Schiffbruch mit Bibel

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alles.durch...

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Re: Schiffbruch mit Bibel

von alles.durch.ihn am 11.06.2015 16:37

Huhu marjo..
srichst du gerade mit oder über jalvar?

Sollte es dich wundern, dass mein Beitrag deinen sehr ähnelt,
mich freut es, wenn ich dein Erleben in meinem Leben bestätigen darf,
schließlich haben wir ja denselben Daddy...

Wenn du jalvar meinst.. ja, darauf hätte er sicher eingehen können,
macht er ja vielleicht noch - muss sich bei den vielen Antworten
sicher erst sortieren..


Liebe Segenswünsche
adi



..ich will den Herrn loben allezeit und seinen Namen preisen! <3


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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Schiffbruch mit Bibel

von marjo am 11.06.2015 16:26

Ich hatte jalvar vor seiner Fortsetzung bereits teilweise geantwortet. Nur, falls es übersehen wurde. Ist eine Seite weiter hinten jetzt.

 

gruß, marjo

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alles.durch...

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Re: Schiffbruch mit Bibel

von alles.durch.ihn am 11.06.2015 15:22

Hallo Jalvar - ein recht verspätetes "Willkommen" von meiner Seite, mir fehlt gerade
leider die Zeit, mehr hier zu sein. Aber ich will dich ermutigen: trotz etlicher "Rangeleien",
die hier im Forum vorkommen, bin ich nach wie vor hier "zu Hause" und hab hier
unglaublich viel über Gott, die Bibel (mindestens so viel über mich.. ) lernen können.
Soviel mal zur Einleitung..

Ich selbst bin ein Mensch, der eher emotional als rational ist - Disziplin 
habe ich in meinem Elternhaus nicht gelernt, hatte eher zu viele Freiheiten
und zu wenig Orientierung(shilfe). Nachdem ich viele Jahre einen
"christlichen Stil" gelebt habe, der auf meine Bedürfnisse angelegt war
und Gott eher gefühlsmäßig versuxht habe zu verstehen, als mich näher
mit der Bibel zu befassen, hat der Herr mich vor gut 2 Jahren dahingehend
liebevoll korrigiert. Ich glaube, er sieht und berücksichtigt unseren Hintergrund,
welchen wir durch unsere Kindheit und unsere Mitmenschen allgemein 
mitbekommen haben, hat Geduld mit uns und überfordert uns nicht.
Fordern tut er uns trotzdem und ich will mich damit auch weder herausreden
noch begnügen - mein Papa und ich sind "bei der Arbeit"..

Lange Rede kurzer Sinn - auch mir fällt das Bibellesen und - verstehen
auch heute  noch recht schwer und ich hab es mir zur Gewohnheit gemacht,
mich gemäß "Abba, lieber Vater" sinnbildlich auf seinen Fuß zu setzen, mich
wie ein Kind im Spiel an sein Bein zu klammern und mich von ihm tragen zu
lassen , wenn ich nicht weiter weiß. Hört sich für manchen sicher "albern" an, 
aber mir hilft es ungemein - entspannt - und was "pure Kopfmenschen" davon
halten, muss mich nicht tangieren..^^

Soweit mal von mir, auch wenn es erstmal nur angerissen ist, kann ich gern bei
Gelegenheit konkreter werden - leider fehlt mir momentan einfach die Zeit,
entschuldige bitte! 


Herzliche Segenswünsche dir auf deiner Suche,
alles.durch.ihn (die einfach versucht permanent
an ihrem geliebten Herrn "kleben zu bleiben".. )


PS ..gerade fällt mir noch ein, wie sehr hinderlich es oftmals ist,
Dinge selbst - bzw. auch ausschließlich mit dem Intellekt - schaffen
und begreifen zu wollen. Ich glaube, es ist eines der größten Hindernisse,
außer unserer gesamten Unfähigkeit uns "klein und von Gott abhängig" zu
machen, auf dem Weg in eine wirklich lebendige, erfüllte Beziehung mit
unserem Schöpfer...., die dann auch entsprechende Frucht/ Verstehen
und tiefes Vertrauen in seine Führung, bringen  kann. Dazu müssen wir
erstmal die Einsicht bezüglich unserer gesamten Unzulänglichkeit zulassen
und seine Größe und Herrlichkeit "akzeptieren" - eine wundervolle
Erfahrung zu der ich nur ermutigen kann!! .......alles Dinge, die selten
von Heute auf Morgen geschehen, also Geduld..... (s.u.)  



