Jesus verstehen

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Konnte Jesus sündigen...

von nennmichdu am 11.04.2017 20:47

Hallo Pavle,

 die Frage ob Jesus -- der ja auch Gott ist - sündigen kann..... oder nicht  stellt sich so nicht.


Denn es heißt ja, das Jesus ohne Sünde (ohne Trennung von Gott war/ist). Wenn ich aber nicht von Gott getrennt bin. Aus ihm heraus lebe, quasie im Geiste wandele, dann werde ich nicht in Schuld fallen.

Wir als Menschen fallen immer wieder mal in Schuld. Fallen in unsere alte Adamsnatur zurück. Jesus hatte nun aber keine alte Adamsnatur. Er wurde nicht in Sünden (aus der Lust und dem Samen eines Mannes) geboren sondern von einer Jungfrau - von Maria - die von keinem Manne wußte. Und Gott selbst war durch den heiligen Geist sein Vater, der ihn in Maria hat Mensch werden lassen.

Darin unterscheidet sich Jesus grundlegend von jedem anderen Menschen auf der Erde der je gelebt hat.

Jesus hätte dann --- theoretisch - dem Versucher (dem Satan) nachgeben können und in Schuld fallen können. Aber in meinen Augen nur theoretisch. Weil es auch im Jakobusbrief heißt, das Gott nicht zum Bösen verführt werden kann - auch wenn der Böse, Satan, es versuchen wird.  Aber es wird ihm nicht gelingen und es ist ihm nicht gelungen. 


Also wenn du schreibst:

Ich behaupte, um dieser SEINER Neigung nicht zu folgen, kostete IHN seinen Blutschweiß!

 Dann würde das bedeuten, das Jesus eine alte Adamsnatur innewohnen hatte, die er nur nicht hat zum Zuge kommen lassen. Das lese ich aber
nirgendwo in der Bibel. Denn auch Johannes der Täufer wollte ja Jesus erstmal die Taufe verwehren, weil es bei Jesus halt nicht zu sterben (in der Taufe) oder reinzuwaschen gab. Hätte er aber eine alte Adamsnatur gehabt. So wäre es notwendig gewesen, diesen alten Adam in der Taufe (sinnbildlich) sterben zu lassen. Das Jesus sich dann trotzdem hat taufen lassen, und warum er dies tat, haben wir ja bereits an anderer Stelle erörtert.

 
Das klingt für mich genauso, wie wenn jemand behaupten würde: "Jesus war kein echter Mensch!" - Wenn Jesus echter Mensch war, dann war er auch echt versuchbar.

  
Versuchbar insofern, das der Teufel auch an ihn herantrat. Aber nicht mit nur der geringsten Chance auf Erfolg. Trotzdem musste Jesus seinen Willen aufbringen und sagen, nicht mein Wille sondern dein Wille geschehe - als er im Garten Gethesemane war und den Tod am Kreuz vor Augen hatte -. Er bat ja zuvor das Gott, wenn es möglich wäre, ihm diesen Kelch ersparte. Also hier "übte" sich auch Jesus im Gehorsam. Den er bis zum Tod am Kreuz dann auch Gott gegenüber erbrachte.

Hebr 4,15 Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Jesus verstehen

von nennmichdu am 11.04.2017 20:29

- ich schreibe einfach, wie ich es verstehe, wobei ich aber nicht den Anspruch erhebe, es immer richtig zu verstehen

 deshalb gilt es ja anhand der Schrift zu vergleichen und zu schauen, ob es sich denn wirklich so verhält.... denn auf die Bibel berufen wir uns ja beide...


 
Dass Adam und Eva noch nichts von Verderben an sich hatten, schieße ich einfach daraus, dass Gott über sie das Urteil: "Sehr gut" fällte. Womit ich nicht ausschließe, dass beide versucht werden konnten - aber versucht zu werden, Begierden zu haben etc. ist ja nicht "böse", wie Du es ja auch schreibst:
 
Das Urteil Gottes über die gesamte Schöpfung schließt ja nicht aus, das Gott in den Menschen Begierden hineingelegt hatte, die sich am Gebot reiben.



