Selbstüberprüfung der Selbstbetrüger!

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Pal

65, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2513

Re: Selbstüberprüfung der Selbstbetrüger!

von Pal am 16.05.2014 10:19


Die Logik, die von @Henoch schon beschrieben wurde ist 100% richtig. Noch so viele phyische Schmerzen können keine Herzensveränderung herbeiführen.
Die "Leiden am Fleisch" sind auch womöglich nicht als physische Schmerzen zu verstehen, sondern viel eher als "psyschiche Schmerzen".

Dort wo sich mein alte, stolzes "Fleisch" zB demütigt, um sich zu entschuldigen, um den Kürzeren zu ziehen etc... Dort ist es, nach meiner Erfahrung, genau das Leid, wodurch ich das nächste mal nicht derart böse auftrete. Ich höre erst auf zu sündigen, wenn es mir leid tut. Und darum geht es ja in diesem Text. Das verstehe ich unter dem "am Fleisch gelitten"!

Wenn uns Jesus in der Bergpredigt hammerhart den Rat gibt sich lieber selbst zu verstümmeln als zu sündigen, so ist es logisch, das dieser Auftrag nicht wortwörtlich ausgeführt werden sollte. Denn zB auch einäugig werde ich mit dem verbleibenden Auge immer noch lüstern blicken, wenn sich in meinem Herzen keine Veränderung abspielt.
Die Liebe Jesu gibt mir die Kraft gegen die Sünde.

Doch was wollte Jesus uns mit diesen krassen Worten wohl vermitteln? Warum die anderen "dunklen Mosaiksteine" von Züchtigung und Strafe?
Sollten wir dadurch nicht ein Verständnis für den Ernst der Sünde erhalten? Damit wir verstünden, worauf es dem allerheiligsten Gott ankommt?

Oder nehmt einmal dies Aussage:
1Ko 9:26-27 Ich laufe aber also, nicht als aufs Ungewisse; ich fechte also, nicht als der in die Luft streicht; sondern ich betäube (zerschlage) meinen Leib und zähme ihn, daß ich nicht den andern predige, und selbst verwerflich werde.

Saß Paulus hier in einer Klosterzelle und prügelt seinen eigene Körper? - Man könnte es derart vermuten.
Ginge es hier nun auf einma nicht mehr um die Gnade, sondern um Selbsterlösung durch strickte Selbstpeinigung?
Nein, sicher nicht!
Ich denke mir es ging ihm hier um eine gezielte Gesinnungskampf, um seinen fleischlichen Ego-Gelüsten keinesfalls Freiraum zu gewähren.

Kol 3:5 Tötet nun eure Glieder, die auf der Erde sind: Hurerei, Unreinigkeit, Leidenschaft, böse Lust und Habsucht...
Bedeutet das nun tagtäglich mit Selbstmordgedanken herum zu laufen? NEIN! -
Es geht darum böse Neigungen zu erkennen, zu identifizieren und dann zu "vernichten".

Wobei wir hier wieder bei dem eigentliche Thema das "Selbst-überprüfung" wären...

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Selbstüberprüfung der Selbstbetrüger!

von Henoch am 16.05.2014 10:18

Hallo,

interessant wäre aber, wozu züchtigt Gott?

   Heb 12:7 Was ihr erduldet, ist zur Züchtigung: Gott handelt mit euch als mit Söhnen; denn wer ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt?

Schauen wir uns den Kontext an.

Heb 12 
11 Jede Züchtigung aber, wenn sie da ist, scheint uns
nicht Freude, sondern Leid zu sein; danach aber bringt sie als Frucht denen, die
dadurch geübt sind, Frieden und Gerechtigkeit

12 Darum stärkt die müden Hände und die wankenden
Knie

13 und macht sichere Schritte mit euren Füßen, damit nicht
jemand strauchle wie ein Lahmer, sondern vielmehr gesund werde.

14 Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung,
ohne die niemand den Herrn sehen wird,

15 und seht darauf, dass nicht jemand Gottes Gnade
versäume; dass nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse und Unfrieden anrichte
und viele durch sie unrein werden;

16 dass nicht jemand sei ein Abtrünniger oder Gottloser
wie Esau, der um der einen Speise willen seine Erstgeburt verkaufte.
 

25 Seht zu, dass ihr den nicht abweist, der da redet.


Wenn ich in meinem Leben rückblickend schaue, hatte ich immer dann schmerzliche Phasen, wenn ich dem auswich, der mein Vertrauen will.  

-Wenn ich statt zu bekennen und darum zu bitten, dass er mich überwinden lässt, selbst (im Fleische) gekämpft habe, da habe ich die Gnade versäumt.

