Religiöse Heuchler

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Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Religiöse Heuchler

von Merciful am 08.06.2014 07:17

Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis. Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und wandeln in der Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit. Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde. Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.

(1. Brief des Johannes 1, 5-9; Luther 1984)

Daher ging jener Zöllner in der Erzählung Jesu gerechtfertigt in sein Haus, weil er seine Sünden bekannt hatte.

Jesu Weherufe gegen Pharisäer und Schriftgelehrte hatten wohl darin ihren Grund, weil sie zur Selbstgerechtigkeit neigten, zur stolzen Verachtung jener, die nicht so streng nach deren Regeln lebten und handelten, die daher in ihren Augen nicht als Gerechte, sondern als Sünder erschienen.

So verstehe ich jene Erzählung Jesu. Aber der Zöllner, der seine Sünden bekannt hatte, ging gerechtfertigt in sein Haus. Er suchte die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, nicht bei sich selbst.

Soweit die Sachlage. Die Anwendung des Weherufes Jesu in heutiger Zeit ist ein anderes Thema und insbesondere dann problematisch, wenn wir einen Menschen kaum kennen.

Jener singende Priester zum Beispiel - wer kann schon wissen, ob er eher dem Pharisäer gleicht, der in stolzer Verachtung seiner Mitmenschen auf diese herabsieht, oder ob er eher dem Zöllner gleicht, der an seine Brust schlug, seine Sünden bekannte und gerechtfertigt in sein Haus ging!

Die Liebe freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.

(1. Brief des Paulus an die Korinther 13, 6-7; Luther 1984)

Solange kein Grund ersichtlich ist, annehmen zu müssen, ein Mensch gleiche jenem stolzen Pharisäer, darf ich doch für ihn hoffen, dass er Christus angehört und lebt in seinem Licht, in seiner Wahrheit.

Merciful

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Religiöse Heuchler

von marjo am 08.06.2014 07:50

Ab wann ist man ein "religiöser Heuchler"? Sind wir da alle auf einem Stand? Bevor man über solche Menschen spricht fände ich es sehr wichtig eine eigene Standortbestimmung vorzunehmen. Niemand von uns will so ein Heuchler sein. Weder Klaus, noch ich noch Merciful noch sonst wer in diesem Forum.

Also: Ist sich jeder hier sicher, nicht zu den Heuchlern zu gehören? Falls JA, woran macht er das fest? Falls NEIN, wie kommt man vom Heuchler zum guten Nachfolger Christi?

Ein Thread der diese Frage(n) bespricht und klärt wäre hilfreich für alle.

lg, marjo

 

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Cleopatra
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Re: Religiöse Heuchler

von Cleopatra am 08.06.2014 08:11

Jaaa marjo,
genau das habe ich auch gerade gedacht ;-D


Was genau machte denn diese Pharisäer und "falschen Heuchler" aus?
Wieviel davon steckt vielleicht (während wir so auf die anderen "bösen" schauen) selbst in uns drin...?

Das wäre mal wirklich interessant.
Das Beispiel vom Pharisäer und vom Zöllner, welches Merciful gezeigt hat, gibt meiner Meinung nach schon sehr viel Informationen dafür.

Denn dieser Pharisäer hat vielleicht wirklich das alles gemacht, was an sich ja so toll ist.... Aber er war stolz darauf, hat auf den Zöllner runtergrguckt, hat sich aufgebläht.
- wie stolz sind wir in Wirklichkeit...? (jeder auf sich bezogen)
Vielleicht tun wir ja auch viel, vielleicht haben wir sogar viel Erkenntnis über die Bibel und zeigen diese stolz der Allgemeinheit, wärend wir auf die "runtergucken", die das nicht wissen/können/tun...?
Oder sind wir sogar quasi "stolz auf falsche Demut", die ich auch sehr gefährlich finde...?

