Frage 03: Wer reizte David?

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Leonardo
Gelöschter Benutzer

Re: Frage 03: Wer reizte David?

von Leonardo am 22.11.2020 01:18

Auf diesem Hintergrund ist dieses Wort "reizten" vielleicht zu verstehen.

Aber es geht mir nicht um das "reizen". Sondern nur darum, wer das tat. 

Aber mal nebenbei, eure Hilfsbereitschaft ist schon der Hammer! Ich bin dankbar.
Hätten die Christen die ich kannte, diese Geduld gehabt, wäre ich vielleicht nie vom Bibel-Glauben weggekommen. Dann hätten wir zusammen Lösungen gefunden...aber naja. Danke an Euch jedenfalls 

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Jonas

52, Männlich

  Engagiert

Beiträge: 328

Re: Frage 03: Wer reizte David?

von Jonas am 22.11.2020 01:22

Ob der Artikel steht, ist im hebräischen wie auch im griechischen sehr wichtig, und kann die Bedeutung dramatisch verändern.

Interssant!
Inwiefern verändert der Artikel die Bedeutung? 

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Leonardo
Gelöschter Benutzer

Re: Frage 03: Wer reizte David?

von Leonardo am 22.11.2020 02:36

Interssant! Inwiefern verändert der Artikel die Bedeutung?

Ich meine damit, das aus DEM Feind schlechthin, mal eben (irgend) EIN Feind werden kann, je ob der berühmte Artikel steht oder nicht

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Cleopatra
Administrator

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Forenleitung

Beiträge: 5168

Re: Frage 03: Wer reizte David?

von Cleopatra am 22.11.2020 07:37

Hallo Leonardo,
 
also ich für mich fand das total logisch, aber du bist da nicht so ganz mit einverstanden, das ist auch ok.
 
Mir fiel gestern Abend noch etwas ein, was dir vielleicht helfen könnte, ich kam nur nicht mehr zum Schreiben hier im Forum.
 
Wenn wir im neuen Testament lesen, dann wird dir Matthäus sagen, dass Jesus aufrief: "Eli, Eli, lama asabtani?"
Lukas hat noch mitbekommen, dass Jesus keuchte: " Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun."
 
Nur ein kleines Beispiel.
Ist es nun ein Wiederspruch?
 
Würden wir das auch von zwei verschiedenen Augenzeugen bei einem bestimmten Vorfall sagen?
Sagen wir mal- Silvester?
 
Die Menschen standen an unterschiedlichen Orten und haben deshalb ihre Dinge mitbekommen.
Im neuen Testament haben die "Zeugen" dann eben auch das aufgeschrieben, was ihnen wichtig erschien und was sie mitbekommen haben.
Wenn man dann die Evangelien zB nebeneinander stellt, dann kommt ein großes, ganzes Bild dabei heraus.
Es wiederspricht sich dann aber nicht.
 
Und so ist es denke ich eben auch hier.
Ich habe gerade mal geschaut, wer denn diese Bücher geschrieben hat.
In Wikipedia lese ich:
 
"Der größere zweite Teil des Buches zeigt inhaltlich Parallelen zum 2. Buch Samuel, stellt die Ereignisse aber aus einem etwas anderen Blickwinkel dar; vor allem wird weniger Wert auf die politischen Ereignisse, dafür mehr Wert auf den Kultus und den Aufbau der israelitischen Gesellschaft des geschilderten Zeitraums gelegt. Die Sicht auf die Führungspersonen ist merklich positiver und unkritischer als in den Samuelbüchern. Wegen der vielen Verweise auf den Tempel wird vermutet, dass der Autor selbst dem Tempelkult nahestand und evtl. einer der Tempelsänger war."
 
Die Bücher "Chronika" sind Teil des jüdischen Tanach.
 