 
Wie ich auch oben geschrieben habe, bin ich der Überzeugung, dass sie die Kraft gehabt hätten, der Versuchung zu widerstehen.



wie kommst du zu dieser Annahme? in finde sie in der Schrift nicht begründet...



 
Auf jeden Fall war er - anders als Adam und Eva - stark genug (und ich denke, auch willig genug), um alle möglichen Neigungen und Begierden zu überwinden.


Wo findest du denn in der Bibel Hinweise darauf, das Jesus Neigungen zum sündigen oder "böse Begierden" kannte oder hatte?

Wenn Jesus den neuen Adam darstellt, der durch den heiligen Geist dann nicht sündigen KANN --- und Gott (und somit auch Jesus Christus) KANN nicht sündigen --- dann brauchte er hier keine Neigungen oder Begierden zu überwinden.

Wir als Jünger Jesu sind dann entsprechend den Sendschreiben in der Offenbarung Kapitel 2 und 3 schon aufgefordert zu überwinden. Jesus hingegen lernte dann darin, wo er versucht wurde, Gott zu gehorchen - worin wir ihm wieder nachfolgen.. 


 
Denn ob jemand sündigt oder nicht, liegt meiner Meinung nach nicht daran, welche Neigungen und Begierden vorhanden sind, sondern an der Stärke, diese zu überwinden.


Die (fleischlichen) Begierden sind aber die Ursache und Triebfeder, das der Mensch überhaupt in Sünde/Schuld fällt. 
Sie zu überwinden ist dann nur durch den (heiligen) Geist möglich.
Dort wo wir im Geiste wandeln, da werden wir die Werke des Fleisches nicht vollbringen heißt es im Römerbrief.

Hatten nun Adam und Eva in Eden vor dem Sündenfall schon den heiligen Geist? 


 
Ja, stimmt - das habe ich gerade nochmal nachgelesen. Sie durften wohl wirklich von allen Bäumen essen - außer vom Baum der Erkenntnis.


Wenn es heißt: Von allen Bäumen des Gartens dürft ihr essen.   Dann schließt das alle Bäume ein. Auch den Baum der Erkenntnis.

Nur heißt es dann weiter, das, wenn sie vom Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen essen, dann auch wissen sollen, das sie gewißlich sterben müssen. 



 
Durch Jesus ist das für uns möglich geworden. Wenn wir von dem Brot essen, das er uns gibt, werden wir ewig leben.
 

aber erst, wenn wir zuvor den alten Adam (aus Eden - mit seinen natürlichen Begierden) in den Tod gegeben haben... uns selbst gestorben sind...


 
Also alles, was Adam verspielt hat - auch die Segnungen, die Gott noch für ihn bereitgehalten hätte - das alles wird uns durch Jesus wieder geschenkt.
  

was für Segnungen hätte Gott denn für den "alten Adam" noch bereitgehalten? 



Hatte etwa Adam in Eden die Herrlichkeit Gottes - die Herrlichkeit von Jesus Christus? Ich denke, Gott wollte ihnen diese Herrlichkeit geben - aber sie haben es für sich und ihre Nachkommen verspielt.



Gott konnte seine Herrlichkeit ----die Größe und den Umfang seiner Gnade---  seine Güte...sein Gut sein - nicht Adam und Eva vermitteln... bevor sie selbst die Erfahrung gemacht hatten.... was gut und böse überhaupt bedeutet..... diese Erfahrung war also zwangsläufig und wichtig für Adam und Eva und für uns...


Aber wie schon oben gesagt: ich will nicht belehren, sondern mich darüber austauschen, wie ich Dinge verstehe

 Und mein Interesse ist es gemeinsam um ein Verständnis zu ringen, wie es uns die Schrift vermitteln tut. Und das kann nicht für den einen dies und für den anderen jenes bedeuten. Für den einen bedeuten, das der Mensch von Grund auf Gut ist und einen göttlichen Funken in sich trägt und für den anderen bedeuten, das er von Grund auf Böse ist. Eines kann nur richtig sein. Und wer von dem überzeugt ist, was er als richtig erkannt hat, der hat auch eine Verantwortung darüber, es anderen, die anders denken mitzuteilen. Wo wäre die Gemeinde Jesu, wenn es nicht Lehrer geben täte, die belehren und eine Grundlage legen, auf der der Glaube sich dann erst entfalten kann. 


lg
Thomas 

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Jesus verstehen

von geli am 11.04.2017 19:46

Geli: Meiner Meinung nach hatte Adams irdisches Leben noch nichts von dem Verderben an sich, das nach dem Sündenfall dem "Fleisch" anhaftete.