..ich will den Herrn loben allezeit und seinen Namen preisen! <3


Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.06.2015 19:50.

jalvar

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Re: Schiffbruch mit Bibel

von jalvar am 11.06.2015 14:30

- Fortsetzung -

Micha 6,8 Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.

Marjo schrieb: So einfach ist das.

 

Für dich vielleicht. Bei mir war/ist das anders, gerade darum, weil ich mich vor Zeiten aufmachte, um meinen Glauben konkret abzustimmen und daher kann ich dir auch sagen, daß eben diese Konkretisierung meinen Glauben vor harte Zerreißproben stellte und ich beinahe täglich darum bemüht war/bin, eine innere Balance zu finden.

Um mal auf den von dir eingestellten Vers (Micha 6,8) Bezug zu nehmen:

Sich in Liebe zu üben und demütig gegenüber der Schöpfung zu sein, das kann sehr wohl eine Sache sein, die man seit frühester Kindheit im Gefühl hat und im Geiste pflegt, weil diese Gesinnung, Haltung (etc.) dem inneren Glauben innewohnt und eine Herzensgrundlage bildet, ganz unabhängig vom Diktat irgendeiner Religion. Und diese Grundhaltung (unabhängig jeder Konfession) würde ich im weiteren Verlauf gerne als "innere religio" bezeichnen, damit wir wissen, was gemeint ist.

Nun besagt dieser Vers aber (wie auch andere in der Bibel), daß wir nicht nur demütig gegenüber der Schöpfung sein und Liebe üben, sondern uns an Gottes Wort halten sollen.

Und hier berühren wir buchstäblich das Zentrum, so wie es durch das Wort selbst zur Sprache kommt: Gottes Wort.

Jeder, der seinen Glauben diesbezgl. konkretisieren möchte, wird sich irgendwann fragen: "Wie finde und erfahre ich eigentlich Gottes Wort - wer oder was teilt mir dieses mit?

Zwei Antworten scheinen hier nahe zu liegen:

1) Die zugehörige Gemeinschaft
2) Die Schriften

Bezogen auf die Christenheit sind also Kirche und Bibel gemeint.

Aufgrund meiner Pilgerschaft (so möchte ich meinen Weg der Konkretisierung einmal nennen) habe ich zuerst meine zugehörige Religionsgemeinschaft befragt.

Diese Institution behauptet, Jesus Christus selbst habe sie ins Leben gerufen und ins Amt gesetzt, nicht nur als einzig wahre und selig machende Kirche, die darum auch mit apostolischen Vollmachten versehen wurde, sondern zudem autorisiert wurde, glaubensnotwendige Dogmen aufzustellen, die für die christliche Gemeinschaft verbindlich sind. Diese Dogmen besagen, daß allein die röm.-katholischen Kirche Rettung und Heil gewährt.

Willst du das abstreiten Marjo?

Hast du das Recht es abzustreiten, wenn es sich hier doch um Gottes Wort handelt (laut Testament und Tradition)? Wie soll eine kleine Seele hier bestehen, die um Wahrheit ringt und eine Orientierung sucht, die Gottes Wort entspringt, wenn zugehörige Quellen auf Realitäten verweisen, die zugleich der christlichen Lehre selbst zu widersprechen scheinen?

Wie sieht denn dieses Heil jener Institution in der Realität aus?

Die Vatikanverschwörung - Sex, Intrigen und geheime Konten

Was sagt dir das, Marjo?

Wohin mich meine Pilgerschaft führte, das kann ich dir genau sagen und ich denke, daß meine Fragen selbstverständlich für einen Christen sind. Ich suchte nach dem Wort Gottes und fand unvereinbare Widersprüche in seiner Vermittlung. Wie soll ein Mensch damit umgehen, der zB. in der katholischen Tradition aufwächst und von den Ungeheuerlichkeiten erfährt? Je nach Gemüt, Charakterstärke, Sozialisation (etc.) steht er/sie vor einer Zerreißprobe.

