Willst du, Mensch, auf dem Wasser wandeln?

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Pal

65, Männlich

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Beiträge: 2513

Re: Willst du, Mensch, auf dem Wasser wandeln?

von Pal am 02.06.2014 21:49

Solana:
Und dennoch tue ich so, als ob ich die Situation "in der Hand hätte" und alles davon abhinge, wie gut es mir gelingt, das "Optimum" herauszuholen .... und strecke erst dann hilflos die Hand aus, wenn ich merke, dass ich versinke ...

Ich denke mir gerade dieses Spannungsfeld zwischen einem übermenschlichen, göttlichen Petrus, der vor allen anderen auf dem Wasser laufen kann und sich damit auch gleich wieder überheben konnte, wird ein versinkender Petrus zu: "Essig ist die Medizin!"

Auch ich habe einen Wasserlauf vor mir. Den könnte ich beschreiben als: Mat 5:48 Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer himmlischer Vater vollkommen ist!
Was mache ich mit so einem übermenschlichen Auftrag?
Bleibe ich im Boot oder wage ich mir die Füße naß zu machen?
Werde ich bei so einer Anforderung nicht untergehen?
Was soll ich "armer Hans-Wurscht" mit so einer Übermenschlichkeit umgehen?
Wie oft stellen mich göttliche Anforderungen vor das Ende meiner Menschlichkeit?
Und gerade da ist der Schlüssel! Gerade, wo ich mir bewußt werde, wie unmöglich es mir persönlich ist!
Dann ist und bleibt nur die Hand des Erlösers: 1Kö 18:44 Und beim siebenten Mal sprach er: Siehe, es steigt eine kleine Wolke aus dem Meere auf, wie eines Mannes Hand. Dieser Blick zu der kleinen "Hand-Wolke", dieses mini Anzeichen einer Wetterveränderung (nach zig dürren Jahren.) Das bringt die Veränderung, wo ein Mensch glaubt.
Oder wie bei Jakob:
1Mo 45:26-28 und sie verkündigten ihm und sprachen: Joseph lebt noch und ist Herrscher über ganz Ägyptenland! Aber sein Herz blieb kalt; denn er glaubte ihnen nicht. Da sagten sie ihm alle Worte Josephs, die er zu ihnen geredet hatte; und als er die Wagen sah, die Joseph gesandt hatte, ihn zu führen, ward der Geist ihres Vaters Jakob lebendig; und Israel sprach: Ich habe genug, daß mein Sohn noch lebt; ich will hin und ihn sehen, ehe ich sterbe.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.06.2014 08:47.

Pal

65, Männlich

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Beiträge: 2513

Re: Willst du, Mensch, auf dem Wasser wandeln?

von Pal am 02.06.2014 21:32

Ja, lieber Song-of-joy, Ich vermag ALLES durch den,der mich mächtig macht.

Das ist die eine Seite der Medallie.

Diese Medallie wird ausschließlich durch eines erlangt: Glauben! (Vertrauen/Zutrauen)

Doch die Kehrseite der Medallie ist: Ich werde stark in deiner Schwäche! (2Kor 12:9)

Denn die Krönung der Geschichte (der Höhepunkt) wird gerade dort erreicht, wo der Mensch in seiner Menschlichkeit versinkt und droht zu verderben. Da schreit der Tapferste um Hilfe. Und erhält sie eben auch.

Was war Petrus sein Glaube wert? Was war Petrus eigenes Vermögen wert? Wieviel echten Mut hatte er?
Und in all diesen "erz-menschlichen" Zukurzkommen, was Tefila so schön beschreibt:

Tefila:
Jesus hat ihn aber nicht für seinen Unglauben verurteilt, sondern ich finde, er mahnt ihn sanft mit der Frage: "Du Kleingläubiger, warum zweifelst du?"- und hilft ihm wieder heraus aus dem Wasser.