Was auch ein Kritikpunkt ist, denke ich, ist, wenn wir diese Pharisäer und Schriftgelehrten in den Evangelien beobachten, was sie mit ihrem Wissen taten.
Sie kannten die Schriften. Sie waren die Menschen, zu denen die Juden schließlich mit ihren Fragen gingen.
Dass sie Jesus zuerst als "Angriff" und "Gefahr" sahen, fand ich garnicht mal so "untypisch", schließlich gab es ständig irgendwelche Wanderprediger.
Aber sie waren so von sich überzeugt, verdrehten oft die heilige Schrift, indem sie aus "kleinen" Gesetzen Gottes "große, weiter führende Gesetze" machten. Sie machten auf mich den Eindruck, als würden sie nur die Fehler anderer suchen, um sie dann mit erhobenen Finger aufzuzeigen.
- was davon machen wir?
Wie gehe ich zB mit Menschen um, von denen ich der Meinung bin, dass sie gerade nicht so biblisch handeln?
Ermahne ich (wenn es wirklich was gravierendes ist) in Liebe, oder zeige ich stolz (mit dem Wissen, dass ich besser bin) auf diese Person, die ja sooooo viel schlechter ist als ich..?

Was waren noch so typische Punkte, an denen man diese Pharisäer und Schriftgelehrten erkennen konnte, abgesehen von deren Kleidung?
Was war es, was Jesus so schlimm an ihnen fand?

Und wo sind wir (jeder für sich) vielleicht sogar unbewusst in der Versuchung, ähnlich zu denken....?

Das wäre mal wirklich sehr interessant.
Lieber Klaus, das passt doch gut zu diesem Thema, oder?
Oder hast du eine andere Thematik gewünscht, und wir sollten einen neuen Thread aufmachen?
Ich will ja damit nicht dein Thema kaputt machen.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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Cleopatra
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Re: Religiöse Heuchler

von Cleopatra am 08.06.2014 08:20

Was mir gerade noch auffällt- das will ich noch schnell schreiben:
Womit ich auch ein großes Problem habe, sind die allgemeinen Aussagen.

"Die Religiösen" sind gleich Feindschaft mit Gott, und so weiter.

Ich nehme an, dass mit "den religiösen" die "religiösen Heuchler" aber nicht alle Menschen, die einer offiziellen Religion (wie zB Katholiken oder Evangelische) gemeint sind, oder?
Denn bei solchen allgemeinen Aussagen kann man andere wieder ganz böse verletzen und unrecht tun, finde ich.

Ich habe schon viele Menschen kennengelernt, die in Kirchen gehen zB und zu eine dieser "Religionen" angehören. In Gesprächen mit diesen Menschen und teilweise im Miterleben dieser Menschen erkenne ich aber sehr oft die Liebe zu Gott, die wirklich echt ist. >Bei diesen Menschen bin ich sicher, dass sie wiedergeboren sind.
Das ist eben so ein Ding mit Verallgemeinerungen.
Da sollten wir vielleicht etas vorsichtig sein, schließlich wollen wir uns ja selbst auch nicht schuldig anderen gegenüber machen, hm?

Nur so als kleiner Gedankenanstoß, wäre ganz gut wenn wir das im Hinterkopf behalten, während wir weiterreden.

Lg Cleo

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Greg

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Re: Religiöse Heuchler

von Greg am 08.06.2014 08:39

Eine standortbestimmung waere sinnvoll. Aber ich denke, die ist bereits geschehen. Es gibt den themensteller und diejenigen, dessen meinungen er nicht fleischlich findet, die gehoeren zur gruppe "vom oben". Und dann gibt es singende priester, vertriebene forumsmitglieder und sonstigea gesocks, die gehoeren zur gruppe "von unten".

Als bekennender hobby heuchler, weiss ich ziemlich genau, wie diese diskussion abgehen wird. Mal schauen, wie viele leute bis zum schliessen des threads verletzt werden und sich abmelden.

Willkommen zurueck, Klaus! Nachdem du dich abgemeldet hast wegen der fleischlichkeit hier, gab es eine kurze zeit, wo du freundlucher warst. Aber zur zeit wird wieder gegen die von dir wahrgenommen fleischlichkeit gewuetet. Schade, das dabei immer wieder leute sich enttaeuscht abwenden.

Ich bin eine fröhliche Knackwurst! 

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alles.durch...

