilige Geist aufmerksam macht, dass ich falsch liege, wie im Fall mit dem "Blut essen", prüfe ich neu. Es ist eine Möglichkeit zu lernen.

Nebenbei gibt es natürlich auch die Möglichkeit Zeugnis zu geben, zu evangelisieren und so manch anderes.

Was diese Forum für mich sicher nicht ist: Freude kennenzulernen, meine Haltung zum Herrn durch Menschen prägen zu lassen, Menschen zu meinen Lehrern zu machen, von Menschen zu lernen, wie man sich als Christ verhält oder zu Streiten.

Die Wahrheit macht uns frei, durch die Wahrheit werden wir geheiligt und die Wahrheit führt zur rechten Erkenntnis, eine Erkenntnis, die nicht aufbläht...denn, wenn jemand meint, er habe etwas erkannt, der hat noch nicht erkannt, wie man erkennen soll (1 Kor. 8,2).

Ich bleibe daher im Forum ganz bewust bei der Blutwurst stehen, wie Du schreibst, denn danach kommen nur noch die Herzensangelegenheiten, die zwischen mir und dem Herrn so ganz privat stattfinden und nicht in ein Forum passen.

Für mich ist Christ sein nicht "dies sollst Du tun und jenes lassen", sondern in allem danach zu suchen, wie schön und herrlich und heilig der Herr ist.

Letzteres ist aber etwas ganz individuelles.

Henoch

 

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.08.2017 16:40.

solana

-, Weiblich

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Re: Die Diskussionen über Vorschriften ....

von solana am 27.08.2017 19:30

Henoch schrieb:

für mich ist das Forum eine Möglichkeit, darüber zu reden, was die Schrift sagt.
...

Ich bleibe daher im Forum ganz bewust bei der Blutwurst stehen,

Ja, so sind die Interessen doch sehr unterschiedlich .

Ich kann eher wenig anfangen mit einer Diskussion darüber, ob ich Blutwurst essen dürfte, die ich eh nicht mag bzw ob ein anderer sie essen dürfte .....Wenn sich das ganze Thema darin erschöpft und so geartete Themen Sinn und Zweck eines Forums sein soll, dann muss ich sagen, das ist "nicht so mein Ding", dafür brauche ich eigentlich kein Forum.

Mich interessiert eher das, was du als "Privatangelegenheit" beschreibst, den Austausch darüber, einander teilhaben lassen an dem, was im "im Privaten" mit Gott erlebt wurde und die Bereicherungen dadurch miteinander teilen, Erkenntnisse weitergeben, einander ermutigen usw.

Gruss
Solana

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Die Diskussionen über Vorschriften ....

von Burgen am 27.08.2017 21:15

Hallöchen 

mit jedem Geschöpf seiner Liebe arbeitet Gott anders, glücklich zu schätzen ist, wenn er Offenbarung schenkt.

Von daher wäre es in der Tat hilfreich, wenn nachzuvollziehen wäre, wie ein bestimmtes Wort das eigene Leben

geprägt hat.

Mir persönlich gefällt es nicht, wenn jeder Satz auseinandergenommen wird und der andere sich so darstellt,

als sei er beauftragt, die schriftlichen Gedanken eines anderen zu kontrollieren und dann zu berichtigen anhand

einer retorischen Nachfrage.

Wir alle kommen aus völlig unterschiedlichen Familien usw. Da hat jeder andere Erfahrungs, Denk u. Wortprägungen.

Die Gefühlspalette mal aussenvorstehen lassend.

Hinzu kommt, dass durch ein hersuslösen aus dem Kontext sogar etwas völlig anders, andere Gedankenschlüsse, entstehen.

Das meine ich auf die Bibelworte bezogen.

Es ist natürlich für uns alle nicht einfach. Dennoch - wir sind Christen. Und wir leben im Reich Gottes durch das Geschenk Jesu Christi.