Nennmichdu:
So eine Meinung gestehe ich ja jedem zu, doch sollte sie sich auch aus der Bibel herleiten lassen. Meine Herleitung habe ich Kund getan, ohne das du sie mir bislang widerlegt hast oder mich eines besseren belehren konntest.

Nein, belehren will ich sicherlich niemanden...  - ich schreibe einfach, wie ich es verstehe, wobei ich aber nicht den Anspruch erhebe, es immer richtig zu verstehen 

Dass Adam und Eva noch nichts von Verderben an sich hatten, schieße ich einfach daraus, dass Gott über sie das Urteil: "Sehr gut" fällte.
Womit ich nicht ausschließe, dass beide versucht werden konnten - aber versucht zu werden, Begierden zu haben etc. ist ja nicht "böse", wie Du es ja auch schreibst:

Und diese fleischliche Gesinnung, die Begierden des Fleisches sind an sich nicht böse. Nur wenn diese Begierden EMPFANGEN haben, nach dem, was sie begehren, gebären sie sozusagen die Sünde. Führen zur Abwendung von Gott und zur Identifikation mit dem, was nicht mehr aus der Abhängigkeit von Gott geschieht.

Wie ich auch oben geschrieben habe, bin ich der Überzeugung, dass sie die Kraft gehabt hätten, der Versuchung zu widerstehen.

wobei es erstmal nur um die innewohnende Neigung geht, die jemand hat -- oder halt auch nicht hat -- verderbliches zu tun. Jesus hatte diese innewohnende Neigung - verderbliches zu tun - nicht. Und sündigte von daher nicht.

Das ist für mich nicht so sicher. Jesus war ja auch Mensch - der zweite Adam. Jesus war ohne Sünde - aber verderbliche Neigungen sind ja keine Sünde. Auf jeden Fall war er - anders als Adam und Eva - stark genug (und ich denke, auch willig genug), um alle möglichen Neigungen und Begierden zu überwinden.
Denn ob jemand sündigt oder nicht, liegt meiner Meinung nach nicht daran, welche Neigungen und Begierden vorhanden sind, sondern an der Stärke, diese zu überwinden.

Denn wenn ich nicht weiß, was Böse eigentlich bedeutet und beinhaltet, dann weiß ich auch Gutes nicht Gut zu nennen.

Ja, das seh ich auch so. Ohne die Bibel, Gottes Wort, könnten wir gar nicht wissen, was Gut und Böse ist. Hierbei denke ich an Rö. 12,2 - Gottes Wille ist das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. 
Ohne Gottes Wort lebt jeder so,  wie er es für richtig hält. Was heute ja vielerorts auf die Menschen zutrifft, die Gott nicht kennen.

Diese Erlaubnis hatte der Mensch schon vor dem Sündenfall. Von allen Bäumen des Gartens durfte er essen.

Ja, stimmt - das habe ich gerade nochmal nachgelesen. Sie durften wohl wirklich von allen Bäumen essen - außer vom Baum der Erkenntnis.
Erst nach dem Sündenfall hat Gott verhindert, dass sie nun auch vom Baum des Lebens essen würden.
Sie durften wohl davon essen, hatten es aber noch nicht getan, und nach dem Sündenfall wurde es ihnen verwehrt.

Was hatte Adam denn verloren, was wir nun wieder hätten, oder was wir im unerlösten Zustand - vor unserer Bekehrung/Wiedergeburt - nicht auch gehabt hätten?

Damit meinte ich, dass Adam z.B. das Bildnis Gottes an sich getragen hatte - er hat das verloren, und damit auch wir als seine Nachkommen. Durch Jesus werden wir wieder in sein Bild umgestaltet.
Adam konnte/durfte nicht mehr vom Baum des Lebens essen - er ist durch die Sünde gestorben und auch seine Nachkommen waren tot in der Sünde. Durch Jesus ist das für uns möglich geworden. Wenn wir von dem Brot essen, das er uns gibt, werden wir ewig leben.
Adam hat die Gemeinschaft mit Gott, die er im Garten so selbstverständlich geniessen konnte, verloren. Durch Jesus sind wir dazu berufen, Gemeinschaft mit Gott zu haben. Wir haben durch sein Blut Zutritt zum Heiligtum.