Was bedeutet für Petrus, gerade in der lebensbedrohlichen Lage, wohl diese starke Hand? - Das war sein Rettungsring, das war der "Anker im Sturm". Oder das Auge im Sturm. Das war die Lösung und das faktische Ende dieser Geschichte.

Das war die Gottesbegegnung!

Dazu fand ich so treffend:
1Kö 19:11-12 Er aber sprach: Komm heraus und tritt auf den Berg vor den HERRN! Und siehe, der HERR ging vorüber; und ein großer, starker Wind, der die Berge zerriß und die Felsen zerbrach, ging vor dem HERRN her; der HERR aber war nicht im Winde. Nach dem Winde aber kam ein Erdbeben; aber der Herr war nicht im Erdbeben. Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber der HERR war nicht im Feuer. Und nach dem Feuer kam die Stimme eines sanften Säuselns.
Hier in diesem Endergebnis, in der Liebe eines lieben Gottes, wird all mein menschliches Zukurzkommen, all meine Natürlichkeit, meine Zweifel, meine Sündhaftigkeit von einer starken Hand gehalten.
Ohne diese Hand gäbe es nur ein sicheres Versinken im Sumpf meiner unheilvollen Menschlichkeit.
Aber diese Hand wird auschlaggebend. Sie wird rettend, erlösend, ins Göttliche versetzend...

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Willst du, Mensch, auf dem Wasser wandeln?

von geli am 02.06.2014 21:24

Rapp schrieb:
 schrieb:nebenbei: kann mir jemand erklären warum Petrus immer im Sinken dargestellt wird? Ich fand noch nie ein Bild mit dem mutigen Mann der alles auf eine Karte setzt und sein Boot verlässt...

Ja, das hab ich mich auch schon manchmal gefragt.
Auch, warum Petrus immer so als Feigling hingestellt wird, weil er Jesus verraten hat.
Dabei war er doch der Einzige, der den Mut hatte, überhaupt zu gucken, was mit Jesus weiter passieren würde.
Die anderen waren alle geflohen - außer Johannes.
Ich finde, Petrus wird oft schlechter dargestellt, als er wirklich war.

Lg, geli

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Willst du, Mensch, auf dem Wasser wandeln?

von geli am 02.06.2014 21:20

Mat 14:28 Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, bist du es, so heiße mich zu dir auf das Wasser kommen!

Mir persönlich ist dieser Satz immer am Wichtigsten.
Petrus ist nicht einfach so, "aus Glauben", hinaus aus dem Bott aufs Wasser gestiegen, sondern nur, weil Jesus ihn extra dazu aufgefordert hatte.

Er ist auch nicht gleich und sofort aufs Wasser gestiegen, sondern hat vorher extra noch einmal bei Jesus nachgefragt, und ist erst aufs Wasser gegangen, als er sicher war, dass es wirklich Jesus war, mit dem er es zu tun hatte.

Für mich bedeutet das, dass ich alles tun kann - "ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht" das wurde weiter oben schon einmal gesagt.
Allerdings nur dann, wenn es wirklich ein Auftrag ist, den Gott mir persönlich gibt, oder wenn es ein "Werk ist, das Gott für mich vorbereitet hat".

Also nicht einfach losrennen, und "glauben", für etwas, das ICH gerne hätte - nein, zuerst einmal bei Gott nachfragen...

Lg, geli

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Willst du, Mensch, auf dem Wasser wandeln?

von Henoch am 02.06.2014 21:20

Hallo Ihr lieben,
will ICH auf dem Wasser wandeln?....nein, eher nicht. Grins

Aber ich will zum Herrn, auch wenn in einem Augenblick alles dagegen spricht, dass das möglich wäre, ich will zum Herrn.
Wie schön, dass er mich zu sich hinreißt, wenn ich nur den ersten Schritt auf sein Wort hin ins Ungewisse wage, ja, mich kleingläubigen, der Herr holt mich zu sich...
Ganz sicher sogar.

