Arbeit - eine Mühsal?

Erste Seite  |  «  |  1  |  2  |  3  |  4  |  »  |  Letzte [ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Älteste Beiträge zuerst ]


marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Arbeit - eine Mühsal?

von marjo am 19.05.2014 11:59

Hallo Merciful,

exakt... Du hast Deine Frage damit selber beantwortet und meiner Ausführung zugestimmt. Natürlich stehen wir Christen unter dem Segen Gottes. Der Vergänglichkeit allen irdischen Seins wird allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt abgeholfen.

gruß, marjo 

Antworten

Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Arbeit - eine Mühsal?

von Merciful am 19.05.2014 11:52

marjo schrieb: Da könnte man glatt zurück fragen: Müssen wir auch heute noch, - ich sage mal: im Zeitalter der Erlösung - sündigen?


Hallo, marjo,

wenn du diesen Vergleich bemühen möchtest - es ist ja tatsächlich so, dass wir durch die Erlösung in Christus eine Veränderung erfahren. Ich glaube, es war wohl Augustinus, der diese Veränderung beschrieben hat, kann dies nun nicht so wiedergeben.

Aber Paulus spricht von der neuen Kreatur und Johannes davon, dass der aus Gott Geborene nicht-sündigen kann. Der Wille des Menschen, der unter der Knechtschaft der Sünde unfrei war, wird durch Christus zur Liebe hin befreit. Diese Thematik hatten wir doch zuletzt zur Genüge.

Insofern resultiert aus diesem Vergleich durchaus, dass auch der Bereich der Arbeit nicht mehr so sehr unter dem Vorzeichen des Fluches, sondern unter dem Vorzeichen des Segens steht. Freilich, dies hebt aber die Vergänglichkeit der Natur und des Lebens nicht auf, insofern bleiben uns auch Anstrengungen, Müdigkeit, Scheitern etc. nicht erspart.

Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.05.2014 11:53.

Pal

65, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2513

Re: Arbeit - eine Mühsal?

von Pal am 19.05.2014 09:42

Da habt ihr ja ein hübsches Thema...

Ich denke drüber nach und schreib mal was, wenn ich Zeit habe...

PS:
bin so ganz im Sinne von Marjo...

Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.05.2014 09:44.

marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Arbeit - eine Mühsal?

von marjo am 19.05.2014 08:35

Merciful schrieb: Müssen wir auch heute noch, - ich sage mal: im Zeitalter der Erlösung - unter Mühsal und im Schweiße unseres Angesichts unser Brot essen?

Da könnte man glatt zurück fragen: Müssen wir auch heute noch, - ich sage mal: im Zeitalter der Erlösung - sündigen?

Christen sind nicht mehr Sklaven der Sünde. Christen sind eine neue Kreatur, siehe ALLES ist neu geworden. Christen sind erlöst, auf Hoffnung. Trotzdem zerrt und kämpft die Sünde in und an uns. So ist es auch mit der Arbeit. Das ändert sich mit der Erlösung eines Menschen nicht. Die Schöpfung ist gefallen. Der Mensch hat sie mit seinem Tun mitgerissen in den Abgrund der Vergänglichkeit und des Verfalls.

Der Erde bringt immer noch Wildkraut hervor und Geburten sind immer noch anstrengend. 

zum Gruße, marjo

Antworten

tefila
Gelöschter Benutzer

Re: Arbeit - eine Mühsal?

von tefila am 18.05.2014 20:09

geli schrieb: Damals konnte ich dann nach einigen Gesprächen frei zu meinem Chef sagen: "Ich mache meine Arbeit so gut und so schnell, wie ich kann, und ich gehe mit den Menschen so um, wie es mir mein Gewissen vor Gott sagt - wenn ihr mich so nicht mehr brauchen könnt, müßt ihr mich eben entlassen!"