Was ist nun Gottes Wort? Wie offenbart sich mir Gottes Wort in der Realität? Ist die stellvertretende Kirche nicht die heilige Körperschaft des göttlichen Wortes? Kann/darf es sein, daß das Wort Gottes an der Kirche zerbricht oder bricht nur die katholische Kirche das originäre Wort Gottes?

Welche Bedeutung aber hätte das Wort Gottes, wenn es keine Integrität besitzt und wie soll sich der Gläubige verhalten, der seinen guten Glauben zu bewahren sucht? Sollte er dem Wort Gottes folgen, das von der Kirche repräsentiert wird, auch wenn es der Lehre Christi widerspricht oder sollte er vielleicht doch dem eigenen Gewissen folgen?

Endlich: das eigene Gewissen, endlich kommt eine Kraft ins Spiel, die evtl. wirklich Orientierung bietet. An dieser Stelle darf/sollte man vermutlich auch gleich fragen, wer oder was stellt hier auf Erden für meine "innere religio" die höchste Autorität dar? Die Kirche, ihr Kanon oder mein Gewissen?

Wie kann es überhaupt sein, daß die stellvertretende Kirche Christi (der Leib Christi) für all die Abscheulichkeiten verantwortlich ist, wo sie sich selbst doch auf Vers Mat 16,18 beruft, wo es heißt "Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen (Mt 16,18)". Bibel Online

Was bedeutet das? (nicht nur für Katholiken, sondern für die allgemeine Christenheit?)

Irgendwas stimmt doch vorne und hinten nicht! Welche Kräfte sind hier am Werk? Von welchem Gott reden wir überhaupt? Gibt es möglicherweise doch mehrere übergeordnete Kräfte, die sich für Gottheiten ausgeben oder vielleicht auch über göttliche Kräfte verfügen, aber nicht mit der Lehre Christi übereinstimmen?

Jesus sagte, wer mich gesehen hat, der hat auch den Vater gesehen, seinen Vater und Gott. Wer aber ist dieser Vater? Wurde er uns nicht durch den Menschen Jesus Christus sichtbar? Wer aber hat Jesus wahrhaft gesehen und erlebt? Alle nachfolgenden Generationen vertrauen lediglich den Überlieferungen, die von Jesus erzählen, von seiner Botschaft.

Was aber ist der Kern seiner Botschaft? Das, was heute die röm-kath. Kirche praktiziert? Welche Kirche/Gemeinschaft ist nun diese, von der Mat 16/18 in Wahrheit spricht? Welche Gemeinschaft repräsentiert also wahrlich Christi Gemeinschaft?

Lieber Marjo, für mich ist es alles andere als einfach gewesen und die eigentliche Odyssee hat ja nicht mit dem Austritt aus besagter Kirche begonnen, sondern mit dem Studium der Quellen selbst.

Wie ich dir/euch schon auseinanderlegte, habe ich in der Bibel Zuflucht gesucht, da ich dachte, hier würde ich wahre Orientierung finden, zumal ich noch immer auf der Suche nach Gottes Wort war, um meine "innere religio" abzugleichen. Wo würde ich also Gottes Wort finden, wenn nicht in der heiligen Schrift selbst. Ich kann dir aber sagen, je genauer ich Gottes Wort ins Auge fasste, desto schwieriger wurde die ganze Angelegenheit. Anfangs bin ich ganz naiv an die Sache herangegangen, genau so naiv, wie ich meine katholische Konfession durchs Leben trug und die sonntäglichen Messen aufsuchte ...

Irgendwann konnte und wollte ich aber nicht mehr aktiv am kath. Abendmahl teilnehmen. Das war keine logische Entscheidung, sondern eine innere Folge, eine innere Konsquenz, die etwas mit meiner 'inneren religio' zu tun hatte. (Ich habe auch meine Ernährung umgestellt, mir den Fleischkonsum abgewöhnt, diesen unfassbaren Leichenschmaus. Nur mal so nebenbei: wir werden als Kannibalen aufgezogen. Wir quälen und töten unsere Mitwelt. Wir halten Gemeinschaft mit Totessern und sind selbst zu solchen verkommen.)