-Wenn ich an seiner Vergebung zweifelte und statt
 zu bekennen und zu bitten, in Gedanken mein Handeln rechtfertigen wollte..., da habe ich die Gnade versäumt 

-Wenn ich andere für ihre Schwachheit richtete..., da habe ich ihnen die Gnade vorenthalten


Also immer, wenn ich ungläubig auf die Gnade reagiert habe.
Statt bekennen            rechtfertigen,
statt bitten                  selber kämpfen wollen,
statt vergeben und für den Anderen beten             richten ...


Also alles, was der Liebe widerspricht, dann erlebte ich Züchtigung mit dem Ziel mich zurechtzubringen und wieder zu vertrauen und die eigene Schwachheit zuzugeben.


Und was ist die Liebe?

1.Joh.4      10 Darin besteht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden.   

Glaube ist, darin zu leben, Unglaube ist, das anzuzweifeln...und Unglaube züchtigt Gott

Henoch






   

      

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.05.2014 10:20.

Pal

65, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2513

Re: Selbstüberprüfung der Selbstbetrüger!

von Pal am 16.05.2014 09:33

Stefan S: Nun also wieder die ewige Leier...

Bin ich nur froh, das ich mir keine Threads durchlesen muß, die mir als "ewige Leier" erscheinen!

Stefan S: Ich halte gerne Bibelzitaten, die Gott als den "prügelnden" Gott darstellen, einfach andere Zitate entgegen, die dem sanften Gottesbild entsprechen.

Ich weiß nun nicht wie man Bibelzitate gegen Bibelzitate aufzuwägen hätte? -
Mir ist es wichtig, das ich versuche zu verstehen, was das Bibelzitat für mein Leben bedeuten könnte?
Und da stehen die "dunkeln Mosaiksteinchen" für mich gleichwertig neben den "hellen Mosaiksteinchen", denn alle Nuancen geben gemeinsam das "Gesamtbild".

Ich habe in der Bibel noch nie etwas von einem "prügelnden Gott" gelesen oder verstanden... Wohl aber von einem Gott der gerecht straft.

Stefan S: Ja, in der Tat, die Strafe liegt auf IHM!

Um dann nur dieses "helle Mosaiksteinchen" zu betonen wird mE dem Gesamtbild niemals gerecht werden.
Denn dann müßte ich den folgenden Vers aus der Bibel irgendwie "unterschlagen":

Heb 12:7 Was ihr erduldet, ist zur Züchtigung: Gott handelt mit euch als mit Söhnen; denn wer ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt?
 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.05.2014 09:40.

StefanS

64, Männlich

  Engagiert

Beiträge: 435

Re: Selbstüberprüfung der Selbstbetrüger!

von StefanS am 15.05.2014 23:30

Hallo Burgen,

Burgen schrieb:
Ich weiß natuerlich, dass ihr die Verse als von Gott eingehaucht versteht.
Aber das kann ich halt so nicht annehmen.
Die Strafe liegt auf IHM

Ja, in der Tat, die Strafe liegt auf IHM!

Ich halte gerne Bibelzitaten, die Gott als den "prügelnden" Gott darstellen, einfach andere Zitate entgegen, die dem sanften Gottesbild entsprechen.

Matth. 11,28-30
Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.

Das spricht für sich.

LG StefanS

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Selbstüberprüfung der Selbstbetrüger!

von Henoch am 15.05.2014 23:29

Hallo Burgen,
das erschreckt Dich zu recht. Hier landen wir in der Gesetzlichkeit. Wenn uns bewusst wird, dass wir aus uns selbst heraus nichts tun können, dann wird uns auch bewusst, das der Andere aus sich selbst heraus nichts tun kann. Was ist dann die richtige Antwort?

Dem anderen im Rahmen seiner Verständnismöglichkeit sagen, dass das Sünde ist und dann mit IHm gemeinsam oder auch alleine immer wieder für ihn beten.

Der Herr verändert uns, nicht wir uns.

Die Zeit unter dem Gesetz (siehe Altes Testament) ist uns gegeben, damit wir das verstehen, dass es nicht funktioniert. Gesetz und Strafe ändert unser Herz nicht. Das ist ein endloser Kreislauf und die Bibel nennt das Fluch.
 
Und als wir das zu verstehen begannen, sandte Gott seinen Sohn um uns zu erlösen vom Fluch des Gesetzes.