Liebe geli,


als ich deinen Bericht von Anfang gelesen habe und immer weiter, habe ich mich beim Lesen gefragt: Ob sie wohl Gott ins "Spiel gebracht hat"?

Wow und dann große Freude, als ich oben das Zitierte las!

Liebe geli, du hast mir mit diesem Satz SEHR weitergeholfen - ich kanns dir hier nicht erklären wieso, aber wenn ich das Selbe sagen will, dann wäre das bei mir so viel unglücklicher formuliert rausgekommen. Jetzt freu ich mich über die "neuen Buchstaben".

Lieben Gruß und von Herzen viel Segen auf deiner Arbeit, viel Segen mit der Zeit und im Umgang mit den dir Anvertrauten.

Antworten

geli
Gelöschter Benutzer

Re: Arbeit - eine Mühsal?

von geli am 18.05.2014 16:45

Arbeit - eine Mühsal? - Eine gute Frage...

Wir sind erlöst von dem Fluch - Jesus wurde für uns zum Fluch. Aber dennoch leben wir hier in einer "gefallenen" Welt, und diese gefallene Welt hat übt ihren Einfluss auf uns aus - zumindest empfinde ich das immer wieder.

Der Beruf, den ich ausübe, ist nicht unbedingt mein "Traumberuf" - so wie das Jaco von sich sagen kann. Aber es war vor 14 jahren die einzige Möglichkeit, meinen Lebensunterhalt verdienen zu können, uns so habe ich diese Ausbildung einfach gemacht.

Diesen Beruf übe ich nun seit 14 Jahren aus, und oft merke ich, dass ich einfach "keine Lust" darauf habe, früh um 5 Uhr aufzustehen, um dann alte Leute zu waschen, anzuziehen, ihnen zuzuhören usw.

Das heißt, ich muss immer wieder Gott darum bitten, mir doch die richtige Motivation zu schenken, die Geduld, die ich brauche, und auch die Liebe für die Menschen, auch für die schwierigen.

Hinzu kommt, dass ich immer wieder unter Druck gesetzt wurde, ich sei "zu langsam" - ich müßte meine Einstellung ändern, ich müsste mich mehr anpassen und mich an die Bedingungen halten.

Da kann einem schon die (gerade von Gott geschenkte) Freude am Arbeiten vergehen...

Solana schrieb:
Niemand hat das Recht, mehr von dir zu verlangen, als du zu leisten imstande bist (ohne dabei Schaden zu nehmen) - auch nicht im Namen einer gesellschaftlich etablierten "Norm". Und wenn das Nich-Erreichen der zu hoch angesetzten Anforderungen zum Jobverlust führt, würde ich das eben in Kauf nehmen, bzw mit Gottes Hilfe nach einer anderen Arbeit Ausschau halten.

Genau an diesem Punkt hat Gott mich von (meiner persönlichen)  "Mühsal" des Zeitdrucks und des "unter Druck gesetzt" werdens befreit.

Vor einiger Zeit wurde von mir mehr verlangt, als ich leisten konnte - ich sollte mit einem Tempo arbeiten, das auf jedem Fall zum Schaden des Patienten gegangen wäre.  So hab ich meine Arbeit verweigert, und hatte dann Gespräche bis hin in eine höhere Ebene. Eigentlich hatte ich mit einer Abmahnung gerechnet, und hab Gott gefragt, warum das nun alles so gekommen wäre. Und in meine Gedanken kam ganz glasklar der Satz: "Du musst nicht alle Anforderungen erfüllen".

Damit hatte Gott genau DEN Punkt bei mir getroffen: Ich war (unbewußt) der Überzeugung, dass ich ALLE Anforderungen erfüllen müßte - und noch dazu wollte ich meinen Grundsätzen als CHrist, wie ich mit den Menschen umgehe, gerecht werden.
Gott ist ein guter Seelsorger - er hat genau DEN Punkt getroffen, denn der Druck, den ich immer bei meiner Arbeit empfunden hatte, kam genau aus dieser (falschen) Überzeugung!