Wenn man die Bibel genauer untersucht, dann wird man sehr bald feststellen, daß es unterschiedliche Übersetzungen gibt, die in ihren Aussagen manchmal sehr differieren. Dabei kann ein einziges Wort einen ganzen Satz, Absatz in ein anderes Licht rücken. Welche Übersetzung aber gibt das Wort Gottes in seiner ursprünglichen Bedeutung wieder? Wer entscheidet das?

Gott? Wenn ja, wie vermittelt er mir sein Wort?

Wie bekomme ich also die richtige Übersetzung an die Hand? Ich könnte Gott selbst befragen, aber wie mache ich das, zumal Kirche und Bibel offenbar keine eindeutigen und zuverlässigen Mittler darstellen.

Wie gesagt, die Sache mit der Übersetzung war/ist nur der Anfang. Nun könnte man den Mangel der Übersetzungen einfach auf die Redakteure schieben. Aber die Übersetzungen sind nur eine Überleitung zu viel schwerwiegenderen Problemen.

Ich habe in der Bibel so viele Berichte, Geschichten, Aussagen gefunden, die sich nicht nur zu widersprechen scheinen, sondern vom Grundsatz her (prinzipiell) nicht widersprüchlicher sein könnten, zumal hier keine beliebiger Autor vorgestellt wird, sondern die höchste Autorität, nicht nur in Bezug auf Wahrheit, Recht und Integrität.


Grüße
J.

 

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Schiffbruch mit Bibel

von marjo am 11.06.2015 14:27

jalvar schrieb: Lieber Marjo, ich danke dir hier erstmal für deine Konkretisierungen und das Offenlegen deiner Schlüsse (*). Ich habe den Eindruck, daß es dir schwer fällt, einfach von deinen Erfahrungen zu berichten und du die Bibel möglicherweise instrumentalisierst - um Druck zu erzeugen?!

Auf jeden Fall instrumentalisiere ich die Bibel. Dazu ist sie ja da. Sie dient dazu (nicht nur) Dir zu zeigen, dass biblische Aussagen keine Theorie sind, an meinem Beispiel.

Fühlst Du bei meinen Aussagen tatsächlich eine Art von Druck? Interessant. Von Außen, oder von Innen?
jalvar schrieb: Was in den Schriften steht und was hier und da zu Gebote steht, das ist mir sehr wohl bekannt, zumal ich viel Zeit auf das Studium der Schriften verwendet habe, nicht nur in Bezug auf die Bibel.

Da machst Du keinen Unterschied zu allen Christen. Jedem sind die Schriften (hoffentlich) ausgiebig bekannt. Welche praktische Auswirkung hat das? Das Wissen um die Schrift hat noch niemandem geholfen.

Ein konrketes Beispiel zu Römer 8? Tja, da könnte ich Dich wohl nur einladen mein Leben anzuschauen, den Alltag. Wobei es eher erstaunlich ist, dass Du für Römer 8,16 ein praktisches Beispiel möchtest. Eine innere Rückversicherung und Dialog. Was soll man da praktisch sagen? Ich spreche mit Gott und stelle fest, dass er in mir ist. Einfach wil ich mich Stück für Stück in die Richtung ändere, die mir die Bibel als Zeichen für die Innewohnung des Heiligen Geistes nennt (zum Beispiel. Gal 5,22). 

jalvar schrieb: Du verweist auch hier immer wieder auf Auszüge der Schrift, ohne dabei auch nur ein konkretes Beispiel zu geben, wie sich das Besagte denn nun konkret in deinem Leben gestaltet. Es bleibt daher eine theoretische Phrase, wenn auch biblisch fundiert.

Theoretisch sind meine Phrasen nur, wenn Du die Erfahrung nicht teilst.   
jalvar schrieb: wobei du dich selbst fragst ...

War rein rhetorisch, kein Ausdruck der Unsicherheit.
  