Also alles, was Adam verspielt hat - auch die Segnungen, die Gott noch für ihn bereitgehalten hätte - das alles wird uns durch Jesus wieder geschenkt.

Hatte etwa Adam in Eden die Herrlichkeit Gottes - die Herrlichkeit von Jesus Christus?

Ich denke, Gott wollte ihnen diese Herrlichkeit geben - aber sie haben es für sich und ihre Nachkommen verspielt.

von wieder verwandelt in sein Bild lese ich nichts in Römer 8, 28-30

Also ich lese da:
...die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes.

An anderer Stelle heißt es dazu: Wer mich sieht, der sieht den Vater.

1. Kor. 15,49 sagt: ..."wie wir getragen haben das Bild des irdischen, so werden wir auch tragen das Bild des himmlischen."

Aber wie schon oben gesagt: ich will nicht belehren, sondern mich darüber austauschen, wie ich Dinge verstehe

Lg, geli

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Pal

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Re: Jesus verstehen

von Pal am 11.04.2017 18:55

Thomas:
Jesus hatte diese innewohnende Neigung - verderbliches zu tun - nicht.

Lieber Thomas, woher nimmst du diese Behauptung? - 
Ich behaupte, um dieser SEINER Neigung nicht zu folgen, kostete IHN seinen Blutschweiß!

Oder hier:
Thomas:
Jesus konnte gar nicht sündigen - so wie Gott selbst nicht sündigen kann - aber er wurde in allem versucht.

Das klingt für mich genauso, wie wenn jemand behaupten würde: "Jesus war kein echter Mensch!" -
Wenn Jesus echter Mensch war, dann war er auch echt versuchbar.

Aber gerade das Überwinden machte aus dem Helden von Golgatha, den Helden der Selbstverleugnung, der nicht ein einziges Mal sündigte.

Jesus, in seinem Erdendasein, konnte sehr viele Dinge nicht, die er zuvor, in seiner Gottgleichheit vermochte. 
Aber genau dieses Opfer hat ER für uns gebracht, um all den Privilegien der Gottgleichheit zu entsagen und sich ins Erdenelend zu begeben. Und zwar mit allem, was damit zusammenhängt.

...liebe Grüße auch an Dich!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.04.2017 18:57.

geli
Gelöschter Benutzer

Re: Jesus verstehen

von geli am 11.04.2017 18:54

Das "natürlich" sein bedeutete auch nicht ein "schlecht sein", wohl aber ein so schwach sein, das A&E bei der geringsten Versuchung, ohne ersichtlichen Widerstand,

Aber Gott verspricht uns doch, dass er uns nicht versuchen läßt über unsere Kraft - 1. Joh. 4,4.
Ich glaube, das hat auch für Adam und Eva gegolten.

Denn sonst hätte Gott ja mit Adam und Eva ein ganz schön mieses "Spiel gespielt":
Er gibt ihnen eine Anweisung, von der er ganz genau weiß, dass sie diese Probe nicht bestehen werden, weil er selbst sie zu schwach geschaffen hat.

Und dann, weil er selbst sie zu schwach geschaffen hatte, bestraft er sie - und auch alle ihre Nachkommen.

Nein, ich glaube, Adam und Eva waren nach Gottes Bild - also auch stark genug, Widerstand zu leisten. Allerdings auch frei, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Denn: Sollte "Gottes Bild" zu schwach sein?
Sie waren noch frei, um zu wählen, noch nicht unter die Sünde verkauft - so wie auch Satan ein herrlicher Engel war und seine Freiheit missbrauchte, um sich gegen Gott zu entscheiden.

Erst nachdem sie "gestorben" sind, bekamen  sie dann das fleischliche Wesen, das unter die Sünde verkauft war - und ihre Nachkommen ebenfalls. Adam zeugte Kinder - nach seinem eigenen, fleischlichen, unter die Sünde verkauften  Bild. Damit wurden sie zu schwach, um die Gebote halten zu können, sie hatten keine Wahl mehr.