Zum Buch Samuel hier  habe ich folgendes gefunden:
"Als Verfasser zumindest des ersten Teils der zwei Samuelbücher, die in der hebräischen Bibel eine Einheit bildeten, wird der Prophet Samuel selbst genannt; wie auch die Königs- und Chronikbücher sind diese Schriften das Werk mehrerer von Gott inspirierter Propheten gewesen, deren Namen uns nicht überliefert sind (vgl. aber 1Chr 29,29)."
 
Ob dies nun hilft?
Du wirst sicher jetzt argumentieren, dass sie ja nicht von Gott inspiriert sein können, wenn hier Wiedersprüche stehen, oder?
Das kann ich gut nachvollziehen, deshalb meine ich ja die Ergänzung.
 
Beides stimmt.
Nur der Blickwinkel ist ein anderer.
 
Du kennst sicher auch das Buch Hiob, oder?
 
Würde jemand das Buch Hiob zusammenfassen, würde vielleicht der erste sagen "Satan hat Hiob alles genommen und ihn krank gemacht".
Ein anderer, der den Schwerpunkt auf das Endergebnis hatte, wird vielleicht zusammenfassen" Im Buch Hiob sehen wir, wie Hiob Krankheit und Not hatte, aber Gott hat dies genutzt, um Hiob seine große Macht und Größe zu zeigen, am Ende hatte Hiob neben der Erkenntnis das Doppelte wieder raus.
Und? Beides stimmt ja.
 
Satan hat verursacht, Gott hat zugelassen.
Gott hat das letzte Wort, Gott hat Satan ja auch auf Hiob aufmerksam gemacht.
 
Ich weiß nicht, ob dir diese Antwort und Erklärung hilft, es ist ein Versuch ;-D
 
Wir können ja auch alle nur unsere Gedanken dazu beschreiben, ich finde es jedenfalls auch sehr spannend, die Dinge so herauszufinden.
Wenn es dir aber so nicht einleuchtet, dann ist dies so.
Dann vielleicht irgendwann später, oder garnicht.
Ich glaube, Gott wird schon für das Richtige sorgen
 
Liebe Grüße, Cleo
 

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Frage 03: Wer reizte David?

von Burgen am 22.11.2020 10:46



Das ist es ja, Gott wird so gut wie immer die Schuld zugeschoben, wenn etwas nicht den Gedanken und Umständen der,des Menschen entspricht. Das war damals und ist auch heute und wird morgen sein. 
Alle Menschen werden letzten Endes "geworfelt", heißt, werden vor die Entscheidung gestellt - entweder entscheiden sie sich für oder gegen. Lange Zeit hat Gott Geduld. Es geht um den Platz unter Gottes Flügeln Schutz, Liebe und Annahme zu finden, also Frieden und Ruhe zu finden. 
Das "spielt" sich schon in der sichtbaren Welt ab zielt aber auf den inneren, geistlichen Menschen ab. 
Der äussere Mensch ist das Zelt für den inneren Menschen, der wir alle sind. 



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Jonas

52, Männlich

  Engagiert

Beiträge: 328

Re: Frage 03: Wer reizte David?

von Jonas am 22.11.2020 11:26

Ich meine damit, das aus DEM Feind schlechthin, mal eben (irgend) EIN Feind werden kann, je ob der berühmte Artikel steht oder nicht

Ja, wo ist jetzt aber die dramatische Bedeutungsänderung?


Eigentlich bedeutet hebr. sāṭan 'nachstellen, verfolgen', so ähnlich wie der Hass auf `hetzen, verfolgen, zur Verfolgung bringen`, weist.
Zorn wiederum deutet auf `trennen, zehren, zerreißen`, gleich wie Dämon auf  `teilen, trennen, zerreißen` deutet.

In meiner Unbedarftheit tendiere ich zu der Anahme, das hier der Zorn Gottes ähnlich bedeutend mit dem Widersacher Gottes ist.
Zumal die Juden seinerzeit den Teufel mehr als Advokaten Gottes gesehen haben, wie bei Hiob angedeutet ist.