Was mich interessiert ist, wozu willst Du das wissen?


gruß, marjo
   


   



   

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jalvar

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Beiträge: 64

Re: Schiffbruch mit Bibel

von jalvar am 11.06.2015 13:51

Hallo Community,

da bin ich wieder. Im weiteren Verlauf möchte ich auf eure letzten Antworten (Marjo, Damaris, Solana) Bezug nehmen, wobei sich dieser Beitrag wohl eher auf Marjo bezieht. Wie ihr ja meinen Erstbeiträgen entnehmen konntet, bin ich vordergründig an euren Glaubenswegen interessiert und wie sich eure 'persönliche' Beziehung zu Jesus und/oder Gott gestaltet - ganz konkret.

Neben all den Fragen, die mich beschäftigen, habe ich hier eine Frage aufgeworfen, die nicht nur ein zentrales bibl. Thema darstellt, sondern vermutlich für alle Gott-Suchenden eine wesentliche Frage und großartige Hilfestellung darstellt, nämlich diese: Wie ihr den Willen Gottes in eurem persönlichen Leben erfahrt, bzw. in Erfahrung bringt?! Grundsätzliche Forderungen (Gebote) lassen sich in der Bibel nachlesen, das ist wohl jedem klar, aber wie konkretisiert sich eure persönliche Beziehung zu Jesus und/oder Gott? Wie sieht dieses Verhältnis in eurem Leben ganz konkret aus? Auf welche Weise kommuniziert ihr miteinander? Wie läßt sich eine persönliche Beziehung herstellen, wenn diese Person nicht sichtbar ist? (etc.) 

Antworten wie diese ...

Marjo schrieb: Marjo schrieb: Bevor man den Willen einer Person erfährt, muss man diese Person kennenlernen. Den Willen Gottes zu erfahren ist also ganz simpel: So, wie man in jeder Beziehung den Willen einer anderen Person herausbekommt, wenn gemeinsam und vor allem miteinander lebt. In diesem Fall ist es halt jemand, der nicht sichtbar ist und der meist nicht verbal antwortet. Diese Hürde ist jedoch gar keine, da Gott andere Wege der Kommunikation aufgezeigt hat.

helfen mir nicht wirklich weiter, weil sie allgemeine Aussagen bleiben. Was in den Schriften steht und was hier und da zu Gebote steht, das ist mir sehr wohl bekannt, zumal ich viel Zeit auf das Studium der Schriften verwendet habe, nicht nur in Bezug auf die Bibel. Es ist aber eine Sache, das zu rezitieren, was in der Bibel steht und es als Abstraktum zu predigen oder es anhand eigener Praxisbeispiele (aus dem eigenen Leben) zu veranschaulichen.

Lieber Marjo, auf meine nochmalige Frage, wie denn nun deine Kommunikationswege konkret aussehen, erhielt ich folgende Antwort ...

... abstrakt bleibt es nur, wenn man keine Erfahrung mit etwas hat. Damit möchte ich Dir nicht zu nahe treten, sondern beschreiben, wie es bei mir war. Ich war nämlich, auch aufgrund meiner röm.-kath. Erziehung, schon von früher Kindheit an davon überzeugt, dass es Gott gibt. Daran hatte ich nie auch nur den kleinsten Zweifel. War ich dadurch Christ? Nicht im Geringsten. Denn eine reine Überzeugung von der Existenz macht mich zu... was? Einem Überzeugten? Einen Wissenden? Gar einen Erlösten?

Was hat das mit Deiner Frage zu tun? Nichts. Alles. Denn ob meiner festen Überzeugung zur Frage OB es Gott gibt hatte ich keinerlei Kommunikation mit ihm. In meiner kindlichen Phantasie (die nicht vor Erwachsenen Halt macht) griff Gott zwar ab und an ins Treiben der Menschen ein, um irgendwelche tollen Dinge zu machen, aber mir begegnete weder ein brennender Busch noch brüllte mir jemand irgendwas aus dem Himmel zu. Er war "da oben" und ich hier unten, mir weitgehend selbst überlassen.

Was will Gott von mir? Na, das hat er uns doch bereits gesagt:

Micha 6,8 Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.

So einfach ist das. Wie sieht denn das im Alltag aus?

Römer 8,13- 17: 13 Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben müssen; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Fleisches tötet, so werdet ihr leben. 14 Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. 15 Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater! 16 Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind. 17 Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden.