So verstehe ich es jedenfalls...und diese beiden Aussagen im 1. Mose: ...nach Gottes Bild, und... nach seinem eigenen Bild.

Lg, geli

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Jesus verstehen

von nennmichdu am 11.04.2017 18:27

Hallo Geli,


Adam war "irdisch" - aber dennoch erhielt er das Prädikat "sehr gut". Woraus ich schließe, dass "irdisch" nicht gleichzeitig auch "fleischlich" bedeutet. Denn "fleischlich" wird im NT immer für das "Verdorbene" im Menschen gebraucht, also als etwas, das "nicht gut" ist und gegen Gott gerichtet ist.

Irdisch bedeutet nur, das Adam vom Erdboden gemacht wurde und dann mit Gottes Lebensodem (Nefesch) ---übrigens nicht mit Ruach (heiligem Geist) zu einer lebendigen Seele wurde. So lebendig wie dann seit Adam und Eva auch alle folgenden Menschen waren/sind.

Der "alte Adam" oder die "fleischliche Gesinnung" macht dann wiederum, wie ich versucht habe deutlich werden zu lassen, alle Menschen aus, die hier auf der Erde "entstanden" , als Geschöpfe Gottes.

Und diese fleischliche Gesinnung, die Begierden des Fleisches sind an sich nicht böse. Nur wenn diese Begierden EMPFANGEN haben, nach dem, was sie begehren, gebären sie sozusagen die Sünde. Führen zur Abwendung von Gott und zur Identifikation mit dem, was nicht mehr aus der Abhängigkeit von Gott geschieht. Wo die Menschen dann Knechte --- oder wie die Bibel es auch sagt, Kinder des Teufels (mit dem ersten Sündenfall) wurden.

 
Meiner Meinung nach hatte Adams irdisches Leben noch nichts von dem Verderben an sich, das nach dem Sündenfall dem "Fleisch" anhaftete.


So eine Meinung gestehe ich ja jedem zu, doch sollte sie sich auch aus der Bibel herleiten lassen. Meine Herleitung habe ich Kund getan, ohne das du sie mir bislang widerlegt hast oder mich eines besseren belehren konntest.

Denn hätte Adams irdisches Leben noch nichts Verderbliches an sich -- wobei es erstmal nur um die innewohnende Neigung geht, die jemand hat -- oder halt auch nicht hat -- verderbliches zu tun. Jesus hatte diese innewohnende Neigung - verderbliches zu tun - nicht. Und sündigte von daher nicht.

Adam hatte sie schon. Und sündigte folgedessen auch. Nur das Sünde erst dann entstehen kann, wo ein Gebot gegeben wird. Ohne Gebot gibt es keine Möglichkeit etwas zu tun, was als Sünde/Abkehr von Gott bezeichnet werden könnte.

 
Ich denke, Gott hätte ihn sicherlich nicht so, als "lebendige Seele", als "irdisch", geschaffen, wenn diese Seele von Anfang an zum "Scheitern" verurteilt gewesen wäre.


Das der Mensch Gott gegenüber schuldig geworden ist -- sich mit dem Bösen (dem Teufel) identifziert hat (Böses erkannt hat) - wird ihm letztendlich nur dort hinführen, Gott noch tiefer begreifen und wert schätzen zu können.
Denn wenn ich nicht weiß, was Böse eigentlich bedeutet und beinhaltet, dann weiß ich auch Gutes nicht Gut zu nennen. Gut und Böse haben nur ihre Wertigkeit, wenn es hier überhaupt ein Gefälle gibt. Wenn es überhaupt etwas gibt, was weniger oder gar nicht gut ist.