Mt.14,31a 31 Jesus aber streckte sogleich die Hand aus und ergriff ihn

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.06.2014 21:22.

solana

-, Weiblich

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Beiträge: 4164

Re: Willst du, Mensch, auf dem Wasser wandeln?

von solana am 02.06.2014 21:18

Ja, ich erinnere mich auch eine Situation, in der ich genau dieses Gefühl hatte: "im Wasser zu versinken, die Hände auszustrecken und um Hilfe zu schreien" und ich bekam die Hilfe - und zugleich die Frage: "Warum lässt du dir denn eigentlich von Zweifeln so den Boden unter den Füssen wegziehen?"


Ja, warum eigentlich?

Weil ich mich von allem in Frage stellen lassen habe, meine Position selbst "angreifbar" gemacht habe, indem ich für zu vieles "offen" sein wollte (zB indem ich mich vom "Urteil" der anderen abhängig machte). Ich hatte mich zwar "entschieden", lebte aber nicht voll aus dieser Entscheidung heraus, sondern - unbewusst - eher so, als sei das nur "eine Hypothese" ....
Ich weiss nicht, ob ihr nachvollziehen könnt, was ich meine, aber es kam mir so vor, als ob mich "Erschütterungen" bis ins Mark treffen und wieder "auf Null zurückwerfen" können.

Und zu dieser Frage kam auch eine Antwort:
Phil 3,16 Nur, was wir schon erreicht haben, darin lasst uns auch leben.

Eigentlich weiss ich ja, dass ich mich auf Gott verlassen kann, denn ich habe es schon oft genug erfahren. Und ich weiss eigentlich auch, dass er mir alle Dinge zum Besten dienen lässt, auch wenn ich es nicht immer gleich verstehe. Und ich weiss eigentlich auch, dass mir am Ende gar nichts anderes übrig bleiben wird, als doch wieder Vertrauen zu ihm zu haben, weil es sonst gar keine (und schon gar keine bessere) Alternative gibt und eigentlich könnte ich mir die ganzen Sorgen sparen ....
Und dennoch tue ich so, als ob ich die Situation "in der Hand hätte" und alles davon abhinge, wie gut es mir gelingt, das "Optimum" herauszuholen .... und strecke erst dann hilflos die Hand aus, wenn ich merke, dass ich versinke ...

Wie es "richtig" geht, steht auch im Philipperbrief, direkt davor:
12 Nicht, dass ich's schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich's wohl ergreifen könnte, weil ich von Christus Jesus ergriffen bin. 13 Meine Brüder, ich schätze mich selbst noch nicht so ein, dass ich's ergriffen habe. Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, 14 und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.

Ich habe mich entschieden und diese Entscheidung gibt mir eine ganz bestimmte Perspektive auf die Situation: nicht die "Wellen" und meine begrenzte Fähigkeit sind das Ausschlaggebende, sondern der, "der mich ergriffen hat" und mich durchträgt.
Wenn ich aber versuche, gleichzeitig auch noch der "normalen Perspektive der Welt" in mir Raum zu geben - nur für den Fall, dass Gott mir vielleicht doch nicht hilft - dann werde ich zum "Spielball der Wellen"... und die Frage ist berechtigt: "Warum zweifelst du?"
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Willst du, Mensch, auf dem Wasser wandeln?

von Rapp am 02.06.2014 21:15

Mich spricht gerade dieses "komm" an. An vielen Stellen, wo in unserer Bibel der Befehl "geh" steht, sagt der Urtext komm. So als das Volk Israel unter Josua am Jordan stand. Da steht genau übertragen nicht geh über den Jordan. Hier steht ausdrücklich komm über diesen Jordan. Ja, dort, mitten im Hochwasser wartet der Herr, damit wir nicht untergehen: er wird mich nie allein in eine Prüfung schicken! Dieses komm ist für mich Angsthasen ein ganz großer Trost. Vater wartet auf mich, da wo ich am liebsten nicht reingehen möchte...