Praktischer geht es nicht, oder? Wir werden von Gottes Geist getrieben. Wo ist denn der? Bei der Hinwendung zu Jesus bekommt man ihn. Wer diesen Geist nicht hat, ist eben auch kein Christ (Römer 8,9).

Du verweist auch hier immer wieder auf Auszüge der Schrift, ohne dabei auch nur ein konkretes Beispiel zu geben, wie sich das Besagte denn nun konkret in deinem Leben gestaltet. Es bleibt daher eine theoretische Phrase, wenn auch biblisch fundiert.

Du schreibst weiter ...

Marjo schrieb: Generell ist es der Heilige Geist, also Gott in uns, der eine zentrale Rolle in unserem Leben hier spielt. Da lohnt sich viel drüber nachzudenken. Der Heilige Geist ist es, der mich verändert. Das sieht praktisch so aus, dass mir richtige Gedanken zur richtigen Zeit kommen. Ich wichtige Dinge rechtzeitig sehe und an viele Bibelverse erinnert werde, die mir in meiner aktuellen Lage helfen oder mit Menschen begegnen, die mir zur richtigen Zeit das richtige Sagen, geben oder nehmen usw. usw. usw.

Endlich wirst du konkreter: Du kommst nicht nur auf den Heiligen Geist zu sprechen, sondern erörterst deine eigene Lebenspraxis. Du sprichst von richtigen Gedanken zur richtigen Zeit, daß du wichtige Dinge rechtzeitig siehst, die dich an Bibelstellen erinnern oder dir Menschen begegnen, die dir das Richtige sagen, geben.

wobei du dich selbst fragst ...

Was unterscheidet das alles in der obejktiven (also distanzierten) Wahrnehmung von "Zufällen"? Nichts. Vielleicht eine konstruktive Anhäufung statistischer Willkür. Woher weiß ich denn selber, dass es Gott ist der durch die verschiedenen Personen, Situationen und Dinge zu mir spricht? 

und wie folgt zu belegen versuchst ...

Na durch die Bibel, durch Verse wie in Römer 8. Da ich weiß, wie Gott kommuniziert und ich seinen Geist habe, bin ich in der Lage Dinge zu sehen, die außer mir und denen, die diesen Geist auch haben, nicht sehen und auch nicht verstehen. Ich selbst bin also der "Beweis" für Gottes Handeln.

Lieber Marjo, ich danke dir hier erstmal für deine Konkretisierungen und das Offenlegen deiner Schlüsse (*). Ich habe den Eindruck, daß es dir schwer fällt, einfach von deinen Erfahrungen zu berichten und du die Bibel möglicherweise instrumentalisierst - um Druck zu erzeugen?!

Liebe Grüße,
J.

PS: (*) auch wenn ich deinen letzten Schluß für einen Zirkelschluß halte.

Antworten

marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Schiffbruch mit Bibel

von marjo am 03.06.2015 18:35

In dem Zusammenhang des Begriffs Gemeinde (ekklesia) möchte ich eine "Lanze" für den Begriff Kirche (κυριακόν) brechen. Er bedeutet "was des HERRN ist" oder "dem HERRN gehörig". Jemand der Christ ist, ist Kirche und sein Gottesdienst ist da, wo er gerade ist.

gruß, marjo

Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.06.2015 18:36.

jalvar

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Beiträge: 64

Re: Schiffbruch mit Bibel

von jalvar am 03.06.2015 18:29

Liebe Community,

besten Danke für eure zeitnahen Antworten: Marjo, Damaros und Solana. Ich möchte eure Beiträge auf mich wirken lassen, bevor ich mich wieder ausführlicher zurückmelde. Ich kann euch aber jetzt schon sagen, daß mir der Austausch hilft und ich mich über eure Mitteilungen freue, die Auskunft geben über eure konkreten Erlebnisse, was eure Beziehung/Kommunikation mit Gott, bzw. Jesus, anbetrifft.

Mir geht es weniger um die Inhalte der Schrift (Gebote, Predigten, ...), die mir ja bekannt sind, sondern um das lebendige Verhältnis, wie es sich ganz konkret für jemanden gestaltet. Diesbezgl. seit ihr ja bereits meinem Wunsch nachgekommen und habt damit begonnen eure Erlebnisse zu konkretisieren - Danke dafür. 