Es ist wichtig die Gestzgebungen von damals unter der Gegenwart Jesu im NT zu betrachten und erfahren.

Das hat alles Bedeutung im Hinblick auf Jesus, selbst die diversen Namen.

Vielleicht lösche ich den Beitrag noch.

Gruss
Burgen


 

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Die Diskussionen über Vorschriften ....

von Henoch am 27.08.2017 22:28

Hallo Solana,

ich denke, es hängt vom Thema ab. Hier ging es ja um eine spezielle Frage, die es zu erörtern galt. Es ist befremdlich, wenn die für eine Erörterung typischen Unterschiede und Gegenmeinungen dann nicht sein dürfen, wenn ich Deine Argumente hier jetzt richtig verstanden habe.

Ebenso verstehe ich nicht, was bei dem Thema dieses Anliegen werden könnte:  

Mich interessiert eher das, was du als "Privatangelegenheit" beschreibst, den Austausch darüber, einander teilhaben lassen an dem, was im "im Privaten" mit Gott erlebt wurde und die Bereicherungen dadurch miteinander teilen, Erkenntnisse weitergeben, einander ermutigen usw.

Die Privatangelegenheit bei solchen Themen ist z.B. meine Freude, wie der Herr bei der Klärung solche Fragen hilft, wie heilig er ist und dass alles Leben ihm gehört, etc... Ich finde, dass ich die Details über meine Freude darüber nicht ausbreiten muss.

Henoch

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Die Diskussionen über Vorschriften ....

von Henoch am 27.08.2017 22:31

Hallo Burgen,

ich denke, dass es dem einen gefällt und dem anderen nicht. Nur bei einer Fragestellung wird es nicht zu vermeiden sein.

Die Schrift ist eindeutig und der Herr hilft gerne....sich bei Unbehagen auf solche Einwände zurückzuziehen wie die Folgenden, ist da kontraproduktiv. Eine Erörterung ist sachlich nüchtern. Kontext kann man nachlesen.

Wir alle kommen aus völlig unterschiedlichen Familien usw. Da hat jeder andere Erfahrungs, Denk u. Wortprägungen.

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.08.2017 22:32.

solana

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Re: Die Diskussionen über Vorschriften ....

von solana am 27.08.2017 22:48

Hallo Henoch

Mir scheint, wir reden irgendwie aneinander vorbei.

Es ist befremdlich, wenn die für eine Erörterung typischen Unterschiede und Gegenmeinungen dann nicht sein dürfen, wenn ich Deine Argumente hier jetzt richtig verstanden habe.


Ich wüsste nicht, wo ich so etwas gesagt hätte.

Mir ging es darum:

Ich bin der Meinung, dass es nicht nur darum geht, Vorschriften genau abzustecken und die Grenzen ihrer Gültigkeit auszuloten. Sondern darum, zu verstehen, was dahinter steht und sie dann aus ganzem Herzen umzusetzen.

Und ich fand eher das befremdlich:

Da es so oft in den Diskussionen vorkommt, dass mehr oder weniger deutlich gesagt wird: "Wer hier anfängt, zu hinterfragen und zu überlegen, will sich nur um Gehorsam drücken. "

Und so, wie ich dich verstanden habe, geht es dir eben nur darum: "Vorschriften genau abzustecken und die Grenzen ihrer Gültigkeit auszuloten." und das, was ich mit: "zu verstehen, was dahinter steht und sie dann aus ganzem Herzen umzusetzen." gehört für dich in den Bereich: "privat".

Vielleicht hast du es ja anders gemeint.

Gruss
Solana

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solana

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Re: Die Diskussionen über Vorschriften ....

von solana am 27.08.2017 23:05

Hallo Burgen

Mir persönlich gefällt es nicht, wenn jeder Satz auseinandergenommen wird und der andere sich so darstellt, als sei er beauftragt, die schriftlichen Gedanken eines anderen zu kontrollieren und dann zu berichtigen anhand einer retorischen Nachfrage.