Das sind so spontane Gedanken, die mir eben kamen.

Willy

nebenbei: kann mir jemand erklären warum Petrus immer im Sinken dargestellt wird? Ich fand noch nie ein Bild mit dem mutigen Mann der alles auf eine Karte setzt und sein Boot verlässt...

Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.06.2014 22:30.

song-of-joy
Gelöschter Benutzer

Re: Willst du, Mensch, auf dem Wasser wandeln?

von song-of-joy am 02.06.2014 21:02

Ja, und dann wären wir wieder bei der PAULUS-Aussage:"Ich vermag ALLES durch den,der mich mächtig macht."(Phil.4,13)
ER,PAULUS,hat das ja selbst erfahren!!!Seid gesegnet,Petrus!!!

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Pal

65, Männlich

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Beiträge: 2513

Re: Willst du, Mensch, auf dem Wasser wandeln?

von Pal am 02.06.2014 20:52

Ich überlegte mir so folgendes:

Petrus selbst war mit seinem "vorlauten Temperament" nun auch in einer Weise der wirklich "Mutigste"  - zumindest in dieser Geschichte.
Kein anderer wagte dieses Risiko einzugehen, als allein nur ER!
Und wohlgemerkt nur aufgrund der fundamentalen Tatsache, nur ausschließlich wenn es jetzt wirklich Jesus sei, und kein "Gespenst", wie sie zuvor urteilten.

Nun hätte Jesus aber auch folgendes erwiedern können (also jetzt mal als Fantasiespiel.):

"Du, Petrus, bleibe mal schön in deinen Boot!
Bedenke doch mal, wer bist du und wer bin ich? Ich bin nicht nur wahrer Mensch sondern auch wahrer Gott. Du hingegen bist kein "wahrer Gott"! Deshalb steht dir das Übermenschliche auch nicht so gut "zu Gesicht" - und obendrein weiß ich jetzt schon (vermittels meiner Allwissenheit) welch eine Looser-rolle du gleich wieder spielen wirst, wenn dich deine "natürliche Denke" einholt... Also bilde dir nicht so viel auf dich ein und bleibe schön in dem "Boots-Rahmen", in den du hinein gehörst!" -


So hätte Jesus den vorlauten Petrus abtakeln und abblocken können.

Doch erstaunlicherweise tat ER das nicht, sondern erlaubt es ihm mit dem ermutigenden Befehl "Komm!" -
Auf Jesu Wort hin konnte Petrus das tun, was kein Mensch aus sich selbst heraus vermochte oder vermag.
Er folgte der göttlichen Aufforderung. (Und hatte damit auch die Verantwortung für Erfolg oder Mißerfolg Jesus übergeben!) Er kletterte über die Bordwand und stellte seine Füße auf das untragbare Element und konnte tatsächlich darauf laufen.
Genauso wie Jesus, ja sozusagen göttlich, übermenschlich! -

Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.06.2014 20:59.

lowokol

55, Männlich

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Beiträge: 156

Re: Willst du, Mensch, auf dem Wasser wandeln?

von lowokol am 02.06.2014 20:34

Erste Kapitel AT und erste Kapitel Neue Testament.





Matthäus:
Mat 14:29 Da sprach er: Komm! Und Petrus stieg aus dem Schiff und wandelte auf dem Wasser und kam auf Jesus zu




1.Mose 1


2 Und die Erde war wüst und leer und es war fintsre auf der Tiefe, und der Geist Gottes schwebbte auf dem Wasser

 

Mat 14:33 Da kamen, die in dem Schiffe waren, fielen vor ihm nieder und sprachen: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn!



1.Mose 7

1 Und der HERR sprach zu Noah: Geh in die Arche, du und dein ganzes Haus; denn dich habe ich gerecht erfunden vor mir zu dieser Zeit.




Gedankenspiele fiel mir so spontan ein.......


mcg lowokol








Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.06.2014 20:39.
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