Liebe Solana, meine Verunsicherung besteht nicht darin, daß ich mein Leben, meine Glaubensausrichtung dem Zufall oder einer Laune überlassen möchte, sondern meine Verunsicherung rührt gerade vom Gegenteil her. Wahrheit und Liebe stellen für mich die höchsten Prinzipien dar. Ich kann mir als Mensch keinen größeren Segen vorstellen, als Teil dieser Wirklichkeit zu sein, in guter Verbindung zur Quelle allen Seins. Was könnte besser sein, als in Wahrheit und Liebe mit dem Schöpfer in Verbindung zu stehen und ihn in allen Lebenslagen um Rat fragen zu können?

Viele reden vom Heiligen Geist, vom Geist der Wahrheit und beanspruchen diesen für sich. Ich habe mir mal vor Zeiten solche Sitzungen auf Youtube angesehen, wo diverse Persönlichkeiten ganze Hallen füllen und gewisse Kräfte wirken lassen. Auf mich wirkte das sehr befremdlich! Ich würde nie an solchen Events teilnehmen wollen, sie haben mich abgeschreckt.

Ich kenne eine sehr schöne Verbindung zum Dasein und ich glaube, daß ich schon immer eine große Gottesfurcht in mir verspürt habe. Es ist wirklich nicht einfach, diesen Urglauben in Worte zu fassen.

Die Verunsicherung hat bei mir erst nach und nach eingesetzt. Denn die Dinge, die mir im Laufe meines Lebens begegnet sind, die haben mich zum Teil sehr irritiert. Ich hatte zB. das Gefühl, daß eigentlich etwas in mein Leben treten würde/müßte, was aber ausgeblieben ist. Ich kann euch nicht genau sagen, was das hätte sein sollen. Es gab Phasen (Zeitfenster) in meinem Leben, da habe ich schwere Erschütterungen (Verschattungen?) gespürt. Ich hätte das damals und heute nicht konkret benennen können. Ich habe schon lange das Gefühl, daß die Welt aus dem Ruder gelaufen ist und uns (dem Menschen) sehr schwere Zeiten bevorstehen, die ich nicht erleben möchte. Ich habe mich lange damit getröstet, daß alles gut werden wird. Mir kommen aber Zweifel.
 
Die Zeitzeugen und Jünger hatten ja früher die Möglichkeit, ganz konkret auf Jesus zurückzugreifen, ihn zu befragen, ihn, der gekommen war, um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen und den Menschen dadurch so große Hoffnungen gab, weil er den Menschen ganz konkret Heilung brachte - der Liebe Werke. Meine ersten Anlaufpunkte waren meine Eltern, die Kirchengemeinde und natürlich die Bibel. Ich habe mich weder bei meinen Eltern, noch in der Kirche wirklich beheimatet gefühlt, dennoch hatte ich eine ganz starke innere Verbindung zum Sein ...

Damaris schrieb: Ab dem Moment, wo Du Jesus Christus in Dein Leben eingeladen hast, und man kann das immer wieder tun, bist Du Gemeinde.

Liebe Damaris, ja, diesen Gedanken finde ich sehr schön, zumal das altgriechische Wort 'ekklesia' nicht notwendigerweise für die heutige Institution Kirche steht oder was wir damit in der Regel verbinden, sondern für eine Gemeinschaft, bzw. die "Herausgerufenen".

Ich habe meine zugehörige Gemeinschaft noch nicht gefunden. Möglicherweise muß ich selbst ein Rufer werden ...

Grüße
J.




Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.06.2015 18:31.

solana

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Re: Schiffbruch mit Bibel

von solana am 03.06.2015 16:53

"Konkretes Reden Gottes", durch das er uns mitteilt, was er will, das hat er (meiner Ansicht nach) jedem Menschen genauso ins Herz gegeben, wie die schon angesprochene "Ursehnsucht" nach Gott und einem erfüllten Leben, wie es nur bei ihm möglich ist.