Mit besten Grüßen

Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.11.2020 16:53.

geli
Gelöschter Benutzer

Re: Frage 03: Wer reizte David?

von geli am 22.11.2020 13:25

Leonardo: sondern wer hier reizte.

Ja, das hatte ich auch so verstanden, dass das Deine Frage war. In der Bibel steht ja klar, dass es Gott war, der den David reizte, und dann, dass es Satan war.

Und dann hatte ich mir Gedanken gemacht, wie man sich denn dieses "reizen" vorstellen könnte - wer da wohl welchen Part dabei spielen könnte.
Mein "Fazit" dabei war:  

Ich persönlich glaube eher das Letztere - dass Gott David (passiv) "reizte", indem er Satan erlaubte, David diese Gedanken einzugeben. David hätte dennoch dazu "Nein" sagen können und auf seine Berater hören. Von daher war er auch verantwortlich für seine Entscheidung, nicht Gott und auch nicht der Satan.

Es war - so kann ich es am besten mit den anderen Aussagen der Bibel vereinbaren - Gott, der das "reizen" des Satan zugelassen hat. Gott war der passive Teil, Satan der Aktive. Deshalb steht einmal, dass es Gott war, der reizte, und danach, dass es Satan war.

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Frage 03: Wer reizte David?

von Burgen am 22.11.2020 13:40


Wir sind doch Menschen - und König David, wie auch die Landsleute unter denen er lebte. ;) 

Wissen wir denn nicht auch jeder von uns, was in seinem Inneren steckt? 

Und gerade dann, wenn jemand etwas Schlimmes geschehen ist - wie zB bei den fast schon üblichen Missbrausfällen in den Gesellschaften -, gehen einem da nicht die Gedanken und Gefühle kapeister? 

Im Fall Davids war er ja auch in Vergangenheit mit Krieg, Schuld und Ungehorsam Menschen und Gott gegenüber involviert. 

Wir wissen auch, dass zB Gott Nebukadnezar gebrauchte, um sein Volk zu strafen, indem es in Gefangenschaft weggeführt wurde. Die Zerstreuung der Israeliten steht also auf ungehorsamem Fundament Gottes gegenüber. 

Und hier "benutzt" Gott nun David als König, der eigentlich Gott liebte und alles aus Liebe und Ehrfurcht zu Gott tun wollte, um Strafe ins Land zu bringen, indem er Gottvertrauen austauschte gegen seine eigenen Vorstellungen. Ähnlich wie König Hiskia, als der dem fremden König seine Schatzkammer stolz zeigte. Das hatte ja auch verherende Folgen. 

Und sehr vile Jahre später hatte Gott nichts gegen eine Volkszählung. Im Gegenteil. Sie brachte Jesus letzten Endes zur Geburt dahin wo Gott ihn haben wollte, dass sein irdisches Leben beginnen sollte. 


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Jonas

52, Männlich

  Engagiert

Beiträge: 328

Re: Frage 03: Wer reizte David?

von Jonas am 22.11.2020 18:55

In der Bibel steht ja klar, dass es Gott war, der den David reizte, und dann, dass es Satan war.

Hallo geli,
das steht eben nicht so da!

2 Sam 24,1
Der Zorn des Herrn entbrannte noch einmal gegen Israel und er reizte David gegen das Volk auf und sagte: Geh, zähl Israel und Juda!

Das steht `der Zorn des Herrn...`und nicht `Der Herr entbrannte gegen Israel und er reizte David...`.

Ein Rabbiner würde Dir die Leviten (vor)lesen 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.11.2020 19:19.

pausenclown
Gelöschter Benutzer

Re: Frage 03: Wer reizte David?

von pausenclown am 22.11.2020 20:00

Hallo  Jonas,
 An welchen Rabbiner denkst du da?

Shalom

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