Projekt Weltethos: Der religiöse Konsens der unverrückbaren Werte

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Projekt Weltethos: Der religiöse Konsens der unverrückbaren Werte

von Burgen am 13.12.2016 14:37

Hallöchen

In 10 Min gibt es auf Phönix im TV eine kleine Sendung zum Thema, eine neue Weltordnung schaffen?

Vielleicht interessiert es

Gruß
Burgen
 

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Augustinus

55, Männlich

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Beiträge: 5

Re: Projekt Weltethos: Der religiöse Konsens der unverrückbaren Werte

von Augustinus am 10.12.2016 12:36

Hallo Burgen,

Toleranz heißt nichts anderes als Duldung. Es heißt nicht Akzeptanz und schon gar nicht das Übernehmen-müssen von Anschauungen. Und die Duldung der Anschauung eines Anderen bedeutet nichts weiter, als dass ich ihn mit dieser in Ruhe lasse - ihn zB nicht verurteile. Und im Gegenzug erwarte ich das gleiche von ihm. Dahinter steckt nichts anderes als die Goldene Regel auf einem kleinsten gemeinsamen Nenner.

Es gibt auch Grenzen der Toleranz, zB wenn jemad durch die Anschuung eines Anderen persönlichen Schaden nimmt. Eigentlich ist die Toleranz weit weniger liberal, als wir uns das in unserer heutigen Gesellschaft vorstellen, in welcher die Duldung sehr of gleichgesetzt wird mit dem bedingungslosen Gewährenlassen.

Und ich gebe Pavel Recht: Jesus erwartet von allen Menschen die Nächstenliebe. Über diese definiert sich das gesamte Menschsein - das Gute und das Böse.

Eine Art Weltreligion halte ich für utopisch und auch nicht wünschenswert. Ich als überzeugter Christ kann auch nur das Christentum als die eine Weltreligion akzeptieren. Ein Gemisch aus allem zu bilden ist tatsächlich eine Handlung gegen Ihn.

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Pavle

45, Männlich

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Beiträge: 392

Re: Projekt Weltethos: Der religiöse Konsens der unverrückbaren Werte

von Pavle am 10.12.2016 11:10

Solche Versuche sind ganz klar anti-biblisch.
Jesus sagte: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden kämpfen, ... nun aber ist mein Reich nicht von hier. (Johannes 18,36)

Jeder Versuch eine Ordnung hier zu schaffen ist klar gegen Gottes Willen. Jesus hat es doch auch nicht getan.

Aber schauen wir uns mal die vier unverrückbaren Weisungen an:

  1. Der Gewaltlosigkeit
  • ok
  1. Der Gerechtigkeit
  • Was ist gerecht? Ist es gerecht, wenn ein vergewaltigtes Mädchen gesteinigt wird? Wer entscheidet was gerecht ist?
  1. Der Wahrhaftigkeit
  • Was ist wahr? Das was ich glaube oder ein Hindu oder ein Animist? Alles kann nicht wahr sein.
  1. Der Gleichberechtigung von Mann und Frau
  • Gott hat im Paradies eine Rangordnung eingeführt: Mann – Frau – Kind. Mann, Frau und Kind sind gleich viel Wert (m.M.n. sind Frauen sogar wichtiger als der Mann), das ist hoffentlich, zumindest unter uns, unstrittig. Aber jeder hat seine Aufgabe. Ansonsten kann ich ja darauf bestehen Kinder zu bekommen. Das ist vollkommen hirnrissig.

Jesus hat niemals gesagt, rette die Welt, sondern: du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. (Matthäus 19,19)
Ich halte alle interreligiösen Kontakte für eine Arbeit gegen Gott. Drei der vier unverrückbaren Weisungen stehen den Lehren der Bibel diametral gegenüber. Wo soll es da ein Konses geben (PS Im Islam z.B. gib es keien Nachstenliebe gegenüber nicht-Moslems)?

Natürlich sollten wir aus christlicher Sicht, jedem erlauben zu glauben was er will. Aber wenn ein Moslem dies tut, bricht er den Koran.

Aber das Schlimmste ist, dass man heute anerkennen muss, das es ein Heil ohne Jesus geben kann (Reinkarnation = Selbstheil, Mohammed, versch. Gurus, Budha, Maria, ...) und das kann ich nicht!