Menschen erfahren es bspw als "Stimme ihres Gewissens":

Röm 2, 14 Denn wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur tun, was das Gesetz fordert, so sind sie, obwohl sie das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz. 15 Sie beweisen damit, dass in ihr Herz geschrieben ist, was das Gesetz fordert, zumal ihr Gewissen es ihnen bezeugt, dazu auch die Gedanken, die einander anklagen oder auch entschuldigen -

Eigentlich wissen wir recht gut, was richtiges und falsches Tun ist. 
Dieses Wissen kommt heraus in den "Gedanken, die einander anklagen oder auch entschuldigen".
Aber "wissen" ist eine Sache - und danach handeln, wenn es gegen egoisrtische Interessen gent (oder einfach Trägheit und Bequemlichkeit), ist eine ganz andere Sache.

Röm 7, 18  Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht.

Paulus nennt den Grund so:

Röm 7, 14 Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft.
...
24 Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem todverfallenen Leibe?
25 Dank sei Gott durch Jesus Christus, unsern Herrn!  
...
8, 2 Denn das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus, hat dich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.

Gottes Reden ist da - nur wir haben nicht immer offene Ohren.
Wir sind gefangen in der "fleischlichen Gesinnung", "unter die Sünde verkauft", "dahingeben, unseren Begierden zu dienen, die wir an die Stelle Gottes gesetzt haben" (vgl dazu Röm 1, 18-32).
Deshalb sind wir nicht frei, Gottes Reden bis zu unserem Herzen durchdringen zu lassen und uns in seinen Dienst zu stellen - dienen können wir ja nur einem Herrn und zwar dienen wir automatisch dem Herrn, dem unser Herz gehört. Und dessen Stimme ist auch die lautere in uns, der können wir uns nicht entziehen, sie übertönt alles andere.

Röm 6, 16 Wisst ihr nicht: wem ihr euch zu Knechten macht, um ihm zu gehorchen, dessen Knechte seid ihr und müsst ihm gehorsam sein, es sei der Sünde zum Tode oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit? 17 Gott sei aber gedankt, dass ihr Knechte der Sünde "gewesen" seid, aber nun von Herzen gehorsam geworden der Gestalt der Lehre, der ihr ergeben seid. 18 Denn indem ihr nun frei geworden seid von der Sünde, seid ihr Knechte geworden der Gerechtigkeit. 

Diese Aussagen sind nicht so schön "philisophisch formuliert" wie bspw in den buddhistisch-hinduistischen Weisheiten von "Selbst".
Paulus sagt selbst dazu: 19 Ich muss menschlich davon reden um der Schwachheit eures Fleisches willen.
Aber es ist klar und konkret.
Wirklich verstanden und umgesetzt werden kann es aber nur von Menschen, die sich befreien lassen aus der "Sklaverei des Fleisches"/Egozentrik, frei werden, um Gott zu dienen, entsprechend ihrer Bestimmung, zu der sie erschaffen wurden und in deren Erfüllung auch allein ein erfülltes Leben ist.

Man kommt nicht weiter, wenn man versucht, auf "fleischliche Weise" Gottes Reden hören und befolgen zu wollen.
Marjo beschreibt das ganz richtig.

Jesus sagt es so:

 Joh 10,27 Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; 

Wie siehst du dich, Jalvar, als "Jesu Schaf"/"Gottes Knecht" oder als "Unabhängiger", der in der "Selbstverwirklichung" die Erfüllung seines Lebens sucht und Gott soll ihm dabei helfen? 

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.06.2015 16:59.

Damaris

48, Weiblich

  Neuling

Beiträge: 33

Re: Schiffbruch mit Bibel

von Damaris am 03.06.2015 15:06

ich hatte außerdem damals eine liebe Mailfreundin über Gottkennen.de die mir einige Anregungen gab, mich aber immer ermutigte weiterzufragen. Sie schrieb:
Vielleicht solltest Du es weniger so sehen "Ich gehe zur Kirche/ Gemeinde" als vielmehr "Ich bin Kirche/ Gemeinde".

 

Ab dem Moment, wo Du Jesus Christus in Dein Leben eingeladen hast, und man kann das immer wieder tun, bist Du Gemeinde. Was hältst Du davon?

Antworten
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