Damals konnte ich dann nach einigen Gesprächen frei zu meinem Chef sagen: "Ich mache meine Arbeit so gut und so schnell, wie ich kann, und ich gehe mit den Menschen so um, wie es mir mein Gewissen vor Gott sagt - wenn ihr mich so nicht mehr brauchen könnt, müßt ihr mich eben entlassen!"

Ich empfinde es so, dass Gott meine ganz persönliche "Mühsal" aufgedeckt hat und mich befreit hat.
Ich mache meine Arbeit seitdem mit einer veränderten Einstellung und bin nicht mehr ständig unter Druck  - was aber nicht bedeutet, dass ich nicht trotzdem täglich wieder darum bitten muss, dass Gott mir Motivation und Freude gibt.

Und natürlich gibt es auch trotzdem Stresssituationen - aber ich merke immer wieder, dass Gott mit mir ist und für Lösungen sorgt.

Bisher hat auch niemand mehr von "zu langsam" oder dergleichen gesprochen - ich denke, ich werde GENAU SO LANGE als Altempflegerin in dieser Firma beschäftigt sein, wie GOTT das für richtig hält...

Lg, geli

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.05.2014 16:46.

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Arbeit - eine Mühsal?

von solana am 18.05.2014 12:58

Merciful schrieb:

Aber die Frage ist, weshalb werden mir diese Tätigkeiten zur Last? Und wie damit umgehen? Wie diese bewerten? Einfach tun, weil die Arbeit nun einmal auch mit Mühsal verbunden ist? Oder aber nicht mehr tätigen, etwa, weil sie vielleicht nicht wirklich meinen Möglichkeiten, Fähigkeiten entsprechen?

Lieber Merciful
Mir hat es geholfen, mich einmal zu fragen, warum ich bestimmte Tätigkeiten als "Mühsal" empfinde. 
Und da bin ich auf einige Antworten gekommen.

Es liegt zT an den Tätigkeiten, zT an meiner Einstellung dazu.

Wenn es an den Tätigkeiten selbst liegt, dass sie mich einfach überfordern, weil ich da meine körperlichen Belastungsgrenzen überschreiten muss, ich aber meine, bestimmten an mich gerichteten Ansprüchen gerecht werden zu müssen, weil man das eben von mir verlangt und andere das als "normal" ansehen, dann muss ich das nicht auch zu meiner Einstellung machen und mich "damit identifizieren".
Niemand hat das Recht, mehr von dir zu verlangen, als du zu leisten imstande bist (ohne dabei Schaden zu nehmen) - auch nicht im Namen einer gesellschaftlich etablierten "Norm". Und wenn das Nich-Erreichen der zu hoch angesetzten Anforderungen zum Jobverlust führt, würde ich das eben in Kauf nehmen, bzw mit Gottes Hilfe nach einer anderen Arbeit Ausschau halten.

Der weitaus häufigere Fall ist - meiner Erfahrung nach - jedoch der, dass uns bestimmte Tätigkeiten zur Last fallen, weil wir keine Lust darauf haben.
Und weil wir eben die Erwartung haben, dass unsere Tätigkeiten uns eine gewisse "Erfüllung" geben, so wie du schreibst:

Bei mir gibt es, dies möchte ich erläuternd anmerken, Tätigkeiten, aus denen ich Freude und Zufriedenheit schöpfe, und Tätigkeiten, die mir immer wieder zur Last werden, die ich aber tätige, weil ich nun einmal auch finanziell zurecht kommen muss.