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Beiträge: 967

Re: Religiöse Heuchler

von alles.durch.ihn am 08.06.2014 09:09

Wow, hier tut sich ja einiges - ich finde dieses Thema sehr wichtig, bin froh über jeden, der sich hieran beteiligt und dabei "auf dem Teppich bleibt", sprich, sich selbst (wie erwähnt) am besten an allererster Stelle (mit)beleuchtet und in Liebe/ in der Liebe Jesus kritisiert oder ermahnt. Wie Pal in seinem Matrosen-Thread deutlich macht, ist jeder von uns schneller wieder "auf der anderen Seite", als er gucken kann und ich stimme all denen zu, die daran appellieren, dass wir uns nicht überheben, sondern den Ball flachhalten sollten - wir sind alle in einem Boot und der "Nichtheuchler", oder auch der, der sich seiner Demut rühmt, kann schneller auf der Nase liegen, als ihm lieb ist. In jeder Sekunde stehen wir doch vor der Entscheidung, ob wir "fleischlich oder geistlich sein wollen", stimmt ihr mir zu?...Ja, ich denke immer wieder: nur Jesus war ohne Sünde und auch er hatte seine Anfechtungen, also sehen wir zu, dass wir, wenn wir meinen zu stehen, nicht fallen. Die von Cleo angesprochene falsche Demut ist wirklich heimtückisch, eben, weil wir sie (wie auch Pal schrieb) selbst nicht  bemerken.

Danke für alle ehrlichen, selbstkritischen Beiträge - lasst uns in Liebe auf diesem Level mit diesem wichtigen Thema weitermachen! Dass der Feind sich gerade hier mit Unfrieden einzumischen versucht, darf uns nicht verwundern - hier geht es um eines seiner mächtigsten Bereiche, denke ich...... was uns umso bedachter und vorsichtiger werden lassen sollte. Lieber vor dem "Senden" noch dreimal nachlesen, Gott in die Beantwortung mit einbeziehen und nicht im Fleisch antworten, denn Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall.....

Allen ein segensreiches Pfingstfest - habt euch lieb..
adi/ alles.durch.ihn



..ich will den Herrn loben allezeit und seinen Namen preisen! <3


Antworten Zuletzt bearbeitet am 08.06.2014 09:26.

Interessent
Gelöschter Benutzer

Re: Religiöse Heuchler

von Interessent am 08.06.2014 09:21

Es gibt den themensteller und diejenigen, dessen meinungen er nicht fleischlich findet, die gehoeren zur gruppe "vom oben". Und dann gibt es singende priester, vertriebene forumsmitglieder und sonstigea gesocks, die gehoeren zur gruppe "von unten".

Seit wann treibt sich glaube.com. denn auf solchem niveau herum?

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cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Religiöse Heuchler

von cipher am 08.06.2014 09:21

marjo schrieb: Bevor man über solche Menschen spricht fände ich es sehr wichtig eine eigene Standortbestimmung vorzunehmen.
Das läuft schon jetzt in Richtung "Selbstdarstellung". Einen Thread, den Narzissmus einiger noch zu befördern? Lieber nicht.

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Religiöse Heuchler

von Henoch am 08.06.2014 10:35

Ihr lieben,
ich denke schon, dass wir uns damit, soweit die Bibel das aufzeigt, beschäftigen müssen und beurteilen (aber nicht verurteilen), was der Unterschied zwischen Religion und Glaube ist und warum der größte Widerstand gegen Gläubige von religiösen, nicht wiedergeborenen Menschen kommt.
Ich glaube, es ist wichtig, dass wir uns bewußt sind, dass Religiosität eben 180 % entgegengesetzt dem Evangelium ist!!!
Ob ich religiös denke (das ist Rebellion gegen Gott) oder ein anderer spielt dabei keine Rolle.

Religion ist der Turmbau von Babel, wir versuchen Gott durch Werke zu erreichen oder zufrieden zu stellen, also WIR TUN.
Glaube sagt mir, Gott kam zu uns, er hat alles vollbracht, also ER HAT GETAN.

Es gibt über die Folge dieses Konfliktes eine Predigt, die ich überwiegend recht gut finde.
Zum Leiden bestimmt

Nachtrag: warum jetzt dieses Thema? Was hat das damit zu tun. Nun einfach, weil uns hier gesagt wird, wie wir damit umgehen sollen. Wir sollen den religiösen und unerlösten Menschen die Liebe Christi weitergeben, und das führt unweigerlich zum Leiden.

