Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von nennmichdu am 29.08.2017 11:18

Hallo Henoch,


danke nochmal für den Hinweis, was mir im nachhinein auch noch deutlich geworden ist.


Wie kann ein Ungläubiger das Abendmahl würdigen, wenn er das Evangelium für eine Torheit oder ein Ärgernis hält? Wie kann er würdig daran teilnehmen, wenn er noch in seinen Sünden ist?


Für Ungläubige ist es nicht gedacht, wie du schon sagtest. Auch das Passahfest hielten Juden, die durch das Gesetz Gottes Gebote und ihn selbst vor Augen hatten und im Passahfest daran erinnerten - ein Gedächtnis spendeten - was Gott für sie (in Ägypten) getan hatte.

Ein Nichtchrist kann also nicht das Darstellen - Jesu Leib - was im Abendmahl dargestellt wird. Hat nicht als Kind Gottes den heiligen Geist - den Wein - den er symbolisch für das vergossene Leben/Blut Jesu -  nun sein eigen nennt und täglich Raum gibt im würdigen Wandel als Kind Gottes --

anders als ein Hannanias und eine Saphira -- den Leib der Gemeinde achten - als einen Ort, wo ich mich halt nicht bereichern tue zu meiner Sättigung, sondern alles was ich habe den anderen zur Verfügung halte.



Würdig ist man, weil man weiß, dass man unwürdig ist und nur deshalb teilnehmen kann, weil der Herr durch sein Blut erlöst hat und reinigt.


Würdig ist man, wenn mein Gewissen mich in der Selbstprüfung nicht verurteilt, ob mein Wandel in der Gemeinde denn nun dem entspricht, was ich oben geschrieben habe.

Und wenn ich mich hier als Sünder begreife, der aus der Vergebung lebt - und keinem anderen etwas schuldig bin --  dann also esse ich. 


Thomas

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von Henoch am 29.08.2017 10:56

Hallo Thomas,

das Problem bei Deinen Ausführungen ist, dass diese Textstelle nicht davon spricht, ob jemand WÜRDIG ist, am Abendmahl teilzunehmen, sondern dass es nötig ist, in einer prüfenden Haltung teilzunehmen, ob man das Abendmahl würdigt und den Leib des Herrn unterscheidet. Das ergibt sich aus dem Kontext und daraus, dass das Wort würdig im Urtext als Adverb steht und daher würdigend/würdiglich heißt.

Beim Abendmahl lädt der Herr ein, es ist ein Mahl im Reich Gottes, auch wenn dieses noch inwendig in uns ist.

Wie kann ein Ungläubiger das Abendmahl würdigen, wenn er das Evangelium für eine Torheit oder ein Ärgernis hält? Wie kann er würdig daran teilnehmen, wenn er noch in seinen Sünden ist?

Wie kann ein Gläubiger sagen, er wäre würdig, daran teilzunehmen, außer im Herrn, der ihn rein gewaschen hat.  Würdig ist man, weil man weiß, dass man unwürdig ist und nur deshalb teilnehmen kann, weil der Herr durch sein Blut erlöst hat und reinigt.

So betrachtet kommt man zuletzt wieder auf würdigend, auch wenn man würdig stehen lassen will, weil es so übersetzt wurde.

Unwürdig teilnehmen kann allerdings auch der Gläubige, wenn, wie uns gesagt wird, er den Leib des Herrn geringachtet/nicht unterscheidet. In einem solchen Fall isst und trinkt er sich zum Gericht (Krankheit/Tod).

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.08.2017 10:57.

nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von nennmichdu am 29.08.2017 08:23

Liebe Leser,


heute morgen las ich zu unserem Thema eine Passage aus 4. Mose 9,6-13 über das Halten des Passahfestes von Reinen und Unreinen und Nichtjuden welches mir neuen Aufschluß gab darüber, was unter "unwürdig am Abendmahl teilnehmen" zu verstehen ist.