Vielleicht wäre es sinnvoller (und biblischer), statt global zu denken, erstmal an das direkte Umfeld (Familie, Freunde, Nachbarn, ...) 

Josua 24,15:
Gefällt es euch aber nicht, dem HERRN zu dienen, so erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter ... gedient haben, oder den Göttern ..., in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen.

Alle Bibelstellen, soweit nicht anders angegeben, aus NeueLuther-Bibel.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.12.2016 11:14.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Projekt Weltethos: Der religiöse Konsens der unverrückbaren Werte

von Burgen am 10.12.2016 10:24

Die goldene Regel entstammt, glaube gerade, entstammt der Bergpredigt Jesu.
"Was du nicht willst was man dir tue, das füg auch keinem andern zu"

Toleranz allein ist zu wenig.
Sie hat im Gepäck Liberalisierung.

Im Moment hören wir z.B. oft, dass die Flüchtlinge Regeln vermissen. Damit ist vielleicht gemeint,
dass sie die 'starke' Vaterfigur ihrer Kultur vermissen.

Würde bedeuten, dass sie das Gefühl haben, in der toleranten, liberalen (Demokratie) Umgebung zu schwimmen,
weil unsere toleranten, liberalen Werte nicht greifbar erscheinen.

Unsere Werte entstammen ja größtenteils dem früheren Christentum in der westlichen Welt.
Es ist also recht schwer mit solchen Worten zu operieren.

Aber ja, von den früheren Indianern und anderen Ureinwohnern ehemaliger Kolonie könnte man auch heute noch viel lernen.
Der Materialismus und die Industrialisierung stehen dem entgegen.

Eine neue Weltordnung mit einer neuen Weltreligion jedoch führt auch nicht zum guten Ergebnis.
Ausser, dass die Begriffe vereinheitlicht würden und Abweichungen davon verurteilt würden.

Ähnliches lesen wir als Zukunftereignis in unserer heiligen Schrift.

Gruß
Burgen
 

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Augustinus

55, Männlich

  Neuling

Beiträge: 5

Re: Projekt Weltethos: Der religiöse Konsens der unverrückbaren Werte

von Augustinus am 10.12.2016 10:07

Hallo Salvator und Burgen,

Eure Sicht auf die Menschen- (Nächsten-) liebe finde ich interessant.

Klar ist allein im Christentum die Nächstenliebe als göttliches Gebot festgelegt. Deswegen schreibt man es diesem auch zu allererst zu. Allerdings taucht diese spezielle Art von gegenseitiger Zuwendung auch bei anderen Religionen auf: Judentum, Islam, Buddhismus. Es geht auch durchaus einher mit dem "Erbarmen haben" mit anderen Menschen. Und ich denke Barmherzigkeit ist in seinem Grad sehr viel mehr mit der Menschenliebe verbunden als die Goldene Regel. Jesus geht ja noch viel weiter und erwartet von uns die Feindesliebe. Und Seine Definition von Nächstenliebe geht weit über den Begriff "Respekt" hinaus.

die Goldene Regel gibt eigentlich nur den kleinsten und einfachsten gemeinsamen Nenner wieder. "Einfach" deswegen, weil wer nicht zur Menschenliebe fähig ist, möge dafür wenigstens die Goldene Regel beachten. Um diese umzusetzen braucht es eigentlich keine Zuwendung. Es reicht schon, sich gegenseitig in Ruhe zu lassen. Die goldene Regel verbinde ich eher sehr stark mit dem Begriff der Toleranz, der auch eine hohe Wichtigkeit besitzt.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.12.2016 10:10.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Projekt Weltethos: Der religiöse Konsens der unverrückbaren Werte

von Burgen am 09.12.2016 22:45

Ich glaube, das Prinzip Nächstenliebe ist speziell eine christliche Bezeichnung.

In der Welt könnte man sich vielleicht eher auf Respekt einigen.
Respekt gegenüber Mann, Frau, Natur und Tiere.

Könnte man sich darauf einigen und umsetzen, mit Leben füllen, hätte es sicherlich auch Frieden zwischen den unterschiedlichsten menschen zur Folge.
Auch in einer friedlosen Welt.

Ein positives Zeichen der Demokratie ist die Ausdikutierung von unterschiedlichen Ansichten.
Und das kann eben dauern. 