In Christus, im neuen Adam, hat Gott den Menschen aus der anfänglichen Geschöpflichkeit (ohne zu wissen was Gut und Böse ist) dann sogar heraufgeholt in die Gotteskindschaft. Mit der Fähigkeit aus freien Stücken so leben zu können und wollen, wie Gott es gefällt und es dem Menschen gut tut.


verlor danach seinen "Prägestempel" als Bild Gottes


 nach dem Bilde Gottes geschaffen zu sein, heißt erstmal nur Gottes Wesensmerkmale mit zu verkörpern (zum herrschen berufen zu sein über die Schöpfung, sie sich untertan zu machen, einen Willen zu haben sich für das Böse und für das Gute entscheiden zu können -- zumindest freiwilig dann in Christus)  --

aber einen "Prägestempel" - im Sinne Gott ähnlich zu sein, das haben oder bekommen wir erst dort, wo wir Jesus in der Heiligung ähnlicher werden, durch den heiligen Geist, im neuen Adam - dem Adam mit einem fleischernem Herzen und einem neuen beständigen Geist. 


Wäre Adam dem Gebot Gottes gehorsam gewesen, und hätte er die Prüfung seines Gehorsams und seines Vertrauens bestanden, dann hätte er sicherlich die Erlaubnis bekommen, auch vom Baum des Lebens essen zu dürfen und ferner ewig zu leben.

 
Diese Erlaubnis hatte der Mensch schon vor dem Sündenfall. Von allen Bäumen des Gartens durfte er essen.

Das er dann aus Eden hinausgewiesen wurde, hatte den Grund, das er nicht im Zustand seiner Sündhaftigkeit nun auch noch vom Baum des Lebens esse und in seinen Sünden ewig leben müsse.

Er musste also erst -- dann zum Schluss in der Taufe - den alten Adam in den Tod geben - damit er im neuen Adam in Christus befunden werden konnten und darin dann ewiges Leben hat. 


Er hat, im Gegensatz zu Adam, die Prüfung und die Versuchung zu eigenmächtigen Entscheidungen, bestanden.

 Jesus konnte gar nicht sündigen - so wie Gott selbst nicht sündigen kann - aber er wurde in allem versucht. Doch er blieb dann - natürlicher weise - ohne Sünde.

 
 
So hat Jesus für uns, die wir glauben, das zurückgeholt, was Adam verloren hatte:

Was hatte Adam denn verloren, was wir nun wieder hätten, oder was wir im unerlösten Zustand - vor unserer Bekehrung/Wiedergeburt - nicht auch gehabt hätten?
Auch ein Säugling ist noch unschuldig - wenn auch durch die Eltern - die Mutter - in die Trennung von Gott hineingeboren (was die Bibel in Sünden geboren nennt)  - aber noch ohne eine Schuld dann aus diesem Zustand der Trennung von Gott heraus schon mit den ersten Monaten seines Lebens begehen zu können. 


Jesus hat uns die Herrlichkeit zurückgegeben (Joh. 17,22)



Joh. 17, 20-22

20 Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden,
21 dass sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, auf dass die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. 22 Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, auf dass sie eins seien, wie wir eins sind,

 
Hatte etwa Adam in Eden die Herrlichkeit Gottes - die Herrlichkeit von Jesus Christus?


 
und wir werden (wieder) verwandelt in sein Bild - Rö. 8,29.


von wieder verwandelt in sein Bild lese ich nichts in Römer 8, 28-30

28 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.
29 Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes, damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.
30 Die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen; die er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht; die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht.


Lg,
Thomas 

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Pal

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Re: Jesus verstehen

von Pal am 11.04.2017 18:10

Geli:
Adam war "irdisch" - aber dennoch erhielt er das Prädikat "sehr gut". Woraus ich schließe, dass "irdisch" nicht gleichzeitig auch "fleischlich" bedeutet.

Hallo, liebe Geli!
Ich, für meinen Teil, denke das genau dies "irdische" das "fleischliche" war. Nämlich das natürliche...
Ich gab darüber unlängst eine Erklärung hier in einem Hauskreis weiter =>
Schamlose Adamiten 1.Teil

Nur falls du mal Zeit und Lust hast, dir das anzuhören.

Geli:
Adam war "irdisch" - aber dennoch erhielt er das Prädikat "sehr gut". Woraus ich schließe, dass "irdisch" nicht gleichzeitig auch "fleischlich" bedeutet.
Das "natürlich" sein bedeutete auch nicht ein "schlecht sein", wohl aber ein so schwach sein, das A&E bei der geringsten Versuchung, ohne ersichtlichen Widerstand, erlagen. Das gibt mir viel zu denken.