Hatte unter dem Gesetz des Moses ein Mensch sich verunreinigt an einer (Menschen) Seele,

(- hier am Beispiel einer Leiche in 4. Mose,9 was wörtlich mit Seele übersetzt werden kann und in 4. Mose 19,11-13 erläutert wird:

11 Wer irgendeinen toten Menschen anrührt, der wird sieben Tage unrein sein.
12 Er soll sich mit dem Reinigungswasser entsündigen am dritten Tage und am siebenten Tage, so wird er rein.
   Und wenn er sich nicht am dritten Tage und am siebenten Tage entsündigt, so wird er nicht rein.
13 Wenn aber jemand irgendeinen toten Menschen anrührt und sich nicht entsündigen will, so macht er die Wohnung des HERRN unrein und solch ein     Mensch soll ausgerottet werden aus Israel. Weil das Reinigungswasser nicht über ihn gesprengt ist, ist er unrein; seine Unreinheit bleibt an ihm.

Nun gab es also in 4.Mose 9,6 Männer die deswegeb unrein waren und in Konflikt gerieten betreffend der Vorschrift zum Halten des Passahfestes, das sie gerne gehalten hätten, und Mose und Aaron von daher fragten, aus welchem Grunde es ihnen denn verwehrt sein solle.

Mose empfing dann von Gott die Anweisung, das auch Unreine (um gleich auf die Unwürdigen im Abendmahl sprechen zu kommen) dies halten könnten, wenn sie es denn wollten. Wenn sie es nicht wollten, dann hätten sie es sein lassen können.

Das erinnerte mich zuerst an die Einsetzungsworte von Paulus zum Abend(Herren)Mahl:

1Kor 11,28 Der Mensch prüfe aber sich selbst, und so esse er von diesem Brot und trinke von diesem Kelch.

Das Herrenmahl und auch das Passahfest zielt also immer auf die Teilnahme - und so esse er - und nicht auf den Ausschluß am Mahl hin. Wobei ein Nichtjude (der nicht als Jude geboren wurde) dann im AT durch die Beschneidung (durch das Einhalten des Gesetzes) hier ebenfalls zum Passahfest eingeladen ist (soweit ich dies jetzt richtig vor Augen habe..).

Interessanterweise trifft den Fluch Gottes im AT den Reinen (er soll seine Sünde selbst tragen), der nicht das Passahfest halten will, sich nicht vor Augen führen will, was Gott für ihn getan hat - der ihn aus der Sklaverei Ägyptens (für uns Christen aus der Sklaverei der Sünde) hinausgeführt und vor dem Zorn Gottes bewahrt hat  (der ja die Sünden von allen Menschen heimsucht, die hier keine Vergebung/Gnade finden).
Der Unreine, der sich hier vom Passahmahl enthält, trifft kein Fluch.

Und nun bleibt die spannende Frage: Worin prüfe ich mich also, um am Abendmahl teilnehmen zu können?

Und meine Antwort muss nun lauten: Ob ich denn in Christus mir der Vergebung der Sünden bewußt bin. Ob ich mich als ein begnadigten Sünder vor Gott sehen kann. Dann darf ich teilnehmen.

Insofern muss ich mich nicht - entgegen meinen früheren Überlegungen - erst durch ein würdiges Verhalten auszeichnen. Ich bin gewürdigt, wenn ich erkenne, das Gott für mich meine Sünden vergeben hat --- und also dann esse ich von dem Brot, trinke von dem Kelch.



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Cleopatra
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Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von Cleopatra am 19.08.2017 13:13

Hallo Thomas,

um hier das Thema bewahren zu können, habe ich hier einen neuen Thread zum anderen Thema eröffnet.

Ich bitte dich, auch darauf zu achten, dass die Gespräche hier nicht zu sehr vom Thema abweichen.

Danke dir, Cleo

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von nennmichdu am 19.08.2017 11:11

Hallo Cleopatra,




Und noch viel wichtiger- wir gedenken, dass Jesus es voller Liebe für mich tat, um mir genau diese Sünde, die ich vielleicht heute tun werde, zu vergeben.


ich kann es noch kürzer auf einen Punkt bringen:

die Sünde oder den Fehltritt, wo du an einem anderen Menschen schuldig wirst, wird Gott dir dort vergeben (weil in Jesus Sühnung für alle Sünden, die wir ihm bekennen) wird, wo du dem anderen seine Schuld an dir vergibst und wo du selbst dir --gegenwärtig-- keiner Schuld anderen gegenüber bewußt bist.



edit: Themenabweichend

Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.08.2017 13:12.