Wenn wir die Berichte von Open Doors lesen, dann fällt auf, dass die verfolgten Christen für Ihre Verfolger beten. Wie viel einfacher ist es für die zu beten, die anders denken und anders glauben, wenn wir, wie hier in Deutschland, gesegnet sind, weil es keine größeren "Religionskonflikte" gibt 

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 08.06.2014 11:00.

tefila
Gelöschter Benutzer

Re: Religiöse Heuchler

von tefila am 08.06.2014 11:56

Ich möchte mal so anfangen:

 

Christ ist, wer glaubt, dass Jesus ihm seine Sünden vergeben hat und mit Gottes Geist ein Leben beginnt, das auf Gott ausgerichtet ist.

Daraus resultieren auch gute Werke, ein geistgeleiteter Umgang mit dem Nächsten, egal ob der Nächste nun Christ ist oder nicht. Daraus resultiert, dass man sich mit Gott - u.a. im Gebet und im Bibellesen - beschäftigt und Gott gehorsam ist, egal, wie die Umstände erscheinen (Ich lese gerade das Buch Daniel).

Daraus resultiert, dass man andere Menschen liebt, weil man weiß, dass Gott jeden Menschen lieb hat und jeden Menschen erschaffen und gewollt hat, der auf dieser Erde ist.

Christsein ist ein Wachstum. Die Bibel sagt, Gottes Wort ist Milch für den Neugeborenen. Später gibt es die feste Kost und Gott verändert uns dann immer mehr und lässt Früchte des Glaubens ausreifen.

Fatal ist es, wenn der gereifte und erfahrene Christ dann einem anderen Christen, der vielleicht noch nicht so weit ist, den Glauben abspricht oder ihn verurteilt und angreift - statt mit Sanftmut zu sprechen. Leider kommt es dann sogar schnell zu Beleidigungen, weil der andere Christ dann "entlarvt" werden soll und das, wo auch für den gereiften Christen in dessen Bibel steht, dass wir Worte sprechen sollen, die gut sind und die Segen denen geben, die es hören  (Eph. 4,29). Segen kann manchmal auch sein, dass man auf Falsches hingewiesen wird, aber unseren Worten soll immer die Liebe vorangehen und die Sorge um den Anderen.

Wenn der "gereifte Christ" bei seinem Bruder einen Fehler sieht, steht auch in seiner Bibel, dass die Liebe eine Menge Fehler zudeckt! (1. Pt. 4,8)

Ich muss also nicht immer jede Sünde aufdecken und anklagen.

 

Ein Heuchler hat keine Sündenvergebung für sich selber in Anspruch genommen, sondern er "dient" Gott mit Worten und Werken ohne Retterliebe. Meiner Meinung krankt er daran, dass Andere so einen "kindlichen und vertrauensvollen" Glauben an den Vater haben und über Jesus sprechen, statt über andere fromme Sachen, z.B, Kirchendekoration, menschliche Sakramente, Vorbilder etc.

Manchmal denke ich, solche Leute suchen Gott auch und die Chancen sind viel größer, auf das Evangelium einzugehen, als bei denen, die von vornherein die Existens Gottes ablehnen.

 

Aber manchmal ist es auch andersherum, dass der wiedergeborene Christ in den Kinderschuhen stecken bleibt oder hier und da eine andere Verstehensweise hat und dann den bekrittelt, der enger an Gottes Wort geht und ihn als Pharsiäer bezeichnet. Dazu sagt Paulus: Nur, was wir schon erreicht haben, darin lasst uns auch leben. Folgt mir, liebe Brüder, und seht auf die, die so leben, wie ihr uns zum Vorbild habt. (Phil. 3,16-17)

 

Ich glaube, Fehler passieren auf beiden Seiten und bevor man dann zum "Schlag ausholt" - wäre es total gut, aus dem Geist heraus zu handeln, also erstmal vorm Schreiben oder Mund aufmachen die Sache mit Gott zu besprechen, denn den Glauben kann man nicht einprügeln und Gott kennt die Herzen und leitet jede Sache.

 

 

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