Das gefällt wohl niemandem und führt eher dazu, dass niemand mehr etwas Persönliches von sich preis gibt, wenn er damit rechnen muss, dass es von anderen nur zerpflückt und auf "Haare in der Suppe" hin untersucht wird ....

Ich denke, wir sollen einander ermutigen, das Gute zu tun.
Und bei "Splittern", die wir im Auge eines Geschwisters zu entdecken meinen, nicht "Gedankenpolizei" spielen und ihm unterstellen, dass er es nicht aufrichtig mit seinem Glauben meint, wenn er nicht in allem dieselbe Meinung hat, die uns "richtig" scheint ....

Gott ist der Baumeister, der hinter allen "Baustellen" in uns am Werk ist.
Und er arbeitet nicht bei allen gleich, und auch nicht bei allen gleich schnell.

Wenn wir alle miteinander ein bisschen mehr Geduld hätten und ein bisschen mehr Vertrauen in die Hand des Baumeisters, der in uns allen sein gutes Werk vollenden wird, das er angefangen hat, dann wäre vieles leichter im Umgang miteinander.
Dann könnten wir "Unvollkommenheiten" in ihrer Vorläufigkeit akzeptieren und mehr Geduld haben, einander annehmen trotz unterschiedlicher Ansichten .... und auch voneinander lernen, aus den Erfahrungen, die jeder mit Gott gemacht hat - auch wenn die Baustellen in unserem jeweiligen Leben unterschiedlich sind.

Gruss
Solana

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Die Diskussionen über Vorschriften ....

von Henoch am 29.08.2017 11:05

Hallo Solana,

das Thema war die Fragestellung, ob Christen Blut essen dürfen. Eine solche Fragestellung erzwingt eine Erörterung. Eine Erörterung besteht aus These, Antithese, Argumentation, Beweisführung und idealerweise Synthese. Es is bei einem solchen Thema daher naheliegend, dass man genau das tun sollte, was Dir nicht gefällt: 

wenn jeder Satz auseinandergenommen wird und der andere sich so darstellt, als sei er beauftragt, die schriftlichen Gedanken eines anderen zu kontrollieren und dann zu berichtigen anhand einer retorischen Nachfrage.

Was in einer solchen "erörternden Diskussion" sicher nicht hilfreich ist, ist zu moralisieren, ob so eine Diskussion gemocht wird oder nicht, und welche Motive einer hat, dieses und jenes anzunehmen oder abzulehnen. Natürlich ist es auch nicht sinnvoll, dass sich Diskussionsteilnehmer unsachlich auf emotionaler Ebene in dieser Weise angehen.

Nicht umsonst verbietet die Schrift das Richten von Motiven.

Henoch

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solana

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Re: Die Diskussionen über Vorschriften ....

von solana am 29.08.2017 11:37

Henoch schrieb:

Nicht umsonst verbietet die Schrift das Richten von Motiven.

Ja, genau, Henoch!

Und danach sollten wir uns dann auch richten und nicht dem anderen unterstellen, er wolle Gott eigentlich gar nicht wirklich gehorchen oder er wolle seine eigene Meinung über Gottes Wort stellen - nur weil er nicht in allem dieselbe Ansicht hat wie man selbst. Und diese eigene Ansicht/Interpretation als "einzig wahre" und "einzig biblische" Sichweise ansieht.
Jede andere Meinung wird somit automatisch als "Infragestellung der Wahrheit" eingestuft, und oft genug sogar als "persönlicher Angriff" gewertet.

Nur das habe ich angemahnt. Weil ich es hier im Forum (und anderswo) oft genug erlebt habe, wie Gespräche dadurch belastetet werden (es gibt sogar einen Blogartikel dazu, der darin die Hauptursache für das Sterben christlicher Internetforen sieht - der hier auch schon diskutiert wurde).

Gruss
Solana

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