Cleopatra
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Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von Cleopatra am 19.08.2017 10:18

Ich mache es mal kurz:

Ich befürchte, dass ich heute bestimmt mindestens eine Sünde tun werde (natürlich nicht absichtlich, vielleicht merke ich es nicht mal)

Aber morgen ist Sonntag. Und im Gottesdienst treffen wir uns, um nochmal ganz bewusst an Jesu Liebe zu denken.

Und vielleicht sind auch andere Gemeindemitglieder dabei, die heute noch sünndigen werden.

Aber wenn das Brot und der Kelch herumgereicht werden, dann denken wir ganz bewusst an die Situation am Kreuz.

Und noch viel wichtiger- wir gedenken, dass Jesus es voller Liebe für mich tat, um mir genau diese Sünde, die ich vielleicht heute tun werde, zu vergeben.

Und ich sage aus tiefstem Herzen Danke zu meinem Heiland.

Auch wenn ich diese Liebe nicht verstehen kann.

Auch, wenn wir im Altag manchmal andere Gedanken haben.

Aber morgen ist der Tag, an dem wir uns treffen und gezielt daran denken und Gott anbeten für diese große Tat und Liebe.

Ich weiß es nicht- vielleicht werde ich am Sonntag Nachmittag nochmal sündigen. Das hoffe ich natürlich nicht.

Aber ich weiß, dass Gott mir vergeben hat.

Jesus hat die Bitte ausgesprochen "tut dies zu meinem Gedächtnis".

Also "tut dies um euch daran zu erinnern".

Und das tun wir morgen und nächsten Sonntag und übernächsten Sonntag

Ganz einfach, ganz simpel.

Lg Cleo

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von nennmichdu am 19.08.2017 09:41

da fehlte was...:



Hallo Henoch - und hallo an alle anderen die noch die Geduld und das Interesse aufbringen, hier weiterdenken zu wollen,

 

Ich hab langsam Bauchweh. Warum? Weil es in diesem Thread immer mehr darum geht, was wir tun können, damit wir würdig sind am Abendmahl teilzunehmen.

Nein - nicht was wir tun können - als ob wir als Handelnde gefragt sind etwas zu verkörpern, präsentieren, verkündigen --- als ob unser Tun dem Tod unseres Herrn ein Gedächtnis stiften könnte ... ----

Nein - unser Sein ... unsere Haltung kennzeichnet ein würdiges oder unwürdiges Verhalten aus

Ob wir uns darin auszeichnen, durch unseren Lebensstil, anderen in Liebe zu begegnen, oder ob wir grundsätzlich eines Haltungswechsels bedürfen (als unwürdige dann)

Was ich dazu sagen will ist: Wo bleibt denn nun das Rühmen?. Es ist ausgeschlossen (Röm. 3, 27). Und dann fällt mich noch ein: Würdig ist das Lamm, das geschlachtet ist. (Off 5,12)

Stimme ich völlig mit überein. Denn wenn ich mich als Mensch in Christus vor Gott - in der Selbstprüfung - so beurteile/richte - das ich erkenne, ich gebe mich ganz den Interessen und Bedürfnissen des anderen hin, dann erkenne ich das all das was ich bin allein Christus - dem geopfertem Lamm zu verdanken ist und ihm alle Ehre für mein Leben gebührt. Weil Christus in mir lebt.

-- also ESSE ich --nehme ich Teil ... an der Mahlsgemeinschaft -- an dem Wesen und dem Umgang, wie es die ersten Christen in der Gütergemeinschaft pflegten. Keiner sagte, das etwas sein eigen wäre und jeder stellte seinen Besitz --sein Brot -- allen anderen zur Verfügung --

und aß halt nicht wie die Reichen in Korinth sein mitgebrachtes Essen um sich zu betrinken/vollzufressen --seine eigenen Bedürfnisse zu stillen.