Wie hätten sie denn der Versuchung widerstehen können, außer wenn sie sich selbst verleugnet hätten. Eben ihre eigene (natürlich-verknüpfte) Daseinsform, um im Glauben und in der Liebe zu dem unsichtbaren Gott aufzutreten. Aber genau da fehlte es ihnen!

Geli:
Meiner Meinung nach hatte Adams irdisches Leben noch nichts von dem Verderben an sich, das nach dem Sündenfall dem "Fleisch" anhaftete.

Damit stimme ich völlig überein!
Aber dennoch war der "irdisch Gesinnte" derjenige, der in der Versuchung voll "auf der Nase" landete.
Denn es braucht unbedingt ein "geistlich-gesinnt-sein"! Eben den GLAUBEN!

Geli:
Ich denke, Gott hätte ihn sicherlich nicht so, als "lebendige Seele", als "irdisch", geschaffen, wenn diese Seele von Anfang an zum "Scheitern" verurteilt gewesen wäre.

Ich denke, das "Irdische" und das "Selbsttische" sind immer zum Scheitern verurteilt, weil sie in sich selbst keine Möglichkeit haben, wenn sie es nicht so machen wie Jesus, der absolut nichts von sich selbst unternahm!  (völlig Gottgeweihtheit / Untergeordnetheit).

...so sehe ich das... grüßle!





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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Jesus verstehen

von geli am 11.04.2017 17:14

Deswegen glaube ich daran, dass Gott selbst, und nicht einer der millionenfachen Spermien des Joseph, das Ei der Maria befruchtet hat.

Ja, dass Gott, bzw. der Heilige Geist, der "Erzeuger" von Jesus war - nicht Josef - ich glaube, das wird hier von niemandem bezweifelt. Oder irre ich mich?

Aber ich denke, gerade das ist ja auch das, was wir Menschen so schwer, bzw. eigentlich überhaupt nicht, begreifen können.

Jesus, gezeugt aus Gott und einer menschlichen Eizelle. Mensch, und doch gleichzeitig auch Gott. Gottes Sohn - er hat Jesus gezeugt und dazu einen menschlichen Körper genommen, um ihm menschliches/irdisches Leben zu geben.

Das ist auch der Unterschied zu dem "ersten Adam" - der wurde nämlich nicht gezeugt, sondern erschaffen und bekam den Odem Gottes eingehaucht.

Adam war "irdisch" - aber dennoch erhielt er das Prädikat "sehr gut". Woraus ich schließe, dass "irdisch" nicht gleichzeitig auch "fleischlich" bedeutet.
Denn "fleischlich" wird im NT immer für das "Verdorbene" im Menschen gebraucht, also als etwas, das "nicht gut" ist und gegen Gott gerichtet ist.

Meiner Meinung nach hatte Adams irdisches Leben noch nichts von dem Verderben an sich, das nach dem Sündenfall dem "Fleisch" anhaftete.

Adam wurde durch den Odem Gottes zu einer "lebendigen Seele" - diese war nach Gottes Bild geschaffen. Ich denke, Gott hätte ihn sicherlich nicht so, als "lebendige Seele", als "irdisch", geschaffen, wenn diese Seele von Anfang an zum "Scheitern" verurteilt gewesen wäre.

Deshalb denke ich, Adam hatte sehr wohl die Möglichkeit als auch die Fähigkeit, dem Gebot Gottes gehorsam zu sein. Aber er missbrauchte seine Freiheit, seine eigenen Entscheidungen treffen zu können/dürfen, zum Negativen und verlor danach seinen "Prägestempel" als Bild Gottes - und leider auch alle seine Nachkommen, die ferner nach Adams Bild geprägt waren.

Wäre Adam dem Gebot Gottes gehorsam gewesen, und hätte er die Prüfung seines Gehorsams und seines Vertrauens bestanden,  dann hätte er sicherlich die Erlaubnis bekommen, auch vom Baum des Lebens essen zu dürfen und ferner ewig zu leben. Aber leider...