Da liegt dann der "Fehler" darin, dass wir etwas erwarten, das nicht geht. Dauerhafte Freude und Zufriedenheit kann nicht aus "Äusserlichkeiten" geschöpft werden, die muss von "innen" kommen - dann kann auch "Sklavenarbeit" "erfüllend" sein, wie ich oben zitierte:

Kol 3,23 Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen,

Probiers mal aus mit dieser Einstellung. Es ist tatsächlich ein grosser Unterschied, ob man das Gefühl hat, "arbeiten zu müssen, um einen Mangel abzuwenden" oder ob man "aus der geschenkten Fülle des Glücks und der Zufriedenheit dem Schenkenden in Dankbarkeit dient."
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten

Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Arbeit - eine Mühsal?

von Merciful am 18.05.2014 12:07

Danke für eure bisherigen Antworten!

Bei mir gibt es, dies möchte ich erläuternd anmerken, Tätigkeiten, aus denen ich Freude und Zufriedenheit schöpfe, und Tätigkeiten, die mir immer wieder zur Last werden, die ich aber tätige, weil ich nun einmal auch finanziell zurecht kommen muss.

Aber die Frage ist, weshalb werden mir diese Tätigkeiten zur Last? Und wie damit umgehen? Wie diese bewerten? Einfach tun, weil die Arbeit nun einmal auch mit Mühsal verbunden ist? Oder aber nicht mehr tätigen, etwa, weil sie vielleicht nicht wirklich meinen Möglichkeiten, Fähigkeiten entsprechen?

Dies sind Fragen, die mich momentan und auch schon längere Zeit bewegen.

Arbeit sehe auch ich als einen ganz wichtigen Bereich menschlichen Lebens an (aber auch Tiere arbeiten, man denke nur an die Ameisen und Bienen), als einen Bereich, in dem Gott Segen geben möchte in mehrfacher Hinsicht.

Merciful

Antworten

song-of-joy
Gelöschter Benutzer

Re: Arbeit - eine Mühsal?

von song-of-joy am 18.05.2014 11:46

Ja,im Idealfall sollte die Arbeit einem wirklich Freude machen!!!Für viele Menschen gibt es aber Situationen/Konflikte,die sie
ertragen müssen (nur mal als Beispiele MOBBING durch Kollegen/Mitschüler,Doppelbelastungen durch z.B. Pflege von kranken Angehörigen,Krisen in der

Beziehung usw.),da kann die Arbeit dann sehr schnell zu einer schwer erträglichen Belastung wrden (um nur mal das allseits bekannte
Stichwort "Burnout" zu nennen!!).Daran muss man immer denken,so etwas kann jeden treffen!!!Seid gesegnet,Petrus!!!!

Antworten

Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Arbeit - eine Mühsal?

von Rapp am 18.05.2014 11:39

Ich kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Merci, das Wort, da du einleitend schreibst ist doch eine doppelte Verheißung: Du darfst bei deiner Arbeit schwitzen, aber du sollst auch davon satt werden. Ich war lange Zeit selbständiger Meister. Wenn meine Angestellten Feierabend machen mussten, durfte ich nicht selten noch lange in die Nacht hinein arbeiten...

Meine schlimmste Zeit erlebte ich als ich nicht mehr arbeiten konnte. Ich habe mich schnell danach umgesehen, wieder eine Aufgabe zu finden, die ich gesundheitlich überhaupt noch ausführen konnte. So kam ich zu meinem Übersetzungsbüro.

Anderseits muss ich schon sagen: es gibt immer zwei Seiten um vom Pferd zu fallen. Da sind mal jene Arbeitgeber, die ihre Angestellten aussaugen und dann an die Invalidenversicherung abschieben, wenn sie die Erwartungen nicht mehr erfüllen. Aber es gibt leider auch jene Arbeitnehmer, deren größte Anstrengung darin besteht, am Monatsende den Lohn nach Hause zu tragen. Beides passt schlecht zu einem Christen.

Ich sage immer noch: Arbeit - ein ganz großer Segen!!! Darum überlass ich das arbeiten auch nicht einfach nur den anderen.

Willy

Antworten
Erste Seite  |  «  |  1  |  2  |  3  |  4  |  »  |  Letzte

« zurück zum Forum