Vielmehr staune ich über die Liebe von Jesus Christus, mich Unwürdige zu diesem Liebesmahl einzuladen.

Nein - Jesus lädt keinen "Unwürdigen" ein, wenn es von diesen heißt, darum sind auch viele Schwache und Kranke unter euch und nicht wenige sind entschlafen


liebe Grüße,
Thomas

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von nennmichdu am 19.08.2017 09:39

Hallo Henoch - und hallo an alle anderen die noch die Geduld und das Interesse aufbringen, hier weiterdenken zu wollen,



Ich hab langsam Bauchweh. Warum? Weil es in diesem Thread immer mehr darum geht, was wir tun können, damit wir würdig sind am Abendmahl teilzunehmen.


Nein - nicht was wir tun können - als ob wir als Handelnde gefragt sind etwas zu verkörpern, präsentieren, verkündigen --- als ob unser Tun dem Tod unseres Herrn ein Gedächtnis stiften könnte ... ----


Nein - unser Sein ... unsere Haltung kennzeichnet ein würdiges oder unwürdiges Verhalten aus

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von Henoch am 18.08.2017 23:01

Hallo Nenn mich Du,

Ich hab langsam Bauchweh. Warum? Weil es in diesem Thread immer mehr darum geht, was wir tun können, damit wir würdig sind am Abendmahl teilzunehmen.

Was ich dazu sagen will ist: Wo bleibt denn nun das Rühmen?. Es ist ausgeschlossen (Röm. 3, 27). Und dann fällt mich noch ein: Würdig ist das Lamm, das geschlachtet ist. (Off 5,12)

 

Wenn ich über das Abendmahl nachdenke, suche ich nach anderen Gedanken als die, zu überlegen, wie ich würdig werden könnte. Vielmehr staune ich über die Liebe von Jesus Christus, mich Unwürdige zu diesem Liebesmahl einzuladen. Ich versuche die Höhe, Breite, Länge und Tiefe der Liebe Gottes zu ergründen und  daran zu denken, wie sehr Gott die Welt geliebt hat, dass er seinen Sohn hingab und wie sehr Jesus Christus liebt, dass er sich hinschlachten lies, um Rettung schenken zu können.  Das  zieht mich zu ihm hin und weckt in mir den Wunsch bei ihm zu sein und den Wunsch, so zu leben, wie er will. Ich wünschte mir, ich könnte ihn wenigstens so lieben, wie er es verdient hat.

Henoch

 

Rest gelöscht, war zu privat für INet

Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.08.2017 09:07.

nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Kann ein Gläubiger unwürdig am Abendmahl teilnehmen?

von nennmichdu am 18.08.2017 21:43

Hallo Henoch,

wenn die neue Genfer Übersetzung  "dann ruft euch in Erinnerung, was ich getan habe" liest, dann ist das schon eine Interpretation dessen, was dort im Original/Griechischem steht: - " zu meinem Gedächtnis!" am Ende von Vers 24 und 25 und  am Ende von Vers 26 "den Tod des Herrn verkündigt ihr, bis er kommt."

und Vers 29: Denn der Essende und Trinkende Gericht sich selbst ißt und trinkt, nicht richtig beurteilend den Leib. (aus einer Interlinear Übersetzung Griechisch/Deutsch)

Und falsch beurteilen den Leib (des Herrn -- welches die Glieder am Leib des Herrn sind, die Glaubensgeschwister) tue ich dort, wo ich meine Bedürfnisse, meinen Leib vorerst zu sättigen suche, anstatt das/mein Brot zu brechen -- für den anderen.

Und was ist so schwer daran zu verstehen, wenn unsere Liebe als Glieder am Leib Christi im gegenseitigen Brot brechen Christi Tod verkündet?
Dies ist dann als ein fortlaufender Prozess aus der Gegenwart in die Zukunft zu verstehen --- und das ist halt etwas anderes als "sich zu erinnern" was Jesus in der Vergangenheit für uns getan hat.

Besser kann ich es eigentlich nicht mehr erklären.

eine gute Nacht dir noch,

Thomas

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