Nun mussten die Menschen auf den Erlöser warten - einen Erlöser, der den Weg frei machte zum Baum des Lebens. Jesus gab uns das Brot des Lebens zu essen - "wer von diesem Brot isst, der hat ewiges Leben". Jesus ist für uns der "Baum des Lebens", von dem Adam ausgeschlossen wurde.
Er hat, im Gegensatz zu Adam, die Prüfung und die Versuchung zu eigenmächtigen Entscheidungen, bestanden.

So hat Jesus für uns, die wir glauben, das zurückgeholt, was Adam verloren hatte: Jesus hat uns die Herrlichkeit zurückgegeben (Joh. 17,22) und wir werden (wieder) verwandelt in sein Bild - Rö. 8,29.

Lg, geli



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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Jesus verstehen

von Burgen am 11.04.2017 12:13

Hallo Beröer
verzeih mir meinen Einwurf jetzt,
denn ich finde deinen Beitrag zu Geli zwar gut, dennoch denke ich, dass der vorgeburtliche Jesus bis hin zu seinem uns bekannten, etwa 30jährigen Lebensjahr, "zu menschlich" wegkommt

Was ist uns von Gott bekannt?
Gott kann aus Steinen Brot machen. Ausspruch von Jesus.
Und aus den Erzählungen bezüglich Heilung, kann er ein deformiertes Herz wieder herstellen, ohne dass Skalpellnarben zu sehen sein werden.
Das gibt es in manchen Röntgenbildern in heutiger Zeit festzustellen.

Deswegen glaube ich daran, dass Gott selbst, und nicht einer der millionenfachen Spermien des Joseph, das Ei der Maria befruchtet hat.
Apokryphenerzählungen gibt es, die Jesus in der Kindheit aufzeigen. Quelle mir unbekannt.
Dann jedoch berichtet die Schrift von dem 12jährigen Jesus.
In vielen Kulturen müssen Jungen und Mädchen in diesem Alter besondere Abenteuer bestehen, was sich tw. in unseren Märchen sogar niederschlägt. Ja, und Jesus darf nach diesem denkwürdigen Besuch in der Synagoge, dem Tempel in Jerusalem, vor den Gottesfürchtigen Menschen aus der Schrift vorlesen.

Abschließend wird berichtet, dass er im Geiste wuchs und zunahm und sei en irdischen Eltern gehorsam war.

Ich lese aus der Schrift heraus, dass Jesus sich nicht mit Menschen besprach, allein mit Gott, seinem Vater im Gebet und dem häuslichen Thoralesungen.
Die Begegnung im Tempel mit den Schriftgelehrten, im wahrsten Sinne des Wortes, war sicherlich ein unglaubliches Erlebnis im Geist, Körper und Seele, sowie seines Verstandes.

Soweit
Gruss
Burgen


 

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Pal

65, Männlich

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Beiträge: 2513

Re: Jesus verstehen

von Pal am 11.04.2017 11:22

@nennmichdu:
- mit seiner "alten Adamsnatur" die auch Adam und Eva vor dem Sündenfall eigen war --- denn sie waren keine besseren Menschen vor dem Sündenfall -- sonst hätte Gott nicht durch Christus sie dann später aus dem Zustand der Geschöpfe Gottes zu Kindern Gottes machen wollen -- denn Kinder Gottes - als das sie zu Gott Vater hätten sagen können - waren Adam und Eva auch vor dem Sündenfall noch nicht!
...
Und ich denke nicht, das Adam und Eva aus ihrer (alten) Adamsnatur heraus nun uns gegenüber einen Vorteil hatten, hier "freier" entscheiden zu können und Nein zur Gebotsübertretung hätten sagen können.

Damit stimme ich in so weit überein:

1Ko 15:47 Der erste Mensch ist von der Erde und irdisch;

Das "irdisch sein" war und ist das Problem. Es geht mE darum natürlich/fleischlich gesinnt zu sein. Nur auf das sichtbare zu reagieren oder eben auf das, was mir meine 5 Sinne vermitteln.
Dieser Zustand ist nicht sündig, aber eben auch nicht fähig um geistlich zu reagieren, nämlich auf die Tatsachen der unsichtbaren Welt zu achten.
So kann ein natürlicher Mensch die Dinge des Geistes auch nie erfassen oder akzeptieren, eben weil sie außerhalb seiner "Spähre" sind.

Da bringe ich lieber einer Kuh das Klavierspielen bei!

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