Gal 3,10 Denn die aus den Werken des Gesetzes leben, die sind unter dem Fluch. Denn es steht geschrieben (5.Mose 27,26):
»Verflucht sei jeder, der nicht bleibt bei alledem, was geschrieben steht in dem
Buch des Gesetzes, dass er's tue!«

Gal
3,13 Christus aber hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da er
zum Fluch wurde für uns; denn es steht geschrieben
(5.Mose 21,23): »Verflucht ist jeder, der am Holz hängt«,


Je tiefer Du Gott verstehst, desto deutlicher wird das auch für Dein Leben. Ich hab auch nach und nach einsehen müssen, dass ich mich nicht ändern kann, egal wie groß der Druck ist, sondern Gottes Hilfe brauche.

 Deshalb sagt Jesus, ohne mich könnt ihr nichts tun und kommt her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid. 

Henoch


 


  

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Selbstüberprüfung der Selbstbetrüger!

von Henoch am 15.05.2014 23:21

Hallo cipher,

ich hab es mir nochmal durchgelesen. Es stimmt beides.
ich denke, dass Jesus den Petrus meint mit Satan, aber sicher steckt Satan hinter der Aussage. Petrus hätte "sortieren" müssen.
Ich meine, Jesus rügt Petrus mit Satan, auch wenn Satan der Urheber ist.   
Das sollte Petrus aufwecken. 

Henoch

 

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Selbstüberprüfung der Selbstbetrüger!

von Burgen am 15.05.2014 23:17

Hallo Henoch,

vielen Dank.
Ich weiß, dass noch in den vergangenen Jahrzehnten die Kinder gezuechtigt wurden.
Das hieß  so.
Viele Moenche zuechteten sich selbst, indem sie ihren Ruecken mit Geisseln blitig schlugen.
Sogar Hildegard Bingens Oberin geisselte sich.
Martin Luther soll das auch getan haben, als er noch Moench war.

Im AT ist auch davon die Rede, dies und das zu tun, als Strafe.
In heutigen Religionen werden auch noch Finger abgehackt usw.

Gruesse Burgen  

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cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Selbstüberprüfung der Selbstbetrüger!

von cipher am 15.05.2014 23:15

Hmmm Henoch - zunächst hast Du meinem Statement zugestimmt, irgendwo Sete 2 oder so - Jetzt stimmst Du Merciful zu. Stimmst Du damit beiden zu? Denn in Nuancen unterscheiden Merci & ich einander ja schon.

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Selbstüberprüfung der Selbstbetrüger!

von Henoch am 15.05.2014 23:08

Hallo Merciful,

ich finde Deine Gedanken interessant und sie entsprechen auch dem Handeln Gottes. Aber hier in diesem Fall meinte er Petrus.
Woran erkennt man das?
 
Jesus sagt nicht, Du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern das was  Satan  will, sondern er sagt:
Jesus aber wandte sich um und sagte zu Petrus: Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen! Du willst mich zu Fall bringen; denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.


Henoch

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Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Selbstüberprüfung der Selbstbetrüger!

von Merciful am 15.05.2014 23:01

Jesus aber wandte sich um und sagte zu Petrus: Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen! Du willst mich zu Fall bringen; denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.

(Evangelium nach Matthäus 16, 23; Einheitsübersetzung)

Also, Jesus sagte nicht: Weg mit dir, Petrus, geh mir aus den Augen! Sondern er sagte: Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen! Hätte Jesus Petrus gemeint, so hätte er auch Petrus gesagt.

Jesus sprach und handelte in dem Wissen, das auch Paulus später in folgende Worte fasste:

Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen die Fürsten und Gewalten, gegen die Beherrscher dieser finsteren Welt, gegen die bösen Geister des himmlischen Bereichs.

(Brief des Paulus an die Epheser 6, 12; Einheitsübersetzung)

Somit machte Jesus deutlich, weshalb er in dieser Situation der Rede des Petrus Einhalt gebot. Er tat dies deswegen, weil jener, der doch kurz zuvor aufgrund seines Bekenntnisses zu Jesus den Namen der Fels erhalten hatte, Gefahr lief, sein Wort nicht von Gott und nicht von dem Christus, sondern von Satan zu empfangen.

Dies hätte ihn aber in Hinblick auf seinen Dienst, den ihm Jesus noch kurz zuvor verheißen hatte, gänzlich untauglich gemacht. Hätte Satan den Petrus überwältigt und Macht über ihn erhalten, so wäre der Bau der Kirche empfindlich gestört und behindert worden. Nun aber gab Jesus seinen Knecht nicht in des Feindes Hand.

Simon, Simon, der Satan hat verlangt, dass er euch wie Weizen sieben darf. Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht erlischt. Und wenn du dich wieder bekehrt hast, dann stärke deine Brüder.

(Evangelium nach Lukas 22, 31-32; Einheitsübersetzung)

Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.05.2014 23:03.
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