Gruß
Burgen 
 

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Salvato

57, Männlich

  Motiviert

Beiträge: 111

Re: Projekt Weltethos: Der religiöse Konsens der unverrückbaren Werte

von Salvato am 09.12.2016 22:34

Guten Abend Augustinus

Und gerade die Nächstenliebe kommt bei der Goldenen Regel aller Religionen beim Weltethos stark zum tragen. Jesus legte ja sehr sehr grossen Wert auf tätige Nächstenliebe.

Guten Abend Henoch

Gerande die Altkirchenväter sorgten für Unfrieden. Jesus wollte keine Kirchen und am Wenigsten Glaubenskriege, die durch das Kirchentum einst mittels Missbrauch seines Namens viel Leid brachten und Gottlosigkeit erkennen liessen.

Jeder kann seinen Teil zum wachsenden Frieden auf Erden beitragen indem jeder in und um sich Frieden schafft,

Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen. Matthäus 5.9

Gruss Salvato

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Augustinus

55, Männlich

  Neuling

Beiträge: 5

Re: Projekt Weltethos: Der religiöse Konsens der unverrückbaren Werte

von Augustinus am 09.12.2016 21:53

Ich wundere mich, dass bei der Aufzählung der unverrückbaren Werten der eigentliche Schlüsselwert fehlt: Die Menschen- bzw. Nächstenliebe.

Auch wenn ich mit Henochs Definition zur Gleichberechtigung von Mann und Frau nicht ganz konform gehe, spielt diese bei den unverrückbaren Werten eher eine untergeordnete Rolle und ist nicht unbedingt ein enscheidener Faktor zur etwaigen Herstellung eines Weltfriedens.

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Projekt Weltethos: Der religiöse Konsens der unverrückbaren Werte

von Burgen am 07.12.2016 11:52

Vor ein paar Tagen lud ich mir die app von idea spektrum herunter.

Es lohnt, die Heft- Titel und - Einführung zu durchstöbern.

Die Schweiz ist mit ihren Volks- u. Glaubensthemen ziemlich konkret ...

Und zu den derzeitigen Austauschgedanken hier fand ich eine wunderbare Heftüberschrift:

Ohne Kirche wäre die Welt viel ärmer.!

Das trifft mM den Nagel auf den Kopf.

Gruß
Burgen 

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solana

-, Weiblich

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Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Projekt Weltethos: Der religiöse Konsens der unverrückbaren Werte

von solana am 07.12.2016 11:14

Ja, beim Frieden ist ein ganz wichtiger Punkt, finde ich, dass wirklicher Friede von innen nach aussen entstehen muss.
Ohne inneren Frieden ist der äussere Fiede nur eine Art "Waffenstillstand", ein äusserliches Arrangement, das nur deshalb von den Beteiligten beachtet wird, weil sie wissen, dass es ihnen noch mehr Nachteile bringen könnte, wenn sie sich darüber hinweg setzen, um ihre Interessen auf Kosten anderer durchzusetzen ...... und es hält so lange, wie alle einsichtig und vernünftig genug sind.

Also ein sehr labiles Konstrukt, das vom guten Willen aller Beteiligten abhängt, bei dem jeder Kompromisse machen muss und keiner seine Interessen ganz verwirklichen kann.

Wenn der Friede aber von innen kommt und unabhängig von den äusseren Umstanden ist, dann ist das etwas ganz anderes.

Und das geht nur, wenn die Zufriedenheit und die "Selbstverwirklichung" der Menschen nicht daran gekoppelt ist, bestimmte äusserliche Dinge zu haben oder erreichen zu können - was eben in der Regel "auf Kosten anderer" ist, die dann diese Dinge nicht haben können (materiell) oder einem das geben müssen (zB Anerkennung, Liebe, Bestäigung, Lohn usw), was man haben möchte.
Wenn die eigene Zufriedenheit von anderen Menschen oder "den Umständen" abhängig ist, dann ist man darauf angewiesen, diese kontrollieren zu können, um in Sicherheit und Frieden leben zu können.
Und das geht eben nur über labile Kompromisse, die ständig vom Egoismus der beteiligten Parteien bedroht sind und die um so labiler sind, je mehr Parteien beteiligt sind und je grösser die Ungleichheit ist (die dann auch als "Ungerechtigkeit empfunden wird).

Es gibt dazu ein schönes Lied von Manfred Siebald (Friede sei mit dir), das diesen Unterschied zwischen rein äusserlichem Frieden und dem Frieden von Gott gut beschreibt.
Gruss
Solana



 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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